Ihr Lieben alle,
ich habe hier die Tage schon wieder mitgelesen und nicht zuletzt mitgefühlt. :umarmen:
Meine Gedanken waren bei euch, nur etwas schreiben dazu, das fiel mir schwer.
Lillys und meine Geschichte habe ich ja mit vielen von Euch geteilt.
Insofern wiederhole ich mich, was ich aber gar nicht so schlimm finde, im Gegenteil - es tröstet mich und ich wünsche, das es Euch ähnlich damit geht.
Ich habe ja einen ähnlichen Prozess wie Muggle durchlebt.
Auch Utes Gedanken, Zweifel und Ängste sind mir wohlvertraut.
Hätte ich nicht letztendlich mir und meiner wachsenden Liebe und Verantwortung vertraut, wäre meine Lilly wohl nicht mehr.
Mit all den Befindlichkeiten und Fragen, die ihr beschreibt.
Gerade in der bewußten Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit und ihrem Leiden bin ich meiner ganz persönlichen Verlust-Angst um meine alltägliche und fast selbstverständlich gewordene Begleiterin neu begegnet.
Das ist wohl der schmerzvollste und gleichsam heilsamste Prozess beim Abschiednehmen.
Ich glaubte, mir wird ein Stück von mir selbst regelrecht amputiert.
Den Schmerz kann ich nicht wirklich in Worte fassen, er war überall.
Und doch war es ein Stück, als hätte ich sie noch einmal "neu" geschenkt bekommen.
Ich habe nun das ungeheure Glück, das Lilly noch einmal richtig an der Zeitmaschine gedreht hat.
Doch jenseits des Zeitbegriffs, des kurzen oder längeren Aufschubes, bedeutet mir die "neue" Intensität und die Verbundenheit mit meinem Hund ein vielfaches mehr.
Ich sehe sie mit anderen Augen, versteht ihr?!
Wertvoller... mir geht das Herz unaufhörlich auf... ich weine mehr ob des Berührtseins... einfach so...
Klar - "vergesse" ich mitunter schlichtweg, wie krank sie war und noch ist.
Nur so kann ich - wirklich - im Hier und Jetzt sein.
Ich schütze Lilly und mich - damit.
Es klingt vielleicht ein wenig pathetisch...
Aber das ist für mich eine Erfahrung, die auch über Lilly's Dasein hinweg in meinem Herzen bleibt.
Das ist das Geschenk meiner Lilly - meines Herzenshundes.
Das ist für mich das Gefühl und die Gewissheit "wahrer Liebe".
Ich habe keine Kinder - aber so ähnlich stelle ich mir "Mutterliebe" vor.
Jenseits einer Bewertung von Tier oder Mensch als Objekt der Liebe.
Aus diesem "Grundgefühl" heraus glaube ich, das wir/ihr alle gar nicht anders könnt, als "richtig" zu handeln.
Wenn etwas aus Liebe geschieht, kann es nicht falsch sein.
Ja - unser Altenpfleger-Thread ist etwas besonderes.
Zum Einen - weil wir alle mit der gleichen Endlichkeit, mit Trauer und Schmerz konfrontiert werden.
Zum Anderen - weil wir uns alle bewußt, verantwortlich und auch ganz subjektiv damit auseinandersetzen.
Ich habe das gute Gefühl, wir machen das ALLE ganz toll hier.
Ein HOCH auf uns und unsere tapferen SeniorInnen!
Kaenguruh,
ich bin ganz platt, das Du die Bilder selbst gemalt hast, ganz toll!
Bitte viel mehr davon!
Ich wünsche uns allen Liebe, Kraft und Mut für den Tag.
Fühlt Euch alle umarmt,
Lilly und Andrea
PS: Und Danke, das wir beide mal wieder daran erinnert wurden, wie schön es ist, das wir uns haben.
Meine Diplom-Arbeits-Endphase absobiert mich ganz schön...