Beiträge von Dogginator

    ... ich würd unten an der Spitze eines Stabes, der so lang ist, wie Du ihn brauchst, einen Softball (am besten gelb, weil Hunde diese Farbe sehr gut sehen können) anbringen, wenn Hundi nicht so auf Bälle steht ;-) Er ist groß genug, dass ihm klar wird -> Nase an Ball -> folgen


    Und sollte er doch mal reinbeißen / abkauen, so lässt dich der Ball austauschen.


    Viel Spaß beim Basteln ;-)


    Grüßle
    Moni

    Zitat

    dass es sein kann, dass Amy einfach noch nicht begriffen hat, dass ich der Chef bin und dass sie, wenn ich rufe, auch wirklich kommen muss.


    .... :unknown: ....


    Was du nicht trainierst / übst, kannst Du Deinem Hund nicht abverlangen ... egal, wer der Chef ist ...


    Beispiel:
    Stell Dir vor du lebst plötzlich in China.
    Dir hat bisher niemand chinesisch beigebracht
    Du antwortest also auf chinesische Fragen und Anweisungen mit einem Achselzucken.
    A) Zweifelst Du dann die Chefposition Deines Gegenübers an oder
    B) hast Du einfach nicht verstanden, was man von Dir wollte?


    Weiteres Szenario:
    Dir stellt man auf chinesisch die Bitte, ein Glas aus dem Schrank gegenüber zu holen.
    Da Du ja nicht verstehst, was man von Dir will, zuckst du mit den Schultern und antwortest auf Deutsch: "Ich versteh Dich nicht".
    Nach mehrmaligen Wiederholen der Bitte auf chinesischen wird Dein Gegenüber ungeduldig - Du stehst ja immer noch dumm in der Gegend herum - er reißt Dich am Arm zum Schrank, haut Dich ein paar Mal mit dem Kopf an die Schranktür und stößt ein paar seltsame Laute aus, macht die Schranktür auf und nimmt sich ein Glas.


    Was hast du gelernt?
    Dass der andere Dein Boss ist?
    oder dass Dein Gegenüber leicht erregbar und unberechenbar ist, den sollte man meiden.


    Fazit:
    Etwas nicht zu verstehen hat nichts damit zu tun, dass man sein Gegenüber nicht als Boss an sieht, sondern ganz simpel mit der Tatsache, dass man es nicht versteht.
    Also hast Du die Pflicht, Deinem Hund beizubringen, WAS Du von ihm willst. Alles andere - "er sieht Dich nicht als Chef an" - ist in meinen augen simpler Ausreden-Alarm, um evtl. langwieriges Training gar nicht erst zu beginnen oder mittendrin als erfolglos abzubrechen.


    Unterordnung hat überhaupt nichts mit Deinem Problem zu tun - Du kannst genauso gut mit dem Hund Schnüffelspiele machen, Clickertraining beginnen und viele andere POSITIVE Dinge - der Grund ist nämlich der: Tust Du mehr mit Deinem Hund, desto mehr wird er Dir vertrauen und er wird feststellen, dass es bei Dir Spaß gibt. Versuchst Du ihm einzutrichtern, wer der Boss ist ... :/


    Grüßle
    Moni

    SL würde ich auch nur mit Geschirr empfehlen - es kann beim Halsband zu Halswirbel- oder Kehlkopfverletzungen kommen, wenn Hundi mal überschwenglich in die Leine donnert. Mitwickeln der Leine ist sowieso Pflicht. Ist also ein vermeidbares Risiko.


    Ansonsten würde ich die Leine auch zum Heranholen bzw. wieder aufmerksam machen nutzen. Wenn Hunde aufgeregt sind, werden z.T. Töne nicht im Gehirn weiterverarbeitet - heißt also, dass Hundi mich tatsächlich gar nicht hört ...


    Und niemals nur die Leine dran machen, wenn andere Hunde kommen - das heißt ja dann für Hundi gleich drei Mal schneller zum anderen Hund rennen. Hunde sind fix im Verknüpfen: anderer Hund = Leine = Spaß vorbei.


    Konsequentes SL Training zum sicheren Rückruf sollte min. 3 Monate durchgezogen werden (100% Verhinderung, dass Hundi zu anderen interessanten Dingen durchstartet = die Chance der Löschung des Verhaltens wächst enorm) und dann auch die Leine sinnvollerweise wieder ausgeschlichen werden. Nicht einfach Zack-Leine ab.


    Außerdem würde ich ein neues Signal aufbauen - Pfeife ist immer eine Alternative ... das alte Signal ist ja eigentlich kaputt.


    Grüßle
    Moni

    auch wenn ich hier nen alten Thread wieder ausgrabe ... ich finde ihn sehr interessant - habe jetzt alles durchgelesen und sage gleich von Anfang an: Ich bin ein Wattebällchen-Werfer und das aus gelernter Überzeugung - vom Saulus zum Paulus sozusagen ...


    Meine Gedanken zu den verschiedenen Argumenten ...


    Punkt 1:
    Die Argumentationen zu "Unter Hunden geht´s auch nicht immer zimperlich zu" ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Warum? Hunde bringen sich weder Sitz, Platz noch Komm bei. Wer unterwegs nicht aufpasst, ist schnell verloren. Verlorene Hunde werden in einem Wildhundrudel (zumindest bei den afrikanischen Wildhunden) gesucht und wieder "eingesammelt".


    Punkt 2:
    Ich muss meinen Hund für Fehlverhalten strafen. Blödsinn!
    Dazu muss die Regel erst einmal erlernt werden - heißt im Klartext, ich muss sie meinem Hund beibringen -> folglich muss ich erst einmal trainieren und üben.
    Hunde haben kein Verständnis von "richtig" und "falsch" - sie tun das, was sie tun. Lediglich die Konsequenzen lassen sie Verhalten wiederholen oder unterlassen. Dass das "richtig" ist interpretiert der Mensch.


    Punkt 3:
    Wenn mein Hund sich nicht setzt, dann muss ich auf den Po drücken. Blödsinn!
    Wie hier auch schon öfter auf die Lerngesetze hingewiesen wurde (und richtig angewand benötige ich keine "Strafe" ...) wurde bisher hier völlig vergessen, dass Hunde kontextbezogen lernen. Was also bedeutet: Alles das, was Hund sieht, riecht, fühlt, schmeckt assoziiert er mit dem Signal. Hunde verallgemeinern sehr schlecht. Beispiel:
    Beginne ich das "Sitz" Training im Wohnzimmer auf dem kuscheligen Teppich, die Pfoten sind trocken, der Popo auch, es ist angenehm warm, Frauchen ist entspannt, es riecht nach "zuhause" = "Sitz"
    So und nun soll Hundi das unter oben beschriebenen Umständen erlernte Signal "Sitz" auf dem Gehweg ausführen -> Gehweg = kühl (u.U. nass), die Pfoten spüren eine rauhe Oberfläche, es riecht nach vielen interessanten Dingen, Frauchen ist genervt = "Sitz" ????? Nicht wirklich, nicht das "Sitz", was wir unserem Hund anfangs im Wohnzimmer beigebracht haben ...
    Bringe ich dem Hund das "Sitz" mittels Druck auf den Po bei - na was dann, wenn man obenstehendes beachtet? - Richtig! Der Hund lernt: "Sitz" = Frauchen drückt auf Po und das ist Sitz. Ich kenne einige Hunde, die das Sitz so gelernt haben und nicht in der Lage sind es auszuführen, wenn Frauchen nicht auf den Hundepo drückt. Dumm gelaufen ....


    Punkt 4. Die Leckerchenmethode funktioniert nur, so lange ich Leckerchen dabei habe. Blödsinn!
    Wer also die Lerngesetze nicht nur gelesen, sondern auch verstanden hat ;D, der weiß, dass es neben dem Bestätigen durch positive Verstärker auch noch Verstärkungspläne gibt. Tausendfach erprobt und wissenschaftlich belegt - an Mäusen, Ratten, Hunden und was weiß ich nicht für Getier.
    Ein Verhalten (nehmen wir Sitz) wird ordentlich positiv und an vielen verschiedenen Orten aufgebaut: Sitz = Leckerchen. Hundi führt das Sitz nun zuverlässig aus. Nun will ich aber weg von dem ständigen Leckerchengeben, dann muss ich beginnen, die Leckerchen z.B. nur noch jedes 3. Sitz zu geben usw. ... Variabel verstärktes Verhalten verankert sich im Gehirn am besten. Siehe Spielsüchtige, die vorm Einarmigen Banditen sitzen.
    Weiters sollte man immer die Verstärker variieren - mal viel, mal wenig, mal gute Leckerchen, mal "normale", mal Lob, mal Spiel usw. Ihr müsst da zum Einarmigen Banditen eures Hundes werden.
    Ich breche mir keinen Zacken aus der Krone, wenn ich meinen Hund für gute Arbeit bezahle, mit dem, was er gerne mag.
    Natürlich gehört dazu richtiges Timing, Beobachtung und das Wissen, WAS ich denn eigentlich verstärken will. Will ich etwas verstärken, muss ich schnell sein: innerhalb einer halben Sekunde sollte das Leckerchen im Hund verschwunden sein, damit er weiß für welches Verhalten. Die meisten, die mit Leckerchen arbeiten, locken nur und der Hund lernt der Leckerliehand zu folgen ... ist kein Leckerlie in Sicht, lohnt es sich nicht. anstatt ihn wirklich SOFORT für das richtige Verhalten zu bestätigen. Dafür ist ein sekundärer Verstärker wie der Clicker der genaueste und schnellste Markierer.


    Wer seinem Hund "Verarschung" unterstellt, der hat nicht richtig trainiert, ist nicht deutlich genug, in dem was er will, hat vielleicht gerade schlechte Stimmung oder ist sonst für den Hund sehr suspekt.


    Wir leben mit 4 Hunden zusammen, die alle unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich sehe dort aber keinen Hund, der den anderen "straft", weil er gerade im Weg liegt - dann wird drüber gestiegen - oder weil er nicht im Mauseloch buddeln soll ... dann buddelt man halt bis die anderen außer sicht sind und muss sich entscheiden, ob es wichtiger ist, zu buddeln oder sich seiner Gruppe wieder anzuschließen.


    Wer eindeutig, klar und vor allem überlegt und konsequent an das Training mit seinem Hund herangeht, der braucht in 99% aller Fälle noch nicht mals ein "Nein" - das in 99,99 % sowieso konsequenzlos im Raum verpufft ...


    Aber das würde auch bedingen, dass man sich ein wenig mehr über sich Gedanken macht, als die bequeme Lösung: Die Schuldfrage beim Hund zu suchen. Was ich meinem Hund nicht beigebracht habe, kann ich von ihm auch nicht verlangen. Und wenn ich etwas meinem Hund beibringe, muss es - ich wiederhole mich - positiv, überlegt und klar sein. Dann macht mein Hund es auch, wenn es gerade regnet, er schlecht drauf ist, es unangenehm ist.


    Dazu bedarf es keinen Leinenruck, keinen Leinenzuppler, kein Leinensignal oder sonst was - wenn mein Hund gelernt hat, es lohnt sich für ihn, aufzupassen, wo Frauchen nu schon wieder rumtobt ...


    In diesem Sinne
    Moni