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So läuft es unter Hunden, nein, in der Beziehung kennen Hunde kein Vertrauen.
Entweder sie kennen sich seit Jahren und haben das geregelt (auch mithilfe des Halters) oder es gibt immer wieder Probleme diesbezüglich.
Hm...nö, kann ich so absolut nicht bestätigen. Habe über längere Zeit Wölfe beobachten dürfen und wurde auch von Werner Freund persönlich unterrichtet. Tabugrenzen wurden ziemlich plötzlich und mit enormer Überzeugung von den Elterntieren gesetzt und danach entweder NIE wieder oder vielleicht noch 1-2 Mal "hinterfragt", dann war das Thema durch.
Ähnliches habe ich mit meinen Hunden erlebt. Eine klare Grenzsetzung ist kein Vertrauensmissbrauch. Ja, natürlich hätte ich auch mit meinen Hunden ewig lange tauschen können, aber es ist mir lieber, dieses Verhalten sofort und situativ zu klären (geht vor allem auch schneller), das Alter ist für mich nur in sofern entscheidend wie energisch ich dabei vorgehe (mit nem Welpen sicher sanfter).
Stell mir gerade meinen Mali vor, wie der jetzt drauf wäre, wenn ich mit ihm ewig getauscht hätte... Jeder meiner Mitmenschen wäre wahrscheinlich schon gelocht (und das nicht nur bei Futter auch bei jedem Stöckchen, Ball, Lunte etc.).
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ICH habe nicht wirklich Interesse an dem Fressen meiner Hunde, nehme es ihnen auch nicht weg.
Ich habe daran auch kein Interesse. Aber Futterwegnehmen ist für mich genauso selbstverständlich wie "Halsbandanlegen". SIe dürfen in Ruhe kauen, es sei denn ich will, dass sie es hergeben.
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Was haben sie gelernt?
Abgeben ist nix Schlimmes - es gibt Besseres.
Genauso ist es bei meinen auch, nur dass es fürs Abgeben eben nix besseres gibt, sonderns das Gleiche wieder zurück.
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Keine "Sorge", ich schleppe heute keine Knochen durch die Gegend, um Gefundenes ausspucken zu lassen.
Aus heißt aus, heute auch ohne Tausch.
Bei mir auch, aber eben schon vom ersten Tage an.
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Nein, Hunde tauschen natürlich nicht, darum kloppen sie sich auch ggf. um Beute.
Weil sie sich in der Beziehung nicht vertrauen können.
Können sie und tun sie sehr wohl, weil sie ihre Grenzen kennen. Grenzen zu kennen und sich innerhalb dieser zu bewegen (also einen Verhaltensrahmen zu haben) schafft Berechenbarkeit des Gegenübers und das schafft Vertrauen. Werner Freunds Wölfe machten einen seeehr vertrauten Eindruck und zwar vor, während und nach der Fütterung, weil jeder weiß wie weit er beim anderen gehen darf.
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Uns Menschen sollten sie aber in der Beziehung vertrauen und das können sie lernen, indem ich es positiv aufbaue.
Meiner Meinung aber nicht, indem ich mich wie ein Hund benehme und einfach etwas einkassiere (beim Erlernen der Futterausgabe).
Dann kann es eskalieren, wie unter Hunden.
Ich bin Mensch und schlauer als ein Hund.
Eben genau deshalb warte ich als Mensch ja auch nicht erst bis mich mein Hund beißt und reagiere schon beim kleinsten Anzeichen (Beißintention). Allein der Gedanke mich (oder irgendeinen anderen Menschen) zu beißen, wird schon von Anfang an unterbunden.
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Das Agieren unter Artgenossen kannst du nicht mit Menschen gleichsetzen.
Hunde verlangen auch von anderen Hunden nicht "Sitz, Platz & Co.
Ich esse nicht aus dem Napf, belle und markiere auch nicht.
Ich will damit sagen, dass Hund/Hund und Hund/Mensch-Konstellationen zwei versch. Schuhe sind.
Das ist mir auch klar.
Will das Tauschen ja nicht schlecht machen. Aber es gibt Hunde da kannst du tauschen bis zum Umfallen, die werden es einfach nicht erlernen. Logisch, wie sollen sie auch erlernen mit Frust umzugehen, wenn man die Situationen in denen Frust ensteht, meidet?
Habe schon Hunde beim Tauschen gesehen, die haben ihren Knochen brav ausgespuckt um das Leckerchen zu nehmen und als Herrchen/Frauchen im selben Moment nach dem Knochen griffen, ihren Knochen trotzdem verteidigt. Was denn dann?
Das geschieht häufig bei Hunden, die charakterlich eher mit geringerer Frustrationstoleranz ausgestattet sind (also Rassen, wie zB. JRT, franz. Bulldogs, Malinois...etc). Besonders solche Hunde sollten lernen mit Frust umzugehen und das lernen sie eben nicht, wenn man Frustration einfach vermeidet.
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"§1 Alles gehört Herrchen. Er gibt es mir, und er darf es mir nach Belieben auch wieder wegnehmen. "
Unserer hat nur einmal mit einem Vierteljahr wegen eines Schweineohrs "diskutieren" wollen. Es hat dann kräftig geraucht, und seither sind die Fronten geklärt.
Ich weiß, daß ich ein böser Mensch bin - aber diese neumodischen Methoden erziehen doch offenkundig Hunde heran, die ihren Platz nicht kennen und ihre Besitzer haben dann die Gelegenheit, Foren, Trainer und Therapeuten zu konsultieren.
Jawolle!!!