Beiträge von Jeany1983

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    Meine Hunde brauchen obwohl sie im Rudel leben mehr als nur stupides in der Wallachei-Rumgestapfe.
    Woran ich das merke?
    Wenn sie über längere Zeit keine deutliche körperliche und geistige Auslastung erfahren steigt die Zwerstörungswut, die Streitlust, die Reaktionsbereitschaft auf Auslöser und das Maß an körperlicher Aktivität im Haus.


    Jup sieht hier ähnlich aus. Joker ist ein ausgeglichener fröhlicher Hund. Aber eben genau weil er seine Ventile hat.
    Nur mit Gassi und Hundebegegnungen, worauf er bei fremden Hunden eh realtiv wenig wert legt, wäre er nicht der Hund der er ist. Wir hätten nicht die gleiche Beziehung und er würde sich Ersatzbeschäftigung suchen und wäre nicht so entspannt.


    Wir machen Hundesport und auch so im Alltag gibt es Beschäftigung, durch Dummy oder Suchspiele.
    Es gibt auch viele Tage wo nur Gassi gehen oder Hundetreffen angesagt ist. Es ist halt ein Mittelmaß, aber ohne Beschäftigung wäre er definitiv nicht ein so unkomplizierter Begleiter.
    Also JA er braucht eine vernünftige Auslastung. Was aber denke ich auch bei einem Aussie so sein sollte ;)


    Und das heißt nicht, dass man zwangsläufig zum Hundeplatz muss, wenn man darauf keine Lust hat. Viel Beschäftigung kann man auch außerhalb eines Vereines machen.

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    Als wir noch in der Hundeschule waren, haben die Hunde am Schluss auch immer gespielt, aber nicht lange und allzu viele Hunde waren es auch nicht. Jeder hat auf seinen Hund geachtet und wenn der Verdacht bestand, einer könne gemobbt werden, musste jeder seinen Hund zurückrufen und das Spiel war beendet. Es gab aber selten so einen Fall. Ich fand für Sara war es ganz gut, denn anfangs hatte sie wenig Respekt vor Hunden, das hat sich aber dann geändert und sie hat gemerkt, dass sie nicht die Hundequeen ist. Von einer großen Menge Hunden, langer Dauer und tratschender Besitzer, die nicht aufpassen, halte ich aber nichts.


    Na das machen wir heute noch. Unsere Gruppe besteht aus 4 Hunden und alle kennen sich. Wir gehen auch privat spazieren. Natürlich dürfen die am Ende einer Stunde auch nochmal für ein paar Minuten zocken wenn sie wollen, während wir abbauen ;) Aber selbst da wird nicht durchgehend gespielt.

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    Von unserer Agitruppe aus, gehn wir öfter im "Rudel" spazieren. Der Großteil der Hunde kennt sich seit 5-7 Jahren und sind sehr oft zusammen, Neulinge werden kurz beschnuppert, entweder zum Spielen aufgefordert (sehr selten) oder einfach akzeptiert und mehr oder weniger ignoriert.
    Diese Spaziergänge sehen dann so aus, dass erstens wir immer ein Auge drauf haben und eingreifen wenn zB 3 Hunde nen großen Stock finden (damits zu keiner Ressourcenverteidigung kommt, Spielzeuge gibt es allgemein keine) und die Hunde laufen einfach nur herum und schnuppern. Gespielt wird kaum, Auseinandersetzungen gibt es keine weil wir früher eingreifen.


    Das mit dem "ständig beschäftigen müssen" finde ich auch sehr kritisch, da spitzen sich Situationen schnell zu.


    :gut:


    Ich denke so sollte es in einer Gruppe, wenn die Hunde sich kennen, auch sein. Das ist ganz normales hündisches, soziales Verhalten. Wenn die ganze Zeit durchgespielt wird, sollte man als Besitzer doch schonmal schauen, ob das wirklich noch Spielverhalten ist. Was ich generell bezweifeln würde ;)
    Ich laufe auch öfter in solchen Gruppen mit und da ist es nicht anders.

    Ich halte da persönlich nichts von.
    Ein natürliches Verhalten sieht ja eigentlich eher so aus, dass die Hunde nur kurze Spieleinheiten haben und dann auch ihrer Wege gehen und umher schnüffeln. So werden sie ja quasi gezwungen sich ständig mit einander auszutauschen.
    Solche Situationen arten auch schnell in Mobbingsituationen aus, ohne dass das wirklich einer wahr nimmt :/

    Ich hoffe deinem Zwergl geht es bald wieder gut. Süßes Tierchen übrigens ;)


    Ich kann dir auch nur den Rat geben, schalte einen Gang runter und atme mal durch :smile: Ich hab eine ähnliche Situation mit meinem damals gehabt. Wie Welpen eben so sind, die ganze Welt ist eine Party und jeder ist mein Kumpel. Tja, so ist es aber leider nicht.
    Den Welpenschutz gibt es nicht, höchstens im eigenen Rudel und es gibt genügend Hunde die so kleine aufdringliche Welpen nicht mögen und sie dann maßregeln. Wobei es dazu kommt, dass der Welpe schreit wie am Spieß um die Beißhemmung beim anderen Hund auszulösen und es kann natürlich dabei auch mal zu einer kleineren verletzung kommen.
    Dadurch ist der andere Hund aber noch kein aggressives Monster ;) Wenn ein anderer wirklich bschädigen will, dann ist da am Ende nicht "nur" ein Löchlein.


    Lerne daraus, so wie ich es auch gelernt habe, besser auf deinen Welpen zu achten. Bringe ihm bei, dass er nicht einfach zu jedem Hund hin laufen soll. So vermeidet man auch solche Situationen. Die verständlicherweise unschön sind und ich verstehe auch deine Aufregung. Es zeigt, dass dir viel an dem Welpen liegt, von daher bechäftige dich einfach etwas intensiver mit der Körpersprache und Verhalten der Hunde. Dann werdet ihr in Zukunft auch ganz viele nette Hundebegegnungen haben, ob nun mit nem kleinen oder großen Hund.
    Ich ärgere mich auch zuhauf über viele Kleinhundbesitzer mit ihren Flexileinen hier.
    Aber widerrum gibt es auch idiotische unwissende Halter mit großen Hunden. Es gibt auf beiden Seiten, solche und solche. Ich denke das wirst du in Zukunft auch erkennen.



    Viel Spaß weiterhin mit dem Wirbelwind und Gute Besserung :smile:



    :gut: Ich glaube ein Problem der Gesellschaft ist, dass kaum mehr einer intuitiv handelt und damit für Kind und auch Tier authentisch erzieht. Es wird nach nem Trainingskonzept geschrien und bloß keine Ansage machen, der Hund könnte die Bindung verlieren und Angst vor seinem Menschen kriegen. Er ist ja so sensibel...


    bei körperlicher, schmerzhafter Züchtigung okay. Das versteht der Hund eh nicht, wenn da drauf eingedroschen wird. Aber wenn ich durch Körpersprache oder auch durch einen härteren Tonfall eine Regel durchsetze, dann ist das für mich etwas was in die Erziehung gehört. Ob Mensch oder Kind.
    ich hab auch Hausarrest oder nen Anschiss bekommen, wenn ich mal Bockmist gebaut habe. Da hätte ein vernünftiges erklärendes Gespräch auch nichts gebracht oder Mama mir immer ein Bonbon gegeben hätte wenn ich keinen Mist gemacht hab gegeben hätte. Wenn es keine Konsequenzen gegeben hätte, hätte ich diesen Bockmist ganz sicher immer wieder mal gemacht...


    Wenn mein Hund gerade etwas macht, was völlig daneben ist. Ich wütend bin und er genau in diesem Moment eine Ansage (verbal oder durch Körpersprache, auf dem Boden stampfen, aufbauen oder blocken) bekommt, dann ist das absolut authentisch.
    Er ist danach kein nervliches Wrack oder hat Angst mir zunahe zu kommen.


    So hab ich z.B. Dinge vom Boden fressen einmal negativ belegt. Ist er als Welpe auf irgendwas am Boden liegendes zu, hab ich ein normales Nein gegegeben. Das Nein saß super (welches ich positiv aufgebaut habe), so dass es zu keinem weiteren einwirken meinerseits gekommen ist. Wie es bei so Jungspunden aber manchmal so ist, kann man ja auch gewisse Regeln nochmal neu testen. Er streunerte auf ein, für mich undefinierbares, Stück Fleisch zu, normalerweise hatte er solche Dinge gar nicht mehr beachtet weil er verinnerlicht hatte dass ein nicht beachten positives Feedback von mir gibt.
    Von mir kam ein Nein, er schaut mich an, ratter ratter... abgedreht und doch zum Stück Fleisch. Ich sofort stampfend und einem nachdrüglichen lauteren "kschhhh" (unser Abbruchsignal) hin. Er bricht ab und gut.
    Seit dem hat er diese Grenze auch nicht nochmal ausgetestet.
    Das war für mich dann ne klare Maßregelung. Aber ich kann das sehr gut mit mir vereinbaren, weil sowas etwas ist wo ich keine Fünfe gerade sein lasse. Zu oft gibt es Giftköder oder ähnliches.


    Genauso hab ich ihn auch körperlich geblockt oder bedrängt wenn er meinte aus unerfindlichen Gründen sich wie eine Bestie an der Leine aufzuführen, als gerade die Rüpelzeit los ging.
    Natürlich habe ich auch parallel dazu mit meiner Trainerin gearbeitet, dass der Stress bei Hundebegegnungen gar nicht mehr entsteht, POSITIV! Aber wenn er sich völlig arschig benimmt und für mich nicht mehr ansprechbar, dann gab es eben auch klare körperliches blocken.


    Ich bin damit immer gut gefahren, er ist ein fröhlicher aufgeschlossener Hund, der viele Freieheiten hat, aber auch seine Grenzen kennt und sich an mir orientiert. Wir haben keine Leinen Probleme, etc.
    Also kann es so verkehrt nicht sein.

    Bei mir gibt es klare Grenzen, wenn die überschritten werden trotz vorheriger Ermahnung gibt es auch ne enstprechende Konsequenz. Kommentarlos ab an die Leine, aufbauen und böse anschauen. Auch schonmal einen Griff ins Fell (das kann ich allerdings in 2 1/2 jahren an einer Hand abzählen).
    Bei Joker reicht oft schon eine klare aufgebaute Körperhaltung und ein Blick.


    Aber ja ich strafe, mit nur positiver Bestärkung komm ich nicht weit, wenn der Hund gerade etwas macht was völlig daneben ist. Natürlich bestärke ich viel mehr, deutlich mehr, Verhalten welches erwünscht ist.
    Dadurch allein sind die Situationen wo ich mal deutlicher werden muss, sehr selten gegeben.


    Hatte ich auch, ich hatte vorher so viel gehört, dass ich dachte ich hole mir den teufel persönlich ins Haus :D
    Meine Züchterin, meine Trainerin und Trainer haben mich aber gerade das erste Jahr soooooo super begleitet, dass aus Joker schon ein toller unkomplizierter, aktiver Clown geworden ist.
    Meine Trainerin hat immer gesagt, dass erste Jahr ist das arbeitsintensivste, aber da legt man die meisten und wichtigsten Grundsteine für den Alltag und recht hatte sie.
    Danach kann man sich dann an die tatsächliche Auslastung machen ;) Vorher ist eben der Alltag und das Zusammenfinden erstmal Auslastung genug :smile:

    Wow, wahnsinn was du schon ausgerüstet bist und die Halsband und Leinen Collection, ja alter Falter da wird man ja blass vor Neid :D


    Super schöner Papa :herzen1: (verrätst du mir welcher Züchter?)


    Also Tips hast du so ja schon genug bekommen. Aber ich geb trotzdem nochmal meine Erfahrung hier zum besten.
    Das wichtigste was der Aussie lernen muss, sind ganz normale Alltagssituationen.
    Ich hab immer mal so kleine Trainingstage eingelegt. Hab mich mit dem Zwerg am Krankenhaus hingesetzt, hab Leute im Rollstuhl und auf Krücken gefragt ob sie meinem Zwerg ein Lecker geben können und ihm kurz hallo sagen können. So hat Joker von Anfang an gelernt, dass auch für ihn "komische" leute nichts schlimmes sind. Im Gegenteil.
    Ich hab mich in die Nähe von Spielplätzen und Fußball Plätzen gesetzt, ganz ruhig auf eine Bank. Wenn Joker entspannt war gab es ein leckerlie oder ein kurzes Spielchen zur Bestätigung. Ich wollte einfach, dass er in vielen Situationen die ja gerade für einen Aussie sehr reizvoll sind (bewegende, laute Kinder oder eben Fußball spielende Menschen) entspannt bleibt und für mich ansprechbar.
    Ebenso hab ich mich an einem Sonntag mal ins Einkaufszentrum gesetzt, bin durch die Stadt geschlendert, hab mich an ruhigen Tagen und Zeiten an den Bahnhof begeben.
    Ich bin im dunkeln durch die Straßen gelaufen, wo dann auch mal wer aus ner dunklen Ecke kam.
    Ich war immer bewaffnet mit Clicker und Futterbeutel und hab ihn halt zwischendurch immer mal wieder für sein tolles und ruhiges Verhalten belohnt. Er hat recht schnell gelernt in neuen Situationen sich an mir zu orientieren.
    Es kam etwas was neu war oder für ihn komisch und sein Blick wendete sich nach kurzem Überlegen davon ab, er schaute mich an und hat eben geschaut wie ich reagiere. Dann ist er fröhlich und locker weiter getrottet.


    Das waren alles ganz kleine Einheiten über Wochen verteilt (also nicht alles an einem Tag. logischerweise ;) ) und ich war total ruhig und entspannt und der kleine Mann hat das alles super übernommen.
    Er ist sehr wesensfest, selten aus der Ruhe zu bringen und ich kann ihn wirklich überall mit hinnehmen.


    Dann war ich zum Beispiel froh auch in der Welpenschule gewesen zu sein. Joker war echt ein Rocker, ein Mobber vor dem Herrn. Natürlich haben wir viele Alltagsdinge auch in der Welpenschule gemacht, soll ja auch so. Aber mir ging es da echt mehr um sein Spielverhalten. Er war extrem laut, extrem frech.
    ich konnte da durch die tolle Trainerin super lernen, wann ich ihn raus nehme. Wann es zu viel wird.
    Gut, ich stand wirklich häufig mit dem Zappel Phillip auf dem Arm :lol: , weil er wieder hochputschte. Aber ich hab so gelernt, wann ein Spiel kein Spiel mehr ist. Er hat gelernt, dass er irgendwann auch mal einen Gang zurückschalten muss, weil es sonst kein Spiel mehr gibt und mich beim Spiel nicht komplett ausblendet.
    Und da ich ja auch eh wusste, ich will Joker sportlich führen, war klar das auch die Welpenschule für uns wichtig war.


    Wie gesagt, der Alltag ist oft für den Aussie schwieriger als die richtige Beschäftigung. Ich bin froh, auf meine Züchterin gehört zu haben. Sie hatte mir nämlich viele dieser Tipps gegeben und es zum Teil mit den Welpen auch schon selbst gemacht. Er ist dadurch eigentlich fast immer dabei. Ich muss nicht erst überlegen, wo gehe ich jetzt mit Herrn Hund spazieren, weil da zu viele andere Hunde sind, oder Fahrradfahrer oder spielende Kinder oder Familien unterwegs sind, ich danach vielelicht noch irgendwo ein Kaffee trinken will, der Hund aber nicht mit ins Restaurant kann ohne aus der Haut zu fahren oder weiß der Geier. Ich kann einfach los und wir haben eigentlich immer ein entspanntes, witziges und ruhiges gemeinsames Leben.


    Ganz viel Spaß bei deiner Hibbelei :)
    Sorry ist doch sehr lang geworden ^^