Guten Morgen,
wir mussten im September unsere Althündin einschläfern lassen. Seitdem ist Luna (3 Jahre) auf Spaziergängen wie ausgewechselt. Vorher hat sie sich draußen kaum für mich interessiert, hat sich mehr an Roxy orientiert. Ich habe viel mit ihr geübt, jedes freiwillige Kontaktaufnehmen mit mir direkt belohnt, aber nicht wirklich Erfolg damit gehabt. Seit wir allein unterwegs sind, orientiert sie sich stark an mir, achtet immer darauf, mich nicht zu verlieren. Ich habe das bisher natürlich weiter bestätigt, ich war ja froh, dass das jetzt so gut klappt und wir die Schleppleine endgültig wegpacken können. Ich kann sie mittlerweile sogar vom Jagen abhalten, wenn ich früh genug reagiere. Das war vorher undenkbar.
Jetzt treten aber leider vermehrt Probleme bei Hundebegegnungen auf. Bis vor ein paar Wochen wollte Luna zu jedem Hund den wir getroffen haben. Sie war zwar immer schon unsicher bei Hundebegegnungen und hat auch immer erstmal das Nackenfell aufgestellt, aber sobald der erste Kontakt da war, war alles gut und sie hat gespielt. Nun waren wir seit Roxys Tod drei Mal im Auslaufgebiet, und jedes Mal waren die Hundekontakte problematisch. Wenn andere Hunde in unsere Nähe kommen, stellt sie das komplette Rückenfell auf, ab und zu knurrt oder bellt sie sogar. Wenn die Hunde dann trotzdem auf uns zukommen und sie keinen Bogen laufen kann, versucht sie sich bei mir zu verstecken oder läuft weg. Wenn man sich die Zeit nimmt und sich einfach irgendwo hinstellt und eine Gruppe spielender Hunde beobachtet, schaut sie zwar interessiert, läuft aber nicht hin (war früher gar nicht denkbar, da hatte ich Probleme, sie bei mir zu halten). Wenn dann mal zufällig einer zu ihr kommt, lässt sie den Kontakt zu, und ab und zu lässt sie sich zum Toben animieren. Sobald aber ein weiterer Hund dazukommt, tritt sie wieder den Rückzug an. Sie macht keinen Unterschied zwischen Hündinnen und Rüden, lässt sich aber generell eher bei kleineren Hunden auf Kontakt ein, je größer und schwärzer, desto unheimlicher.
Zwei mögliche Gründe fallen mir ein: entweder fehlt ihr die Sicherheit, die unsere Althündin ihr vermittelt hat, oder es hat mit der letzten Läufigkeit zu tun, aus der sie gerade seit etwa 2 Wochen raus ist. Sie hat einen Spielkumpel in der Nachbarschaft, mit dem sie sich immer super verstanden hat. Aber als sie läufig war, hatte sie überhaupt kein Interesse, mit ihm zu spielen (das war bei den vorherigen Läufigkeiten nicht so). Danach haben wir uns leider noch nicht wieder getroffen, so dass ich nicht sagen kann, wie es jetzt wäre.
Letzte Woche hatten wir zwar eine positive Begegnung, wo sie mit einem ihr fremden Hund relativ schnell gespielt hat, aber das ist die absolute Ausnahme.
Wenn sie an der Leine ist, versucht sie generell zu jedem Hund zu kommen, dabei stellt sie auch nicht immer den Kamm auf. Wenn der andere Hundehalter einverstanden ist, lasse ich Kontakt an der Leine zu, das geht dann auch problemlos. Wenn nicht, habe ich Probleme, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, und sie hängt dann ziehend im Geschirr, ist aber nicht aggressiv dabei.
Generell finden aber bei uns im Wald nur selten Hundebegegnungen statt, manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nachmittags bei der großen Runde ganz allein im Wald unterwegs bin. Daher fahren wir so oft wie möglich am Wochenende in ein Freilaufgebiet, und ich würde mir einfach wünschen, dass sie dort auch Spaß hat und toben und spielen kann und nicht nur an Mamas Rockzipfel hängt. *seufz*
Ich hätte gern einfach mal ein paar Sichtweisen zu der ganzen Situation, um das evtl. besser beurteilen zu können. Danke schön!