Beiträge von maedl-87

    Langsam wird das ein abendfüllendes Programm. :lol:


    Was ihr beschreibt, klingt erstmal nach einem enorm gestressten Hund! Sowohl im Alltag als auch in Hundebegegnungen. Daran arbeitet ihr sehr gut! Das muss auf jeden Fall weitergehen. Je weniger Stress, desto besser. Positiver Stress im Sinne von geistiger Beschäftigung und ähnlichem ist aber jederzeit erwünscht!


    Also, du schreibst, ihr habt ihr Verhalten immer unterbunden. Sowas geht bis zu einem gewissen Punkt gut, setzt aber nur am Symptom an, nicht an der Ursache. Ihr verbietet das, was ihr seht, der Konflikt schwelt aber weiter und kann sich sogar verschlimmern (bellen wird verboten, dann beiße ich eben direkt. Dabei kann man eigentlich extrem glücklich sein, dass sie noch eher vermindertes aggressives Verhalten zeigt).


    Zum Verständnis der Situation: Izzy nimmt den anderen Hund wahr, der für sie negativ ist und Gefahr bedeutet (Gefahr, weil sie erstens nicht richtig sozialisiert ist und zweitens eine sehr negative Erfahrung mit einem anderen Hund gemacht hat). Sie kommt näher, Izzy wird zunehmend erregter. Ab einem gewissen Punkt ist die Reizschwelle überschritten und es kommt zum Angriff.


    Was geschieht, wenn ich den Angriff unterbinde?


    Izzy wird immer erregter, erregter, die Reizschwelle ist überschritten und sie wird abgehalten. Jetzt explodieren die Stresshormone quasi in ihrem Körper und sie kann nicht damit umgehen. Flucht ist ihr nicht erlaubt, sie ist an der Leine oder wird rangerufen. Kampf ist ihr nicht erlaubt, der wird unterbunden. Wir haben dann einen hochgradig frustrierten, gestressten Hund, der keine Regulationsmechanismen anwenden darf.. Wo führt das hin? Zu noch mehr Frustration und Aggression, im schlimmsten Falle sogar zu körperlichen Schäden.


    Das einzige, was im Moment hilft, wenn die Reizschwelle doch mal überschritten ist (was ja aber erstmal vermieden werden soll): Möglichst kommentar- und reaktionslos die Situation beenden und den Hund da wegholen. Weder bestrafen, noch belohnen. Einfach nur weggehen.


    Wie also damit umgehen? Die Reizschwelle erstmal nicht überschreiten und nach und nach (mit dem Clicker z.B.) erhöhen. Systematische Desensibilisierung, wie gesagt.


    Mit dem Clicker-Training kann man solche Reizschwellen bestens erhöhen. Erstens lernt sie durch den Clicker, Stress zu ertragen (wenn der Hund beim Clickertraining neue Verhaltensweisen zeigen soll, um den Klick und das Leckerchen zu bekommen, bedeutet das Stress, den sie ertragen muss) und zweitens lernt sie außerdem, auch im gestressten Zustand ansprechbar und lernfähig zu sein. Das ist für später wichtig, damit sie lernfähig bleibt, wenn sie anderen Hunden begegnet. In der konkreten Situation kann man dann außerdem mit dem Clicker die Reizschwelle erhöhen.


    TT finde ich gut! Würde ich unbedingt weiter machen, auch wenn es gut klappt. Berührungen bedeuten soziale Nähe und es stärkt eure Bindung, fördert euer Vertrauen. Deine Sicherheit in kommenden Hundebegegnungen wird nämlich auch hier Sicherheit vermitteln. Natürlich sollte ihr das aber angenehm sein. Auch zuhause mehr das Vertrauen stärken, sicher sein, verlässlich sein, konsequent sein. Klare Regeln aufstellen. Zur Not Regeln erfinden, wenn keine nötig sind. So wird sie sicherer. Z.B. immer erstmal Sitz machen, wenn die Leine dran kommt. So einfache Sachen, die ihr Strukturen geben. Futter erarbeiten lassen (dazu Clicker ;)).


    Im Übrigen, eine Frage noch: Ist sie körperlich durchgecheckt? Auch auf Schilddrüsenunterfunktion oder ähnliches? Nur um körperliche Ursachen ausschließen zu können.


    Eine allgemeine Empfehlung von mir wäre, sich mit dem Thema Beschwichtigungssignale auseinanderzusetzen und das Auge zu schulen, wann sie diese einsetzt um auf diese angemessen zu reagieren. Wenn sie manchmal noch Beschwichtigung anwendet, sollte man sie darin auf jeden Fall bestärken bzw. ihr zeigen: Wenn du dich unwohl fühlst, sehe ich das und wir beenden die unangenehme Situation oder später: entspann dich, alles ist kay. Das stärkt außerdem das Vertrauen von Izzy in dich! In jedem Falle ist nämlich bei einem unbedrohlichen Hundekontakt bzw. erstmal überhaupt bei der Sichtung die Beschwichtigung einer offensiven Aggression zu bevorzugen. Hunde sind "Konfliktvermeider". Das hat sie nie wirklich gelernt bze. erproben können. Du solltest sie als Konfliktvermeider belohnen und absolut auf diese Signale eingehen. Bei Hundebegegnungen wird Beschwichtigung für sie wesentlich weniger Stress bedeuten und sie erreicht ihr Ziel "Lass mich in Ruhe" trotzdem.


    Auch für dich selbst gilt: Achte die Individualdistanz deines Hundes. Auch so lernt er, dass seine Grenzen nicht immer überschritten werden, sondern sein persönlicher "Raum" akzeptiert wird. Zeigt Izzy Beschwichtigung, beachte das. Du bist zwar kein Hund, aber trotzdem sieht sie, dass Beschwichtigung wirkt.


    Allgemein ist das ganze sehr komplex und ich schaffe es nicht, einfach so alles hier aufzuführen, was beachtest und gemacht werden könnte. Wie gesagt, fehlt auch eine genaue Analyse.


    Für weiteres späteres Vorgehen stelle ich mir, wie bereits gesagt, vor: Gegenkonditionierung und systematische Desensibilisierung, dafür eignet sich bestens die Methode "Zeigen und benennen", da sie beides in einem ist.


    Unerlässlich dafür ist ein gut konditionierter Clicker, Näheres dazu findest du im Forum hier:
    https://www.dogforum.de/zeigen…l?hilit=zeigen%20benennen


    Ich lege dir also nochmals den Clicker wärmstens ans Herz. Gegenkonditionierung bedeutet: Izzy nimmt andere Hunde bis jetzt als negativen Reiz wahr. Dem muss entgegengewirkt werden. Hunde sollen zukünftig positiv sein. Hund = positive Emotionen. Das geht nur über kleine Schritte.


    Zu der von dir geschilderten Situation:


    Zitat

    Solange der Rüde weder etwas von ihr, noch von Roeki will ist sie ruhig.
    Nicht entspannt aber immerhin ruhig. Dennoch sieht man ihr den Stress an, sie wird leicht wuselig/hechelt mehr und ist immer in 'Habacht-Stellung'.


    Mit hecheln zeigt sie, dass sie Stress hat. Eventuell hat sie hier auch Beschwichtigungssignale ausgesendet.


    Zitat

    Der Rüde hatte dann versucht Roeki den Kopf in den Nacken zu legen, woraufhin sie wieder dazwischen wollte, was von mir unterbunden wurde.


    Hier sieht man ganz genau ab wann ihre Reizschwelle schon überschritten war, ab wann der Rüde zu bedrohlich wurde. Sie beschwichtigt, indem sie splittet. Im Moment denke ich, macht es das Dabeisein von Roeki eher schwerer als einfacher, weil es ihr zusätzlich Stress bringt, weil sie bei Roeki und anderen Hunden einen Konflikt vermutet. Du unterbindest in dem Moment - sicher gut gemeint - machst das Ganze aber eher schlimmer, wie man an der späteren Reaktion sieht. Splitten ist im Moment die einzige Beschwichtigung, die du bereits mehrfach bei ihr beobachtet hast und nicht offenstiv aggressiv ist sondern einen Konflikt vermeiden will. Ansätze, Konflikte zu vermeiden und nicht direkt anzugreifen, sind also auf jeden Fall vorhanden.


    Zitat

    Ich musste aus der Situation gehen, damit sie sich überhaupt wieder beruhigte. Denn das Weggehen hat ihr noch den zusätzlichen Stress (Rudel splittet sich) bereitet.


    Denke nicht, dass ihr das Splitten des Rudels zusätzlichen Stress gebracht hat. Eher die Tatsache, dass sie dem gefährlichen Reiz dem Rücken zukehren musste und nicht mehr kontrollieren konnte. Der Stress erhöht sich damit.


    Zitat

    Als sie wieder ruhig war, gingen wir langsam wieder in die Nähe- der Rüde kam auf sie zu und will sie beschnuppern. Sie wird stocksteif, die Rute ist gerade (sonst hängt sie eigentlich immer) und sie hat eine Bürste, die Lefzen sind zurückgezogen. Sie lässt sich beschnuppern, bleibt aber steif und plötzlich (nach ca. 10Sek. beschnuppern) legt sie los und schnappt ab/bellt etc.


    Hier hätte ich anders angesetzt. Ruhiges, beschwichtigendes Verhalten belohnen, eher noch Distanz vergrößern anstatt gleich zu viel zu wollen. Immer erstmal Positives und Entspannung erzeugen, bevor gleich noch mehr Spannung reinkommt. Wäre man jetzt einfach eine Weile mit ihr da geblieben, hätte geclickert usw., wäre die Situation sogar noch recht positiv verlaufen. Man hätte gehen können und hätte einen positiven Trainingserfolg verbucht. (Wobei ich die vorherige Situation schon weggelassen hätte, in der sie splitten "musste".)


    Durch das Hinlaufen vergrößert sich aber wieder die Erregung, die Reizschwelle wird wieder überschritten. Sie macht sich stocksteif, bekommt eine Brüste usw., zeigt also eindeutige Drohgebärden. Abschnappen usw. sind alles noch recht harmlose Verhaltensweisen.


    Wichtig ist, überstürze nichts! Ich würde nach wie vor in nächster Zeit die Situationen mit anderen Hund so gut wie möglich meiden! So findet erstmal keine weitere Festigung statt und ihr könnt an der Basis arbeiten (Frustrationstoleranz, Clicker usw.).


    Erstmal würde ich keinen neuen großen Hund "einführen" bzw. "bekannt machen". Erstmal Clicker einführen. Dann kann der nächste Schritt kommen. Das sollte ein paar Wochen dauern, damit der Clicker richtig schön positiv besetzt ist und ihr auch schon ein paar Sachen ausprobieren konntet (kleine Tricks, Verhaltensweisen anbieten lernen). Außerdem in der Zeit Vertrauen festigen, Bindung stärken, Hundebegegnungen vermeiden. Den Kontakt zu dem großen Rüden intensivieren! Fragen, ob er andere große Hund kennt, die ähnlich sind. Dann zunächst mit großen Hunden mit "Zeigen und benennen" arbeiten.


    So.. Für heute reicht es erstmal. :)

    Hallo roeki,


    tut mir Leid, hatte keine Zeit mehr bis eben. :)


    Wenn du die Distanz so direkt benennen oder sehen kannst, ab der sie Probleme hast, ist das eine gute Voraussetzung für eine systematische Desensibilisierung.. Da kann man gaaanz langsam, Schritt für Schritt vorgehen... Auch hier kann der Clicker später von großem Nutzen sein.


    Dass sie ihre Distanz gewahrt sehen möchte, ist ja erstmal nichts schlechtes.. Und bis zu einem gewissen Punkt muss man das sowieso akzeptieren.. Aber wenn sie bei großen Hunden kein derartig offensiv aggressives Verhalten zeigt, ist das auch ein Punkt, den man beim Training nutzen kann. Interessant wäre noch die Frage, warum sie genau so ein Problem mit anderen Hunden hat:


    Das, was du beschreibst, klingt nach einem sog. "Kontrollfreak". Sie will alles und jeden kontrollieren und "dominieren". Je mehr sie die Situation unter Kontrolle hat, desto besser. Je weniger, desto mehr Stress für sie. Ihr Verhalten ist aber stark übertrieben und entspricht nicht dem "normal erwarteten Sozialverhalten". Was sie natürlich nicht weiß. Für sie geht es um's Überleben, sie merkt aber nicht, dass gar keine Lebensgefahr besteht! Sie ist absolut frustriert. Sie muss lernen, dass keine lebensgefährliche Situation besteht.


    Achtung: Das ist eine "Ferndiagnose ohne Gewehr". In jedem Falle würde ich einen erfahrenen Trainer zu Rate ziehen!!


    In diesem Fall kannst du bedenkenlos an ihrer Frustrationstoleranz arbeiten! Wie geht das? Hier ein Link:


    https://www.dogforum.de/wie-fr…anz-aufbauen-t116865.html


    Habe den nicht durchgelesen, scheint aber erklärt zu werden. Wichtig finde ich, dass du in verschiedenen Situationen übst.. Aber erstmal immer langsam und mit einer anfangen. Fängt sie dann z.B. an mit bellen, ist das ein Zeichen, dass sie schon im ersten Übungsschritt sehr frustriert ist.. Fang auf jeden Fall klein an, wenn das so sein sollte. Dadurch, dass sie nicht lange bei ihrer Mutter und den Geschwistern war, hat sie natürlich vieles verpasst.


    Die Reizschwelle scheinst du schon erhöht zu haben. Sie reagiert nicht mehr schon bei 100m Distanz, sondern erst bei 15 m - wobei sich hier z.B. die Frage stellt, was macht sie jetzt stattdessen? Zeigt sie defensive Verhaltenweisen á la beschwichtigen (Schnauze lecken, Bogen schlagen, Ohren anlegen, blinzeln....), was "Sozial kompetent" und sehr wünschenswert wäre oder zeigt sie offensive Verhaltensweisen á la fixieren, erstarren usw..


    Impulskontrolle ausbauen wäre auch hilfreich. Würde weniger leichte Erregbarkeit bedeuten. Wenn du nicht weißt, die das geht, einfach mal hier die Suche betätigen.


    Aufgrund der fehlenden Sozialisierung wären natürlich irgendwann kontrollierte Hundekontakte zur Resozialisierung mit entsprechend gefestigten Hunden wünschenswert. Bis dahin müsste vorher aber viel trainiert werden. Könnte sein, dass sie an einen Maulkorb gewöhnt werden muss. Kann man aber pauschal nicht sagen, dafür müsste man die Situationen sehen und was sie für Signale aussendet.


    Sie scheint auf jeden Fall noch viel Sicherheit im Umgang mit anderen Hunden lernen zu müssen. Quasi fehlt ihr so ein bisschen die berühmt berüchtigte Welpenspielgruppe, bei der sie gelernt hätte, wie man mit anderen umgeht und dass die ihr nicht perse was Böses wollen. Rüpelgruppe halte ich aber für unangemessen in ihrem Fall.


    Unbedingt öfter mit dem großen Jagdhundmix-Rüden gehen! Und Ausschau nach großen, gut sozialisierten Hunden halten.. Entspanntheit mit anderen Hunden wird sie nur durch viele positive Erfahrungen lernen können, durch Sicherheit, die du ihr vermittelst, bestimmte Signale und Alternativhandlungen. Im Moment erwartet sie bei der Begegnung mit Hunden negative Folgen, ist unsicher, will ihr Leben, Roeki oder auch andere Ressourcen verteidigen und versucht diesen mit ihren Methoden vorzubeugen. Der große Rüde scheint ihre Individualdistanz zu akzeptieren, eine absolut wichtige Erfahrung für sie!


    In jedem Fall siehst du durch diesen ruhigen anderen Rüden, den sie jetzt immer verbellt, wie unglaublich schnell (d)ein Hund eine solche negative Erfahrung abspeichert.. Und je öfter sie diesen Hund verbellt oder sogar weiter geht, desto mehr festigt sich ihr Verhalten.. Deswegen wie gesagt: Unbedingt meiden! Solltest du auf fremde Hunde treffen und bei ihr Beschwichtigungssignale bemerken, achte diese! Vergrößere den Abstand, wenn irgend möglich bis sie sich sicherer fühlt. Sie muss erfahren, dass Beschwichtigung erfolgreich ist und dass es ihr danach gut geht.


    Zum Clickertraining kannst du dir entweder ein gutes Buch kaufen oder dich belesen. Den Clicker würde ich erstmal ganz unabhängig vom "Problem" einführen und damit arbeiten. Aber später kannst du ihm im Training gut gebrauchen. Hier kannst du die Infos holen:


    http://www.clicker.de/include.php?path=content&contentid=66


    Im Übrigen würde ICH das Verhalten nicht unterbinden bzw. verbieten. Das würde ihr signalisieren, dass ihre Unsicherheit und ihre Frustration nicht akzeptiert werden. Sie wird dann in eine Situation gezwungen, die das Ganze noch schlimmer macht. Alles unterbinden wird ihr nichts bringen außer mehr Stress, mehr Frustration und im schlimmsten Falle wird sie ihre Aggrerssion verstärken. Meine Meinung. Wichtiger finde ich im Moment die Situationen meiden bis erstmal die Basis stimmt mit Frustrationstoleranz, Konditioniertung mit dem Clicker etc. Grundgehorsam trainieren, Bindung stärken etc. gehört auf jeden Fall alles mit rein.


    Ich würde die empfehlen, nicht zu viel selbst "rumzudoktern", sondern wirklich einen guten Trainer, der sich mit sowas auskennt, zu engagieren. Es braucht ein umfassendes Trainingsprogramm, um dem Problem zu begegnen.


    Alles Gute! :)

    Ich kenne das Problem auch.. Als ich damals meine Wohnung suchte, bekam ich entweder sofort Absagen oder man sagte mir, nur kleine Hunde gingen oder nur ein Hund ginge.. Das war aber alles relativ auf die Stadt begrenzt.. Drumherum, im schönsten Grün, wo ich sowieo hin wollte, sah das schon besser aus.. Auf den Dörfern hatte ich bessere Aussichten.. Bin dann zu einer Besichtigung.. Dort hab ich die Hunde nicht mitgenommen (Amy ist lieb aber Holly ist von kleinauf ängstlich-unsicher und reagiert auf ängstliche Menschen und da konnte ich eben nicht sicher sein, ob sie sich von ihrer besten Seite zeigt und ich wollte ihnen den Stress auch nicht antun), hab aber ein sehr schönes Foto im Grünen, wo sie ganz harmlos aussehen, vergrößtert und mitgenommen.. Der Maklerin gezeigt, die war gleich begeistert.. Selbst sehr hundefreundlich. Die Wohnung hat mir gleich zugesagt.. So musste ich gar keine andere anschauen.. Insgesamt hat die Wohnungssuche vlt 3 Wochen gedauert und nach nur einer Besichtigung war alles geritzt.. Aber auch, weil ich wirklich vorher bei allen angerufen und gleich gefragt habe wegen Hundehaltung.


    Und ich muss sagen, meine jetzige Vermieterin ist echt ein Goldschatz, was Tierhaltung angeht.. Es ist hier sehr ländlich und allein in unserem Gebäude (ca. 25 Parteien verteilt in 2 Stockwerken und mehreren Eingängen mit 2 großen eingezäunten Grünflächen auf beiden Seiten des Hauses) leben 8 Hunde (verschiedene Rassen und Größen), viele Katzen, Schlangen, Spinnen.. Auch ein Hase hat neuerdings draußen seinen Platz. Allein von den Hunden leben in meinem Hauseingang 5 (mit meinen). Also es ist hier absolut hundefreundlich bis auf einen Mieter, der immer wieder Ärger macht.. Aber von der Vermieterin nicht mehr ernst genommen und sogar schon ermahnt wurde. Ich kann es selbst kaum fassen, wie hundefreundlich das Wohnen mit 2(!) Hunden hier ist. Unglaublich eigentlich.. Ich fürchte, ich werde nie wieder so eine hundefreundliche Mietwohnung finden.. Wenn ich Pech hab, muss ich aber bald nach dem Studium jobbedingt wegziehen. :( Auf jeden Fall werde ich versuchen, dass meine Vermieterin mir eine Empfehlung für zukünftige Vermieter ausspricht/aushändigt..

    Ich habe auch nicht gedacht, dass du ihn gewaltvoll erzogen hast. Nur in der Situation reagierst du mit Gewalt, das ist nicht gut.


    Und um akute Situationen zu verhindern:


    Knurrt dein Hund, weil du oder andere ihm zu Nahe kommen, akzeptiere seine Drohung und halte Abstand! Ignorierst du das, wird er immer deutlicher werden, wie er schon mit Luftschnappen und Zubeißen gezeigt hat. Geh weg und lass ihn mal kurz in Ruhe damit er sich wieder entspannen kann. Unterm Tisch ist er total eingeengt und er kann evtl. nicht flüchten, da bleibt ihm nur drohen und attackieren. Je mehr du eingreifst, desto mehr Stress hat er und desto mehr will er sich wehren! Gehst du zum Tisch, beugst dich runter, hat dein Hund bereits eine gewisse Erwartungshaltung aus vorherigen Erfahrungen: "Gleich packt er mich am Halsband und bedroht mein Leben", um es mal drastisch auszudrücken. Solche Situationen bringen den Hund in einen enorm schwierigen, nicht allein bewältigbaren Konflikt. Deswegen, sei schlau und lass deinen Hund in Ruhe. Dann kann er sich kurz entspannen. Hol dir ein Leckerli oder Spielzeug, ruf ihn vom Weitem, wenn er halbwegs entspannt unterm Tisch liegt und lob ihn, wenn er freundlich zu dir kommt. Damit hast du zumindest die Tischsituation erstmal entschärft.


    Ich weiß nicht aus welchem Grund dein Hund unter dem Tisch ist und aus welchem Grund er aggressiv wird.. Will er diesen Platz verteidigen, hat er Angst, hat er Schmerzen.. usw. usf.. Das weitere Vorgehen ist von so vielen Faktoren abhängig, sodass nur ein Hundetrainer Abhilfe schaffen kann, indem er sich alles ansieht und eure Beziehung, dein Verhalten und das des Hundes analysiert. Ein Besuch beim Tierarzt ist auch eine gute idee, wenn das Ganze plötzlich aufgetreten ist.

    Ehrlich gesagt, klingt das schon ziemlich gefährlich und ich rate dir, schnellstmöglich einen guten Hundetrainer hinzuzuziehen, der dein gesamtes Verhalten gegenüber dem Hund mal in den Blick nimmt. Viele Sachen in der Hundeerziehung sind überholt und es gibt wertvolle neue Ansätze.. Da kann sich in der "dritten generation" Hund eigentlich alles komplett verändert haben und jeder Hund reagiert anders auf bestimmte Erziehungsmethoden.


    Wenn du Pech hast, beißt er irgendwann mal richtig zu, vor allem, wenn du ihm aggressiven Verhalten wie Knurren verbietest oder ihn daraufhin dermaßen maßregelst mit "Unterwerfungstechniken", dass er um sein Leben fürchtet (zu Recht!!).. Er wird immer deutlicher werden und dann heißt es irgendwann "Er hat ganz plötzlich, ohne Vorwarnung, gebissen!!"... Dabei hat er dir vorher wahrscheinlich hunderte Male gezeigt, dass er etwas unangenehm findet, etwas verteidigen will oder wie auch immer.. Da brauchst du auf jeden Fall viel Geduld und noch wichtiger: Keine Gewalt mehr!!! Such dir einen guten Trainer, das wird das Beste sein. Man muss mehr in den Blick nehmen und das Ganze beurteilen als nur der Tischsituation etwas zu ändern.

    Naja, das ist ein schwieriger Fall. Die Aggression gehört nunmal zum Sozialverhalten und es ist das, was Izzy in dem Moment für richtig hält.


    Mit den wenigen Informationen und dadurch, dass man die Situation nicht sieht usw., kann man sicherlich schlecht Empfehlungen aussprechen. Es gibt viele offene Fragen und das Verhalten müsste genau analysiert werden, z.B.: Zeigt sie die Aggression sobald sie einen anderen Hund sieht oder muss der Hund eine gewisse Distanz unterschreiten bis sie zum Angriff übergeht? Zeigt sie ihre Aggression vermehrt gegenüber Hündinnen oder Rüden oder ist das Geschlecht irrelevant? Inwieweit ist sie kontrollierbar? Wie verhält sie sich an der Leine? usw..


    Außerdem würde mich interessieren, wie weit fortgeschritten sie in ihrem aggressiven Verhalten ist: Zeigt sie anfangs noch fixieren, bleckt sie die Zähne oder geht sie direkt auf Körperkontakt... usw.


    Positiv finde ich, dass sie nicht bis zum Äußersten geht und nicht wirklich ungehemmt zubeißt, den anderen Hund schüttelt oder ähnliches. (Wobei ich jetzt nicht weiß, welche Verletzungen die anderen Hunde davontrugen oder ob alles ganz glimpflich ausgegangen ist, ich lese das jetzt erstmal nur raus). Interessant wäre aber noch, was genau "vermöbeln" bedeutet. Aus dem bisher geschriebenen entnehme ich, dass sie über einen gewissen Grad an Beißhemmung (trotz der frühen Trennung von ihrer "Hundefamilie") verfügt. Das ist gut. Du schreibst, du konntest sie aus dem Geprügel abrufen, sie ist also auch kontrollierbar, ebenfallls gut. Abschreiben würde ich den Fall nicht. Ich sehe da Potential. Allerdings wirklich nur in einem begrenzten Rahmen. Dass sie zukünftig mit anderen Hunden spielen wird etc... Auf sowas würde ich nicht hoffen. Aber vielleicht lernt sie, andere Hunde zu tolerieren. Das würde euch einen großen Stresspunkt nehmen.


    Wenn sich das Verhalten verstärkt, wenn Roeki dabei ist, würde ich mit beiden erstmal getrennt gehen, um es nicht noch "schlimmer" zu machen. Es ist auch immer schwierig, auf zwei Hunde gleichzeitig zu achten und so ein kleines Rudel kann sich auch immer zusammenschließen und sich gegenseitig hochschaukeln. Man trägt ja auch eine gewisse Verantwortung gegenüber anderen.


    In jedem Falle würde ich einen erfahrenen Trainer zurate ziehen und das Ganze dann gemeinsam angehen.


    Ansatzpunkte sehe ich in Gegenkonditionierung, systematischer Desensibilisierung usw.


    Als ersten Punkt würde ich jedenfalls Clicker-Training unabhängig von der Aggression machen, um gezielt ein positives Gefühl im Hund auslösen zu können. Den Clicker richtig schön positiv besetzen. Kennst du dich damit aus?


    Bis du einen Trainer gefunden hast, würde ich außerdem versuchen, Hundebegegnungen konsequent zu meiden. Jede Begegnung verstärkt das Verhalten und festigt es. Das macht das spätere Training immer schwieriger.


    Last but not least: Finde ich super, dass ihr dieses Problem angehen wollt!

    Hallo Sandra,


    das tut mir wirklich Leid, dass es dem Kleinen so schlecht geht. Das ist sicher sehr schwierig für dich und ich verstehe auch, dass du dir Vorwürfe machst. Aber du hast es ja nicht absichtlich gemacht, sowas kann immer mal passieren.. Ich weiß nicht Recht, was meine Meinung dazu ist. Für mich klingt es so als ob er ziemlich mit Arzneimittelchen voll ist und das kann für einen alten Hundschon anstrengend sein.


    Ich weiß zumindest bei Amy, die eine ganze zeitlang mal Schmerztabletten nehmen musste, dass das bei ihr total auf den Magen und auch auf ihr Allgemeinbefinden geschlagen hat und könnte mir das jetzt auch vorstellen.. Teilweise hatte sie nach dem Absetzen der Medikamente regelrechte "Entzugserscheinungen" wie extremes Hecheln... Am schlimmsten hat es aber ihren Magen getroffen, da hatte sie lange Beschwerden. Auf jeden Fall sollte möglichst schnell etwas passieren, damit Tobi sich nicht quälen muss... Die endgültige Entscheidung kann dir aber leider niemand abnehmen. Was das alles zu bedeuten hat, muss ein Tierarzt herausfinden.