Beiträge von Sundri

    Also, da Kaninchen ja unterirdisch in Bauen leben, setzt man das Frettchen (mit einer kleinen Glocke) in den Bau, es schlieft ein (also krabbelt hinein) und die Kaninchen fliehen nach draußen. Draußen steht der Falkner mit seinem Vogel und sobald das Kaninchen aus dem Bau saust, fliegt der Vogel los und schlägt es.


    Das ist im Grunde das Gleiche wie bei der Baujagd auf Füchse. Da gehen die Bauhunde unter die Erde und jagen die Füchse raus. Wenn man mit dem Steinadler auf Fuchsbeize geht, macht man das ähnlich, Hund rein, Fuchs springt, Vogel fliegt los.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,


    Scheißhundeführer :roll: , so fallen einem die eigenen Fehler auf die Nase, richtig heißen die Beiden "Nachsuchengespann", was schon zeigt, das es sich hier um eine Paararbeit handelt.


    Um was für einen Hund es sich da handelt kann ich nicht sagen, da kann alles möglich drinnen sein, von Münsterländer über Deutsch Kurzhaar oder Deutsch Drahthaar, je nachdem was durchschlägt..... und wer der andere Elternteil war?


    Greifvögel bauen keine Bindung zu ihrem Falkner auf, wie Hunde, Pferde oder andere Tiere das tun. Sie sind, wenn sie jagdlich geflogen werden, immer selbstständig und eigentlich nicht an den Falkner gebunden. Sie gehorchen nicht..... sondern wir machen uns nur ihre Eigenschaften und ihr Verhalten nutzbar, indem wir mit ihnen arbeiten. Sie kommen nicht auf Zuruf, sonden im Grunde werden sie über Hunger gehandhabt. Greifvögel jagen nur, wenn sie hungrig sind, niemals so zum Spaß. Das ist schon manchmal sehr grenzwertig und erfordert ein hohes Mass an Feinfühligkeit dem Vogel gegenüber.


    Ob es Falkner gibt, die mit Bretonen arbeiten weiß ich nicht, aber ich kann es mir gut vorstellen..... jeder Vorstehhund eigent sich dafür. Die bekanntesten Vorstehunde für Falkner sind die Pointer. Allerdings kommt es ein wenig darauf an, was ich mit welchem Vogel jage. Vorstehhunde für die reine Falkenjagd auf Moorhühner zum Beispiel, oder Stöberhunde für die Jagd auf Kaninchen (zumeist im Verband mit Frettchen), Adler und Habichte jagen oft genug ohne Hund in freier Folge. Wichtig ist, das die beiden, Hund und Vogel, sich gut kennen.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,


    na klar, das kann ich auch....


    Vorstehunde sind heute vielseitige Jagdgebrauchshunde, die alle anfallenden Hundearbeiten erledigen können (fast alle). Sie werden eingesetzt zu der Arbeit vor und nach dem Schuß.


    Aber ursprünglich lag ihre Aufgabe in der Arbeit vor dem Schuß. Sozusagen bei der Einzeljagd. Der Jäger geht allein mit seinem Hund durch Wald und Flur um sog. Niederwild (alles was relativ klein ist) zu jagen. Wenn der Hund nun eine frische Witterung in der Nase hat, bleibt er wie angenagelt stehen, ein Bein hoch, Kopf und Rücken eine Linie, er steht vor. Ein gut ausgebildetet Hund wartet nun auf das Kommando seines Chefs, das ihm erlaubt, das Wild hoch zu machen, so dass dieses flüchtet und der Jäger kann in Ruhe schießen.


    Bei mir hieß das, der Hund macht den Hasen los und der Habicht jagt ihn dann und bringt ihn zur Strecke. Jeder der weiß, wie groß so ein Jagdtrieb bei einem Hund sein kann, weiß was es bedeutet, das dieser dem Wild nicht hinterher geht, sondern stehen bleibt und sich im Idealfall nach dem Wild aufscheuchen ins Platz begibt. Ist das Wild getroffen, wird der Hund zum apportieren geschickt und holt die Beute.


    Ich bevorzuge da Jagdhunde die sich setzen, denn sie sehen besser, wo das Wild in etwa gefallen ist, als wenn sie die Nase auf dem Boden haben.


    Apportierhunde werden natürlicherweise zu der Arbeit nach dem Schuß eingesetzt. Entenjagd ist allen Retrievern eine große Freude.... Abgesehen vom Toller, der eine Sonderrolle hat, weil er durch sein Getobe im Wasser die Enten erst einmal anlockt, schwimmen alle anderen auf die Enten los und lassen sie auffliegen. Waidgerechte Jäger schießen erst auf fliegendes Federwild, niemals auf laufendes oder schwimmendes. Und ist die Ente getroffen, so ist es Aufgabe des Hundes sie zu suchen, ihr ggfs. nachzustellen und sie zu bringen, notfalls lebend, unversehrt. Was heißt, das er auch nur verletzte Vögel vorsichtig bringt und erat auf sicheres Kommando ausgeben darf. Denn Enten stellen sich auch gern einmal tot und machen dann die Fliege. :roll:


    Schweißhunde sind die Spezialisten, sie werden nach dem Schuß eingesetzt und verfolgen angeschossene oder angefahrenes Wild um es zu finden und ihm größeres Leiden zu ersparen. Das können mittlerweile sehr viele andere Jagdhunde auch, aber in großen Revieren braucht man sehr erfahrene Hunde, denn das Wild hat allerlei Tricks drauf, es geht in seiner eigenen Spur zurück, geht durch Wasser hindurch und vielerlei mehr. Da sind Scheißhundeführer, die auf Zuruf eingesetzt werden, eine gute Wahl, denn sie haben mehr Erfahrung. Ein angschossenes Wildschwein kann zu einer große Gefahr werden... und ein gut geführter Schweißhund kann das Wild notfalls auch packen und herunter ziehen, so das man es mit einem Messer töten kann.


    Laufhunde, ich nenn die jetzt mal so, da gehören Bracken zu, Wachtelhunde und andere, sind dazu da, das Wild zu treiben und sie werden bei Bewegungsjagden eingestetzt um das Wild flüchtig zu machen. Sie bellen immer, damit das Wild einschätzen kann, wo der Hund ist und entsprechend langsam abziehen kann. Sie sollten spurlaut sein, das heißt, auf der Fährte bellen..... oder sichtlaut, wenn sie das Wild direkt vor der Nase hat. Der Hundeführer erkennt am Bellen, wieweit sein Hund vom Wild entfernt ist.


    Bauhunde, zu denen Teckel, kleiner Terrier und andere gehören, werden unter die Erde geschickt um den Fuchs aus seinem Bau zu scheuchen. Die Jäger stehen dann draußen und umstellen die Eingänge und schießen den Fuchs, wenn dieser flüchtet. Das erfordert schon einiges an Aufmerksamkeit um Fuchs und Hund voneinander zu unterscheiden. Auch diese Hunde bellen unter der Erde um anzuzeigen, wo sie etwa sind.


    Meutehunde haben heute keine wirkliche Aufgabe mehr, ihre Jagdweise war die Parforcejagd. Man hetzte das Wild so lange durch die Gegend, bis es am Ende seiner Kraft war, dann stellten die Hunde es, "banden" es sozusagen an seinen Platz, bis die Jäger nach kamen und es getötet haben. Meutehunde werden heute eher im Pferdesport eingesetzt oder in England, die lernen ja nie dazu..... Füchse zu Tode reißen lassen finde ich schon grausam.


    Terrier, ich nenn sie hier einmal extra. In England gab es ja Verordnungen, das normale Bürger keine hochläufigen Jagdhunde halten durften. So entstanden damals all die kleinen Rassen.... sie haben ein dichtes harsches Fell, das sie vor Bissen schützt und einen starken Jagdtrieb und sie haben über viele Jahre hinweg die jagenden Hunde ersetzt. Viele wurden, wie die Rattler auch, zur Ratten- und Mäusejagd (oft in Berwerken oder Ställen und Scheunen) eingesetzt und waren scharf wie Lumpi ;) sozusagen. Bekannte von mir hatten mal einen Yorkie aus alter Linie, wenn der eine Ratte witterte, dann war er nicht mehr zu halten, kein Vergleich zu den Yorkies heute.....


    Und dann gibt es die ganzen Spezialisten, da nenn ich jetzt mal nur einige:


    Lundehunde aus Norwegen sind Lebendapprotierhunde, die in den Klippen herum geklettert sind und die Lunde (Papageientaucher und ähnliche) aus Felsspalten und Höhlen geholt haben und sie lebend abgegeben haben


    Bärenhunde, die auf die Bärenjagd spezialisiert sind und sich da besonders für eignen.


    Rhodesian Ridgeback sind Jagdhunde die zur Löwenjagd eingesetzt werden, sie gehen dem Wild nicht an die Kehle, wie unsere Jagdhunde das tun, sondern an die Eingeweide (was bei Löwen durchaus Sinn macht), was ich hier im Wald nicht besonders schätze. Sie sind eigenständige Jäger die auch die Aufgabe haben, ihren Herrn zu schützen. Große Jäger und tolle Hunde.


    Windhunde, die irgendwann einmal dafür da waren, das Wild zu stellen und zu warten, bis der Jäger kommt. Sie werden besonders in sehr heißen Gegenden eingesetzt und töten nicht selbst. Das Wild würde in der großen Hitze zu schnell verderben.


    Otterhunde sind heute kaum noch zu finden, als es aber noch Fischotter zu jagen gab, waren sie die Spezialisten für diese Jagd. Heute sind sie reine Liebhaberhunde.


    Podencos, die faszinieren mich am meisten. Sie sind hoch sozial und jagen im Verband mit ihrem Jäger. Bis zu 10 Hunde gehen gemeinsam auf die Jagd, sie umkreisen ein Gebiet und jagen Kaninchen, neiden sich die Beute nicht (was eher ungewöhnlich ist) und derjenige, der das Kaninchen fängt, trägt es seinem Herrn zu. Podencos können angeblich bis zu 8 mtr weit springen und sie können sich im Sprung drehen und die Richtung ändern, das ist sooo spannend.


    Och, den einen oder anderen hab ich sicher vergessen, aber ich denke das ist ein ausreichendes Bild der jagenden Hunde. Und natürlich vermischen sich die Aufgaben der Hunde heute mehr als damals. Vorstehunde gehen ebenso auf der Fährte wie sie apportieren und ich kenne Apportierhunde, die so manchen Schweißhund in den Schatten stellen. Bauhunde gehen auf die Jagd und apportieren auch, obgleich ein Teckel so seine Probleme mit Enten haben kann. =)


    Liebe Grüße
    Sundri

    :lol: okay, dann bewerbe ich mich mal um die Krone.... die meisten davon kenne ich. Und ich hab noch einen, der auch wunderschön ist: Grand Bleu de Gascogne, so einen kenne ich sogar persönlich, wunderschönes Tier.....


    :D Sundri

    Moin,


    der sieht so ein bisschen aus wie ein Hamilton Stövare, das ist eine schwedische Brackenart und als mir diese wundervollen Hunde in Natur begegnet sind, war ich hin und weg........


    Hin und weg war ich dann auch von ihren Bedürfnissen und Ansprüchen, jedenfalls, hab ich keinen Stövare......


    Leicht zu erziehen sind die meisten Jagdgebrauchshunde, als dem Menschen sehr zugewandten Arbeitshund, war das immer eine Grundvoraussetzung bei der Zuchtauswahl. Was ich ansonsten mit diesen Hunden in Schweden erlebe, bestärkt mich eher, die Finger von ihnen zu lassen, es sei denn mir schwebt mal irgendwann ein Revier von 1000den Hektar Größe zu, in dem mein Hund frei laufen kann, so wie er mag.....


    Aber sie sind schön, einfach nur schön.... toll gebaut, freundlich, schnell, angenehme Größe, wunderschön. Aber sie haben, wie alle Bracken einen äußerst ausgeprägten Jagdtrieb und sie sind selbstständiges Arbeiten gewohnt, das entscheiden sie auch selbstständig und Situationsabhängig. Einfach ist anders.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Hallo Nicole,


    das gab es bei uns nicht, aber ich kenne es von anderen Jägerschaften. Der Mentor nimmt einen dort mit in sein Revier und man kann ihn auf der Jagd ansich begleiten. Man lernt manchen Trick, der im Unterricht nicht behandelt wird und hat, wenn man sich gut versteht, einen prima Ansprechpartner für eigene Probleme.


    Waldspaziergänge mit Profis eröffnen einem ganz neue Perspektiven und ein erfahrere Jäger kann mehr Spuren deuten, als man selbst je sehen würde. Mir hätte das durchaus gefallen.


    Ein guter Revierinhaber kennt sein Wild, die Ricke die das dritte Jahr in Folge erfolgreich Zwillinge führt, die Fuchsfähe, die vielleicht eine gute Krähenjägerin ist und und und, da kann man für sich unendlich viel mitnehmen. Aber natürlich, das steht und fällt mit der Sympathie.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Zitat

    Ob das mit dem Bauch nun noch so geht oder nicht, aber ich bin jemand, der bei solchen Sachen gerne Feuer mit Feuer bekämpft.


    Patscht irgendwer meinem Hund ungefragt auf den Kopf, so mach ich das auch.
    Schreit irgendwer meinen Hund mit SITZ an, dann mach ich das auch.
    Zerrt jemand an der Leine meines Hundes, so zerr ich kurz am Pulli.
    Springt mich ein Hund an und den Halter stört es nicht, so mach ich das selbe beim Halter...


    Jau, das hab ich damals auch so gemacht, als meine Kinder noch klein waren und in der Karre saßen. Da kamen immer iergendwelche Leute und tatschten meine Kinder an. Die machten sich soch ganz lang um den Händen aus dem Weg zu gehen, oder meine dreijährige verteidigte mein Baby "lass das, das ist unser Kind." Sie haben damit aufgehört, als ich ihrerseits die Leute streichelte und zu meinen Kindern sagte "och schau mal.... sooooo eine liebe Omi..... wie niedlich....." Zwar fanden sie mich blöd, aber es hat geholfen, nachhaltig.


    Im Übrigen würde ich nicht den Leuten um den Hals springen, aber ich würde nachhaltig klar machen, das es nicht mein Job ist, deren Hund zu erziehen. Wasserpistole ist okay, Bein hochziehen um den Bauch zu schützen auch, Pfefferspray? Aber ansonsten "klare Worte" ich würde da glatt mit einer Anzeige wegen Angriffs drohen.


    Liebe Grüße
    Sundri


    P.S. gepflegt auf den Boden fallen lassen hat allerdings schon was.... das schockt bestimmt schön :shocked: wenn man es dann noch kann? Allerdings weiß man ja dann auch nicht, wie der Hund reagiert, das kann also ins Auge gehen.

    Moin,


    die gibt es bestimmt.... ich selbst habe meinen Jagdschein bei der ortsansässigen Jägerschaft gemacht, nicht ganz bei der ortsansässigen Jägerschaft, derweil meine eigene etwas Frauenunfreundlich war und der Hundeobmann ein Münsterländerhasser war, aber doch nah.


    Ich würde auch jedem empfehlen den Jagdschein vor Ort zu machen, man braucht zwar länger, aber man lernt Leute kennen. Und da Jagd schon eine Menge mit Gemeinschaft zu tun hat, macht es mehr Sinn die Menschen vor Ort zu kennen (und ab und an zu treffen) als über die Republik verteilt irgendwen zu kennen, mit dem man mal den Jagdschein gemacht hat, irgendwo. Bei uns gibt es noch immer verstreute Grüppchen aus dieser Zeit, in denen wir und unregelmässig aber regelmässig auf einen Stammtisch treffen.


    Denn wer kein eigenes Revier besitzt oder sich dies nicht leisten kann, der kommt nur zum Zug über Begehungsscheine, einen wirklich guten Hund oder Einladungen und die bekommt man eben innerhalb der Jägerschaften. Außerdem finde ich es immer wichtig, dass das Revier sozusagen vor der Haustür liegt und man es mal eben schnell erreichen kann. Begehungsscheininhaber wollte ich in meinem Revier auch vor Ort haben, sozusagen abrufbereit, denn es kann immer mal nötig sein, das jemand schnell vor Ort sein muss.


    Angefahrenes Wild oder auch zu Tode gekommenes Wild im Strassenverkehrt gehört nämlich dem Jägdpächter und er wird zu solchen Unfällen auch herbei gerufen, zum Anspruch erheben (man kann drauf verzichten) oder nachsuchen.


    Wer nur etwas über die Natur lernen will und das kann man dort auch ganz gut, der braucht vielleicht nur den "kleinen" Jagdschein, der wird einem dann ohne jegliche Waffenübungen und -kunde abgenommen und kostet erheblich weniger.


    Für mich nicht unerheblich war, das ich auf dem Land aufgewachsen bin und das ich solche Dinge wie Weizen und Roggen, Blindschleiche und Kreuzotter, Amsel und Blaumeise bereits von einander unterscheiden konnte. So war das Ganze für mich eher ein Spaziergang, für andere hingegen echte Plackerei. Denn man lernt viel über Tiere die es gar nicht zu jagen gilt. Naturschutzgesetze, Gehölzpflege, Biotopschutz, Pflanzenarten, Baumbestimmung und welche Tiere Inidkatoren für Störungen sind oder eben nicht. Viele Jäger maulen da und meinen, das müsse man nicht wissen, wann schießt man schon mal ne Eiche? Ich halte solche für schießwütige Blindvögel. Hat mich nicht unbedingt beliebt gemacht.... :lol:


    Aber ich denke, die Natur ist ein großer Zusammenhang und man kann nur gewissenhaft mit ihr umgehen, wenn man um diese Zusamenhänge weiß, sie versteht und liebt. Spannenderweise sind die am besten gepflegten und genutzen Revier nämlich zunehmend die von Frauen.... die haben ein anderes Verständnis von Jagd, ihnen geht es um Zusammenhänge, nicht um Trophäen (wobei wir wieder beim Rüdenwettpinkeln sind, "ich hab am größten!"), die wiederum den männlichen Jägern viel zu oft am wichtigsten sind.


    Liebe Grüße
    Sundri

    *kicher* man braucht, um einen solchen Vogel halten zu dürfen, einen Jagdschein und einen Falknerschein; und dann sind sie natürlich alle streng geschützt und brauchen Papiere, Cites Bescheinigung etc.


    Für all diejenigen, die barfen ist es etwas leichter, derweil sie natürlich frisches Fleisch brauchen.... Eintagsküken sind da am besten, weil sie ein ausgewogenes Verhältnis besitzen zwischen Fleisch, Knochen und Resten, die als Gewölle ausgespieen werden.


    Jagdlich geflogene Vögel wie Habichte hält man am Besten an Flugdrahtanlagen, so haben sie ein Mindestmaß an Bewegung und können sich die Plätze an denen sie sich aufhalten frei wählen. Im Sommer haben sie alle Flugpause, denn das neue Gefieder wächst und die, noch unter Blut stehenden Federkiele sind äußerst empfindlich. Eine fehlende Flugfeder aber kann den Jagderfolg stark einschränken. Sommer heißt Pause und fressen bis zum umfallen.


    Und im Herbst, Winter und Frühling wird geflogen, ein bis zwei Stunden Trainning am Tag sollten es schon sein, Falken kann man mit einem Federspiel beschäftigen, Habichte und andere in sogenannter "freier Folge", da folgt einem der Vogel von Baum zu Baum. Das zeigt schon, das man Reviere braucht und jagdbares Wild. Denn hat man zu wenig Erfolg, dann kann einen der eigene Vogel nicht so gut leiden.... Versager in seiner Denkweise. Und immer möglich, der Vogel sieht Beute und ist wech.... auch in der Schonzeit, die ist ihm schnuppe. Gehorsam wie meinem Hund erst Recht.


    Falken tragen auf der Jagd kleine Sender, mit denen man sie orten kann, denn sie verfliegen sich da schon hin und wieder..... und dann heißt es suchen und hoffen. Ich hab schon viele Falkner weinen sehen um einen verflogenen Vogel. Habichte sind da einfacher, weil sie Kurzflieger sind, die machen sich nicht auf lange Wege davon. Nicht vergessen, die Vögel kosten ein Vermögen.


    Falken und andere Beizvögel werden in Kisten transportiert, erstere manchmal auf Gestellen im Kofferraum, aber dann mit Hauben. Das macht man, um den Vögeln den Stress zu ersparen, den sie durchaus haben, wenn sie zuviel sehen. Andere Beizvögel, die vor ihnen Beute machen, stressen sie durchaus. Sitzen sie hingegen dunkel, bewegen sie sich nicht und die Verletzungsgefahr wird stark verringert. Ansonsten springen sie nach allem, was essbar scheint, das kann auch durchaus ein Artgenosse sein. Was sich schlagen lässt, kann gefressen werden.


    Insoweit tauscht der Falkner die gemachte Beute dann auch gegen einen besonderen Leckerbissen ein und nimmt sie dem Vogel fort. Die Beute ist begrenzt, mehr als zwei, drei Stück Wild sollten es nicht sein, das letzte gehört dem Vogel und der mag dann, wenn er satt ist, gut vier, fünf Tage nicht mehr fliegen.....


    Zu den weit verbreiteten Vorstellungen gehören die am Himmel schwebenden Greife, die in Freiheit vor sich hin fligen. Und nein, das tun sie nicht, nur im Frühjahr zur Revierverteidigung und für die Balzflüge und im Herbst, wenn sie ihre Jungen verjagen...... ansonsten fliegen Greife in der Natur nur und ausschließlich dann, wenn sie Hunger haben. Die können soviel fressen, das man meint, sie fallen um. Fliegen kostet Energie und zwar viel.... Regentage bedeuten oft genug den Tod. Jeder zweite Jungvogel überlebt das erste Jahr nicht. Die Natur ist da schon hart.


    Meine Sundri hat für einen ganzen kompletten Hasen eine gute Woche gebraucht. Die saß auf dem Hasen, fauchte jeden an, der ihr zu nahe kam und schwankte hin und her vor Völlerei.....


    Eulen sind in Falknerhaltung generell verboten, mein Lieblingsvogel der Sperber auch (mit Sperbern kann man Elstern beizen, voll cool ist das.....), man braucht für solche Vögel eine sogenannte Tiergehegegenehmigung und die ist stark an Auflagen gebunden. In Spanien soll es Falkner geben, die Nachts mit Uhus Kaninchen beizen. Ansonsten schlagen Uhus auch gern mal Katzen, die laufen auf den Waldwegen so schön frei, mitten auf der Einflugschneise sozusagen.... :roll: okay, diejenigen die Katzen haben, mögen diese Vorstellung eher nicht, denk ich mir.


    In Kasachstan jagt man mit Steinadlern Wölfe und Füchse, das wäre noch mal so ein Traum von mir, dabei sein dürfen.... Steinadler auf Fuchs habe ich selbst schon miterleben dürfen, aber Adler als solche möchte ich nicht haben, die sind kompliziert und schwer zu halten und man hält sich auf der Jagd nen Wolf, 4 bis 6 Kilo Vogel getragen, das macht mürbe.....


    Und, jagdlich geflogene Vögel kann man leider nicht in Volieren halten, was viele glauben, denn sie fliegen immer und immer wieder gegen die Netze oder Drahtabsperrungen und verletzen sich das ganze Gefieder.... dazu kommt, die Vögel sind extrem schnell, je länger ihr Startanflug ist, desto stärker prallen sie in die Absperrung. Deshalb sind auch die Flugdrahtanlagen eher kurz als lang.....


    So, viel Spaß beim Träumen
    Sundri