Beiträge von malimuc

    Vielleicht ist der Unterschied auch weniger in der genauen geographischen Herkunft zu finden, sondern im speziellen Hundetyp.


    Mein Eindruck ist manchmal: je zierlicher und windiger und langnasiger der Hund, desto weniger Wach- und Territorialtrieb, dafür wird gerne mal krass gejagt.

    Die Kompakteren dann umgekehrt.


    Dann hat vermutlich auch jede Orga noch ihre Spezialitäten, manche vermitteln ja primär Jagd- und Meutehunde, oder Galgos etc., bei anderen eben alles was in der örtlichen Tötung so anfällt. Manche vermitteln alles, Hauptsache ein Zuhause gefunden - andere haben ein recht gutes Auge dafür ob der Hund überhaupt ne Chance hat sich gut in das Leben als Familienhund einzufügen.


    Das Einzige was ich mittlerweile recht sicher sagen würde ist, dass es die Sache doch sehr erleichtert wenn man Zuhause schon 1+x souveräne Ersthunde hätte.


    Dieses plötzliche herausgerissen werden aus dem Gruppenverband macht es für viele vermittelte Hunde schon schwer in den ersten Wochen, egal woher sie stammen.

    Oh, das ist interessant - danke!


    Ich würde so gerne wissen woher diese Gewitterpanik kommt die manche Hunde eben mitbringen und andere nicht.


    Als der neue Wauz hier eintrudelte dachte ich erst er wäre ein generalisierter Angsthund, hat sich mehrere Tage kaum bewegt ohne milden Zwang. War er aber garnicht, war wohl nur ein mildes Transporttrauma. Als der Knoten platzte eroberte er zügig und wacker sein neues Umfeld 😊


    Nur die Gewitter- und Feuerwerkspanik war schon vorinstalliert und schlug unmittelbar und mit voller Wucht zu.

    In unserem Fall mittels Raketen bei nem Sommerfest mehrere Kilometer entfernt, hatte ich null mit gerechnet…was mal wieder zeigte dass ein Sicherheitsgeschirr am Anfang Gold wert ist, auch wenn der Hund einen entspannten Eindruck macht.

    Mal zum Thema: bei beiden Süd-/Osteuropäern die ich bisher an meiner Seite hatte, fand ich die Angst vor Gewitter und Feuerwerk erstaunlich. Also, keine grundsätzliche Ängstlichkeit allgemein sondern ganz klar vor diesen beiden Ereignissen.


    Jetzt sind zwei Hunde natürlich nicht repräsentativ, aber wir hatten vorher innerfamiliär viele Hunde aus dem „privaten Tierschutz“ aus Deutschland und da zeigte wirklich kein einziger diese Ängste.


    Gibt es hier jemanden mit einem Ex Shelterhund der diesbezüglich komplett cool ist, keine Angst vor Gewitter oder Feuerwerk zeigt?


    Wer warum auch immer einen second hand Hund möchte, kommt am Auslandstierschutz fast nicht mehr vorbei. Viele Tierheime haben recht starre Kriterien, vermitteln wahlweise nicht an Singles/Berufstätige/ohne Garten/ohne Eigenheim/unter 30/über 60 etc…viele Orgas aber eben schon.

    Auslandstierschutz, weil Leute woanders keinen Hund kriegen? Das halte ich für Unsinn: Egal ob Züchter, Tierheim oder "Tierschutzorga", die Kriterien für eine Vermittlung sind jeweils beliebig streng oder weich.

    Doch klar, zumindest in meinem (sehr großen) Hundeumfeld der letzten 15 Jahre war das genau so. Gibt natürlich örtliche Unterschiede.


    Als ich vor gut 15 Jahren fröhlich und motiviert in unser örtliches Tierheim marschiert bin, fand meine dortige Hundesuche in einem 10 minütigem Gespräch zwischen Tür und Angel ein jähes Ende - kein Haus im Eigentum, damals Single und noch jung, Studentin gar = kein Hund. Basta.


    In den 15 Jahren danach mit meinem „Auslandshund“ habe ich über den Daumen gepeilt um die 50-60 Hundehalter beim Gassi/Hundeschule etc. getroffen und mit ihnen gequatscht. Man konnte geradezu den Aufstieg der Vermittlerorgas miterleben, die bunten Auslandsmixe wurden immer mehr und die Gründe für gerade diesen Hund waren fast immer gleich: abgeblitzt beim Tierheim, aber wir wollten keinen Hund vom Züchter.


    Das gilt natürlich nur für mein Umfeld hier (Großstadt) und kann woanders ganz anders sein, aber in den letzten Jahren konnte man hier fast anhand des Hundes schon zutreffend einschätzen wie jemand lebt:


    - Hund vom Züchter: wollen aus Gründen genau diese Rasse, meist gut informiert, Umfeld variabel, viel organisierter Hundesport.


    - Hund vom Tierheim: Haus und großer Garten im Eigentum, 50 aufwärts, Hundeerfahrung von gegeben bis null, erstaunlicherweise selten Hundeschule oder Vergleichbares.


    - Auslandshund: Haus oder (meistens) Wohnung in Miete, alle Altersstufen, Hundeerfahrung von gegeben bis null, viel Hundeschule oder so „Funsportgruppen“ o.ä..


    - Vermehrerhund: keine Ahnung und wenig Neigung daran etwas zu ändern.

    Auslandshunde als Trend? Kann schon gut sein, aber ich glaube im Großen und Ganzen nicht um sich irgendwie als Retter zu fühlen - sondern schlicht weil man vom örtlichen Tierheim eben keinen Hund bekommen hat.


    Wer warum auch immer einen second hand Hund möchte, kommt am Auslandstierschutz fast nicht mehr vorbei. Viele Tierheime haben recht starre Kriterien, vermitteln wahlweise nicht an Singles/Berufstätige/ohne Garten/ohne Eigenheim/unter 30/über 60 etc…viele Orgas aber eben schon.


    Und es geht auch sehr häufig gut, win win für Hund und Mensch, ob aus Ost- oder Südeuropa. Das muss man bei aller Besonderheit der Auslandshunde auch mal sagen.


    Ich habe jetzt den zweiten Hund aus Süd-Osteuropa. Einmal menschenfreundlicher Vollblutjäger, einmal wachsamer und misstrauischer Hofhundetyp, beides Schäfermixe. Ich fand und finde beide super, nie bereut.

    Ich finde es wichtig sich für solche Fälle (also absehbarer Krankheitsverlauf und die Begleitung desselbigen ohne den Wunsch sozusagen prophylaktisch einzuschläfern, zur „Sicherheit“) selbst gut vorzubereiten, mental und ganz pragmatisch.


    Soll heißen: was mache ich konkret wenn sich die Situation akut und hochdramatisch verschlechtert - wo rufe ich an, wer ist zu welcher Tages-/Nachtzeit wie verfügbar und wie schnell (Tierarzt und Klinik ist damit gemeint) Telefonnummern raussuchen und griffbereit haben.


    Zusätzlich beim Tierarzt noch ein Notfallmedikament erfragen (hochpotentes Schmerzmittel plus eventuell Beruhigungsmittel als Zäpfchen oder Injektion) sich den Einsatz erklären lassen und zuhause haben. Für den Fall der Fälle unersetzlich wertvoll!


    So habe ich es gehalten und es war sehr gut dies so zu tun. Mein Hund hatte auch ein Sarkom und es ging ihm noch lange sehr gut mit Schmerzmitteln. Ich wollte ihm gerne die Möglichkeit geben sein Leben komplett und voll zu leben, bis zum letzten Tag. Aber ohne vermeidbarer Leiden.


    Der Tag seines Todes war dann hochakut und Hilfe war schnell da - dank Vorbereitung musste er sehr wahrscheinlich keine Schmerzen erleiden, alles war gut so wie es war. Kein Tag zu früh, kein Tag zu spät.

    Kann ich verstehen mit der Verunsicherung, wird auch viel Gewese drum gemacht mittlerweile.


    Für mich ist es so: immer wenn ich anfange mich da kopfmässig zu sehr reinzusteigern (was ich sehr gut kann…), denke ich an die Hunde meiner Mutter vor meiner Zeit (die ich natürlich nur aus Erzählungen kenne) - die lebten mit im Haus, wurden sehr geliebt und bekamen ausschließlich das Essen der Familie als Ernährung. Weil es nix anderes gab (osteuropäisches Ausland). Die Hunde lebten wohl alle recht gut, waren ausgesprochen fit und wurden zum Teil steinalt.


    So halte ich es jetzt für meine Hunde auch, etwas abgemildert und modernisiert: sie bekommen als Standard- und Dauerernährung Selbstgekochtes, also Fleisch/Reis/Kartoffeln/Gemüse/Eier/Quark/Öl etc. + eine eher sparsame Menge Ergänzungsgranulat. Fertig. Fahren wir sehr gut damit!


    Neu aus dem Tierschutz dazu gekommen: eher sehr weich gekocht, am Anfang wenig einzelne Komponenten, nicht zuviel Fleisch, mit langsam steigender Menge an Fett je nach Verträglichkeit.


    Edit: das gilt natürlich alles nur für erwachsene Hunde.

    Ich hatte bei Ankunft Direktadoption extra ein eher getreidiges Trockenfutter besorgt, auf Anraten der Orga. Im Shelter wurden die Hunde mit so einem Brei aus Flocken/Getreidekram und Futterspenden ernährt - ja, hat den Hund nicht interessiert, der mochte das für ihn besorgte Trofu nicht.


    Bekommen hat er dann selbstgekochte Schonkost: super weich gekochter Reis + gekochtes Hühnchen. Hie und da etwas Hüttenkäse.


    Hat er super vertragen, gab etwas Blähungen aber nie Durchfall.