Michel Faber – The Book of Strange New Things / Das Buch der seltsamen neuen Dinge
"Der junge Pastor Peter Leigh wird auf die Reise seines Lebens geschickt: Er soll den Einwohnern eines fernen Planeten seinen Glauben näherbringen. Die Mission verlangt von Peter ein enormes Opfer, denn seine Frau Bea muss auf der Erde zurückbleiben und durchlebt dort eine schwierige Zeit. Noch nie in der Geschichte der Menschheit musste eine Liebe eine derart große Distanz überbrücken. Wird es gelingen?"
Ich beschreibe es mal grob als ein Buch, das tiefgreifende Fragen über Liebe, Glauben, Kommunikation und den Platz der Menschheit im Universum erforscht und dabei Science-Fiction mit einem introspektiven menschlichen Drama verbindet...
Es gibt drei grundsätzliche Settings in der Geschichte, die nicht unterschiedlicher voneinander sein könnten: unsere Erde, von deren Zustand Peter durch die Nachrichten seiner Frau erfährt, die USIC-Basis auf dem Planeten, die Peter eigentlich nur für die menschliche Interaktion, duschen, essen und schlafen nutzt und zuletzt seinen Platz in der Alien-Siedlung, wo er das Wort Gottes verbreitet und mithilfe der Einwohner eine Kirche errichtet.
Die großen Themen des Buches sind: Glaube und Religion, Kultureller Austausch und Missverständnisse, Die Natur der Kommunikation, Liebe, Distanz und Entfremdung, Menschliche Verbundenheit im Angesicht der Krise, Kolonialismus und ethische Ausbeutung
Ich mochte vor allem die Diskussion um das Thema Religion in einer komplett anderen Umgebung. Wo es (noch) nicht mal ausreichend Worte gibt, um Passagen aus der Bibel zu erklären, da sie Konzepte enthalten, die es in der Alien-Welt einfach nicht gibt. Ebenso fand ich das Thema Entfremdung aufgrund der Distanz zwischen Peter und Bea interessant. Während sie ihm von Zerfall und Niedergang schreibt, hat Peter mehr und mehr Probleme sich, auch als Geistlicher, in Bea's Situation zu versetzen und sich um die gleichen Dinge zu sorgen.