Moin,
also, ich kann Deine Mutter verstehen, ich bin nämlich auch so eine Mama, die sich hat breit quatschen lassen, von ihren drei Töchtern.... und die haben aus dem Urlaub mit Papa in Spanien einen Hund mitgebracht.
Die erste Zeit war alles toll, sie sind Gassi gegangen, haben gespielt und den Hund beschäftigt und ich musste sie bremsen..... damit das arme Tier auch mal zur Ruhe kam, heute, kaum ein Vierteljahr später, bin ich es, zu deren Füßen der Hund liegt.
Ich gehe mit ihm zur Hundeschule (man kommt nur mit dem Auto hin), ich erziehe ihn, ich achte darauf, das er genügend raus kommt und spielen wollen sie mit ihm auch nicht mehr.... nicht seitdem das "Neue" von Diego davon ist. Ich bin diejenige, die ihm hier nach Spaziergängen (wir sind grad in Smaland) die Zecken aus dem Pelz sammelt (die Mädchen finden sie eklig.....) und ich schicke ihn morgens um 5 Uhr wieder in seinen Korb. Denn die Mädchen schlafen fest, da kann er das Zimmer auseinander nehmen - ich hingegen wache auf und untersage ihm sein Tun.
Und, meine Kinder haben hoch und heilig versprochen, das ich mich nie nicht um ihn kümmern müsste..... sie gehen zur Schule, die eine ist jeden Tag von 7 bis 15.30 weg, die nächste von 7.15 bis 16 Uhr und die Jüngste kommt auch seltenst vor 15.30 Uhr heim. Ich gehe mit ihm raus, morgens.... und mittags zumeist auch. Meine Kinder sind 12, 15 und 16, nicht wesentlich jünger als Du mit 17. Und wenn sie Abends weg wollen oder was vor haben, dann sind sie weg und der Hund ist hier. Macht ihnen ja nicht viel aus, wir haben ja immerhin zwei Hunde. So bringe ich den Hunden bei, an einer Koppel zu laufen.
Jetzt im Urlaub maulen sie, die Hunde brauchen Platz im Auto, ein Sitz musste daheim bleiben, es ist eng.... die Hunde müssen beinahe immer mit, mitunter muss eine von ihnen beim Auto bleiben, damit die Hunde nicht allein sind, nicht überall dürfen sie mit hin. Allein zu Hause mag ich sie nicht lassen, der "Neue" knabbert hin und wieder noch was an - bislang hat er Glück gehabt, außer Computer- und Netzwerkkabeln hat er nichts erwischt. Den Schaden hatte allerdings ich, und maulende Kinder, weil das Netzwerk nicht funktionierte. Aber gelernt haben sie nichts daraus.....
Ich studiere zur Zeit und habe auch mein Tun. Keine Frage ich würde Diego nie mehr her geben, aber, ich habe meinen Kindern klar gesagt, der nächste der irgendein Lebewesen mitbringt, sollte damit rechnen, das ich ausziehe. Genug ist genug, jedenfalls für mich. Und, sie können sich so viele Tiere anschaffen, wie sie wollen, wenn sie ausgezogen sind und für sich selbst verantwortlich sind. Solange sie hier wohnen, kommt nichts weiter dazu. Punkt.
Denn, zwei Hunde machen auch erheblich mehr Schmutz, da kommt keine auf die Idee, mal einfach staubzusaugen.... nö.... auch das bleibt an mir hängen. Grade eben, es regnet, die Hunde kommen rein, durch`s Wohnzimmer, über den Teppich. Ach ja, sie sollten ja, wenn sie nass sind, durch die Hintertür rein kommen und direkt in ihre Körbe gehen. "Hab ich vergessen, ist ja nicht so schlimm" sagt das Kind und ich schaue nur auf die schwarzen Erdflecken auf meinem hellen Teppich. Na ja, darüber kann man geteilter Meinung sein, finde ich.
Sei mir nicht böse, das geht nicht gegen Dich, aber es ist die Sicht einer Mutter die nun statt einem Hund (zudem ein Jagdhund) eine Hütehundjagdhundmischung dazu bekommen hat. Einen Hund, den ich in dieser Kombination nie genommen hätte..... weil ich weiß, was das bedeutet. Er ist mir hier in Schweden auch bereits abgehauen, zwei Stunden später war er wieder da und seitdem will er nur noch eines, raus.....
Abgehauen ist er deshalb, weil die Mädchen nicht mit ihm draußen waren, während ich unterwegs war und er nötig musste. 3 Minuten hinter der Hecke und wech.... das bedeutet für mich Arbeit ohne Ende, denn nun zieht er an der Leine, geht jedem Wildwechsel (und es gibt hier viele) nach und ist so richtig auf den Geschmack gekommen. "Kannst Du nicht mit Diego gehen," fragt mich eine der Töchter "das macht gar keinen Spaß mehr, der will nur weg von uns....." Jaja, morgens ab 5 sitzt er vor dem offenen Fenster und wittert nach draußen, da stehen die Rehe auf der Wiese, das wird noch harte Arbeit mit uns Beiden.
Hab Verständnis für Deine Mama und verschieb den Wunsch nach einem Hund auf später.... ich hab viele Jahre gewartet, weil meine Eltern das auch nicht erlabt haben und so war ich 35 als ich meinen ersten Hund bekam. Meine Kinder wachsen mit Hunden auf, aber einen eigenen würde ich ihnen nicht erlauben. No way.... es gibt für alles eine Zeit, für eigene Wohungen und auch für Hunde....
Liebe Grüße
Sundri
P.S. und auch wenn das anders klingen mag, ich liebe beide Fellnasen, die alte treue Seele und die junge.... hergeben würde ich sie nicht, aber das täuscht nicht über den Aufwand und die Unanehmlichkeiten hinweg, die man oftmals in dem sehnlichen Wunsch, nur einen Hund haben zu wollen, nicht sieht.....