Beiträge von Sundri

    Moin,


    ich suchte damals einen Vollgebrauchsjagdhund, der nicht soo groß war, weil ich kleine Kinder hatte und den ich überall mit hinnehmen kann. So kam ich letztendlich auf den Kleinen Münsterländer.


    Wenn ich jemals wieder einen Jagdhund haben wollte, würde ich bei dieser Rasse bleiben oder eventuell einen Großen Münsterländer nehmen. Ich mag das Wesen dieser Hunde sehr gern, ihre Freundlichkeit und ihre liebe Art.


    Aber das ich nicht mehr jage und dies vermutlich auch nicht mehr tun werde, würde ich mich beim nächsten Mal für einen nichtjagenden Hund entscheiden mögen. Momentan haben wir Hovawarte im Auge oder aber Leonberger, weil mein Liebser unbedingt einen sooooo großen Hund haben möchte. Mal sehen, vielleicht wird`s ja auch ein germanischer Bärenhund? Malik ist erst 9 Jahre alt, da haben wir noch Zeit und unser Zweithund ist noch nicht einmal ein Jahr alt.... wer weiß?


    Sundri

    Moin,


    wenn da einer Schummeln will, dann wird er es tun. Wer garantiert denn, das alle Welpen aus einem Wurf sind? Oder das die Hündin nur von einem Rüden gedeckt worden ist? Klar, der Zuchtwart des Verbandes nimmt die Welpen ab, aber er ist nicht beim wölfen dabei.....


    Ich hab schon von Fällen gehört, in denen es zwei Hündinnen gab und man einer die Welpen zum Teil weggenommen hat um sie der anderne unterzuschieben.


    Also, sich allein auf die Papiere zu verlassen kann ins Auge gehen. Besser ist, den Züchter über einen längeren Zeitraum kennen und beobachten, auf Ausstellungen zum Beispiel oder sich umhören. Wer einen 2. V-Wurf hat (aus einem solchen stammt mein Malik) der hat soviel Erfahrung, das er sich mogeln wohl nicht leisten kann.


    Vertrauen muss man haben und das macht sich an anderen Dingen fest, finde ich.


    Sundri

    Eklig ist es, weil wir einen anerzogenen Ekel vor Ausscheidungen haben. In der Tierwelt ist es üblich, das männliche Tiere den Urin der weiblichen probieren und testen, ob diese Empfängnisbereit sind.


    Bei Pferden ist das noch viel ausgeprägter, rossige Stuten stellen sich breitbeinig hin und machen dem Hengst vor der Nase.


    Geschlechtskrankheiten bei Hunden sind dann doch wohl eher selten, Urin ist normalerweise steril.....


    Gruß Sundri


    P.S: Malik geht auch nach meinen Regeln, wenn er, auch bei langer Leine das 5. Mal sabbert, dann hol ich ihn ran und wir gehen weiter.... und so ist es auch richtig, das hat aber nichts mit Abgewöhnen zu tun.

    Moin,


    gelesen habe ich das auch, auch in Büchern über Südländer. Ich bin mir aber sicher, das es sich hierbei um eine sehr menschliche Übersetzung des Hundeverhaltens handelt.


    Viele dieser Hunde sind überaus freundlich und sehr umgänglich. Sie sind hervorragend sozialisiert und können auch die menschliche Körpersprache überaus gut interpretieren. Allein das hat ihnen oftmals ihr Überleben gesichert. Entscheiden können, wer es gut mit ihnen meint und wer nur so tut.


    Dies freundliche Verhalten und ihr Bemühen (auch das ist eine menschliche Interpretation) lassen sie dankbar erscheinen.


    Sie haben gelernt, das bestimmtes Verhalten besondere Zuwendung mit sich bringt und dies wenden sie nun auch an. Sie wollen unbedachte oder heftige Reaktionen "ihrer" Menschen vermeiden und verhalten sich entsprechend.


    Dankbar scheint es, und wir Menschen hätten das vielleicht auch sehr gern, aber am Ende ist es eine Ausbildung der besonderen Art, die sie so handeln läßt.


    Und wie gern wir etwas glauben.... habe ich gestern spüren dürfen. Unser Diego (seit vier Wochen bei uns) kommt zuverlässig, wenn ich ihn rufe. Mein Liebster meinte, das sei, weil er ein Leckerchen haben wolle.... während ich schon dahin tendierte, das er käme, weil er wisse, das er zu uns gehört. Also rief er ihn..... Diego lief freudig auf ihn zu und sah, das Chefchen keine Anstalten machte, etwas in der Hand zu haben. Stoppte, drehte um und legte sich wieder hin. Mein Liebster hat, im Gegensatz zu mir, selten ein Leckerchen in der Tasche. Ich hab gestaunt.... und er nahm ein Leckerchen, zeigte es dem Hund, ging davon und rief ihn. Der sauste los.... und lief diesmal freudig zu ihm. Soviel also dazu. Die Liebe kommt noch, da geb ich nicht auf.


    Viele Grüße
    Sundri

    Moin,


    ich denke es gibt, auch für den Hund, einen Unterschied zwischen Freilauf und dem Gehen bei Fuß. Wenn ich mit meinem Hund ein Ziel hab und es eilig hab, dann lass ich ihn nicht überall schnuppern und sabbern (meiner macht das auch). Aber im Freilauf und an der Flexi darf er....


    Ich find`s auch eklig. Er klappert mit den Zähnen und sabbert. "Lecker Mädchen" hört er dann höchstens. Ihn macht`s glücklich und darum geht es. :hust:


    Hundegerechtes Verhalten sollte möglichst erhalten bleiben, auch wenn es uns nicht gefällt. Mein Liebster meint ja immer, "wären wir Männer noch ein bisschen mehr wie Hunde, würden wir unseren Liebsten an den Bettpfosten nässen." Dann lachen wir beide, gut das die Evolution da schon weiter ist. :lachtot:


    Ich fände Abgewöhnen in so einem Fall nicht Artgerecht.


    Viele Grüße
    Sundri

    Moin,


    ein Mischling ist für mich eine Kreuzung zweier Rassen. Ein Hund, dessen Eltern beide einer Rasse angehören ist reinrassig aber eben ohne Papiere. Und mitunter kommt man ohne diese nicht weit.


    Jagdhunde ohne Papiere können eine Brauchbarkeitsprüfung machen, aber niemals an einer Verbandprüfung teilnehmen. Mischlinger zweier Rassen von Jagdhunden zum Beispiel auch.... denn das tut ihrer Fähikgiet im Job keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, manchmal bekommt man aus so einer Mischpaarung einen ganz hervorragenden Hund.


    Viele Züchter geben reinrassige Hunde z.B. ohne Papiere ab. In meiner Junghundeschule ist ein Deutsch Drahthaar, da der Zwinger im Jahr nicht mehr als 5 Würfe genehmigt bekommt und es hier einen 6. Wurf gab, bekommen diese Welpen keine Papiere, außer Fotokopien von denen der Eltern, aber keine eigenen. Solche Hunde werden dann mitunter auch an Nichtjäger abgegeben, was ich zweifelhaft finde, aber gut.


    Ich käme nicht auf die Idee, einen Hund, der nicht aus einer dem FCI angegliederten Zucht stammt, dessen Eltern aber derselben Rasse angehören, als Mischling zu bezeichnen. Nonsens.


    Und, manchmal muss man solche Wege gehen, wenn man neue Rassen züchten will - die FCI Anerkennung dauert lang und ist schwierig, aber wenn sie dann da ist, dann hat man eben doch einen Rassehund, der vorher nur ein Mischling war.


    So kamen aber, wenn man in die Geschichte zurück geht, die Rassen erst zu Stande. Man kreuzte Hunde mit guten Eigenschaften und schaute, was dabei heraus kam. Oder man nahm solche, die besonders aussahen. Das ist heute nicht anders als damals.


    Nun kann man nur noch darüber zanken, ob es Sinn macht, zuchtausschließende Mängel zum Beispiel an der Haarfarbe festzumachen? Einem kleinen Münderländer täte es keinen Abbruch, wäre er schwarz-weiß, wäre er aber wasserscheu, das wäre für mich ein nachvollziehbarer Grund.


    Liebe Grüße
    Sundri


    P.S. Wenn ich Wert auf bestimmte Eigenschaften lege, dann würde ich immer einen Hund aus einer anerkannten Zucht nehmen, weil hier das Risiko einen "Fehlgänger" (die gibt`s immer mal wieder) zu erwischen, sehr gering ist.

    Hallo,


    unser Diego ist auch seit vier Wochen bei uns.... ihm hat, glaub ich, unser Ersthund, der sehr selbstsicher und furchtlos ist, sehr geholfen. Die ersten Tage lief er nur neben unserem Hund und hat sich sehr an ihm orientiert. Hast Du vielleicht jemandem mit einem selbstsicheren Hund, der Euch ab und an begleiten kann? Einer, de rin solchen Momenten ruhig und gelassen belibt und von dem sie lernen kann? Ich halte das, weil Hunde aus dem Süden zumeist sehr gut sozialisiert sind, für eine gute Idee und kann mir vorstellen, das ihr das sehr hilft.


    Ansonsten würde ich mir Wege aussuchen, an denen ich möglichst wenig Menschen begegne. Oder zu Zeiten gehen, in denen weniger Menschen unterwegs sind. Wenn er Angst zeigt, diese ignorieren und einfach so tun, als würde ich sie nicht bemerken. Jedes Trösten bestätigt den Hund in seinen Wahrnehmungen, das seine Angst berechtigt ist und verstärkt diese nur. Ablenken ist erlaubt, aber jegliches trösten nicht.


    Und wenn sie nur herum liegt, fein..... sie hat schlimme Erlebnisse hinter sich und es kann nur gut sein, wenn sie zur Ruhe kommt und diese überwinden kann. Das braucht Zeit. Die Tötungsstation ist ja das eine, aber niemand weiß, was sie vorher erlebt hat? Sie wurde bestimmt oft verjagt und auch misshandelt. Das braucht Zeit, viel Zeit.... Auch Diego wollte die ersten Tage nach dem lösen sofort wieder kehrt machen und nach Hause.... Spazierengehen? Er kannte es nicht und wusste nicht viel damit anzufangen. Mittlerweile ist das anders. Er fürchtet sich vor Männern, aber da er noch sehr jung ist, nicht so, das ich mir Sorgen mache.


    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,


    Zitat

    PS: Meine Mittlere wollte auf unserem 2 Spaziergang hinter einem Fahrrad her, ohne Leine direkt an mir vorbei nur leider war ich schneller, hab sie im Laufen gepackt sie hat sich einmal gedreht und seitdem ignoriert sie Fahrräder weil sie weis sie darf das nicht.


    Aber genau das ist Meideverhalten, sie weiß nicht, das sie das nicht darf, sie weiß, wenn sie es tut, passiert etwas sehr unangenehmes.... "Darf nicht" ist menschliches Denken, aber eine angewandte Folge, die der Hund mit seinem Tun verknüpft hat, lässt ihn sein Tun meiden.


    Na klar gibt es Hunde für die passt die eine oder die andere Methode besser. Ich hab meinen Hund auch nicht in die Leine laufen lassen, als es um Fahrräder ging. Malik hat das ganz früh gelernt, mit 12 Wochen, als er beim Spaziergang einen Radfahrer jagen wollte. Damals hat mein sehr barsches "pfui" ausgereicht. Er hat sich allein dadruch erschreckt und nach dem 3. Versuch hat er es ein für allemal gelassen. Ich sehe das aber auch als Meideverhalten an.


    Dazu gehört dann aber auch, das ich grundsätzlich leise mit meinem Hund rede, wenn ich dann mal laut werde, dann hilft das auch..... Ein lautes barsches "Pfui" kann dann allerhand bewirken.


    Bei Joggern hat das nicht ganz so gut geklappt, da hab ich damals eine Hand feinen Aquarienkies in meiner Tasche gehabt und exakt nach dem "Nein" geworfen. Das tut dem Hund nicht weh, erschreckt ihn aber..... das reichte dann. Der feine Kies reicht auch, wenn er um den Hund herum in die Büsche fällt und raschelt. Zudem verknüpft er das nicht mir mir, weil er mich nicht werfen sieht (das gilt es zu vermeiden, damit er nicht lernt, das er ausserhalb meines Wirkungskreises tun kann, was immer er mag). Und wütend auf Jogger, die gibt es bei uns in rauhen Mengen, ist er nie geworden.


    Ich schrieb`s ja bereits, Meideverhalten gehört zu den arttypischen Lernweisen eines Hundes. Er lernt auf zweierlei Art, durch Positivverstärkung, damit kann man ihm alles beibringen, was er tun soll und durch Negativverstärkung, die man einsetzt, bei allen Dingen, die er unterlassen soll.


    Wer käme auf die Idee, seinen Hund positiv zu bestärken, wenn er die Wurst vom Tisch geklaut hat? Wohl niemand..... da wird geschimpft, geschüttelt oder was sonst noch so möglich ist. Meine Freundin hat eine Kanne Wasser an der Wurst befestigt und der Hund wurde gegossen, während sie draußen war..... alles was wir hier tun, ist negativ verstärken bzw. Meideverhalten antrainieren. Der Hund meiner Freundin hat`s jedenfalls nie wieder getan, eine Wurst vom Tisch stehlen. Und mit ihr selbst, hat er das nicht verknüpfen können. Er klaut also auch nicht mehr, wenn sie draußen ist und darum ging es ihr.


    Viele Grüße
    Sundri

    Zitat

    Meideverhalten bekomme ich aber fast immer nur über Schmerz rein. Alles andere ist schönreden...


    Nein, das sehe ich anders. Meideverhalten bekomme ich auch gut über Erschrecken hin, ganz ohne Schmerz und oftmals viel schneller, als alles andere. Wie gesagt, von Schmerzen halte ich nichts und es gibt ja vielerlei Gründe weshalb Hunde einem Radfahrer nachjagen, Spieltrieb, Jagdtrieb und auch Beschützerinstinkt. Und je nachdem um was es sich handelt, sind andere Konsequenzen angebracht.


    Bei manchen Hunden reicht es bereits, wenn der Chef schimpft und wütend ist, auch das ist Meideverhalten.


    Viele Grüße
    Sundri

    Moin,


    den Hund in die Halsung rennen zu lassen ist, soweit ich weiß, recht weit verbreitet. Es ist allerdings nicht damit getan, ihn einfach in die Halsung rennen zu lassen, sondern ihm die Chance zu geben, frühzeitig abzubrechen und dann springt er exakt in dem Moment in die Halsung, wenn er das Signal "Stop" überhört hat.


    Dabei kommt es nicht zu Fehlverknüpfungen, derweil der Sprung in die Halsung eben mit dem nicht befolgten "Stop" verknüpft wird. Diese Methode gehört zu den sogenannten "Negativ-Verstärkungs-Lernen" oder wenn man so will, sie gehört zum vermeiden. Das Vermeiden ist ein natürliches Verhalten, das in der Natur auch vorkommt. Wenn es klug angewendet wird, dann unterbricht es einen Trieb (hier das jagen, was mit Gefahren für den Hund und die Menschen verbunden ist) und zur Triebunterbrechung sind starke Signale notwendig. Manchmal jedenfalls.


    Passen die beiden Momente, also "Stop" und in die Halsung laufen, zeitlich nicht zueinander, lernt der Hund dabei vermutlich eher nichts..... das ist die Gefahr dabei.


    Um Vermeidungsschmerz sollte es allerdings nicht gehen, meiner Meinung nach.....


    Gruß
    Sundri