Moin Ihr Lieben,
ich kann es gar nicht so wirklich klar definieren, aber ich bin mit der Einschätzung meines Trainers nicht im Reinen. Das brauchte ein paar Tage...
Ja, Mr. Weasley hat klar ein Ressourcenproblem, glasklar...wie sollte das, aufgrund seiner Geschichte, auch anders sein? Das manage ich.... wir und kommen gut zu Recht. Deshalb ja, weder Sofa noch Bett noch Spielzeug.
Sieht er mich als Ressource ? Jetzt, drei Tage in Schweden (Haus Winterfest machen) legte er sich durchaus so, das er mich nicht im Blick hatte. Er kam zwar schauen, wenn ich herum lief, aber er behielt mich nicht im Blick. Auch hier zu Hause, wenn er merkt, ich gehe, schaut er mir nach und geht dann auf mein Bett....woran merke ich, das er mich als Ressource sieht?
Er kommt um gestreichelt zu werden.....tatsächlich ist und war das hier immer so.... jeder meiner Hunde kam oder nicht und wenn es mir nicht passte, dann gabs auch kein Streicheln. Ja, Weasley passt das nicht immer und er bellt schon mal, da passiert aber nix, außer das ich ihn verbal zurecht weise und dem nicht nachgebe - das lernt er schon.
Er drängelt sich zwischen Findus und mich, und wird konsequent zurecht gewiesen, noch bestimme ich, wann ich mich mit wem beschäftige. Das hat Findus bei Lucas auch gemacht.
Geht er meinen Mann an? Ja, das sieht so aus.... schnapt er ab und an, bzw. geht nach vorn? ja, auch das sieht so aus. Aber wenn ich darüber nachdenke, passiert das dann, wenn es ihm zu eng ist, wenn nicht repektiert wird, das er eingerollt liegt (dann will er nicht angefasst werden, auch von mir nicht - nicht ohne Anspechen und wenn er den Kopf oben hat).
Wann bellt er? Wenn mein Mann(oder egal er, durchaus auch ich) draußen Geräusche machen, die alte Treppe gehen, auf der ersten Etage knarrt es, er kommt von draußen, ich auch... finde ich das ungewöhnlich? Nein, eigentlich ist das okay.
Wann regt er sich auf? Wenn mein Mann den Raum verlässt und wieder kommt.... er bleibt immer öfter liegen und knurrt - er geht ein, zwei Schritte vor. Wir sollten so reagieren, das mein Mann das ignoriert, stehen bleibt, wenn er den Blick abwendet, weiter geht....ich sollte das ganz ignorieren. Und an der Stelle bin ich unglücklich. Wenn es darum geht, das er da nichts zu regeln hat, was lernt er denn, wenn ich ihn lasse - doch exakt, das er es regeln muss? Er benimmt sich schlecht, das möchte ich nicht dulden.
Gestern war ich mit ihm zur Physio, abtesten, ob alles in Ordnung ist, Rücken ist ein bisschen sehr verspannt. Ihm war unheimlich....und er hat sich hinter meine Beine gelegt.... sehr deutlich, "rette mich".
die Therapeutin ist auch Trainerin und meinte, das sei für 12 Wochen bemerkenswert. Und dann redeten wir über seine Probleme.
Wenn er Angst vor Männern hat, dafür spricht viel, er möchte etwa nicht an meinem Mann vorbei gehen, wenn der ihm die Tür aufhält, eigentlich möchte er ihn lieber vor sich haben, als hinter sich, sollte er dann nicht besser positive Erfahrungen sammeln? Etwa, immer, wenn die beiden sich begegnen, ein Leckerchen bekommen? Eventuell Maulkorb, damit man selbst sicherer ist? Sollte er ihn nicht füttern, das Trofu Abends vielleicht aus der Hand?
Ihn ignorieren, ja - aber nicht so komplett und ganzheitlich. Wenn er zu ihm geht, immer irgendwie rückwärts gerichtet, also wüde mein Mann auf ihn zugehen, würde er sofort rückwärts gehen.... bellen ja, aber rückwärts. Nicht vorbeigen, klar - in die Hocke gehen, eventuell leicht abgewandt.
Und dann fragte sie, "hast du ihn schon einmal so richtig entspannt schlafen sehen?" wenn ich ehrlich bin, ein - zweimal....wenn wir allein sind bzw. waren, er schläft immer als Kugel eingerollt.... alle Weichteile geschützt. und jederzeit bereit, sich zu verteidigen. Jederzeit ein Ohr auf Empfang.
Sie meint, solange er so schläft, solange fühlt er sich nicht sicher.
12 Wochen, nach mindestens zwei Jahren im Zwinger - das ist doch, in einer völlig fremden Welt, unfassbar kurz..... ich muss mir das noch einmal ins Gedächtnis rufen. Und davon waren wir nicht einmal 12 Wochen am Stück hier, sondern 3 in Schweden, allein mit meinem Ziehsohn. Was haben wir erreicht.... er hört, kann ohne Leine laufen, allein bleiben.... sooo viel.
Ich kann ihn nicht immer zuverlässig lesen, es fällt mir schwer, einen Hund ohne Rute zu lesen. Mir fehlt ein großer Teil der Körpersprache und ja, auch nach 12 Wochen vertraue ich ihm nicht wirklich. Da gehe ich nachdem, was ich sehe....
Jetzt würde ich das ein oder andere Wort oder den einen oder andern Gedanken brauchen.
Sundri