Guten Morgen, Ihr Lieben,
Dank des vergorenen Tropfens habe ich geschlafen wie ein Murmeltier...
Allerdings träume ich so intensiv und "real" (Lucide Träume nennt man jene, die - gerade beim mühsamen Aufwachen - der Realität sehr, sehr nahe kommen, also jenseits der Handlung wie "echt" wirken...)
Lilly spielt oft die Hauptrolle, meist passiert ihr etwas schreckliches und ich versuche alles, sie zu retten.
DAS war aber schon immer so.
Grad rief Herrchen an und erzählte mir, das ihn der dicke Bauch ganz betroffen und hilflos macht.
Lilly ist fit, hat zwar heute Morgen erbrochen, Gras, aber das frisst sie momentan täglich.
Wir haben über eine mögliche OP gesprochen und er meinte auch, wir versuchen alles, was möglich ist.
Wir sind beide verunsichert, wollen nix "verpassen"
Aber sind uns auch vollkommen einig, das in erster Linie Lillys Lebensqualität gewahrt bleiben soll.
Wir haben direkt gegenüber vom Laden einen sehr, sehr guten chirurgischen Tierarzt, der auch in der Tierklinik arbeitet.
Der hat Lilly am unteren Augenlid vor einem Jahr einige Warzen wegoperiert - das war nicht ungefährlich.
Das hat er fachlich und technisch SUPER gemacht.
Er ist sauteuer - aber ein Genie auf dem Gebiet.
Wir wollen auch ihn fragen - er hat einfach sehr viel Erfahrung.
Ich ruf gleich mal bei unser TÄin an.
Zitat
Bei uns schwebt nach wir vor die Frage im Raum:"Noch ein Hundeleben, oder nicht?!" Mehr weiß ich auch nicht zu berichten, daher mache ich mich etwas rar.
LG Ute
Liebe Ute,
ich kann sehr, sehr gut verstehen, das ihr jetzt Zeit braucht für Euch und diese schwere Entscheidung.
Ich kann nur immer wieder sagen, Ihr macht es mit vollstem Herzen und deswegen auch RICHTIG.
Weißt, was ich - gerade jetzt auch mit Lilly - denke?!
Manche Gedanken in Richtung "Das ist doch kein Hundeleben mehr...Das hat keinen Sinn... Hund quält sich nur noch...etc. pp...!" werden ZU schnell und ZU einfach gegeben.
Das meine ich keineswegs wertend.
Aber einen alten Menschen, der noch leben WILL, den gibt man/frau auch nicht so schnell auf.
Ja - manche Wege sind mit Schmerz und Leid verbunden.
Aber das ist das Leben, ohne geht es nun mal nicht.
Bei Hund und Mensch.
Auch, wenn das "Prinzip Hoffnung" zeitweise mit eben diesem verbunden ist, ist es nicht per se falsch.
Wenn die liebevollen und dankbaren Momente Deines Andor die des Leides und der Schmerzen stärker wiegen, dann ist es das wert.
Mensch und Hund halten viel aus - und immer noch ein wenig mehr...
Das ist auch meine persönliche Erfahrung.
Wenn ich so gequält werde, wie just, dann denke ich auch manchmal, WARUM und wieso das alles.
Würde mich am liebsten "wegbeamen"...
Aber ich weiß, wenn der "Schmerz dann nachlässt", kommt die Lebensfreude und der Lebenshunger um ein vielfaches potenziert zurück.
DAS ist es auf alle Fälle wert, auch das Leid anzunehmen.
Es ist richtig, das wir das Leid unseres Tieres zu ihrem Besten beenden können.
Das ist ein "Segen" - und ich plädiere durchaus auch für einen humaneren Umgang mit alten und sterbewilligen Menschen.
Aber das heißt m.E. nicht, das Tiere deswegen keine Schmerzen ertragen können oder sollten.
Es ist und bleibt eine verdammt komplexe, ganz persönliche und bindungsintensive Situation.
Es ist und bleibt eine ganz tiefe und innige Herzensentscheidung zwischen Dir/Euch und Andor.
DAS wollte ich jetzt mal so deutlich sagen!
Ich hoffe, die Essenz dessen, was ich sagen will, kommt rüber...
El Rocko,
Du sagst es - meine Befindlichkeit hat etwas "depressives".
Auch das gehört zum Leben, ist aber viel zu oft noch ein Tabuthema.
Gut, das ich die Erfahrung schätzen gelernt habe, das auch das vorbeigeht.
Und es ist völlig menschlich, das es die eigenen Befindlichkeiten und "Kleinigkeiten" sind, die uns am nächsten sind.
Deswegen braucht sich niemand zu schämen.
Bianca,
Du musst dich und Bibo aber dann auch noch ins Auto quetschen und mit herkommen.
Wo viele sind, passt immer noch einer rein.
So - ich muss jetzt mal an meine DA.
Die will ja auch noch geschrieben werden.
Und ich bin gerade so richtig im "Fluss"...
Euch allen einen schönen Tag, hier scheint die Sonne von einem strahlend blauen Himmel.
So ein schöner, klarer Tag entschädigt doch für alle vergangenen und noch kommenden grauen, düsteren Regentage...
Oder?!
LG,
Lilly und Andrea