Beiträge von JulianeLange

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    Vor allem, wo die Sandmücken ja die vielen Tausend Touristen, die jedes Jahr in den Süden fliegen und LM-positiv wiederkommen, ohne es zu wissen, auch nicht stechen sondern sich damit auf die importierten Südhunde beschränken ;)



    Die Schutzmechanismen (Fliegennetze, Antimückenspray) für Menschen sind aber ausgereifter als für den Hund.
    Des Weiteren ist die Leishmaniose beim Menschen im Gegensatz zur Leishmaniose beim Hund heilbar.
    Und was nicht vergessen werden sollte, eine Infektion über einen Mückenstich ist nicht die EINZIGE Infektionsmöglichkeit.
    Ich spiele sehr selten mit den unterschiedlichsten Menschen so körpernah, dass es dabei zum Austausch von Wundsekret und Blut kommt... ;)
    Bei meinem Hund ist das Risiko einfach höher.

    Ich freu mich gerade richtig dolle, dass es nun einen Impfstoff gegen Leishmaniose gibt!
    Ich werde meine Hunde (sobald es in Deutschland möglich ist) gegen Leishmaniose impfen.
    Wie Shalea schon bemerkt hat, gibt es die Sandmücke mittlerweile auch in Deutschland und andere Ansteckungsmöglichkeiten über Blut und Wundsekret sind auch nicht ausgeschlossen.
    Da es ja gerade "in Mode" gekommen ist Hunde aus dem Mittelmeerraum zu importieren, wird das Risiko einer Leishmanioseinfektion auch größer. In meinen Augen ist daher diese Impfung sehr sinnvoll und wir werden es auch tun.

    Hihi, was hast du denn für einen Hund?
    Wenn es ein Labrador ist, wundert mich das nicht. :lol:


    Einer meiner Hunde (Labrador) macht das auch und taucht sogar bis zu 3-4m tief auf den Grund von Seen und Flüssen. :headbash:

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    beides? warum das? wie bestätigt ihr den hund da? komischer verein. :hust:


    gruß marion



    Dem schließe ich mich an... Wie soll das gehen???
    Ganz kommt man um das Konditionieren ja wohl nicht rum... :???:
    Und was ist mit Triebwechsel und Impulskontrolle??? Wie soll das ohne Spieli gehen?
    Oder nehmen die da nur "Plüschtiere" an?

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    so meine Trainerin gleich: Den Ansatz zu nennen das dem hund das Spaß macht und er dadurch ausgelastet ist geht gar nicht. An erster Stelle sollte stehtn das du dem Menschen helfen willst - du musst mit dem Gedanken infiziert sein. Anders geht es nicht.


    Ich weiß ja nicht in welchen Bereichen eure Staffel tätig ist (nur Inland oder auch Ausland, nur Fläche oder auch Trümmer?). Kann daher nur anhand der Erfahrungen in meiner Staffel (und mit unseren Neumitgliedern) erklären, warum das so gesehen wird. Wir haben mehrfach die Erfahrung gemacht, dass die "Ich-mach-das, weil-es meinem-Hund-Spaß-macht"-Fraktion (Meine damit nicht dich!) dazu neigt, den Hund nicht einsetzen zu wollen wenn es mal brenzlig wird. Natürlich wird keiner absichtlich nen Hund riskieren. Was aber nicht vergessen werden sollte (besonders bei Auslandseinsätzen im Bereich Trümmer,z.B. nach einem Erdbeben), dass man den Hund zur Suche schickt und ihn dann damit auch "verlieren" kann. Es ist kein Geheimnis, dass bei einem Erdbebensucheinsatz meist Nachbeben auftreten und somit die ohnehin lockeren Trümmer verrutschen könnten. Da MUSS das Menschenleben im Vordergrund stehen, sonst bin ich nicht bereit, das Leben meines Hundes zu riskieren um das Leben eines Menschen zu retten. Dieses Risiko ist allen Rettungshundeführern bewusst und hat nix mit Helfersyndrom zu tun.


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    Das zweite Problem was ich habe ist, das ich mir gar nicht mehr sicher bin ob ich das weiter machen will, denn:
    Das andere was sie meinte ist, dass sie es sich nicht vorstellen kann, das ich bei Schnee, Regen Matsch usw durch unmögliches Gelände für 5 Std oder länger robbe... Habe ihr gesagt das ich grundsätzliche keine Probleme mit sowas habe, aber ich war auch noch nie in nem Einsatz.


    Das "unmögliche Gelände" und diverse unangenehme Witterungen sind sicher das geringste Problem. Das halten die meisten noch durch. Wesentlich schlimmer sind die psychischen Belastungen, die ein Rettungshundefüherer im Einsatz zu ertragen hat. Was machst du, wenn dir die Einsatzleitung einen Sektor zum Absuchen zuteilt und du von schreienden, weinenden Angehörigen belästigt wirst, die dich bedrängen einen anderen Sektor abzusuchen, wo sie Familienmitglieder, Kinder, Freunde, Ehepartner vermuten...? Sie flehen dich an, versuchen dich von deiner Arbeit abzubringen nur damit du an anderer Stelle suchst... Sie lügen ("Wir haben da drüben Stimmen gehört!"), flehen, betteln, bestechen, ja werden sogar körperlich! Bist du dem wirklich gewachsen? Kannst du unter solchen Bedingungen deinen Hund soverän führen, all das ausblenden und die Anweisungen (ungeachtet all des Leids der Betroffenen) der Einsatzleitung umsetzen???


    In den seltensten Fällen wird ein Rettungshundeführer freudig empfangen... Du darfst nicht vergessen, dort wo die Hunde in den Einsatz kommen ist bereits alles zerstört (zumindest bei dem Erdbebenbeispiel). Die Betroffenen haben nichts zu Essen und nichts zu Trinken (Wasser ist entweder kontaminiert oder gar nicht vorhanden) und das unter Umständen seid Tagen. Da bist verpflichtet Nahrung und Wasser für dich und deinen Hund mitzuführen (bei längeren Auslandseinsätzen). Da stehen dann Menschen, die ALLES verloren haben (Behausung, Angehörige, Erinnerungen und persönliche Gegenstände, Nahrungsmittel)...schlichtweg einfach ALLES was man zum Leben braucht... Was meinst du, wie sie sich verhalten, wenn du deinem Hund dann was zu Trinken oder zu Fressen anbietest. Von den Veteranen unserer Staffel weiß ich, dass Sie nachts vor den verschlossenen Hundeboxen gewacht haben, weil die Betroffenen in ihrer Verzweiflung in Verbindung mit Hunger die Hunde selbst als Nahrungsmittel ansehen. Ist das noch immer "Spaß-haben-mit-dem-Hund"?


    Und hierbei habe ich noch nicht ,mal ausgeführt, was du an menschlichem Elend sehen wirst... Tote, einzelne körperteile... auch die von Kindern...



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    Das Problem was ich habe ist, das es mir so vorkommt als würde die RHS rassebezogen arbeiten. (2 Schäferhunde, Rest Bodercollie, Aussie. Labradore und 3 Mischlinge) Kommt ein BC oder Aussie oder Labbi dann wird ein rießen Aufriss gemacht, alle freuen sich. Kommt ein Schäferhund, ein Hütehund oder lass es einen Dobermann sein (also die die nicht sooo quirlig aussehen) dann wird halt nur gesagt: ach da ist sie ja, gut - fangen wir an... Also kein Knuddeln, rießen freuen und antatschen etc.


    Es ist nunmal unbestritten, dass sich manche Rassen einfach besser für die Rettungshundearbeit eignen als andere. Auch darf nicht vergessen werden. Ein Rettungshund muss nervlich enorm belastbar sein und darf dann nicht "kippen". Gibt nun mal unbestritten Hunderassen die eher dazu neigen ins Wehrverhalten zu kippen als andere (meist die, die auch gerne (genau deshalb!) im Schuthundesport geführt werden). Aber da solltest du dich nicht verunsichern lassen. Ich führe auch eine Rasse im Rettungshundebereich, die eigentlich eher in den Schutzhundesport gehört (genau deshalb mach ich ja auch beides). Wenn du von deinem Hund überzeugt bist und das alles willst, dann zieh es durch!


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    Dann wird mit meinem Hund was gemacht und mehr nicht. kein Lächeln oder freundliches Wort. dann wird sich stur auf den Hund konzentriert. Und dann soll ich aber noch am besten ne super Laune an den Tag legen.


    Das ist aber genau das Problem. Wenn du unter dieser - vergleichsweise mit einem Einsatz eher geringen - nervlichen Belastung deinem Hund nicht das Gefühl geben kannst, dass alles toll/ok/"normal" ist, wie willst du das dann im Einsatz schaffen???


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    Auch wird, sobald mein Schäferhund mal nicht 100% das so macht wie sie soll, das Verhalten immer gleich auf den Zweithund geschoben.

    Auch diese Sichtweise deiner Trainer kann ich nachvollziehen. Neben meiner Trainertätigkeit in einer RHS betreibe ich eine Hundeschule und wir haben häufig Kunden, die ein Problem mit ihrem Hund, durch die Anschaffung eines zweiten beheben wollen. Ganz profan besteht das Problem z.B. im "Nicht-alleine-bleiben-können". Dann wird ein zweiter Hund angeschafft damit der erste nicht alleine ist. Und was passiert? Richtig, man hat zwei Hunde die nicht alleine bleiben können...
    Ein Hund wird sich an dem orientieren, den er am besten verstehen kann und zu dem die Bindung am stärksten ist. Bei mehr Hundehaltung bei vielen Hundehaltern ist das dann nicht Herrchen, sondern eher der andere Hund.
    Zwei Hunde bedeutet nicht gleiche Arbeit, sondern DOPPELTE.
    Für die Ausbildung zum Rettungshund ist es zwingend erforderlich, dass deinem Hund NICHTS und NIEMAND anderes wichtiger ist als du. Ebenso ist eine enge Bindung und absolutes Vertrauen des Hundes zu dir wichtig. Schaut sich dein Hund immer nach dem anderen Hund um (oder vermisst ihn sogar), kannst du dir die Mühe der Ausbildung sparen.
    EIN Hund = EIN Hundeführer lautet die Regel in den meisten Staffeln (auch in unserer). Das hat noch einen weiteren Grund: Was ist im Einsatzfalle. Was ist wenn nachts ein Einsatz zu absolvieren ist, der unter Umständen nen Tag oder (im Falle eines Auslandseinsatzes) mehrere Tage - gar Wochen - dauern kann. Wohin dann so schnell mit dem zweiten Hund?


    Wie gesagt, das ist alles nicht persönlich gemeint. Wollte damit auch nicht sagen, dass genau DU all diese Dinge so machst. Wollte das nur mal aus Trainersicht darstellen und begründen.
    Also nicht für ungut, wenn du das WIRKLICH willst, wirst du all das durchstehen und bewältigen. Lass doch alle reden! Leg dir ein dickes Fell zu und beweis deinen Trainern, dass du das kannst und willst!

    Weiß nicht wirklich ob ich sportlich bin, aber mein Hund ist es.
    Ich trainiere täglich mit ihm UO und Dogdance und wir sind fast täglich mit dem Sacco Cart unterwegs.
    Ansonsten ist Mittwoch und Samstag Rettungshundearbeit. Dienstag und Donnerstag machen wir Schutzdienst.