Beiträge von Sundri

    Moin,


    natürlich müssen Hunde sich den ihnen gestellten Regeln stellen und vieles lernen. Das sollte keine Frage sein.


    Es geht aber in solchen Fällen oftmals nicht um lernen, sondern um artbedingtes Verhalten. Um Instinkte und darauf folgende Reaktionen. Und das ist etwas, womit man als Hundeliebhaber umgehen muss und worum man wissen muss. Instinkte kann man nicht umlernen.


    In einem solchen Fall lernen beide, Hund und Kind und auch der Halter wird in Zukunft mehr auf das achten, was da passiert. Trotzdem ist es normales hündisches Verhalten auf eine, für den Hund, Ungeheuerlichkeit.... Das sollte man sich so übersetzen, als käme jemand daher und schlage einem unangekündigt eines in die Fresse.


    Hund und Mensch sprechen unterschiedliche Sprachen und grad kleine Kinder sind für Hunde da unberechenbar. Mit Stress hat das nichts zu tun, das ist eine menschliche Übersetzung aus Unwissenheit über das, was geschehen ist, bzw. das was der Hund verstanden hat, weil er eben Hund ist und nicht intelektuelle Fähigkeiten aufweist so wie wir.


    nachdenkliche Grüße
    Sundri

    Moin,


    auch ein Hund der eine sehr starke Beziehung zu seinem Mensch hat, wird zufrieden mit jemandem spazieren gehen.... und wenn das immer der Gleiche ist, wird der Hund denjenigen auch in sein Herz schließen. Nicht so, wie seinen Menschen, aber doch schon.


    Selbst innerhalb einer Familie gibt es Abstufungen in der Zuneigung des Hundes zu den unterschiedlichen Personen...... das wäre für mich nun gar kein Grund, für ein Entscheidungskriterium.


    Liebe Grüße
    Sundri



    P.S. Münsterländerzüchter aus den jagdlichen Verbänden dürfen ihre Hunde nicht an Nichtjäger abgeben. Das steht in ihren Zuchtvereinbarungen. Zwar kommt das hin und wieder vor, aber ungern....., also eher nur, wenn ein Züchter die Welpen so gar nicht los wird. Dann würde ich mir aber überlegen, warum das so ist?

    Guten Morgen,


    unter Hunden ist das Kopf auf den Rücken legen eine glasklare Dominierungsgeste. Wenn das einer tut, sagt er dem anderen "Du stehst unter mir!" Umarmen ist Hunden fremd...... natürlich haben sie das gelernt und sie halten das aus, aber Umarmen als Tätigkeit ist Primatenverhalten.


    Wir Menschen finden darin Nähe, Trost, Zuneigung, der Hund empfindet einen Angriff...... Ich denke, er hat das Kind als Rangniedriger angesehen und nur verdeutlicht "NEIN, mit mir SO nicht." Hundeverhalten. Kein Grund zur Besorgnis, nur ein Grund, mehr Acht zu geben. Und mit dem Kind zu reden.


    Ich sag den Kindern bei uns auch, "hast Du schon mal Hunde gesehen, die sich umarmen? Die mögen das nicht....... die finden das so richtig doof." Seitdem klappt`s mit den Kindern und den Hunden.


    Sehr oft beobachten wir, das Hunde einem den Kopf auf das Bein legen.... das kann auch eine Dominierungsgeste sein, die wir mit "er zeigt mir seine Zuneigung" falsch für uns übersetzen. Ganz oft zeigen Hunde das in nach Konflikten folgendem Verhalten. Während wir als Mensch meinen, er sucht nun Zuneinung vergewissert sich der Hund das er immer noch Chef ist.


    Dabei gilt es zu beachten, das es Hunde gibt die das mehr tun und solche, die das weniger tun. Wenn ich meine eigenen Hunde betrachte, tun die das überhaupt nicht. Sie legen ihren Kopf neben mein Bein, schmiegen sich an mich, aber sie legen nicht den Kopf auf mein Bein. Mein Großer tut das ab und an bei meinen Freundinnen, und ich kann die Uhr danach stellen, das er dann auch irgendwann versucht, sie zu besteigen. Also reagiere ich darauf..... er legt meiner Freundin den Kopf auf`s Knie und fliegt raus. Der Chef bin ich.


    Viele Grüße
    Sundri

    Guten Morgen,


    mal ehrlich, Kleine Münsterländer sind Jagdhunde..... natürlich haben sie einen starken Jagdtrieb. Das ist gewollt, das wird gefördert, das ist das Zuchtziel!


    Ich selbst führe einen KLM jagdlich und eines weiß ich sicher, entspanntes Spazierengehen ist einfach nicht drin. Immer muss ich schneller gucken als mein Hund..... das Wild eher sehen und eventuell den frischen Wildwechsel ahnen. Nun ist mein Hund gut ausgebildet und lässt sich jederzeit sicher abrufen (bis auf die Ausnahmen, die es bei selbstständig arbeitenden Hunde immer gibt) , er darf seinem Trieb aber auch nachgehen.... und sich ausleben.


    KLM sind sehr Menschenbezogen und willig, sie wollen arbeiten und ihrem Menschen gefallen. Sie lernen leicht und sie sind familienlieb.... keine Frage, aber sie sind, als Jagdhunde auch eher nicht soooo eng Raumgebunden. Während der Schäfi meiner Freundin nicht mehr als 20 mtr. von ihr weg gehen mag, findet mein Hund einen Raum um mich von 50 mtr. eher angemessen. Jagdhunde haben einen größeren Sicherheitskreis um ihren Menschen, sie sollen diesen innerhalb bestimmter Aufgaben auch verlassen können.


    Es gibt mitunter KLM aus Schaulinien, die eher weniger jagen, aber das weiß man vorher nie wirklich, denn auch aus solchen Zuchtlinien können Meisterjäger kommen. Und der volle Jagdtrieb entwickelt sich auch erst im zweiten Lebenshalbjahr richtig und dann manchmal von jetzt auf gleich sofort. Das kann beim reiten eine frische Hasenfährte sein..... und dann ist er weg und es bleibt nur beten, das er keinen Hasen erwischt, denn das ist der Supergau.


    Überlegt es Euch gut..... ich kenne zu viele Leute die solche Hunde haben und die nie mehr von der Leine kommen, weil sie das tun, was man ihnen angezüchtet hat...... außerdem braucht so ein Hund auch eine Beschäftigung für den Kopf, spazieren gehen und Reitbegleitung lastet einen KLM nicht aus.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Guten Morgen,


    die Idee, das es um etwas Anders als den Hund geht, ist mir spontan auch gekommen.... und damit kenne ich mich ein bisschen besser aus.


    Mitunter haben Eltern ernsthafte Probleme damit, das ihre Kinder erwachsen sind und eigene Wege gehen. Sie sehen sie immer noch als Kind - und einem Kind muss ich sagen, was es tun soll, was richtig ist und worum es geht. Es geht nicht, das mein Kind mir sagt, was richtig ist oder gar behauptet, ich mache etwas falsch.


    Es geht hier um einen Machtkampf innerhalb der Eltern-Kind-Beziehung. Dein Vater nimmt Dich nicht ernst und trägt das mit Dir über den Hund aus?


    Ich erinnere mich daran, das meine Eltern mit ihrem Hund auch ganz anders umgegangen sind, als ich mit meinem. Der Hund meiner Eltern durfte am Tisch sitzen und mitessen (vom Teller), bekam ein Leberwurstbrot geschmiert und ein Steak gebraten...... und mein Vater machte sich total lustig über mich, weil ich das für meinen Hund nicht wollte und mich vehement dagegen gewehrt habe. Soweit, das ich meinem Hund das Fleisch aus dem Maul gepult habe..... während sich mein Vater belustigte.


    Das ich gute Gründe für mein Verhalten hatte, sah er nicht, mich hat das damals total geärgert...... und doch, es ging um Anerkennung der Tochter als erwachsene Person. Denn den Hund von Freunden, den ließ er völlig in Ruhe. Da genügte ein "Wolfgang, das darf mein Hund nicht haben" und mein Vater hörte sofort mit allem auf.


    Also, nun kann man versuchen mit dem Papa zu reden, möglichst in "ich" Form. "Ich fühle mich nicht ernst genommen, wenn Du hinter meinem Rücken meinem Hund Dinge gibst, die für ihn schädlich sind. Ich kann verstehen, das Dir das fütter Spaß macht, kannst Du Dir vorstellen, das wir da eine Lösung finden?" Man kann auch sagen "anderenfalls kann ich meinen Hund nicht mehr mitbringen...... und das wäre richtig schade für uns alle." Und gut zuhören und schauen, was bei so einem Gespräch dabei heraus kommt.


    Und dann auch Konsequenzen ziehen, also, den Hund daheim lassen.... oder mal einfliesen lassen, er habe sich die ganze Nacht übergeben.... (das hat meiner tatsächlich mal getan.....) oder er habe dem Nachbarskind das Brot aus der Hand gestohlen und geschnappt, weil er glaubt, das sei Hundessen (das hat mein Hund dann immer angenommen, das unser Essen für ihn ist, was lange Zeit sehr lästig war.) Und dass das Dinge sind, die nicht gehen, im Umgang miteinander.


    Im Übrigen können auch Hunde gut unterscheiden, wo sie was dürfen und bei wem sie was dürfen. Während unser neuer Hund Diego bei meinen Kindern an der Leine zieht wie ein Karrengaul, geht er bei mir ordentlich und hört auf "nicht ziehen!"....... Also, wenn Dein Vater sich Deinem Hund gegenüber als Hund zeigt, ändert das eher wenig an der Beziehung zwischen Deinem Hund und Dir. ;)


    Liebe Grüße
    Sundri

    *lächel* aber so was ist im Alltag total praktisch.... mein Malik ist ja im Apport ausgebildet und wie mein Jagdausbilder mal so sagte, "ein gut ausgebildeter Apportierhund bringt ihnen alles, was sie wollen..... egal was das ist."


    Wir haben damals in der Jagdausbildung also mit allem möglichen geübt, rohen Eiern, Hüten, Schlüsseln, Tüten..... wichtig war eben nur, das den Dingen "mein" Geruch anhaftete oder der eines Familienmitgliedes. Die anderen Jäger (alles Kerle) haben mch oft belächelt.....


    Warum ich das erzähle? Maliks Ausbildung ist schon viele Jahre her, 7, um genau zu sein. Als wir in diesem Urluab in Schweden waren, verlor der Liebste meiner Tochter seinen Leatherman. Irgendwo auf dem Grundstück und auch nach zweitägigem Suchen hat er ihn nicht gefunden. Nun hängt er an dem Teil..... ist auch teuer genug. Und ich hab irgendwann gedacht, "och.... lass ich mal den Malik suchen." Gesagt getan, Hund ins Sitz geschickt und Kommando "such verloren apport" gegeben. Seit Jahren mal wieder..... Malik geht los und sucht.... Nase am Boden, rennt den Abhang runter und ich denk noch "oh ne.... er weiß nimmer wie`s geht" und will ihn grad zurück rufen, da kommt er angewetzt.


    Leatherman ordentlich im Fang, setzt sich vor mich hin und gibt brav aus "aus" ab. Den hätten wir ohne meinen Hund nie wieder gefunden, keiner weiß, wie das Teil den Abhang runter konnte.....


    Auch im Gebüsch verloren gegangene Frisbeeringe findet er zuverlässig. Er mag sie nicht so gern, derweil sie schwer für ihn zu tragen sind, aber er findet sie im Gegensatz zu den Kids, die nicht mal wissen, wo er denn hingeflogen ist, immer.


    Ein feiner Kerl mein Hund, und, ein Beispiel dafür, das solche Suchen auch einen hohen Gebrauchswert haben.


    Für Schlüssel..... bunte Pfeifenreiniger an die Schlüssel machen, bevor man sie weg wirft (dann findet auch Frauchen Blindauge sie wieder) und einen Bund nehmen, den man aus alten Schlüsseln zusammen gestellt hat. Der echte Bund reicht dann für den Notfall.....


    Wichtig dafür, eine fundierte Ausbildung im Apport.... dann bringt er alles....


    Liebe Grüße
    Sundri

    Hallo Lisa,


    zwei gleichaltrige Hunde als Ersthunde, Respekt, das überfordert selbst gestandene Hundeleute mitunter. Da hast Du allerhand zu tun. ;)


    Ich glaube, eine falsche Verknüpfung kann man nur ganz "neu" beginnen, also nicht langsam abbauen, sondern ein anderes Kommando und von vorn beginnen. Das Fingerzeichen kann ja bleiben. Und dann mit dem Hund allen üben, ohne seinen Bruder... zumindest solange, bis er weiß, was er tun soll.


    Viel Erfolg und liebe Grüße
    Sundri

    Hallo Lisa,


    das hört sich für mich nach einer klassischen Fehlverknüpfung an. Dein Hund glaubt "sitz" bedeutet herum zu hüpfen...... und wenn er mit hüpfen fertig ist, muss er sitzen und dann gibt`s ein Leckerchen.


    Klassisches Sitzlernen, dem Hund das Leckerchen so hoch halten, das er nicht ran kommt. In dem Moment, indem er sich frustriert hinetzt, "sitz" sagen und ihm das Leckerchen sofort geben...... Wenn er das Hörzeichen kann, dieses mit dem Sichtzeichen verknüpfen.


    Nun könnte es schwierig bei Euch werden, denn das "sitz" hat für ihn ja eine andere Bedeutung. Du könntest von vorn beginnen und ein anderes Kommando benutzen.... "setzen" zum Beispiel.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Vor vielen Jahren in einem Restaurant in der Eiffel, meine Tochter, damals knapp zwei Jahre alt, trifft ein Ehepaar, das seinen Hund dabei hat, eine Dogge, und ist ganz bezaubert. Die beiden ermutigen sie, ihren Hund zu streicheln. Meine Tochter zögert ein Weilchen.


    Da wendet sich die Dame vom Nebentisch zu ihr, "schau mal Kleine, ich hab auch meinen Hund mit....magst Du den lieber streicheln." Sie holt ihren Hund unterm Tisch vor, einen Chihuahua.... Meine Tochter bekommt ganz große Augen. "Katze" sagt sie erfreut. "Nein," sagt die Dame, "das ist ein Hund." Meine Tochter überlegt einen Moment, "Nein, guck, das Hund" sagt sie und zeigt auf die Dogge, wendet sich dem Chi zu und sagt nochmals bekräftigend "Katze!" Die Frau war irgendwie geknickt...... :D


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    Unser Diego ist ein Mischling, rot geschimmelt und schwarze Gesichtszeichnungen, ein Symathieträger...... vor allem auch, weil seine Ohren so bered sind.


    Neulich:


    Frau: "Oh, das ist aber ein hübscher Hund, was ist das denn für einer?"
    Ich: "Danke, das ist ein Mischling."
    Frau: "Niemals ist das ein Mischling, nun sagen sie schon, was ist das für eine Rasse?"
    Ich: "öhhhh? :???: ja, also, das ist wirklich ein Mix."
    Frau: "aber der da (sie zeigt auf Malik) ist eindeutig ein Münsterländer!"
    Ich: "Ja, das stimmt."
    Frau: "Wenn das ein Münsterländer ist dann ist der andere auch ein Rassehund, also was denn nun für einer?"
    Ich: :headbash: "Okay, Diego ist ein spanischer Kaninchenstöberhund."
    Frau: "na also, das die Leute immer meinen, sie müssten die Rasse für sich behalten, damit die kein anderer kauft."
    Ich: "pssst, nicht weitersagen, ich hab ja nur Angst, dass das ein Modehund wird."
    Frau:"da müssen sie bei Jagdhunden doch keine Angst haben, die machen viel zu viel Arbeit, die kommen nicht in Mode."


    Und dann zog sie mit ihrem Beagle ab...... Noch Fragen?

    Moin,


    zwischen dem 6. und 7. Lebensjahr bekommen viele Rüden noch einmal den Trieb, das Rudel zu übenehmen. Sagte mir einer meiner Hundeausbilder einmal. Da knurren sie dann und versuchen sich durchzusetzen. Selbst das von uns aus gesehene harmlose Auflegen des Kopfes aufs Knie könne dann eine Dominanzgeste werden, die wir Menschen oftmals nicht erkennen. Dominante Hunde legen ihrem Gegenüber den Kopf auf den Rücken. Das ist ein ganz deutliches Zeichen "DU nicht!"


    Wenn Euer Hund oft seinen Kopf durchgesetzt hat, mag das in seinen Augen schon bedeuten, das ihr zu schwach seid und das er das sagen hat. Nun ist er auf dem Höhepunkt seiner Kraft..... und weshalb sollte ihn nun wer anders was zu sagen haben? Anknurren ist schon ein deutliches Zeichen.... fixieren auch. Unverholene Drohungen.


    Das ist eine Möglichkeit, und die lässt sich nur mit Hilfe eines guten Verhaltenstrainers in den Griff bekommen und einer wesentlichen Änderung in Eurem Umgang mit dem Hund.


    Vorerst aber würde ich auch alle möglichen gesundheitlichen Checks durchführen lassen. Es könnte durchaus auch etwas neurologisches sein, ein Tumor? Eine geistige Störung, das gibt es ja durchaus auch bei Hunden. Freunden von mir ist das passiert..... das war ähnlich wie bei Dir beschrieben und leider nicht heilbar. Der Hund erkannte seine Besitzer gar nicht mehr und griff sie an. Er wurde dann eingeschläfert.


    Liebe Grüße
    Sundri