Moin,
nun ist unser Diego ja bereits vier Wochen bei uns und er macht sich ausgesprochen gut. So langsam lernen wir uns kennen, der Hund und wir als Familie.
Wir besuchen seit 2 Wochen einen Junghundekurs, vornehmlich, damit Diego mit anderen Hunden spielen und toben kann, denn das ist hier leider viel zu selten möglich.
Er lässt sich mitten aus dem Hundespiel abrufen und kommt zu mir, das schätze ich sehr. Mittlerweile traue ich mich auch, ihn hier bei uns in der Nähe mit einem anderen Hund spielen zu lassen, also auch, ihn abzuleinen. Ich denke, da haben wir bereits sehr viel erreicht, mehr, als ich erhofft habe.
Und mittlerweile spielt er auch ansatzweise mit uns Menschen, das ging ja zu Anfang gar nicht..... Bälle? Oh, doof. Tauziehen? Da lass ich lieber gleich los? Laufen? Na gut, ich lauf mit.... Anderes Spielzeug? Nö, öh, muss ich nicht haben.... aber langsam wird`s.
Selbst ans Alleinsein gewöhnt er sich zunehmend, ich hab da schon den Eindruck das er merkt "alle kommen immer wieder". Zwar jammert er kurz, wenn ich gehe, aber dann beruhigt er sich auch und bleibt gelassen. Klar, es gibt immer etwas Schönes zum kauen und wir gehen immer kurz bevor ich los muss noch raus, damit er im Grunde auch müde ist.
Und so langsam stelle ich auch fest, das er soooo ganz anders ist. Er zwickt einen gern in die Hacken, besonders Morgens, wenn wir aus unserem Hochbett krabbeln. Sind alle Kinder aus dem Haus, liegt er ruhig in meiner Nähe, sind sie da und in ihren Zimmer, dann stromert er andauert durch die Wohung, lauscht hier und lauscht da, aber er legt sich wenig hin und ruht. Kurz, da ist er sehr unruhig, obgleich er im Haus ansonsten dabei sehr angenehm und ruhig ist. Geht einer von uns irgendwohin, egal wer, er geht mit und wartet, das es wieder zrück geht. Entspannung gibt`s bei ihm eigentlich nur, wenn wir alle am Esstisch sitzen. Dann liegt er in seinem Korb und schließt die Augen.
Draußen aber hat er auf alles ein Auge und ein Ohr, ist manchmal sehr angespannt und zeigt mir jeden halbwegs frischen Wildwechsel an. Hat er die Leine als solches normalerweise begriffen und läuft auch nicht in die Halsung, so vergisst er alles, wenn er Vögel sieht. Da rennt er blind los und ist nicht zu bremsen.... wenn es sein muss, rennt er auf der Stelle.... Die Hühner meiner Nachbarin, die wild durch meinen Garten laufen, leben gefährlich.... ob er es je lernt, das sie "pfui" sind, bezweifele ich dann doch.
Gestern waren wir in einem Kaninchengebiet spazieren, da war er ganz aus dem Häuschen, Nase hier, Nase da, ab in die Büsche und zurück, sehr aufgeregt. Jagdhund, keine Frage.....
Er kann springen wie ich es vorher noch nie gesehen habe, hoch, aus dem Standüber einen guten Meter hoch und dabei wechselt er die Richtung. Allein aus diesen Sprüngen bin ich darauf gekommen, das er einen Podencoanteil haben könnte? Und die sind, so hab ich auch gelesen, recht eigen.
Dazu passt auch, das er sich nicht, wie Malik das tut, einem von uns besonders angeschlossen hat, sondern ich hab den Eindruck, alle sind ihm gleich wichtig.... er fühlt sich zugehörig, aber besondere Zuneigung? Nö, eher nicht..... Podencos leben gleichwertig in sehr sozialen Strukturen. Das würde dazu passen.
Wenn man ihn lauter anspricht hat das überhaupt keine Auswirkungen auf ihn.... neulich hab ich ihn im Mülleimer erwischt und angeschnauzt, da hat er schlicht weitergefressen aber nicht reagiert. Malik wäre in seinen Korb verschwunden, bei dem Ton, aber schleunigst.
Ansonsten, er hat wenig Angst vor den Dingen in der Wohnung, am Wochenende ist auf ein umgelegtes Regal gestiegen und ist darauf lang balanciert...... aber er sprang nicht herauf und nicht herunter. Selbst der Staubsauger könnte gejagt werden, jedenfalls versucht er es.... ist total putzig.
Während er im Spiel springt, ist er nicht zu bewegen, ins Auto zu springen, da klettert er mühsam hinein, als wäre er bereits 15 Jahre alt..... er fährt gern, keine Frage und auch wie ein alter Hase... aber gut, das finde ich nicht sooo schlimm.
Mich bewegt eher, was mache ich mit so einem Hund? Worauf muss ich mich einstellen? Ich bin ehrlich, weder wollte ich jemals einen Hütehund, weil ich glaube, das ich ihm nicht gerecht werden kann, noch einen zweiten Jagdhund. Aber gut, nun machen wir das Beste aus der Situation, er ist ein toller Hund.......
Hat hier jemand Podencos? Was zeichnet sie aus, wo ist der Unterschied zu anderen Rassen und vielleicht gibt`s ja auch jemanden, der einen ähnlichen Mix hat und der seine Erfahrungen mit mir teilen mag? Welche Probleme hinsichtlich der Ausbildung könnten mich erwarten? Podencos entziehen sich jedem Druck hab ich gehört, wie stelle ich fest, wie arg die eine oder die andere Seite ausgeprägt ist?
Liebe Grüße an Euch
Sundri