Hallöchen!
Ich hätte da gern mal ein Problem. *seufz* Also, eigentlich ja nicht. Aber plötzlich ist es da...
Seine Geschichte und das Verhalten bisher:
Guinness ist ein deutscher Pinscher, wird bald 4 Jahre alt, kam mit 10 Wochen zu mir und wurde mit 14 Monaten mit völlig übersteigertem Sexualtrieb kastriert. Insgesamt habe ich einen kleinen Kasper bei mir, der absolut menschenfreundlich ist, einen leichten Wach- und durchaus vorhandenen Jagdtrieb hat. Er war sozial immer super verträglich, nachdem die Welpenzeit rum war. Am Anfang knappte er (pinschertypisch?) sehr schnell überall rein und brachte durchaus Unruhe in Hundegruppen. Stress kann er mäßig gut ab, Menschenmengen und Innenstädte führen zu Unruhe, Schuppen, Fiepen, Gezerre.
Seit dem Junghundalter findet er fremde Hunde super spannend, will zu jedem hin, ist ohne Leine nicht mehr frontal auf sie zu und schnupperte und rannte dann gerne - verlor dann aber meist auch schnell das Interesse und schnupperte anderweitig herum. Leinenbegegnungen begannen fiepend und zerrend, endeten schnuppernd, spielend oder borstelnd. Hundebegegnungen gab es regelmäßig, ich war auch schon mehrmals problemlos auf DF-Treffen. Bis vor 2 Wochen lebten wir in einer Hunde-WG. Der ältere Labbi war guter Kumpel und nie stressbesetzt, der neue Welpe (seit Dezember '12) bekam ein paar Mal richtig von Guinness auf die Mütze - er mag zuhause nicht genervt werden. Es passierte nie etwas Ernsthaftes, war aber mehrmals sehr laut - und der Welpe kapierte keine seiner Warnungen. Ich verstand es irgendwo - und mit jedem Monat wurde es besser.
Schlechte Erfahrungen hat er m. W. nie gemacht. Er wurde nie von einem anderen Hund gebissen.
Nun das heute:
Vor 4 Wochen passierte es, dass wir auf einem gut besuchten Gartenfest waren. Guinness war nicht soooo gestresst wie sonst häufig. Eine andere Hundehalterin ließ ihren großen an Guinness schnuppern, der bellte ihn an, Guinness reagierte tackernd - mitten in die Nase und ließ nicht sofort los.
Riesenschreck. Auf Stress geschoben, weniger Leinengeschnuppere.
Einmal Freilauf, Dame mit kleinem Hund zu spät gesehen, Guinness giftete ihn massiv an, kein Biss. Arg peinlich für mich....
Letzte Woche: Freilauf, plötzlich kamen um eine Hausecke 6 fremde Hunde und 3 entspannte Halter. Ich lief weiter, Guinness wurde beschnuppert, von allen 6 zeitgleich. Wurde steif, wartete ab. Irgendwann Bürste, ich lief weiter. 5 Hunde gingen, eine kleine Bulldogge blieb penetrant schnuppernd hinter ihm... Guinness drehte sich um und tackerte ihn, ich glaube zweimal.
Kein Fletschen, kein Knurren - nur Körperhaltung und Bürste - dann zack.
Heute nahm ihn mein Freund mit auf den Markt, es war vermutlich relativ voll... Unbemerkte Näherung eines ebenfalls angeleinten Hundes (zuvor mehrere unproblematische Begegnungen), Guinness tackerte ihn wohl sofort.
Tja.
So langsam geht es mir an die Nieren.
Sorry für den Roman, aber die Umstände sind ja immer wichtig...
Und jetzt?
Hab ich einen nicht mehr verträglichen Hund? Passiert es nur bei Stress? Sollte ich ihn anders händeln? Liegt es am Umzugsstress und/oder geringer Auslastung? Das Wetter boykottiert meine Gassipläne seit Wochen, Guinness hasst Regen und beendet Gassirunden nach kürzester Zeit fiepend/nach Hause zerrend.
Schmerzen hat er wohl keine, grundsätzlich ist alles wie immer. Aber dieses Tackern... Args!
Hoffen, dass es mit mehr Auslastung besser wird? Maulkorb, wenn mehr los ist?
Wie würdet ihr das handhaben?
Niedergeschlagene Grüße,
Gizmo mit Guinness