Mir wird ganz bange, wenn ich sehe, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt. Nein mein Kind: Du bist nicht wichtig, erst kommt der Aktienkurs, dann der Immobilienpreis, dann der Urlaub und dann natürlich noch der Hund - erst dann kommst Du!
Sind das wirklich mittlerweile die Werte, die wir unserer nachfolgenden Generation vermitteln? Denn genau das wird gesagt, wenn hier einige schreiben, dass sie ihren Hund retten würden und der Mensch nebenan stirbt.
Wenn zwei Kinder ins Heim kommen müssen, weil jemand erst seinen Rehpinscher aus dem Wasser ziehen musste und die alleinerziehende Mutter nebenan verreckt - was sagt man dann diesen Kindern? Zu was für Erwachsenen werden sich diese Kinder entwickeln? Holen die sich dann 10 Jahr später permanent Rehpinscher ins Haus, um sie zu Tode zu quälen? Wisst Ihr was ich meine? Da beginnt doch ein Kreislauf. Und mit solchen Einstellungen, dass der Hund als wichtiger erachtet wird, als der Mensch, wird unsere Gesellschaft nicht besser, nicht sozialer, das sollte doch aber das Ziel sein - auch und gerade für die Tiere!
Man lässt das Kind sterben - irgendwann hätte es vielleicht ein Mittel gegen Darmkrebs gefunden, wäre zur "Mutter Theresa der Hunde" geworden...was auch immer, völlig wurscht. Auch ohne diese hochtrabende Vorstellung: Selbst der allerletzte Säufer hat ein Recht auf SEIN Leben, ohne dass jemand dieses wertet oder gar als lebensunwerter ansieht, als das Leben seines Hundes. Vielleicht hat damals seine Mutter die Hunde besser behandelt, als ihn und deswegen ersäuft er jetzt seinen Kummer? Es ist eigentlich wirklich völlig egal!
Von daher finde ich schon, dass ein Menschenleben mehr Wert ist und aus diesem Grund würde ich auch immer im Zweifelsfall den Menschen zuerst retten. Mit dieser Einstellung kann man trotzdem Achtung, Respekt und Liebe einem Tier entgegen bringen, das widerspricht sich nicht.
Und es ist in diesem Zusammenhang doch auch überlegenswert, dass das bewusste Sterben lassen eines Menschen Folter ist. Ein Hund lebt im Hier und Jetzt, hat sich nie Gedanken über den Tod gemacht, was danach kommt etc. Die Gedanken, die sich ein Mensch im Todeskampf macht, das BEWUSSTE Erleben dieser Situation und dabei noch zusehen muss, wie ein Hund nebenan gerettet wird - da bekomm ich Gänsehaut.