Also ich kenne von der Hand direkt sicherlich 8 Aussies, die in der Umgebung in Mietshäuern wohnen. 5 davon gehören meiner Familie.
Wir wohnen in der 5. Etage (von 11) und pro Etage gibt es 3 Mietparteien.
Taxi: Reagiert im Haus auf Fremde schon, Fahrstuhlfahren mit anderen Mietern ist aber trotzdem möglich. Er hat jedoch eine Negativverknüpfung mit dem Fahrstuhl + Insassen gemacht und zeigt das Verhalten nicht aus territorialem Hintergrund, sondern aus reiner Unsicherheit.
Raaya: Ist bei Fremden allgemein unsicher. Reagiert aber kaum auf Menschen im Haus und man kann zu jedem in den Fahrstuhl steigen.
Pikachu: Ist das alles völlig egal. Menschen sind absolut kein Problem.
Meine Schwester Bea wohnt mit Finn in der zweiten Etage, auch Finn interessiert sich überhaupt nicht für andere Mieter.
Meine andere Schwester wohnt mit Cookie in der ersten Etage. Mit Menschen überhaupt kein Problem, eher dann mit anderen Hunden.
Ich denke nicht, dass ein Aussie sofort territorial sein muss und Fremden gegenüber reserviert.
Ich habe zu dem Ganzen irgendwie eh eine andere Meinung und finde, dass Wesenschwächen, die sich irgendwann in der Zucht mal ergeben haben, einfach als "Standard" angesehen wurden und eben mittlerweile "Typisch Aussie" sind.
Die niedrige Reizschwelle, das übertriebene Reserviertsein (das heißt für mich nicht, dass ein Aussie jeden Menschen lieben soll, sondern einfach nur "normal" reagieren. Viele Aussies, wo gesagt wird, der sei reserviert, das empfinde ich dann schon als Wesensschwach. Wenn ein Hund sofort in Angriffs/Panikposition geht, wenn sich ein Fremder ihm zuwendet, dann kann das doch nicht Wunsch der Rasse sein!)...
Nach Taxi habe ich mir gesagt, dass ich mir nie wieder einen Hund holen werde, der so ein schwaches Nervenkostüm hat und der dadurch vom Leben gestresst ist. Da seine Verwandtschaft ähnliche Probleme zeigt, denke ich, dass das ein linienbedingtes Problem ist.
Als ich mir Pikachu holte, war für mich wichtig, dass die Eltern aufgeschlossen sind, dass sie kein größeres Problem gegenüber Mitmenschen/Hunden zeigen und dass sie auch außerhalb ihrer vier Wände nette Hunde sind. Beide Eltern haben genau das gezeigt und auch Pika zeigt genau das nun. Sie ist ein absolut wesensfester Hund, der sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt. Natürlich hat auch sie "Anzeichen" gehabt, dass man zb mal andere Hunde anwuffen könnte, aber das habe ich mit sofortiger Unterbindung auf 0 bringen können.
Ich denke, dass ein Aussie schon in jedem Umfeld klar kommen könnte, WENN der Mensch hinter dem Hund sehr konsequent ist und den Hund nicht als Kleinkind behandelt, sondern ihm auch mal deutlich seine Meinung geigt und zeigt, wo der Weg ist, auf dem er sich bewegen kann.
Man darf ihm aber keine Grauzone lassen, für ihn muss das Leben schwarz/weiß sein. Dazu muss der Hund natürlich Nervenstärke mitbringen.
Aber das trifft ja eigentlich auf alle Rassen zu.