T. M. Logan – The Curfew / dt. The Parents
"Was tust du, wenn dein Kind nicht heimkommt? Dein jugendlicher Sohn will seine bestandenen Prüfungen feiern. Du lässt ihn mit seinen Freunden ziehen. Um Mitternacht wird er wieder zu Hause sein, so die Abmachung. Du vertraust ihm, warum auch nicht? Am nächsten Morgen verändert sich dein Leben für immer. Denn fünf Teenager sind letzte Nacht in den Wald gegangen, doch nur vier sind wieder herausgekommen. Und die Wahrheit zu sagen, könnte bedeuten, alles zu verlieren ..."
Wieder ein fast perfekter Thriller, wie ich fand! Der deutsche Titel "The Parents" – Die Eltern – passt besser als der englische im Sinne von "Zapfenstreich". Connors Eltern und einige andere tragen die ganze Geschichte, allen voran Connors Vater Andy, der in seiner Verzweiflung oft echt schlechte/übereilte Entscheidungen trifft, was ihn sehr menschlich macht. Die Teenager sind allesamt fantastisch ausgearbeitet und glaubhaft. Die sozialen Hierarchien sind interessant, die aktuellen Probleme und die Umwelt sind nicht überzeichnet, man merkt welchen Unterschied die Altersgruppen machen, Andy als gestandener Arzt, Connor als 16jähriger Junge und dann seine 12jährige neurodivergente Schwester Harriet. Die Kapitel sind relativ kurz, das Tempo recht fix, obwohl nur knapp eine Woche vergeht, und Andy's Kapitel in der 1. Person werden sporadisch durch andere Charaktere in der dritten Person unterbrochen, so kommen dann "häppchenweise Enthüllungen" zustande. Ich fand es spannend bis zum Ende und habe auch nichts zwischendurch erraten oder erwartet.
Erforschte Themen sind: Familie und Vertrauen, Identität und Geheimnisse, Freundschaft, Loyalität und Gruppenzwang, Moral und Schuldgefühle, Technologie und Einfluss der Medien.