Beiträge von BerndFfm

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    Damit wird dem Hundeführer die alleinige Verantwortung zugewiesen.


    Ja, das sehe ich so.


    Im Hobbybereich habe ich selber noch keinen Hund erlebt der nicht für das Trailen geeignet ist und der keinen Spaß dabei hat.

    Für Einsätze sehe ich das auch anders : Da habe ich hohe Anforderungen wie Arbeiten auf Knopfdruck, Unempfindlich gegen jede Art von Lärm, Geräuschen, anderen Hunden, Wildspuren, Tieren, Menschen.

    Bei den Rassen die für das Trailen geeignet sind gehen die Meinungen ja auch auseinander. Die Polizei SH hat nun einen Weimaraner angeschafft weil der angeblich 1 h suchen kann, der Schäferhund nur 20 Minuten. Das kann ich nicht bestätigen. Pepper hat 3 und 4 h gesucht bei diesen Temperaturen, und das auch im Wald mit Wild und Wildspuren (Wolf, Rehe und Schwarzwild mit Frischlingen). Jagdhunderassen lassen sich da eher mal ablenken. Ich denke das viele Rassen für die Einsatzsuche geeignet sind, jeder Hunde hat da so seine speziellen Fähigkeiten.

    Wenn ein Hund solange stöbert bis er zufällig den Quellgeruch findet habe ich das dem Hund so beigebracht, das möchte ich nicht dem Hund vorwerfen.

    Wir sind eine Woche Einsatztrails gelaufen und haben jeden Trail genau analysiert. Per GPS, per Videoanalyse und wenn wir die Situation nicht verstanden haben per Planspiel.
    Da kam heraus das die Hunde immer Recht hatten und es immer die Menschen versaut haben : Kopfkino, falscher Ehrgeiz und dem Hund nicht vertraut. Aber da arbeiten wir dran !

    Das Trailen ist eine extreme Teamarbeit und nur gemeinsam kommen wir zum Erfolg.

    Grüße Bernd

    Den Hunden mache ich nie einen Vorwurf ! Die Hunde machen das alle toll !

    Fehler sind wohl eher in der Ausbildung und auch in der Prüfungsordnung.

    Der Hund kam nicht sofort in den Quellgeruch sondern ist eine Stunde ohne Geruch gelaufen und kam dann zufällig in den frischen Quellgeruch.

    Grüße Bernd

    Die Statistik betrifft ja nicht die Hunde, sondern wenn ich zufällig in eine von 4 Richtungen laufe.

    Es gibt tatsächlich Bestrebungen die Suche mit Rettungshunden bei Vermisstenfällen einzustellen. Das hat aber mehrere Gründe.

    Ich bin aber von der Leistung unserer Hunde absolut überzeugt. Wenn wir für Einsätze trainieren und nicht für Prüfungen, wenn wir uns mehr um die Hunde kümmern statt um das Drumherum, wenn wir zusammen arbeiten statt gegeneinander, dann werden die Hunde ein tolles Einsatzmittel für die Vermisstensuche.

    Grüße Bernd

    U.: Das ist ja das "Lustige". Rein statistisch müsste man bei 4 Richtungen bei 25% der Einsätze in die richtige Richtung laufen. Man setzt also die Flächenhunde besser in der entgegengesetzten Richtung an.

    Und ja, hier wird nur für die Prüfung geübt. In der Fläche und auch beim Mantrailing. Und das "Ankommen" ist das Wichtigste. Man kann hier eine Prüfung bestehen wenn der Hund nie getrailt hat und nie auf dem Trail war, man die Person aber findet. Ich kenne 2 Fälle wo das in einer Prüfung passiert ist (nicht Hessen).


    Ich habe bisher 4 Theorieinheiten über Einsatztaktik / Geruchsträger und 8 Theorieeinheiten über Witterung / Geruch / Wetter / Spuralter hinter mir. Hier gehen Trailer in den Einsatz die genau 0 Einheiten zu diesen Themen gelernt haben.

    Cherubina : Ja, den kenne ich. Es gibt ja zum Glück einige Ausnahmen.

    Grüße Bernd

    Zitat

    Alle Teams inklusive eurer?

    Ja. Wir sind vor einem Jahr eine Woche lang Einsatzztails gelaufen. Auch geprüfte Teams dabei. Es ist kein einziges Team angekommen !

    Einige haben daraufhin aufgehört, einer hat einen Psychater besucht. Der rest hat die Ärmel hochgekrempelt und das Training und die Eigenkritik extrem angezogen.



    Train hard fight easy (trainiere so hart dass die Einsätze einfach sind)


    Oder : Lieber Schweiß im Training als Blut im Krieg vergießen.



    Ein Einsatzleiter hat gesagt : ich leite seit 4 Jahren Rettungshundeeinsätze, in dieser Zeit ist noch nie ein Mantrailer in die richtige Richtung gelaufen.

    So sieht es in Hessen und in anliegenden Bundesländern aus.


    Grüße Bernd



    Die Erfahrung unserer Einsätze in Hessen zeigt leider ein anderes Ergebnis : Man läuft mit Hund dorthin wo man glaubt die person sei dorthin gelaufen. Das ist leider oft die falsche Richtung.

    Wir kommen gerade aus einem schwierigen Tierrettungseinsatz. Wir waren richtig, es hat aber nichts genützt, der vermisste Hund wurde tot gefunden.

    Grüße Bernd

    Genau !


    Wenn man überlegt "Die VP könnte hier entlang gelaufen sein" kann man eigentlich schon einpacken.


    In Einsätzen wird ja oft dorthingelaufen wo man denkt die Person sei dorthingelaufen. Später wird sie dann ganz woanders gefunden.

    Wir möchten gerne in Einsätzen dem Hundeführer kaum Informationen geben. Er muss nicht mal wissen wen er sucht. Die Helfer brauchen eine Personenbeschreibung, der Hundeführer nicht. Da sind wir aber noch weit von entfernt in Hessen.


    Ich selber will als Hundeführer nur wissen ob ich einen Hund, eine Katze oder einen Menschen suche ;-)

    Grüße Bernd