Beiträge von casper

    Zitat

    Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Gene vielleicht dann "aktiviert" werden, wenn eine sensible Phase "verpasst" wurde. Der Hund reagiert dann so, wie er genetisch dazu veranlagt ist, weil er ja gar keine andere Möglichkeit, keine Erfahrung hat. Hat er etwas anderes gelernt, verdrängt dieses erlernte Verhalten unter Umständen seine Gene.
    Oder was meint ihr? Total abwägig?



    Schöne Grüße, Caro


    Hallo
    sehr interessant und besonders zum zitierten Teil fällt mir einiges ein.


    Nein das finde ich eben nicht abwegig. und habe mal folgende Situationen dazu.
    Hat ein Hund vor etwas Angst ist eine mögliche Reaktion die Flucht.
    Wenn Lucy vor etwas Angst hat ist sie immer geflüchtet.
    Sie hat heute noch Angst vor einigen Unbekannten Dingen besonders in neuer Umgebung ist sie eher nervös in ihrem Verhalten.
    Sie flüchtet nicht mehr sondern versteckt sich hinter mir, sucht den Blickkontakt (schaut halt mal ob Frauchen ruhig bleibt) oder läuft auf einmal Fuss ohne Ansage. Man sieht ihr an wie sehr es sie Beschäftigt, ihre Körpersprache ist wirr. Ein Ohr vor eins zurück, Nackenhaare hoch, klein machen aber rute hoch. Wedeln, wieder aufhören. Alles im schnellen wechsel.
    Sie hat immer noch Angst und hat gelernt sich an mich zu orientieren.
    Ihre gewöhnung an Unwelteinflüsse halte ich für fehllgeschlagen.
    Hier ist sozusagen die genetisch Vorprogrammierte Flucht umgelenkt wurden, sie sieht wirklich aus wie eigentlich würde ich jetzt gerne flüchten, aber dann bin ich alleine und das passt mir auch nicht.


    Dem Boxer wird gerne mal ein misstrauen gegenüber Fremden zugesagt "Er ist harmlos in der Familie aber misstrauisch gegenüber Fremden" steht im Rassestandard.
    Lucy ist misstrauisch gegenüber Fremden, besonders Nachts wird wirklich aufgepasst. Aber Anfangs war sie sehr sehr misstrauisch und hat fremde schon auf 3 metern Entfernung angebellt. Ein Verhalten das sie komplett eingestellt hat. Hat sie sich wenig gut sozialisiert dementsprechend wie genetisch vorgesehen Verhalten?


    Also ich finde diese Theorie schon sehr schlüssig.


    LG
    Sandra

    Hallo
    Knoblauch auf jeden Fall weglassen und kernige Haferflocken benutzen, natürlich nur wenn der Hund nicht auf Getreide allergisch reagiert.
    Ich habe die auch schon mal gemacht, mit den Leckerlies könnte ich Lucy wahrscheinlich auch einen Handstand beibringen...sind der Renner.


    LG
    Sandra

    Hallo
    eine sehr interessante Diskussion mir schwirrt von den einzelnen Phasen noch ein wenig der Kopf, wieder was gelernt.
    Wenn ich das mit Lucys werdegang vergleiche, weiss ich dann noch viel besser, warum ich sie immer liebevoll meine kleine Sozialkatastrophe nenne.


    Ich denke sie ist echt das Beispiel wie man es eben nicht machen sollte.
    Mit 6 wochen beim 1.Besitzer, nur auf einem Balkon gelebt. Keine Hundekontakt, kein Menschenkontakt ausser mit dem Kind der Familie, keinerlei Umweltkontakte.
    Mit 9 Monaten kam sie dann in die Tötungsstation mit dementsprechend vielen Hunden, wurde vor der ersten Läufigkeit kastriert und direkt danach nach Deutschland transportiert.
    Bei Lucy wurden alle Fremden angeknurrt, Angst vor allem natürlichen wie Wiesen, Bäume und ähnliches. Sie hat nicht gespielt, Atrgenossen waren ihr Suspekt, sie reagierte mit Panik und wurde meiner Meinung nach durch das ängstliche Verhalten zur perfekten Zielscheibe von Angriffen.


    Meine Erfahrungen mit ihr haben mich zu der Überzeugung gebracht, das man einem Hund zwar auch später noch alles mögliche zeigen kann um ein einigermassen panikfreies Leben zu verbringen, aber wirklich nachholen kann man das verpasste auf gar keinen Fall. Sie vertraut eher auf meine Meinung, Frauchen regt sich nicht auf und sagt es wird jetzt nicht gerauft oder weggelaufen, dann bleibt sie auch ruhig, aber von alleine souveräner zu reagieren ist einfach nicht drin.
    Völlig unvorstellbar sind für mich so einfache Dinge wie Hundesitter, Tierpensionen, alleine bleiben fällt ihr sehr sehr schwer. Sie macht zwar nix mehr kaputt aber beim zurückkommen hechelt und speichelt sie und es muss ein unvorstellbarer Stress sein. Nur in dem sie auf mich fixiert ist und sich dadurch an mir orientiert und draussen in der welt klar kommt habe ich ihre problem im Griff, aber alleine oder bei jemanden anderen bleiben ist schier unmöglich. Ist der Preis den man zahlt oder?
    Wenn ich die ganzen Phasen richtig verstanden habe, ist ihr ja im richtigen Alter wirklich immer genau das verkehrte passiert. Oder?


    Nachdenkliche Grüsse erstmal
    Sandra

    Hi
    also das Schleppleinentraining ist hier ganz gut beschrieben https://www.dogforum.de/ftopic6607.html


    Und zu der Zartheit...ich habe das damals mit dem Tierarzt abgeklärt. Lucy hat jetzt 26 kg und ist dabei noch eher schlank. In den schlimmsten Zeiten der Futtermverweigerung hatte sie mal 17 kg.
    Als ich sie bekam wurde alles gefressen was sie finden konnte und auch geschlungen, so das alles wieder gleich raus kam. Dann hat sie eine weile normal gefressen, dann angefangen zu mäkeln und nur das Leckere rauspicken. Lucy nimmt Trockenfutter ins Maul, lutscht den Joghurt ab und spuckt den Brocken Trockenfutter wieder aus. Nachts bin ich von ihrem Magengrummeln aufgewacht. Nun ist es so das sie eigentlich alles pauschal frisst was ich ihr in den Napf lege.
    Klär mit dem Tierarzt ab wie sehr hungern ihr gesundheitlich schaden wird und wenn der sein okay gibt, Augen zu und durch :D :D :D


    LG
    Sandra

    Hallo
    so ähnlich würde ich das auch sehen.
    Endlich ist der Hund bei Euch angekommen, die Welpen sind weg und sie kann sich jetzt auf das Hund sein konzentrieren. Ich würde an jedem Problem einzeln arbeiten und aufhören mich darüber zu wundern wo es herkommt.


    Das heisst ich würde ein Schleppleinentraining anfangen um den Abruf aus allen Situationen zu üben.
    Die Aufregung während einer kleinen Gassirunde kenne ich auch inklusive des nicht lösen könnens vor Aufregung. Bei uns half ein simples stehenbleiben auf einem Fleck. Hund hatte Leine, 2 meter, Bewegungsradius. Ich habe sie nicht beachtet und nach gründlichem Abschnüffeln des Umkreises konnte sie sich dann auch lösen. Dies wurde von mir gelobt wie bei einem Welpen.
    Beim Füttern würde ich konsequent bleiben, üblicherweise das Futter 10 minuten hinstellen. Frisst sie nicht oder angelt nur das beste raus...ihr Problem, fressen wegstellen. Beim nächsten Füttern den gleichen Napfinhalt wieder 10 minuten hinstellen.Aufpeppen würde ich lassen, kann sein das sie dann nur noch mäkelt.
    Die extreme Unterwürfigkeit beim nur böse ansprechen kenne ich auch, bei uns reicht heute noch ein direkter Blick und Lucy schmeisst sich auf den Rücken. Das einzige was da hilft ist eben nicht böse zu sein, da ja im Grunde auch völlig unnötig und meistens aus der Frustration des Menschens geboren. Ich habe immer wieder zu mir selbst gesagt "Nein sie macht das nicht um dich zu ärgern...;)". Souverän, ruhig, entspannt mit dem Hund umgehen- ungefähr so wie man sich leute auf Valium vorstellt.
    Schlechtes Verhalten grösstenteils ignorieren und grössere Gefahren wie Hund läuft auf die Strasse durch ein gutes Training und die Leine verhindern.


    Der Kanaldeckel... auch da hat bei uns nur geholfen, ruhig und bestimmt mit Hund an der Leine ohne irgendwelche grossen Belohnung (halt komplett ohne tamtam) daran vorbei gehen. Solche dinge wurden mit der Zeit immer normaler.
    Alleine bleiben würde ich genauso üben wie beim Welpen. Nur minutenweise und steigern, gibts hier im Forum ganz tolle Beiträge zu.


    Das einzige wo ich ein wirkliches Problem sehe ist das ihr nebenbei ja auch noch ein Welpen zu erziehen habt, momentan kann es halt sein das sich dieser alles von seiner Mutter abschaut. Wenn ihr beide berufstätig seit halte ich das mit dem Welpen für noch problematischer da dieser ja gar nicht so lange alleine bleiben kann. Wie habt ihr das denn bis jetzt gelöst?


    LG
    Sandra

    Zitat


    Bitte Pi und nicht Pie - das ist auf Englisch 'ne möglicherweise sehr ungesunde Pastete...... :D :lachtot:


    /quote]


    Naja bei mir stimmts schon mit dem Pie gibt ja schliesslich auch mal Kuchen :roll:
    Ich fütter mich selbst doch auch so und brauche für mich auch keinen Plan. Ich weiss was gut ist und was nicht und versuche tendenziell mehr gutes zu essen. Beim Hund bin ich da eher noch konsequenter, mich selbst füttere ich auf jeden fall schon mal nicht so regelmässig.


    Sandra


    Und ausserdem sind Pastete/Pies doch sehr lecker

    Zitat

    Sehr interessant!
    Wie lange muß man denn mit dem heißen Löffel draufhalten, damit der Stoff, der das Jucken verursacht zersetzt wird?
    Funktioniert das auch bei schon älteren Mückenstichen, wo schon gekratzt wurde?
    Geplagte Grüße


    Naja ein paar sekunden, kommt darauf an wie heiss es ist...wie gesagt ich habe mich dabei noch nie verbrannt. Und ja funktionert bei mir auch bei bereits aufgekratzen Stichen.


    Viel spass beim Burning :feuer:
    Sandra