Beiträge von Sundri

    Guten Morgen,


    natürlich ist Meideverhalten etwas "Negatives", das sagt ja schon allein das Wort ansich.


    So sehr ich selbst ein Verfechter von Hundeerziehung ohne Gewalt bin und war und so sehr mich die anderen oftmals ausgelacht haben, als ich meinem Hund damals vor guten 9 Jahren ein "Sitz" ohne herunter drücken beigenracht habe oder das Platz ebenfalls ohne drücken.... so sehr glaube ich doch, das es ohne Meideverhalten nicht geht.


    Nehmen wir mal etwas Einfaches, der Hund maust sich was.... und man wirft im richtigen Moment nach dem Hund, während er beim stehlen dabei ist, eine kleine Klapperdose..... der Hund erschreckt sich fürchterlich und saust in seinen Korb und verknüpft nun, wenn man das alles zeitgemäß und richtig angewendet hat, "wenn ich etwas vom Tisch stehle, dann passieren fürchterliche Dinge"


    Er wird also nicht mehr vom Tisch stehlen, aber nicht, wie hier viele annehmen, weil er weiß, das er das nicht darf, sondern einzig aus dem Grund, weil er das fürchterliche fliegende Ding vermeiden will, das auch noch solchen Krach macht. Er meidet den Tisch aus Furcht vor einer, für ihn schrecklichen Folge. Irgendwann geht dieses Meideverhalten dann allerdings in den Alltag über und er tut es einfach nicht mehr, weil er es verinnerlicht hat, gelernt hat.


    Meideverhalten braucht Konsequenz, mal legen lassen und mal nicht, geht nicht.... wenn ich will, das Diego in seinen Korb geht, kann ich es ihm nicht nachsehen, wenn er sich neben den Korb legt und in einem anderen Fall sauer auf ihn sein. Das Kommando "Korb" bedeutet eben immer "ich muss da jetzt rein" und nicht mal dies, mal jenes. Legt er sich neben seinen Korb, muss ich also handeln und aufstehen.... das bewegen des Stuhls in seiner Richtung reicht aber mittlerweile schon, das er aufsteht und in den Korb geht. Ich bin sicher, irgendwann wird er es nicht mehr ausprobieren, sich daneben zu legen.


    Ansonsten ist Meideverhalten der richtige Weg bei allen Dingen, die der Hund unterlassen soll..... alles andere, also das, was er tun soll, verstärke ich immer durch Positivbestärkung und Leckerchen.


    Meideverhalten muss ich nicht durch körperliche Gewalt durchsetzen, die Körpersprache von mir sollte ausreichen. Zurückgezogene Schultern, grader Rücken und erhobene Hand.... nicht zum schlagen, sondern einfach zum zufassen..... signalsisiert dem Hund "oha, ich tue besser, was von mir gefordert wird."


    Aber auch solche Dinge wie die Hand über die Schnauze legen, einfach nur auflegen, ganz sanft und ein klares "Nein" reicht oft genug aus, den Hund in seinem Tun zu unterbrechen.... kein Schnauzgriff..... aber eine Andeutung davon. Ich finde nichts Schlimmes dabei, die Sprache des Hundes zu nutzen.


    Mein Liebster zum Beispiel ist sehr hundeerfahren und bislang haben ihn alle Hunde, denen er begegnet ist, aufrichtig geliebt und hingen an ihm.... er knurrt sie an, wenn sie frech werden und damit hat er große Erfolge... als mein Hund ihm ein Wurstbrot vom Teller klauen wollte (der Couchtisch war aber auch sehr verführerisch niedrig) hat er ihn einfach nur kurz angeknurrt..... und Malik warf sich auf den Rücken und ignoriert seitdem alle Wurstbrote des Liebsten. Während ich bei meinen Broten immer noch ein "Nein" einsetzen muss, dreht er sich bei denen des Liebsten einfach um und legt sich abseits des Tisches.....


    Keine Methode die ich empfehlen, nicht mal nachmachen würde, ich kann einfach nicht so knurren - aber es funktioniert..... soweit ich das beobachte, bei jedem Hund, den er kennt. Und doch, sie lieben ihn alle....
    Aber auch das ist Meideverhalten pur.


    Ich nenne das im übrigen nicht Strafe. Strafen sind für mich reine Willkür und oft genug unlogisch, zudem meist voll Wut Strafenden und daher unangemessen (das sehe ich in der Kindererziehung genauso!) sondern ich rede eher von logischen Folgen. Die stehen immer im Zusammenhang miteinander und folgen unweigerlich logisch auf dem Fuß..... immer.


    Das die Wahl der Mittel immer auch etwas mit dem Hund und seinem spezifischen Wesen zu tun hat, versteht sich von selbst. Wenn mein Malik von der Fuchsschleppe ohne Fuchs kam, dann durfte ich schon mal richtig laut werden, damit er umkehrte und den Fuchs doch noch holte, die Hündin meiner Ausbilderin, Vizla - sehr sensibel - die brauchte nur eine hochgezogene Augenbraue und ein vorwurfsvolles leises "Lisa!" dann drehte sie um und holte den Fuchs.... mein Hund wäre ins Auto gehopst und hätte gedacht "Hey, Feierabend.....".


    Viele Grüße
    Sundri

    Moin,


    mein Malik macht das auch, wenn Besuch kommt, von dem er meint, der könnte ihm seinen Platz innerhalb des Rudels streitig machen. Zumeist handelt es sich um Freundinnen von mir.


    Das tut er nicht ständig und immer aber doch hin und wieder ab und an. Allerdings kommt er nie dazu..... bevor er nämlich springt, sitzt er vor den Leuten und hat so einen ganz bestimmten auffordernden Blick.... und wenn ich ihn dabei erwische, dann heißt es ab in den Korb, aber fix.... Sein Verhalten ändert sich da, er schleicht um den Besuch herum, währen der ansonsten keinerlei Notiz von Besuch nimmt, außer einer Begrüßung. Schon daran erkenne ich, das es ihm um mehr geht.


    Probiert er es dann nochmal oder versucht er sogar zu fiepen, dann fliegt er raus und wird ignoriert.


    Hier im Haus bin ich der Chef, nicht mein Hund. :hust:


    Liebe Grüße
    Sundri

    Guten Morgen,


    auf die Gafahr hin, das man mich steinigt, es gibt Momente, in denen ein Leinenruck zur richtigen Zeit im richtigen Moment jahrelanges hin und her ersparen kann.


    Leinenrucken und Leinenrucken ist zweierlei. Dazu kommt der Charakter des Hundes....


    Ich habe während der Jagdhundeausbildung vieles gesehen, darunter Terrier, bei denen man sehen konnte, das sie genau wissen, jetzt und an dieser Stelle erfolgt ein Leinenruck. Sie haben ihre gesamte Muskulatur angespannt und einfach weiter gemacht und der Ruck endete im Nichts.... das passiert, wenn er eben falsch angewendet wird und de Hund bereits an der Bewegung der Leine spüren kann "Jetzt!" passierts.


    Ein, richtig eingesetzter, Leinenruck kommt aus der Schulter ohne sanftes ziehen (was eben viele auch unter Leinenruck verstehen, ein zurück ziehen, das relativ sanft ist und an das sich Hunde sehr schnell gewöhnen), hart und kurz und er muss so abgestimmt sein, das der Hund das vorherige Kommando befolgen könnte..... wenn er es denn täte....


    Also, man muss sich als Halter sehr in der Gewalt haben und notfalls auf den schon aufgebauten Ruck verzichten können und die eigene Spannung aufgeben können, ohne das sie für den Hund bemerkbar ist. Ein, richtig gesetzter, Leinenruck muss punktgenau nach dem Nichbefolgen eines Kommandos eingesetzt werden. Wie das Werfen einer Klapperkette, das ebenfalls punktgenau erfolgen muss, damit der Hund alles richtig verknüpft.


    Manchmal passieren solche Dinge einfach so.... ich erinnere mich, das wir einen Hund dabei hatten, der hinter dem Hasen den Downpfiff nicht befolgte.... der überhörte ihn vollends und raste einfach auf und davon. Eines Tages passierte es, es war kalt, hatte gefroren, der Hase ging los, der Hundehalter pfiff, der Hund machte noch einen Satz und landete genau in einer zugefrorenen Ackerfurche und überschlug sich, weil er ausrutschte..... er flog durch die Luft, knallte auf den Acker und blieb liegen. Er hatte dieses Erlebnis mit dem Nichtbefolgen des Pfiffs verknüpft - ich habe selten einen Hund gesehen, der danach SO zuverlässig lag wenn der Downpfiff kam. Er legte sich schon im vollen Lauf nieder.


    Ein anderes Mal habe ich einen Hundekurs besucht und ein Teilnehmer hatte einen Deutsch Kurzhaar, der an der Leine zog wie ein Karrengaul. Deshalb war er gekommen, er meinte, er habe alles versucht.... Leckerchen, dem Hund vor der Nase mit Zweigen wedeln (was viele nicht mögen und so lernen bei Fuß zu gehen), zurückziehen, Leinenruck, alles dabei, aber dieser hier ziehe wie irre..... seit drei Jahre, no Chance. Das sei sein fünfter Hund und er habe das so noch nie erlebt.... der Trainer fragte ob er mit dem Hund 100 mtr. gehen dürfe und, es könne unangenehm werden, ob er trotzdem.... der Halter wollte..... der Traiern ging also mit dem Hund, der sich ins Halsband warf, als gälte es was weiß ich zu ziehen. Er ruckte auf den 100 mtr. exakt dreimal, kurz, unvorhersehbar und heftig, beim zweiten Mal warf sich der Hund zu Boden, probierte es aber noch einmal...... danach ging dieser Hund bei Fuß, als hätte er noch nie in seinem Leben etwas anderes getan. Das tat er dann, nachdem sein Besitzer ein einziges Mal ebenso an der Leine ruckte, kurz aus dem Arm, umvorhersehbar, bei diesem ebenso. Und der Halter sagte, das sei das allererste Mal, das dieser Hund so locker neben ihm laufe und fütterte ihn mit Frolic..... zufrieden. Das blieb im Übrigen so.... kein Ziehen mehr.....egal was da des Weges kam.


    Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich das gut fand oder nicht..... allerdings war die Folge, das die Beiden, Herr und Hund ein angenehmeres Miteinander hatten, als früher - vielleicht doch den Preis wert?


    Von daher gehört um solche Dinge auch ein großes Wissen und Gespür für den richtigen Moment. Ein pöbelnder Hund an der Leine ist unangenehm und am Ende fordert er auch den Halter ansich heraus.... denn der Chef sollte sein Revier verteidigen, nicht der Hund. Der dürfte, wenn er eine Erlaubnis bekäme.... aber sobald er pöbelt, ohne Erlaubnis, übernimmt er auch eine Führungsrolle, die ihm nicht zusteht.


    Ich für mich habe mich entschlossen, dies Verhalten meinen Hunden nicht zu erlauben. Sie haben da auf mich zu hören und das setze ich auch durch. Blind davon stürmen, bellen und geifern ist nicht. Ich will das nicht und dulde es auch nicht. Da mache ich auf mich aufmerksam, notfalls mit Durchsetzung. Selbstredend gibt es ein Leckerchen sobald die Aufmerksamkeit des Hundes bei mir ist, keine Frage.... aber ich arbeite lieber mit Unterordungsübungen, "Kehrt", "Sitz" etc. All das, was die volle Aufmerksamkeit meines Hundes auf mich lenkt.


    Wobei ich in solchen Momenten aber noch nie einen Leineruck angewandt habe..... da bin ich ehrlich. Man braucht dazu ja ein Stück an der Leine nachgeben um dann zurück ziehen zu können, das muss man aber erst mal kriegen.


    Nachdenkliche Grüße
    Sundri

    Liebe Micki,


    lass Dich bloss nicht ärgern.... mein Standartspruch dazu ist folgender: "Natürlich ist das gefährlich.... mein Hund frisst Kinder, es ist so schwer die zu besorgen, jeden Tag eines... aber mit einem eigenem Kind im Haus kommt der Nachschub ja ganz von allein..... wissen Sie, Spielkameraden, die verfüttere ich dann" :hust:


    Ich bin sicher, denen fällt nichts mehr ein. :shocked:


    Oder aber Du sagst "ja, ich hab auch schon gehört, das Kinder Hunde beissen und am Schwanz ziehen, aber men Hund mag das, der kämpft gern" :lol:


    Ich kann ansonsten nicht mitreden, mein Malik kam ins Haus, als meine Jüngste 3 war, also nach den Kindern. Es liegt nie an den Hunden, immer an den Menschen, also von daher....


    Dir und Euch alle Gute
    Sundri

    Moin,


    Bernstein soll ja bei vielem helfen..... und auch das es in dem einen Jahr gut klappt und in dem anderen eher nicht, das hat seine Gründe.


    Auch Zeckenpopulationen schwanken.... ich behandle meine Hunde gar nicht gegen Zecken, beide nicht. Außer, wenn wir in Schweden sind, da sind es mir einfach zu viele.... 14 Stück pro Hund bei einem Spaziergang, das reicht dann auch mir.


    Ansonsten haben beide in diesem Jahr kaum welche gehabt, Diego ein paar mehr als Malik, das liegt an seinem hellen Fell..... aber seit Juli hatten wir hier vor Ort genau 5 Zecken auf zwei Hunden, da nehme ich kein Mittel, sondern entferne sie, wenn ich sie finde. Zecken mögen es gern ein wenig feucht.... so trocken wie es in den letzten Wochen war, das schätzen sie nicht besonders. Auch ein Grund für weniger Zecken im Moment.


    Ich glaube an viele Dinge und viele Dinge helfen auch sehr gut, wenn zahnenden Babies eine Bernsteinkette tragen und herumquengeln, kann man sich ja immer noch mal damit trösten, das sie ohne Kette viel mehr weinen und jammern müssten?


    Bei Hunden und Zecken wird es allerdings gewagt.... möglicherweise lässt man sein Hundchen mit Kette nicht mehr so im Gebüsch streifen, wie bisher, weil die Kette ja verloren gehen könnte und natürlich hat man in Folge dessen auch viel weniger Zecken. Also hilft sie.... so oder so?!


    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,


    trotz alldem möchte ich noch einmal darauf hinweisen, das viele Dinge, die wir bei unseren hiesigen Hunden voraussetzen, einer guten Prägung zu verdanken sind.


    In Spanien sind Hunde keine hochgeschätzten Familienmitglieder, sondern eher notwendige Übel. (Nicht bei allen, das will ich keinem Fall sagen, aber weitaus öfter als hier) Viele Hunde die Familie haben, streunen tagsüber durch die Gegend, versorgen sich selbst.... kommen Abends heim, bekommen die Reste und schlafen, um am nächsten Tag wieder ihrer Wege zu gehen.


    Sie werden mit auf die Jagd genommen und wenn sie gut sind, dürfen sie den Rest des Jahres bleiben, wenn nicht, werden sie ausgesetzt..... Ob man mit Hunden dort dann soviel redet, wie bei uns, wage ich zu bezweifeln.


    Und niemand weiß genau, wie Blue aufgewachsen und gehalten worden ist. Möglich, das er Familienanschluß hatte, möglich das nicht.


    Unser Diego lebt jetzt seit April bei uns..... er sollte ein Straßenhund sein, ein Wilder.... hmh. Als er dann hier war, hatte er vor nichts Angst, alle Geräusche des Hauses schienen ihm vertraut. Staubsauger, Waschmaschine, Telefon.... nichts hat ihn außer Fassung gebracht. Musik allerdings hat ihn irritiert.... Sprache sagte ihm hingegen nichts. Wenn ich mich freute, saß er da, staunte mich an und man sah ihm an das ihm wohl durch den Kopf ging "Was`n jetzt los?" Das hat sich mittlerweile geändert..... Er fuhr Auto wie darin aufgewachsen, er liegt im Auto über einen langen Zeitraum und wartet geduldig, viel geduldiger und zuverlässiger als hier in der Wohung und er hasst Cabriofahren.....


    Trotzdem ist er draußen draußen..... in unbekanntem Gelände geht er super mit und ich kann ihn frei laufen lassen, in bekanntem Gelände ist er sofort weg..... er kommt dann wieder, zwei, drei Stunden nach mir, total entspannt, total happy.... natürlich lasse ich ihn nicht mehr von der Leine. Aber es ist ihm auch schnuppe, was ich mit ihm draußen anstelle. Mal reagiert er auf Frolic (okay, die sind nicht toll, aber alle Hunde lieben sie..... besser als Fleischwurst ;) ), mal nicht. Hat er Vögel vor sich, dreht er total ab, frische Wildspuren und ich hab Anker geworfen.... da werden die 15 kg Hund aber sehr schwer. Andere Hunde und er tanzt und quietscht und jault wie irre. Ist es windig dann ist er total aufgedreht, erschreckt sich vor vielem, duckt sich.... ist es heiß, schmeißt er sich an den nächsten Busch und will nicht gehen.... regnet es, dann will er nicht raus..... Und obgleich er mittlerweile gut an der Leine geht und auch nicht zieht, bekommt er den richtigen Duft in die Nase, springt er immer noch voll rein....


    Hingegen macht er sich in der Hundeschule großartig. Er hört, er tut was er tun soll, zuverlässig.....zuverlässigst. Das ist für ihn jedoch ein in sich geschlossener Kontext. Er weiß, erst spielen, dann arbeiten.... da lässt er sich aus dem Spiel heraus abrufen. Hingegen draußen? Och nö....


    Wir sind am arbeiten, vieles ist besser geworden, aber ich denke, die Bindung, die mein Malik zu mir hat, die wird Diego nie finden. Er wird immer ein wenig autark bleiben und immer versuchen das zu tun, was ihm Spaß macht, sein Leben leben und gestalten. Das hat er gelernt. Das er mich liebt, das glaube ich schon.... auf seine Art. Auf freie Art.


    Er liebt alle Familienmitglieder und weiß genau wer dazu gehört und wer nicht, er wird zunehmend wachsamer und schlägt an, wenn er etwas hört, von dem er meint, das gehöre sich nicht. Meine Tochter kann Nachts über den Flur gehen, das ist okay und wird nicht beachtet. Übernachtenden Freunde dürfen das nicht, da bellt er.... aber sobald er die Geräusche kennt, sind sie okay. Stimmen vor dem Haus belauscht er sehr gespannt, und wehe, da betritt wer den Garten, nicht ohne ihn...


    Ich glaube nicht, das er je etwas anderes wird als "mein Spanier", und auf eine Art und Weise liebe ich das sogar so, wie es ist. Er ist kein Blindhund, sondern eine Persönlichkeit.


    Und grade Podencos sind ja dann auch wieder eine ganz besondere Sorte von Hund. Sagen jedenfalls die, die einen haben. Da muss man sich mit der Rasse ansich auseinander setzen. Und vielleicht Abstriche an die eigenen Wünsche und an die eigenen Vorstellungen und Erwartungen machen, denn erst dann wird man feststellen können, was für einen Schatz man da hat.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,


    ähnliche erlebe ich mit meinem Spanier auch, er ist sehr auf mich bedacht....sind wir in unbekanntem Gelände unterwegs, so lässt er mich nicht aus den Augen. Ist ihm hingegen die Umgebung bekannt, dann verlässt er mich glatt und kommt dann ein bis zwei Stunden nach mir nach Hause.


    In Schweden war das so..... allerdings ist mir das nur zwei mal passiert, beim ersten Mal aus Unwissenheit, beim zweiten Mal, weil er beim heimkommen aus der offenen Tür entwischte und anstatt zum pullern an den nächsten Busch zu laufen, auf und davon war.


    In der Hundeschule und auch bei uns in der Wohung hört er übrigens erstklassig...... draußen lässt das zu wünschen übrig und alles andere ist spannender als ich es bin.


    Ich denke das hat nicht unbedingt etwas mit dem Podenco zu tun, sondern damit, das viele Spanier gezwungen waren, für sich selbst zu sorgen und sie lieben das, allein spazieren zu gehen. Sie kommen auch wieder nach Hause, keine Frage.... es gibt da ja Unterschiede zwischen Streunern und herrenlosen Hunden. Streuner haben mitunter feste Routen, die sie Tags verfolgen und wo sie mal hier, mal da, etwas zu fressen bekamen..... am Ende haben sie oft genug ein Zuhause, an dem sie übernachten und auch etwas zu fressen bekommen. Herrenlose Hunde sind ganz auf sich allein gestellt gewesen und das Wissen darum können sie eben immer noch....


    Schleppleine oder Spaziergänge in unbekanntem Gebiet.....


    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,


    eine gute Hege beinhaltet eben auch die "Nutzung" des vorhandenen Wildes in einer ausreichenden Form. Sprich, habe ich etwa 10 Rehe im Revier, so muss ich im Jahr auch etwa 10 Rehe schießen, und zwar Eins um Eins, das bedeutet 1 Ricke (das ist das weibliche Reh) auf 1 Bock im Verhältnis. Bei Schweinen ist dass das Gleiche, was die Anzahl der Tiere im Revier betrifft.


    Der Zeitaufwand bei einem gut gehegten Revier ist mitunter erheblich. Sauen sind unheimlich klug..... um eine zu schießen sitzt man mitunter 10 bis 12 mal auf sie an. Genaue Kenntnisse der Rotte sind wichtig, denn wer die Leitbache schießt, begeht einen kapitalen Fehler.


    So viel Wild kann ein Hund gar nicht fressen :lol: , manches wird er auch nicht fressen wollen - wir auch nicht, bei Füchsen und Mardern geben wir uns mit dem Winterpelz zufrieden und schießen im Sommer doch die Jungfüchslein um den Fasanen, Hasen und Rebhühnern und all den anderen kleinen Wildtieren eine Chance zu geben. Dann braucht es gute Vertriebswege. Wild ist Edelfleisch, nach wie vor.


    Und ja, ich bin der gleichen Meinung, Jagd ist respektvoller Umgang mit Wild und Natur.


    Was die Prägung von Jagdhundewelpen anbelangt, so kenne ich das auch, alles was an Wild da ist, wird den Welpen vorgelegt. Manche Jäger suchen sich so ihren Hund aus, sie legen einen Fuchs inmitten der Welpenschar und derjenige der als erster an ihm zerrt, der ist es dann..... Fährten legen kann man bereits bei 8 Wochen alten Welpen mit einre kleinen Futterschleppe über ein paar Meter. Das kann man aber auch mit Nicht Jagdhunden tun. Übungsfährten legt man normalerweise mit Haustierblut, erst auf den Prüfungen kommen die Hunde dann mit Wildschweiß in Berührung und verfolgen diese Fährte dann weitaus neugieriger als die Übungsfährten. Am Ende einer solchen Fährte liegt entweder ein Stück Wild (so wie im Normalfall) oder die Decke eines Tieres.


    Trotzdem bin ich sicher, das jeder Schweißhund sofort unterscheiden kann, ob er eine künstliche Fährte verfolgt oder eine echte.... ich hab schon Hunde gesehen, die in der Einarbeitung die reinsten Nieten waren, die aber auf einer echten Fährte alle anderen weit hinter sich gelassen haben. So leicht täuscht man Hundenasen nicht. :D


    Die meisten Bracken werden auf eine bestimmte Wildart geführt, einige Schweißhunde auch..... das liegt an ihrer Einarbeitung und an dem vorhandenen Wild im Revier. Auch an den gehabten Erfolgen. Mein Hund hat durch einen sehr unglücklichen Zufall einmal einen Hasen erwischt. Sein Lernerfolg war grandios..... "ICH kann DEN kriegen!" Sein Eifer hinter einem Hasen ist weitaus größer als hinter allen anderen Wildtieren, In Folge dessen hat er dies Erlebnis leider auch noch einmal wiederholen können und nochmals gefestigt "wenn ich eifrig genug bin, dann krieg ICH DEN!" Eingesetzte Bracken auf Treinjagden kommen auch oft mit dem Wild in direkten Kontakt, so wie viele Hunde auf Gesellschaftsjagden.


    In solchen Momenten ist kein Hund sicher abrufbar.... das sollte man dann auch erst gar nicht versuchen, denn der Hund hört einen zwar sehr genau, tut aber nicht was er soll. Triebunterbrechung, das wissen wir ja alle, ist etwas anderes, als irgendein Tun zu beenden.


    Och, ich hätte da auch eher weniger Angst um die Sauen, wenn ein unerfahrener Hund sie einkreist, als um den Hund. Denn sie sind sehr wehrhaft und nichts ist so gefährlich in unseren Wäldern wie eine führende Bache..... die eines ihrer Frischlinge in Gefahr sieht. Das hat schon viele Hunde, grad kleine, eine bittere Erfahrung gekostet, wenn nicht mehr.


    Schweißhunde arbeiten im Übrigen seltenst frei, sondern an einer Schweißhalsung samt spezieller Leine, die der Hundeführer fest hält und so seinem Hund folgt.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,


    Annas Worten ist wenig hinzu zufügen, außer, das der Hund natürlich schußfest sein muss. Ein jegdlich eingesetzter Hund ohne Schußfestigkeit geht gar nicht. Wenn der in Panik davon rast wird er eine Gefahr für sich und andere.....


    Grade für Nachsuchen braucht man einen Jagdschein und ein etwas umfassenderes Wissen über Wild und Hundearbeit als für das jagen ansich. Schießen kann, mit ein wenig Übung, jeder. Nachsuchenführer müssen das Wild aber mitunter per Hand töten, man kann nicht schießen, wenn der Hund an der Kehle hängt und das Wild herunter zieht. Da muss man wissen, wie man das tut, um dem Wild größren Schmerz zu ersparen. Das ist mitunter ein sehr persönliches töten.... ich nenn das mal so, weil dabei Nähe entsteht. Schuß ist Entfernung, Messer ganz nah.... da schaut man dem Tier ins Auge, das ist etwas anderes.


    Nachsuchenführer kommen mit Menschen in Berührung, die gegen geltende Jagdgesetze verstoßen haben, sie haben eine Schweigepflicht und sind dem Tier verpflichtet. Das bedeutet, auch wenn sie an einen Stümper geraten, ist die Hilfe zur Nachsuche höher zu bewerten, als der Frevel ansich. Spricht sich rum, das der Nachsucheführer plaudert, wird er nicht mehr gerufen und das verletzte Tier muss allein umkommen, das kann mitunter Tage dauern. Man muss also Ruhe bewahren können, darf zwar denken, der andere ist ein Schwein, eventuell darf man das auch sagen, aber nur allein und nicht öffentlich. Der Jäger muss sichd amit auseinander setzen, das jemand anders um sein Fehlverhalten weiß, dazu gehört bei Beiden eine gewisse Größe. Am Ende geht es um ein Tier. Und tot im Revier gefundenes Wild, das nicht durch eine Nachsuche zur Strecke gekommen ist, führt immer zu großem Ärger.


    Jagd ist immer ein Streitthema. Bei uns ist der Wildbestand einiger Arten sehr gesichert und im Grunde ist unsere Natur zu klein und zu eng, um alle Wildtiere aufzunehmen, Ich nenn als Beispiel jetzt mal das Rehwild. Ca. 1. knappe Millionen Rehe (plus/minus einige Tausend, meine Zahl ist etwas älter) werden jedes Jahr bei uns geschossen. Wenn die Jäger nur ein einziges Jahr kein Rehwild schießen würden, dann würde sich der Bestand (der etwa immer so hoch liegt, wie die Anzahl der Abschüsse) ungefähr verdoppeln. Das könnten die Reviere nicht mehr tragen und es käme zu starken Wanderungen. Für die Rehe bedeutet das auch Artendruck und Unruhe.... durch zu viele Bewegungen anderer Artgenossen. Denn ein Reh verhofft immer beim äsen, wenn ein anderes aus der Deckung tritt. Je mehr es sind oder werden, desto öfter wird das Individuum gestört.


    Die Wanderungen würden bedeuten, das erheblich mehr Rehe über die Straßen springen als bislang und das die Unfallgefahr sich deutlich erhöht. Jeder Mensch, der durch einen solchen Unfall zu Schaden kommt, ist zuviel. Von den Schäden an Auto und Natur ganz zu schweigen.


    Bei Schwarzwild ist das ähnlich, bei Füchsen auch.... alle drei, Rehe, Sauen und Füchse gehören auch zu den Kulturfolgern.... sie haben keine Furcht vor der Nähe des Menschen. Füchse bewohnen heute schon die Innenstädte, unentdeckt und sehr heimlich. Schweine auch.... Rehe setzen ihre Kitze in den Vorgärten.... hingegen geht es den Kulturflüchtern dann eher schlechter. Zu ihnen gehören Rebhühner, Hasen (nicht Kaninchen), Hirsche und andere....


    Und nein, Vegetarier sollten nicht jagen. Ich bin der Meinung, man sollte das, was man schießt auch essen und nutzen. Nur dann setzt man sich, aber das ist meine Meinung, mit dem Töten und dem Wert und der Achtung auseinander. Jagd ist die älteste Ernährungsweise des Menschen, neben dem Sammeln - ich glaube kaum, das man das unter modernen Gesichtspunkten ablegen kann oder begreifen kann. Jagd ist immer auch archaisch, egal in welcher Kultur. Am Ende ist Jagd auch ein Kulturgut und das gilt es zu erhalten. Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht der Asche, das bedeutet, Traditionen ändern sich und passen sich der Zeit an und das ist gut so.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Guten Abend,


    Frettchen werden relativ zahm, zudem wissen sie nach einigen Malen auch, das es auf die Jagd geht, wenn sie ihr Glöckchen umbekommen.... manche beissen immer, manche nie. Das liegt, glaub ich, an ihrem Charakter. Jagdlich geführte Frettchen sind da etwas hitziger als die zahmen Hausgenossen. By the way, ich würde nie auf die Idee kommen, diese Tiere im Haus zu halten. Meine lebten im Garten und waren da total glücklich.


    Der Vogel lernt aus Erfahrung, dass das Frettchen kein Beutetier für ihn ist. Zum einen gehören Frettchen (die ja die zahme Variante des Iltis sind) als doch relativ wehrhaftes Tier nicht zum Beutespektrum eines Habichts oder Falken so dass die Gefahr, das dem Frettchen etwas passiert, ziemlich klein ist.


    Packt der Vogel das Frettchen doch, was passieren kann, wenn der Vogel sehr jung ist, dann geht man dazwischen und trennt die Beiden, denn es dauert eine Weile bis das Beutetier eines Greifvogels tot ist. Und durch das Glöckchen hört auch der Falkner wer da im Bau umher schleicht.


    Frettchen ohne Glöckchen erwischen schon mal das Kanin im Bau selbst, dann fressen sie sich rund und satt, legen sich daneben und schlafen ihren Fressrausch aus.... das kann dann einige Tage dauern. :lol: Und macht wenig Spaß. Jedenfalls dem Falkner nicht, dem Frettchen ganz bestimmt, das glaubt sich im 7. Himmel. :lachtot:


    Auch verprellte Greifvögel können lange schmollen. Das ist jetzt menschlich..... kommt aus dem dritten Fuchsbau auch kein Fuchs, dann streikt so ein Adler auch mitunter....... und mag auch nicht für Leckerchen aus dem Baum kommen und da heißt es geduldig sein und warten..... manchmal stundenlang. Keine Beschäftigung für Menschen mit begrenzter Zeit oder Ungeduld.


    Liebe Grüße
    Sundri