Hallo,
auch für mich ist es mal wieder an der Zeit über die neuesten Entwicklungen zu berichten. Ich habe Hermes' Angst vor Staubsaugern, Besen und alle was so im Haushalt rumfährt in den Griff bekommen, indem ich ihm ein Mal Höhlen aus Decken gebaut habe und indem er jede Nacht bei mir unter der Decke schlafen darf, damit er sich besser entspannen kann und damit er das fehlende Nest, das ihm als Welpe gefehlt hat erfährt. Neuerdings schläft er freiwillig schon nicht mehr unter der Decke, kuschelt sich nur noch ein wenig an und kriecht dann wieder hervor. Körperkontakt hält er aber immer noch gerne beim schlafen. Außerdem hab ich die Dinge vor denen er Angst hat mit Leckerlies bestückt und ihn teilweise angeleihnt daran heran geführt. Das hat gut geklappt und es kommt jetzt immer mehr seine Neugier durch. Wenn wir zu Hause sind und wenn wir alleine sind ist alles gut. Auf Spaziergängen zeigt er im normalen Rahmen mäßige Angst wenn uns etwas unbekanntes begegnet, er vertraut mir dann aber, wenn ich ihn sehr starken Reizen aussetze mit vielen Menschen, vielen Autos, klassische Stadtsituation geht er schon mit, zeigt aber noch deutliche Angst.
Was wir jetzt als ganz neues Problem haben, ist dass zu Hause alles angebellt wird. Selbst Menschen die drei Mal die Woche kommen. Auch wenn sich jemand vor "seinem" Haus aufhält wird gebellt. Er zeigt dabei ein eindeutiges Angst-Gesicht (große Augen, hochgezogene Lefzen, angelegte Ohren etc.). Das Anbellen der Leute habe ich bisher versucht durch Ablenkung in den Griff zu bekommen. Wir haben eine geschlossene Box gekauft in die ich ihn schicke, dann bekommt er einen Kauknochen oder einen Kong und wenn er dann immer noch theatert, wird die Box mit einer Decke abgedeckt. Anfangs hat das in der Richtung funktioniert, dass er sich nach 10 Minuten beruhigt hatte und ich ihn dann irgendwann aus der Box lassen konnte. Mittlerweile brauchen wir die Box nicht mehr, das ganze (dass er sich nach 10 Minuten beruhigt) funktioniert nun auch wenn ich ihn an die Leine nehme. Trotzdem wird immer noch gebellt. Vielleicht brauche ich ja einfach nur noch ein wenig Geduld bis sich das weiter abbaut, aber es dauert schon sehr, sehr lang. Ein größeres Problem ist es dann wieder, wenn völlig unbekannte Menschen zu Besuch kommen. Dann ist er weder an der Leine noch in der Box zu beruhigen und dreht völlig ab. Wenn sich dieses Menschen dann hinsetzen, Geduld zeigen und einfach auf das Ende des Bellens warten und bis er sich ihnen annähert, beruhigt er sich nach einer guten halben Stunde (was ich nervig lang finde, weil während dieser halben Stunde ja keine Konversation möglich ist). Wenn aber Menschen kommen, die kein Verständnis zeigen, denen er sich nicht nähern soll, hört das Gebelle nicht auf. Aber ich denke, ich kann ja nicht von jedem, der mein Haus betritt verlangen, dass er mit dem Hund auf Tuchfühlung gehen muss. Wie bekomme ich den nur ruhig?
Was mich auch noch immens stört ist, dass sämtliche Nachbarn, die den Müll wegbringen, Besucher der Nachbarn, Handwerker und wer eben noch so vorbei geht, angebellt werden. Ich habe es schon mit Ablenkung durch Leckerchen versucht, aber selbst das hilft nicht. Obwohl er sonst völlig verfressen und futterneidisch ist, muss draußen nur ein Blatt vom Baum fallen und er rennt bellend raus. Türen schließen funktioniert auch nicht, dann bellt er an der Scheibe und springt daran hoch oder sogar an den geschlossenen Jalousien, wenn er nur draußen was hört. Wenn ich ihn übrigens nicht anleihnen würde, wenn jemand fremdes kommt, würde er erst 10 Minuten Abstand halten und bellen, bellen, bellen, dann würde er immer noch weiter bellen, aber versuchen an der fremden Person hochzuspringen. Er zeigt aber keine Aggression und es wundert mich, dass er einerseits Angst zeigt, dann aber die Leute anspringt. Das finde ich seltsam.
Auch so ein Ding ist immer noch wenn ich ihn zu Hause alleine lasse. Mit meiner Hündin ist das gar kein Problem, wenn ich sie aber mitnehme, bellt er auch die ganze Zeit. Ich dachte immer, es handele sich um Trennungsangst und ich habe versucht, das Haus jede halbe Stunde gemeinsam mit dem anderen Hund zu verlassen. Ca. 5 Tage hab ich das durchgehalten, ohne Erfolg. Ob ich ihm vor dem Verlassen einen Kong, Kauknochen oder ähnliches gegeben habe, hat keinen Unterschied gemacht, er ignoriert die Spielzeuge dann total. Ich habe mal die Nachbarin gebeten zu hören, ob er die ganze Zeit heult, wenn ich mit der Großen spazieren bin oder nicht und sie meinte, er würde zwischendrin aufhören und wieder anfangen kurz bevor ich zurück komme. Jetzt frage ich mich, ob es sich vielleicht nicht um Trennungsangst, sondern viel mehr um Frust handelt mit dem er nicht klar kommt. Oder vielleicht beides in Kombination? Was kann ich denn noch ausprobieren?
Ach ja: Er bekommt jetzt Bachblüten gegen sein Trauma und seine Angst, wir sind aber noch am Anfang. Bin gespannt ob das hilft.