Linseneintopf
Externer Inhalt
up.picr.de
Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
Linseneintopf
6. Lies ein Buch, das das Klima zum Thema hat
Charlotte McConaghy – Migrations
Charlotte McConaghy – Migrations / Zugvögel
"Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Auf einem der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, ihrer Vergangenheit kann Franny nicht entfliehen. Schon bald wird die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.
Eine Ode an die bedrohten Geschöpfe dieser Erde. Eine Geschichte über die Wege, die wir gehen für die Menschen, die wir lieben. Und sei es bis zum äußersten Rand der Welt."
Ein fantastisches Buch, zutiefst empathisch, die Charaktere getrieben von Angst, Melancholie und ganz viel Hoffnung. Die wenigen erwähnten Tiere schaffen es mit wenigen Worten zu Protagonisten zu werden, dann zu Mahnmalen, was Menschen der Erde angetan haben. Franny's unbändige Liebe zu ihren Mitgeschöpfen schwingt in all ihren Handlungen mit. Das einzige Manko für mich an dem Buch ist die Struktur, zuweilen springt die Narrative doch sehr hin und her. Es gibt eine aktuelle Zeitlinie, in der Franny auf dem Boot den Vögeln hinterherreist sowie nicht-lineare Rückblenden, die ich interressanter fand und gerne mehr von gehabt hätte.
Themen dieses Buches sind: Klimakrise und Aussterben, Migration und Zugehörigkeit, Trauer und Schuld, Isolation vs. Verbindung, Erlösung und Wiedergutmachung.
Hier gibt es Stremellachs-Salat mit Feldsalat, grünem Apfel, Rote Beete, Radieschen, Dill, bissl Parmesan und ner leichten Vinaigrette
Ich hab mir einfache Muffins gemacht
Einige Abendessen dieser Woche
Sesamlachs mit Paprika und Chicoree
Zoodles mit Halloumi und getr. Tomaten
gestern gab es Resteessen
Pflücksalat, Paprika, getr. Tomaten, Halloumi und gebratene Nektarinen
13. Lass dein Haustier wählen (ich hab den Bürohund dafür benutzt )
T. M. Logan – The Curfew
T. M. Logan – The Curfew / dt. The Parents
"Was tust du, wenn dein Kind nicht heimkommt? Dein jugendlicher Sohn will seine bestandenen Prüfungen feiern. Du lässt ihn mit seinen Freunden ziehen. Um Mitternacht wird er wieder zu Hause sein, so die Abmachung. Du vertraust ihm, warum auch nicht? Am nächsten Morgen verändert sich dein Leben für immer. Denn fünf Teenager sind letzte Nacht in den Wald gegangen, doch nur vier sind wieder herausgekommen. Und die Wahrheit zu sagen, könnte bedeuten, alles zu verlieren ..."
Wieder ein fast perfekter Thriller, wie ich fand! Der deutsche Titel "The Parents" – Die Eltern – passt besser als der englische im Sinne von "Zapfenstreich". Connors Eltern und einige andere tragen die ganze Geschichte, allen voran Connors Vater Andy, der in seiner Verzweiflung oft echt schlechte/übereilte Entscheidungen trifft, was ihn sehr menschlich macht. Die Teenager sind allesamt fantastisch ausgearbeitet und glaubhaft. Die sozialen Hierarchien sind interessant, die aktuellen Probleme und die Umwelt sind nicht überzeichnet, man merkt welchen Unterschied die Altersgruppen machen, Andy als gestandener Arzt, Connor als 16jähriger Junge und dann seine 12jährige neurodivergente Schwester Harriet. Die Kapitel sind relativ kurz, das Tempo recht fix, obwohl nur knapp eine Woche vergeht, und Andy's Kapitel in der 1. Person werden sporadisch durch andere Charaktere in der dritten Person unterbrochen, so kommen dann "häppchenweise Enthüllungen" zustande. Ich fand es spannend bis zum Ende und habe auch nichts zwischendurch erraten oder erwartet.
Erforschte Themen sind: Familie und Vertrauen, Identität und Geheimnisse, Freundschaft, Loyalität und Gruppenzwang, Moral und Schuldgefühle, Technologie und Einfluss der Medien.
Anna Kavan – Ice / Eis
»In meinem eigenen Land konnte mir nichts zustoßen, und dennoch wuchs meine Unruhe, je weiter ich fuhr. Die Wirklichkeit war für mich immer eine unbekannte Größe gewesen«, konstatiert der männliche Erzähler in Anna Kavans Eis zu Beginn seines taumelnden Berichts, während er einer ihm gläsern erscheinenden Frau hinterherjagt und sie in die unendliche Wüste einer postapokalyptischen Eislandschaft treibt. Während die zeitlose Handlung zwischen extrem lebensfeindlicher Realität, fieberhafter Halluzination und brutalen Traumgebilden im gleißenden Licht verschwimmt, schiebt sich der Text wie übereinanderknirschende Eisschollen immer tiefer in das Leserhirn.
Ob endzeitliche Science-Fiction-Story, Allegorie einer lebenslangen Heroinsucht, ob Verarbeitung persönlicher Traumata oder Zeugnis zutiefst entfremdeten Weltbezugs – wie auch immer die Kritik das Buch zu fassen versuchte: Kavans kristalline Prosa zeugt von der zugleich unendlich leeren wie überkomplexen Wirklichkeit eines inneren Kontinents weiblicher Empfindungen von seltener Dimension.
Die Zusammenfassung des Verlages beschreibt dieses Buch ganz gut. Ein Paradebeispiel des Slipstream-Genres, wie ein eiskalter Fiebertraum. ChatGPT schreibt u. a. "Die Geschichte ist nicht linear und fragmentiert und in einem halluzinatorischen, traumähnlichen Stil geschrieben. Die Erzählung wechselt zwischen „realistischen“ Szenen einer Reise durch eine postapokalyptische Welt und surrealen, fast visionären Episoden, in denen Zeit, Ort und Identitäten der Figuren verschwimmen. Dies erzeugt ein zyklisches Gefühl – Ereignisse wiederholen sich in veränderter Form – und vermittelt eher den Eindruck eines gefangenen, obsessiven Geisteszustands als einer geradlinigen Handlung." – eine wirklich perfekte Beschreibung. Ich mochte diese Geschichte sehr, aber eher aufgrund ihrer Art, weniger wegen der Handlung an sich. Erforschte Themen sind Besessenheit und Kontrolle, Geschlecht und Macht, Apokalypse und Entropie, Desorientierung und Unwirklichkeit.
gestern gab's Sesamlachs mit Champignons, Spinat und Paprika