Beiträge von BerndFfm


    Ich habe eine Kollegin gefragt die sich besser mit Hunderassen auskennt.

    Der Hund ist weder ein American Staffordshire Terrier noch zeigt er irgendeine Form von Geruchsarbeit. Die Ansagen der Hundeführerin beruhen darauf dass sie den Trailverlauf kennt.

    So etwas wird als Mantrailing verkauft und dann sogar in Einsätze geschickt. Kein Wunder dass in Einsätzen kaum gefunden wird.

    Grüße Bernd


    Mir ging es darum, MT-Einsätze geschildert zu bekommen, wo am Ende ein MT nachweislich an der vermissten Person stand, oder zumindest direkt am richtigen Wald, in welchem dann ein Flächenhund gefunden hat. Und am liebsten wären mir Berichte aus allererster Hand.


    Hier ein paar Einsätze :

    • Suche nach älteren Frau die schon 4 Tage vermisst war. Wurde nach 3 Stunden Suche ca. 400 m tief in einem Feld durch Mantrailer lebend gefunden.
    • Suche nach Frau : Durch Mantrailer nach mehreren km Trail nach 3 Tagen Suche in sehr dichtem Wald tot gefunden.
    • Suche nach Frau : Spur endete am Wasser. Die Frau wurde genau dort nach 8 Wochen tot gefunden.
    • Suche nach Mann : Geruchspool wurde im Wald gefunden. Dort wurde der Mann durch eine Drohne tot aufgefunden.
    • Suche nach Mann : Spur wurde 3.5 km verfolgt, dann Geruchspool im Wald. In diesem Pool wurde der Mann tot in mehreren Müllsäcken gefunden.
    • Suche nach einer Frau : Fläche mit Poolgeruch wurde durch 2 Mantrailer gefunden., Durch Absuche des Umkreises wurde die Frau lebend in einer Baustelle gefunden.
    • 2 weitere Lebendfunde durch Flächensuchhunde. Die Personen waren so versteckt und beim Zeitpunkt des Fundes so geschwächt dass sie ohne Hunde nicht gefunden worden wären. Die Mantrailer waren in diesen Einsätzen in die falsche Richtung gelaufen.


    Das sind Berichte aus erster Hand, ich war als Helfer, Hundeführer oder Einsatzabschnittsleiter dabei.

    In allen Fällen außer dem letzten hat ein Mantrailer gefunden oder direkt dazu geführt dass gefunden wurde.


    Es gibt viele Fälle wo die Mantrailer richtig lagen aber vorher durch jemand anders gefunden wurde.

    Es gibt viele weitere Fälle wo die Mantrailer total falsch lagen.

    Weitere Infos zu den Einsätzen nur telefonisch.

    Grüße Bernd

    Ist Sir Henry tatsächlich ein reinrassiger American Staffordshire Terrier ?

    Der kriegt ja kaum Luft wenn er sich freut. Zum Spaß kann er ja gerne trailen, aber für Einsätze besonders bei höheren Temperaturen würde ich ihn nicht einsetzen.

    Die Feuerwehr hier setzt jeden Hund nur genau 20 Minuten ein, das geht vielleicht. Wir suchen ja auch mal länger.

    Der Trail wurde übrigens m.M.n. für die Fernsehkameras gestellt, da die Hundeführerin immer schon eine Entscheidung verkündet hat wenn der Hund noch nichts gezeigt hat. Sie hatte wohl Lampenfieber.

    Grüße Bernd

    In Schottland hatte ein Rettungshunde 24 Lebendfunde in seiner Karriere als Rettungshund.

    Das war ein Flächensuchhund der nach Individualgeruch sucht.

    Ich glaube dass es einige wirklich gute Mantrailing Teams gibt. Von denen hört man aber immer wenig.

    Grüße Bernd

    BerndFfm


    Davon wieviele MT Einsätze und wieviele Alarmierungen über RLS? Wer nimmt bei eurer Hundeschule Prüfungen nach welcher PO ab?


    Wie war das nochmal mit den 100% Erfolgsquote im Pettrailing? Achja, bei immobilen Hunden und wer nicht gefunden wurde, wurde zu mobil erklärt.

    Keine.

    Bis ich einsatzfähig war habe ich 4 Wochen Einsatz-Trails hinter mich mit gebracht mit Beurteilung, das ist um einiges schwieriger als eine einzelne Prüfung. Wir prüfen uns nicht selber.

    100% Erfolgsquote hat angeblich unsere Nachbarstaffel. Bei uns gibt es das nicht.

    Wenn ein Hund gefunden wird dann sieht man ob er mobil ist oder nicht. Dann kann man zu 100% verifizieren ob die Aussagen des Pettrailers richtig waren.

    Nicht gefundene Hunde sind zum Glück sehr selten.

    Grüße Bernd

    Gind es um menschliche vermisste Menschen mit Mantrailern oder um Tiere?


    Mich interessiert vor Allem, welche Geruchsträger genommen wurden, wie nah der Weg der Personen am gelaufenen Trail lag und wie häufig es komplette Abweichungen gibt.

    Hier geht es um vermisste Menschen. Als Geruchsträger nehmen wir einen Gegenstand der möglichst nur den Geruch der vermissten Person hat und der möglichst frischen Geruch an sich hat. Bei uns macht eine speziell ausgebildete Person Kopien des Geruchs und gibt diese an den Hundeführer. So kontaminieren unsere Hundeführer keinen GA für nachkommende Staffeln.
    Schuhe benutze ich nicht da sie viel fremden Geruch an sich haben.
    Personen die im gleichen Raum wie der GA waren müssen zum Ausschließen am Start stehen. Das waren einmal 22 Personen.

    Wir laufen oft nicht nah am gelaufenen Trail. Wir suchen Geruch und können sagen wo Geruch ist und wo nicht. Der kann leider weit weg fliegen.
    So wie man das im Fernsehen sieht - wie auf Schienen zu der Person - habe ich selber noch nie so gehabt. Es ist immer viel Geruchsarbeit mit vielen kleinen Hinweisen die mir der Hund gibt. Ehrlich gesagt ist mit der Weg egal wenn ich die Person finde. Ich bin mit meinem Hund inzwischen 430 Einsätze gelaufen, Tier- und Menschensuche.

    Wieso willst Du das alles wissen ?

    Grüße Bernd

    Nein. Würde nichts bringen.

    Wenn Du dich für statistische Auswertung von Vermisstenfällen interessierst kann ich Dir "Missing person behavior" empfehlen, gibt es aus England und aus den USA.

    Bei Tiersuchen schreiben andere manchmal über mich, man kann mit den Stichworten "finderwille frankfurt pepper" bei facebook danach suchen.

    Grüße Bernd

    Vielen Dank! Weißt du denn, wie sich die 26-34% errechnen? Kennst du unabhängig vom BRH Mantrailer, die gefunden haben?

    Ja. Ich kann allerdings nur von Hessen und etwas von Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sprechen.

    Einen Fund 2019 durch einen DRK Mantrailer kenne ich. Mehrere Funde durch eine Trailerin der Fw. Frankfurt. Die steht allerdings leider nicht mehr für Vermisstenfälle zur Verfügung. Sie trailt nur noch forensisch für die Staatsanwaltschaft. Ich kenne auch mehrere Funde durch eine private Rettungshundestaffel, die sich auf das Mantrailing spezialisiert hat.

    Ich selbst habe auch mehrfach gefunden (lebend und tot), darüber schreibe ich aber nicht. Es gibt da auch keine Berichte in sozialen Medien.

    Grüße Bernd

    Alles, was länger als 8h her ist. Ist aber ein persönliches empfinden, sieht jeder sicher anders.

    Oft ist ja ab morgens vermisst und nachts dann der Einsatz, finde ich unnötig.

    Ich finde jeden Einsatz wichtig. Leider wird man oft nicht zeitnah alarmiert.

    Allerdings haben wir schon nach 4,5 Tagen lebend gefunden, und bei Kälte und Regen nach 2,5 Tagen. Eine Suche ist also immer wichtig.

    Auch ein Totfund ist wichtig, denn nur so kann die Familie abschließen. Am schlimmsten ist es überhaupt nicht zu finden.

    Grüße Bernd