Hallo liebe Foris,
bis jetzt war ich mehr oder weniger nur stiller Mitleser und konnte mir schon einige hilfreiche Tipps aus vielen Threads ziehen…jetzt komm ich aber irgendwie nicht mehr weiter bzw. weiss nicht wie ich manche Sachen umsetzen kann/soll. Ich hoffe ihr könnt mir vielleicht ein paar Tipps und Anregungen geben wie wir an unseren Baustellen weiter arbeiten können.
So jetzt erstmal zu „uns“
Wir, dass sind „mein“ Hund Zeus, ein mittlerweile 17 Monate alter Parson Jack Russel Rüde, und ich, Saskia, 27. Zu unserer Familie gehören noch mein Mann und „sein“ Hund Hank, ein 9 Monate alter Cane Corso Rüde. Beide Hunde sind von Welpen an bei uns.
So dann fang ich mal an zu berichten…ich denke es wird etwas länger (sorry).
Zeus hat mich mit 3 Wochen ausgesucht. (ja tatsächlich, er war eigentlich der Welpe, den ich von den Fotos her am wenigsten wollte, aber er fand irgendwie, dass wir zusammen passen, und ich bin sehr glücklich mit seiner Entscheidung) Er stammt aus einer wunderbaren Zucht in Rheinland-Pfalz und wurde bereits dort super sozialisiert. Mit seiner Züchterin pfelge ich nach wie vor einen guten Kontakt und habe volles Vertrauen zu ihr. Ich habe bereits vor einigen Jahren die Rasse bei uns im Stall kennengelernt und mich sofort verliebt. Damals hätte ich über eine Bekannte aus dem Stall, die diese Rasse züchtete, eine junge Hündin übernehmen können (war nicht schussfest). Leider passte es bei mir damals überhaupt nicht…single, kleine Wohnung, voll berufstätig, mitten in der Stadt…schlicht, die Vernunft hat gesiegt. :ua_wave:
Einige Jahre später passte es dann und ich hab mich noch mal eingehend mit der Rasse beschäftigt und mich trotzdem Jagdtrieb bewusst für diese Rasse entschieden…auch bei der Züchterauswahl war ich wählerisch…also Zeus wurde nicht unüberlegt angeschafft, er ist mein absoluter Wunschhund, ja ich würde sogar sagen mein Seelenhund und ich würd ihn um keinen Preis der Welt wieder hergeben!!! :liebhab:
Nichts desto Trotz haben wir auch unsere Problemchen…
Wir sind von Anfang an in eine Welpenspielgruppe gegangen, haben danach einige andere HuSchus besucht bis wir bei unserer jetzigen gelandet sind mit der wir auch zufrieden sind.
Dort machen wir Mobility und Obedience.
Mit Anfang der Pubertät hat er sich leider so entwickelt, dass er sich nicht mehr mit jedem Rüden versteht. Auch mit denen aus der Nachbarschaft, die er von klein auf kennt und mit denen er früher gespielt hat. Gut, das wissen wir jetzt und wir gehen uns jetzt einfach aus dem Weg.
Allerdings pöbelt er an der Leine und lässt sich von mir nur schwer ablenken. Unsere Trainerin meinte, ich muss ihm ganz klar, durch Körpersprache und Tonfall zeigen dass ich das nicht möchte. Auf dem Platz klappt das auch schon ganz gut und draussen ab und zu.
Hier meine erste Frage: Wie kann ich ihm wirklich klar kommunizieren, dass sein Verhalten in dem Moment nicht erwünscht ist?
Nachdem er seinen Jagdtrieb entdeckt hat, fing für uns die Schleppleinenzeit an. Die hat er auch super angenommen und war nach einigen Monaten auch wieder super abrufbar, und durfte in übersichtlichem Gelände frei laufen. Im Wald oder in dessen Nähe war er zur Sicherheit aber an der Schlepp. So und dann kam der Tag an dem er wohl sein vollständige Geschlechtsreife erlangte, das war so kurz vor Weihnachten…er fand Hündinnen zwar vorher schon interessant, aber nicht übermässig…aber jetzt ist er in Anwesenheit von Hündinnen kaum noch von irgendwas anderem zu beeindrucken. Sind diese jetzt auch noch läufig, dann dreht er völlig durch und ist nur noch am Schreien (nein, ich meine nicht Jaulen, er schreit und das ununterbrochen, bis er den Geruch nicht mehr in der Nase hat). Seither wars das auch mit Freilauf auf übersichtlichen Flächen, da er jede Gelegenheit nutzen würde um durchzubrennen.
Ja und jetzt bin ich natürlich wieder ganz intensiv mit der Schlepp zugange…allerdings ohne wirklichen Erfolg. Er schert sich im Moment einen Dreck darum was ich am anderen Ende von ihm will, er rennt mir alle paar Meter in die Leine und findet natürlich alles andere viiiiel interessanter als mich, sein Spieli oder Leckerchen. Vom Ignoranz-Karree zeigt er sich auch nicht wirklich beeindruckt. Was ich schon Bahnen auf dem Feld gezogen hab… Was kann ich anstellen um sein Aufmerksamkeit wieder auf mich zu ziehen? Dass er wieder auf mich achtet?
Meine Trainerin ist von uns als Team immer total begeistert und meint wir haben eine super Bindung und man merkt einfach dass die Chemie zwischen uns stimmt. Das empfand ich bis vor 2 Monaten auch noch so, nur jetzt kann ich das nicht mehr so richtig glauben, zumindest wenn wir draussen sind. Wie kann ich die Bindung zwischen uns noch weiter ausbauen und stärken?
In 2 Wochen werde ich mit meiner Trainerin ein Seminar zum Thema Rückruf besuchen und dann den Rückruf noch mal komplett neu aufbauen.
Im Moment geht’s mir aber grad in erster Linie darum, dass wir beide unseren Draht wieder finden…also ich wär euch wirklich dankbar wenn mir jemand ein paar Tipps geben könnte zu den Themen:
- klare Kommunikation
- Aufmerksamkeit
- Bindung weiter ausbauen und stärken
Ich hoffe dass es einige unter euch gibt, die sich die Mühe gemacht haben meinen Roman zu lesen! Danke schon mal dafür!
LG
Saskia & Zeus