Wer warum auch immer einen second hand Hund möchte, kommt am Auslandstierschutz fast nicht mehr vorbei. Viele Tierheime haben recht starre Kriterien, vermitteln wahlweise nicht an Singles/Berufstätige/ohne Garten/ohne Eigenheim/unter 30/über 60 etc…viele Orgas aber eben schon.
Auslandstierschutz, weil Leute woanders keinen Hund kriegen? Das halte ich für Unsinn: Egal ob Züchter, Tierheim oder "Tierschutzorga", die Kriterien für eine Vermittlung sind jeweils beliebig streng oder weich.
Doch klar, zumindest in meinem (sehr großen) Hundeumfeld der letzten 15 Jahre war das genau so. Gibt natürlich örtliche Unterschiede.
Als ich vor gut 15 Jahren fröhlich und motiviert in unser örtliches Tierheim marschiert bin, fand meine dortige Hundesuche in einem 10 minütigem Gespräch zwischen Tür und Angel ein jähes Ende - kein Haus im Eigentum, damals Single und noch jung, Studentin gar = kein Hund. Basta.
In den 15 Jahren danach mit meinem „Auslandshund“ habe ich über den Daumen gepeilt um die 50-60 Hundehalter beim Gassi/Hundeschule etc. getroffen und mit ihnen gequatscht. Man konnte geradezu den Aufstieg der Vermittlerorgas miterleben, die bunten Auslandsmixe wurden immer mehr und die Gründe für gerade diesen Hund waren fast immer gleich: abgeblitzt beim Tierheim, aber wir wollten keinen Hund vom Züchter.
Das gilt natürlich nur für mein Umfeld hier (Großstadt) und kann woanders ganz anders sein, aber in den letzten Jahren konnte man hier fast anhand des Hundes schon zutreffend einschätzen wie jemand lebt:
- Hund vom Züchter: wollen aus Gründen genau diese Rasse, meist gut informiert, Umfeld variabel, viel organisierter Hundesport.
- Hund vom Tierheim: Haus und großer Garten im Eigentum, 50 aufwärts, Hundeerfahrung von gegeben bis null, erstaunlicherweise selten Hundeschule oder Vergleichbares.
- Auslandshund: Haus oder (meistens) Wohnung in Miete, alle Altersstufen, Hundeerfahrung von gegeben bis null, viel Hundeschule oder so „Funsportgruppen“ o.ä..
- Vermehrerhund: keine Ahnung und wenig Neigung daran etwas zu ändern.