Hallo!
Haette, waere, wenn, passt, denke ich, ganz gut zu den vielen emotionsgeladenen Kommentaren zum Video. Die CANIS-Seite von Facebook ueberschlaegt sich und trotzdem die boesen Kommentare von gestern nicht mehr auftauchen - oder flott geloescht werden - bleibt auch dort, wie hier, die Frage: Wie haette man es denn gemacht?? Der Hund zeigt nicht 'nur' aggressives Verhalten, er ist gefaehrlich mit seinem Tun. Er beisst Menschen! Anstelle nach hinten auszuweichen und, wenn es denn nur die Sorge um zu dichtes Aufruecken waere, sich zu verkruemeln, geht er nach vorne.
Als Besitzerin kann man festhalten, Maulkorb anziehen und hoffen, das man nicht faellt. Wer glaubt denn, das die Frau nicht schon versucht hat, dem Hund beizubringen, bei ihr zu bleiben, sich ruhig zu verhalten und ihm verstaendlich zu machen, das sie sich um alles kuemmert? Er hat ihr wohl offensichtlich nicht zugehoert.
Ich gebe allen recht, das es auch anders gehen KOENNTE, vorausgesetzt, der Hund hat eine Motivation sein Verhalten zu aendern - hat er das? - und die Zeit, die man dazu einsetzen kann ist endlos - hat man die bei einer anstehenden Euthanasierung?
Auch zu bedenken gebe ich, das die Frau in der Zeit, die es dauert, dem Hund ein Alternativverhalten auf netterem Wege vorzuschlagen, zu hoffen, das er es annimmt, wiederum auf seine! Mitarbeit zu hoffen, falls er dann doch wieder in das alte Verhalten faellt (das waere ja der Weg OHNE Bestrafung!) fuer die Nerven der Menschen kaum leistbar ist. In dieser Zeit zeigt der Hund immer noch und wieder das deutlich uebersteigerten Aggressionsverhalten und ist - auch mit Maulkorb - nicht ungefaehrlich!!
Ich verstehe den Unmut, wenn es darum geht mit einem Blechnapf ein Verhalten zu unterbrechen. Vielleicht!???? haette es genuegt, den Napf mit Krabumm auf den Boden zu werfen. Vielleicht!! Wenn nicht, was lernt der Hund. Die machen, so wie ich, viel Getoese, aber sie koennen mich nicht bremsen. Ich tue das, was ich tun muss!?
Ob der Hund das 'gerne' tut, ob er sich eventuell beim Austoben in diesem gelernten Verhalten sogar wohl fuehlt (hierbei kennt er sich gut aus, kann die Situation gut einschaetzen und den Ablauf massgeblich beeinflussen!), nur weil er kein anderes Verhalten in der Situation kennt (oder vergessen hat, das nett sein auch Vorteile bringt), ist doch nicht ausschlaggebend - ohjeh, ich habe schlagen geschrieben, sorry! - sondern was soll er denn nicht mehr tun (nach vorne und beissen) und was waere nett (nach hinten zur Besitzerin) und nachdem er fuers Toben gemassregelt wurde, gerne auch mit eingeklemmter Rute. Er hat einen Fehler gemacht, da darf man auch mal die Ohren haengen lassen und sich ungerecht behandelt fuehlen. Die Welt geht fuer ihn doch nicht unter. Seine Besitzerin liebt ihn sicher sehr, aber doch nicht, wenn er ihr auf der Nase herumtanzt. Sie wird ihm gerne das Angebot ihrer Naehe machen, wenn er sich benimmt.
Kopfkino, Begrifflichkeiten und die Erwartung das DIE schon immer SO waren und es anders auch (gut) geht, machen es schwer, sich nicht zu verlieren in unsachlichen Kommentaren und der Sorge, dass von DEN TRAINERN alle Hunde genau so erzogen werden. Welch ein Unfug!
Hinsehen und anklagen wo es Sinn macht, aber nicht vergessen hineinzufuehlen, wie es sein koennte, wenn Ihr der Mensch seit, der sich dieser Frau naehert, deren Schaeferhund ungebremst auf Euch zustuerzt - obwohl sie alles tut ihn bei sich zu behalten und ihm gleichzeitig irgendwie versucht klar zu machen, das DAS nicht geht. Das hilft Euch nicht viel, wenn der Maulkorb im Flug in Eurem Bein oder Gesicht landet.
Trefft ihr sie aber mit einem Hund, der GELERNT HAT (Meideverhalten lernt man durch Bestrafung und die ist so unterschiedlich intensiv, wie es die Situation und das Verhalten noetig machen - von ganz wenig bis viel mehr), das man bei der Besitzerin bleibt, da das nach vorne springen unangenehme Folgen hat (Herdplatte - Finger, kennt jeder und ist nicht gemein!) wuerdet ihr natuerlich bei ihr keinen Blechnapf sehen. Der Napf alleine veraendert kein Verhalten dauerhaft. Es ist ein Schritt in eine Richtung. Die eigentliche Arbeit ist die Neujustierung der Beziehung von Halter und Hund. Ansonsten wird sich die Wirkung des Napfes 'versenden' und eben ohne langfristige Verhaltensaenderung bleiben.
Viel Text aber vielleicht ein Anstoss, nicht ganz so schwarz-weiss zu argumentieren!
RC