Beiträge von Estandia

    32. Lies ein Buch eines/einer Autor*in, der/die Initialen nutzt

    L.P. Hartley – The Go-Between

    Ich hatte keine Erwartungen an meinen Hund, ich war Ersthundehalter und Single damals :ka: Ich hab nur gehofft, dass der mir nicht beim ersten Zusammentreffen in die Hände hackt, weil er im TH als "schnappig" beschrieben wurde... Aber generell hab die Sache nach dem Motto "alles kann, nichts muss" angefangen. Geboten habe ich dem Hund feste Strukturen, einen respektvollen sozialen Umgang, steten Zugang zu seinen notwendigen Ressourcen, mentale und körperliche Auslastung etc. pp. Er wurde halt nach seinen Möglichkeiten gefördert und gefordert. Das hat bis zum Lebensende alles wunderbar funktioniert und wir konnten auf ein erfülltes, abwechslungsreiches, problemfreies langes Hundeleben zurückschauen.

    habt ihr euch bewusst für ein Geschlecht entschieden? Wenn ja, wieso? Würdet ihr es wieder tun? Oder war das Geschlecht eher Beiwerk und Nebensache und der Hund an sich hat überzeugt? Oder ist es euch grundsätzlich egal?

    Mir war das Geschlecht egal, ich hatte mich für verschiedene Hunde aus dem TS beworben. Eine Zusage habe ich dann für einen kastrierten Rüden bekommen. Ich favorisiere wieder einen Hundejungen, wenn wieder ein Hund einziehen soll, glaube Männe auch. Wird sich dann aber zeigen...

    Wenn ja, bei welchen Teilen des Tages war/ist euer Hund dabei? Wie habt ihr das gelöst? Hat es gut funktioniert oder was würdet ihr im Rückblick anders machen? :)

    Wir hatten eine standesamtliche Trauung und waren danach im Restaurant. Der Hund war von Anfang bis Ende dabei. In dem kleinen Standesamt hat das gepasst, weil wir auch nur insg. 11 Leute (+ Hund) waren. Meine Mutter hat sich dem Hund sofort angenommen – BFFs halt. Würde ich immer wieder so machen, eine Person, die den Hund grundsätzlich erstmal bei sich behält und "betreut". Mir war von der Planung her nur wichtig, dass wir vor und nach der Trauung sowie vor und nach dem Essen ausreichend Zeit für Gassi und Reisewege hatten.

    Ich hatte von Juni 2007–August 2023 einen mittelgroßen Mischlingshund aus dem Ausland, bei Übernahme war der etwa zweieinhalb Jahre alt. 10 Jahre hatte ich ein normales Single-Einkommen, danach hatten wir zwei durchschnittliche Einkommen. Ich hatte keine Versicherung für den Hund, der Hund war nie wirklich krank, hat nie eine OP gebraucht, ich war faktisch – bis er so 16 war – nur wegen Standardsachen beim TA. An reinen TA-Kosten hat er in den 16 Jahren hier 3.100€ versursacht, 1.300€ davon allein 2023 als er zwischen 18 und 19 Jahre alt war. Alles "optionale" im Alter, Medikamente, die man ohne TA bekommt, Futterzusätze etc., die Physio später und die Bestattung sind da nicht mit drin.

    Ich hab das Monatsmotto für Januar nachgeholt (auch wenn es nicht wirklich zählt), ich hatte Lust das Buch ad hoc zu lesen und fand es erstaunlich gut.


    Januar: Lies ein Buch, in dem jemand einen Neuanfang wagt
    Missouri Williams – The Doloriad


    "Nach einer mysteriösen Umweltkatastrophe, die den Rest der Menschheit ausgelöscht hat, klammern sich die Matriarchin, ihr Bruder und die Familie, die von ihrem Inzest abstammt, am Rande einer verlassenen Stadt an ihre Existenz. Die Matriarchin, die mit Furcht und Gewalt regiert, träumt davon, die Menschheit neu zu gründen, doch ihre Kinder sind sich da nicht so sicher. Gemeinsam plündert die Familie Vorräte und versucht, die vergiftete Erde zu kultivieren. Zur Unterhaltung sehen sie sich alte VHS-Kassetten einer Fernsehsendung an, in der ein problemlösender mittelalterlicher Heiliger eine Reihe von logischen und ethischen Dilemmas bewältigen muss. Doch eines Tages träumt die Matriarchin von einer anderen Gruppe von Überlebenden und schickt eine ihrer Töchter, die beinlose Dolores, als Heiratsangebot weg. Als Dolores am nächsten Tag zurückkehrt, löst ihr Auftauchen den Zusammenbruch der fragilen Ordnung der Matriarchin aus, und die Kontrolle, die sie über die weit verzweigte Familie ausübt, beginnt zu schwächeln.


    Missouri Williams' Debütroman ist ein originelles Dokument der Verderbtheit und Erlösung, erzählt in außergewöhnlicher, verschlungener Prosa, die sich mit einem Eigenleben bewegt und zuweilen mit der Kraft physischer Gewalt zuschlägt. Gruselig und seltsam, bewegend und beunruhigend und oft urkomisch, starrt The Doloriad mit zusammengekniffenen Augen auf das unzerbrechliche Engagement der Menschheit für das Leben."

    Ich hatte tatsächlich den Anspruch meinem Hund so viel wie möglich – ohne ihn zu überfordern – zu bieten und zu zeigen, einfach weil die Umgebung es bot und ich die Möglichkeiten hatte. Natürlich gab es hin und wieder gleiche Runden, die aber nicht an aufeinanderfolgenden Tagen und zudem auch nicht komplett identisch. Mir war Abwechslung wichtig, aber das in so einem Rahmen, dass mir der Hund nicht vor und nach jedem Spaziergang eine Arie an Stammesliedern jodelt und sich vor Aufregung nicht mehr einbekommt.


    Ich glaube ich habe ein ziemlich gutes Maß an abwechslungsreichen Gassirunden über die vielen Jahre hinbekommen. Das Leben mit dem Hund war sehr entspannt und er konnte bis zu seinem letzten Tag – die Strecke, die er geschafft hat – frei laufen.