Beiträge von JulianeLange

    Zaphod:
    Genau das meine ich. Du kannst lernen, sammelst deine Erfahrungen und bist danach nicht pleite! :gut: Das ist auch genau der Weg, den ich allen angehenden Hundetrainern empfehlen würde.




    Ganz nebenbei: ein "Diplom" gibts nur an ner Uni nach nem Studium.
    Wer also schon mit nem HundetrainerDIPLOM ausbildungswillige Leute ködert, ist ein Betrüger!

    Zitat

    Da sind mir die Trainer, die sich SecondHandProblemHunden annehmen und die vielleicht nicht sooo verträgliche Hunde haben, die nicht gleich ihren Showhund vorzeigen bedeutend lieber.


    Gruß, staffy


    Mangelnde Veträglichkeit ist doch keine Ausrede für mangelnden Gehorsam.
    Ganz im Gegenteil! Dies sollte besonders ein Grund für guten Gehorsam sein, damit auch unverträgliche Hunde ihre Freiheiten haben können.
    Wenn ich meinen Hund zuverlässig zurück rufen kann, kann ich ihn auch in Parks laufen lassen wo andere Hunde sind (auch wenn er unverträglich ist). Wenn ich ein zuverlässsiges "Platz" habe, so kann ich auch nen unverträglichen Hund vorm Geschäft ablegen. Wenn das korrekt aufgebaut/erlernt ist, stürzt er sich auch nicht auf vorbeilaufende Hunde, denn dafür müsste er ja das "Platz" verlassen und das ist einzig und allein ne Trainingsfrage. Auch entgegenkommende Hunde sind für unverträgliche Hunde nich zwangsläufig ein Problem, wenn man ein vernünftiges "Fuß" hat (also ich meine auch ohne Leine und mit kontinuierlichem Blickkontakt zum Hundeführer). Um sich über den anderen Hund aufzuregen, müsste sich der eigene ja umschauen nach dem anderen Hund. Wenn er "Fuß" (damit meine ich nicht Leinenführigkeit!) kann, guckt er sich im Kommando nicht nach anderen Hunden um, also auch kein Aufregen und Geprolle.
    Daher meine Meinung und Handhabe: Mangelnde Verträglichkeit ist KEINE AUSREDE für mangelnden Gehorsam, sondern ein Grund für einen besonders guten Gehorsam! Ansich schon schlimm genug mit nem "gefährlichen" Raubtier (dazu zähle ich NICHT die Hunde, die "nur" nicht mit anderen Hunden können) in der Öffentlichkeit rum zu spazieren, umso schlimmer, wenn es dann noch nicht mal unter der Kontrolle seines Hundeführers steht!
    Jedoch muss ich sagen, unverträgliche Hunde fallen in meiner Definition noch nicht unter den Begriff "Problemhunde". Wenn das schon ein Problemhund ist, wie würdest du dann nen Hund bezeichnen, der bereit ist, fremden Menschen ohne jeden Anlass in Gesicht zu springen und zu zubeißen??? So sehen die Hunde aus, die uns das Ordnungsamt schickt...
    Und auch hier muss ich sagen, der Besitzer ist das Problem und nicht der Hund. Bisher enstanden alle Verhaltensprobleme (die ich bisher erlebt und mit dem Besitzer bearbeitet habe) aus unsachgemäßem Umgang mit dem Tier.

    Nur nochmal kurz vorab: Es geht hier nicht um mich. Ich habe meine Hundeschule in Potsdam und die läuft auch sehr gut. Deshalb brauche ich ja dringend die Unterstützung eines weiteren Trainers. Es haben sich auch ne Menge beworben. Bisher alle mit BHV-Ausbildung. Das heißt ja nicht, dass sie deshalb gleich schlecht sind, aber eben auch nicht das Gegenteil. Deshalb schaue ich mir die jeweilige Person im Umgang mit ihrem eigenen Hund an. Wie spielt sie mit ihm, wie lobt sie ihren Hund, wie reagiert sie bei Korrekturen usw. Wenn das Gefühl für den eigenen Hund schon nicht da ist, wie soll sich denn eine solche Person in ein fremdes Mensch-Hund-Team hinein versetzen?
    Dann unterhalte ich mich noch ne Weile mit der Person rund um das Thema Hund und da kommen häufig noch große Lücken im Vesrtändnis des Wesens von Hunden zu tage. Das ist traurig, vor allem nach einer so teuren Ausbildung.
    Daher wollte ich hier auch meine Meinung zur Trainerausbildung in Potsdam los werden und angehenden Trainern von der BHV/IHK-Ausbildung abraten.


    beagle25:
    Genau das ist auch mein Weg und mein Rat für alle angehenden Hundetrainer.


    staffy:
    Hm...also ich führe auch nen Labi und nen Mali. Ganz ehrlich, ich muss gestehen mein Mali ist "einfacher" (leichtführiger).
    Rasseverallgemeinerungen halte ich für Blödsinn. Nur weil man nen Labi hat, heißt das ja nicht, dass man keine Ahnung hat. Kann mir meinen Labi nicht in ner Familie ohne Hundeerfahrungen vorstellen. Es gibt unter den Labis unbestritten einfache "Plüschbacken", aber auch ernst zu nehmende Arbeitshunde mit viel Schneid (letzerem entspricht meiner).
    Desweiteren kann man auch nicht verallgemeinern, dass nur die gut sind, die keinen leichtführigen Hund haben. Vielleicht hat sich ein Trainer auch einen Hund für eine bestimmte Aufgabe geholt. In meinem Falle eben die Rettungsshundearbeit und auch den Rettungshundesport. Da brauche ich nen (Beute-)triebstarken Hund, die Rasse ist mir dabei schon fast egal.
    Dann bin ich also deshalb schon inkompetent, weil ich keine "Problemhunde" habe?
    Nichts destotrotz arbeiten wir auch mit Problemhunden, deren Besitzer vom Ordnungsamt die Auflage bekamen, das Problemverhalten zu bearbeiten. Wenn der Besitzer mitgearbeitet hat, konnten wir bisher aus jedem auffällig gewordenen Hund wieder einen alltagstauglichen Familienhund machen.

    Hier wurde doch nach Meinungen bezüglich bestimmter Trainerausbildungen gefragt. Also wollte ich meine hier auch mal los werden.


    Da wir dringend einen Trainer suchen, bewerben sich auch viele. Bisher alle vom BHV. Aber leider keiner den ich als geeignet empfand unser Ausbildungsniveau auch weiterhin hoch zu halten. Das ist meine Form der Qualitätssicherung für meine Kunden. Ich nehme nur jemanden an, der auch wirklich weiß was er tut. Leider habe ich bisher nur erlebt, dass sich Leute frisch vom Lehrgang bei uns bewerben und eben nicht das nötige Wissen haben.


    Habe lediglich meine Meinung zum BHV geäußert und nicht gesagt, dass alle BHVler scheiße sind!


    Es regt mich nicht auf, dass ich nicht eintreten KANN. Denn ich könnte, wenn ich wollte - alles nur ne Frage dessen, wieviel Geld man bereit ist auszugeben und ob man den Preis für die Leistung noch als angemessen empfindet. Und ganz ehrlich: NEIN! Die Preise sind wucher und nicht gerechtfertigt!!!


    Ich habe (wenn du genau nachliest, fällt es dir auch auf) lediglich gesagt, dass es nicht um Qualitätssicherung (wie vielfach beworben und schön gefärbt), sondern besonders ums Geldverdienen geht.


    Ginge es um Qualitätssicherung, so müsste man doch ein akademisches Studium anerkennen und einer Person die Psychologie studiert hat, nicht noch mal 200 Euro für ein popeliges "Psychologie am Kunden"-Seminar aus der Tasche ziehen?!?! Was soll man denn da lernen. Da erfahre ich mit Sicherheit nichts, was ich nicht schon längst und wesentlich ausführlicher im Studium erlernt habe. Mit dem Unterschied akademisches Studium ist anerkannt (weltweit), BHV so gut wie nirgends anerkannt (vorallem nicht im Hundesportbereich) und kostet auch noch ein Schweinegeld und gaukelt den armen Leutchen die es gut meinen und sich auch noch weiterbilden wollen vor, dass sie ne staatlich anerkannte Berufsausbildung haben. :lachtot:


    Ja, so gesehen lieber sich den Arsch platt sitzen beim BHV (da kommt das Wort Hund ja wenigstens mal vor), als gar keine Ausbildung. Aber alleine das und dann als Trainer arbeiten, halte ich für Wahnwitz... und mir tun die Leute leid die darauf reinfallen, Unsummen Geldes dort lassen und dann so auf ihre "Opfer" *ääähhh* Kunden losgelassen werden. :???:


    Und ja ich gebe dir recht, es gibt auch genügend Vereinstrainer, denen ich meine Hunde auch nicht anvertrauen würde (habe sie bisher noch niemandem anvertraut).

    Also ich muss ganz ehrlich sagen, die Ausbildung zum Hundetrainer bei der IHK in Potsdam ist nur Geldschneiderei.
    Unter der angabe von heren Zielen (wie zB. der Qualitätssicherung der Ausbildung von Hundeschulbetreiben) zocken die ausbildungswütige Menschen ab.


    Ich betreibe eine Hundeschule in Potsdam. Vorher habe ich Lehramt an der Universität Potsdam studiert (dazu gehört auch der Teilstudiengang Psycholigie/Pädagogik). Neben meinem Studium engagierte ich mich in einer Rettungshundestafffel mit meinem eigenen Hund. Dort habe ich irgendwann die nationalen Rettungshundeprüfung bestanden (muss regelmäßig wiederholt werden um die Einsatztauglickeit und den Gehorsam des Hundes zu beweisen) und später habe ich auch die internationalen ( IRO) Rettungshundeprüfungen abgelegt. Ein höheres Ausbildungsziel kann man in diesem Bereich kaum erreichen und es ist auch vom FCI anerkannt.


    Ich habe mich beim BHV gemeldet und gesagt, dass ich mich für deren AUsbildung interessiere. Mir wurde gesagt, dass ich mir die angebotenen Seminare besuchen soll (für schlappe 200 Euro pro Seminar). Also schaute ich in die Seminarliste und las unter anderem Seminartitel wie "Psychologie am Kunden" und Welpen "Stubenreinheit".


    Ich fragte nach, ob es nicht möglich sei, mir zB. das Seminar "Psychologie am Kunden" zu ersparen, da ich Psychologie an der Universität Potsdam studiert habe und das auch nachweisen kann. Ich bat ebenso darum, mir das Seminar "Welpenstubenreinheit" zu ersparen da ich auch nachweisen kann, dass ich einen Rettungshund auf höchstem Niveau führe und diese Ausbildungsnachweise vom FCI international anerkannt sind. Dann wurde mir erklärt, dass sie mein Universitätsstudium ebenso nicht anerkennen, wie die international anerkannte Rettungshundeprüfung!!! :???:


    Wenns um Qualitätssicherung gehen soll müsste so ein kleiner und nur deutschlandweiter Verein doch ein Universitätsstudium anerkennen??? :shocked: Enbenso doch auch Ausbildungsnachweise des FCI????
    Nee, tun se nich - bringt denen ja dann kein Geld. :???:
    Ebenso habe ich gesagt dass mir das Praktikum in unterschiedlichsten Hundeschulen wohl eher nix bringt, da ich eh mind 10 Stunden die Woche mit der Ausbildung der Rettungshunde verbringe (macht mind. 510 Stunden Praxis im Jahr!), auch das wird nicht anerkannt! :???:


    Also gehts hier wirklich noch um Qualitätssicherung???? :???:


    Als weiteres Manko empfinde ich das Praktikum in den Hundeschulen. Da sieht man nur nen Querschnitt der dortigen Hunde, aber keine Entwicklung EINES Hundes (bzw. EINER Hunderasse). Im Verein hat man die Möglichkeit unterschiedlichste Hunderassen vom Welpen bis zur ersten Arbeitsprüfung zu begleiten, also mitzuerleben, wie sich die eine oder andere Hunderasse in unterschiedlichsten Altersphasen entwickelt, welche Probleme auftauchen und wie man sie behebt.
    Ganz nebenbei bietet einem ein VDH-angehöriger Verein auch die Möglichkeit sich weiterzubilden und zwar kosten günstig!!!
    Bei der Rettungshundearbeit muss man bestimmte Ausbildungen absolviert haben, ehe man überhaupt zur ersten Prüfung antreten darf, so zB. Kynologie, Erste Hilfe am Hund, diverse nationale und internationale Symposien, Sachkundenachweis und Begleithundeprüfung usw. Auch den "Trainerschein" kann man dort machen, aber eben erst nach einigen Jahren, damit auch gewährleistet ist, dass Zeit hatte um an den anderen Hunden exemplarisch Erfahrungen zu sammeln.


    Oft haben sich diese BHV-Leute auch bei mir beworben und zeigen mir die tollsten Zertifikate. Mein erster Satz beim Bewerbungsgespräch ist immer: "Das Papier interessiert mich nicht. Hol mal deinen Hund!" Dann werden se schon immer blass. Dann lass ich mir meistens zeigen, was deren Hunde können. Ich will sehen, ob sie das Gefühl für Ihren eigenen Hund haben und auch wie sehr sie sich mit ihm beschäftigt haben. Dann kommt meist ein 5 Jahre alter Hund um die Ecke, der "Sitz" und "Pfötchen geben" kann. Dann muss ich leider dankend ablehnen, weil das bei weitem nicht ausreicht, wenn sie das, was sie theorethisch erlernt haben noch nicht mal praktisch am eigenen Hund ausprobiert haben. So kann man ja rein theorethisch ohne jemals einen Hund besessen zu haben, Hundetrainer werden?!?!!? Das ist wie mit Blinden über Farben zu reden...


    Ich habe nicht wenige Kunden, die eine Begleithundeprüfung beim VDH ablegen wollen. Da kann ich doch keinen Trainer ran lassen, der nichtmal selbst eine BH gemacht hat?!


    Mal ehrlich, die HUnde eines Trainers sind sein Aushängeschild. Wenn ich meine eigenen Hunde schon nicht erzogen habe, wie soll ich denn dann anderen Leuten erklären, wie sie ihren Hund erziehen sollen??!?!?!


    Ich würde mir ja auch keinen Maurer ins Haus holen, dessen selbstgebautes Haus fast einstürzt.


    Mein Tipp für lle angehenden Hundetrainer: Spart euch das Geld, macht eine solide Ausbildung in einem anderen Bereich und engagiert euch in einem Hundeverein in dem ihr Erfahrungen und eigene Erfolge sammeln könnt und macht dort en Trainerschein!

    Hier auch mal was aus Potsdam:


    Ich wollte meinem Welpen beibringen, dass er nur auf Signal an der Straße anhält, sonst darf er drüber.
    Also halte ich mit meinem Welpen vor dem Bordstein an und sage Straße.
    Mutti mit Kind und ohne Hund neben mir sagt: "'Sitz' musst du sagen, 'Straße' versteht der Hund nicht."
    Vielleicht hab ich in Sachen Hundeausbildung was falsch verstanden und das Training mancher Sachen hat deshalb so lange gedauert, weil ich nicht die "genetisch vererbten" Worte benutzt habe... :???:

    Zitat

    Ist jetzt OT, aber es liegt mir trotzdem am Herzen:


    Ich weiß, dass ich mit dieser Anregung meist nicht auf Gegenliebe stoße, aber wollt Ihr Euren Brackenmix auf dauer jagdlich führen? Wenn nein würde ich mir genau überlegen, ob ich in den ersten Lebensmonaten den wahrscheinlich ausgeprägten Jagdtrieb fördere. Unsere Verhaltenstherapeutin vertritt die Ansicht: In den ersten 18 Lebensmonaten möglichst keine Jagd- oder Suchspiele, sondern dem passionierten kleine Jäger schöne Alternativbeschäftigungen näher bringen.


    Natürlich ist es super, wenn man seinen jagdlich veranlagten Hund schon in den ersten Monaten jadlich fördert.
    Warum einen begabten Maler zum Singen zwingen???
    Bei gezieltem Training wird einem doch auch erklärt, wie man diese "Triebe" kontrolliert.


    Zitat


    Bedenke, dass Du gerade wenn Du mit einem jungen Hund Fährtenarbeit betreibst, seine Spurtreue trainierst. Wenn er dann die nächste Kaninchenspur in der Nase hat, dann kann er ihr nicht nur 200 Meter folgen sondern 2.000 Meter oder gar weiter. Das nur so als Beispiel. Man muss sich immer klar machen, wie man den Hund nutzen möchte und welche Eigenschaften man daher verstärken will.


    Ein Hund der in der Fährtenarbeit ausgebildet wurde, steht unter Signalkontrolle seines Hundeführers. D.h. der Hundeführer entscheidet WANN und WO gefährtet wird, er kann dieses Verhalten auslösen oder auch beenden.
    Wäre diese Aussage korrekt, hieße es ja im Umkehrschluß, dass der ausgebildete Jagdhund unkontrollierbar wäre. Somit wäre er ziemlich nutzlos für den Jäger. Das Gegenteil ist der Fall. Hat man einen passionierten Jäger, so löst man die Probleme nicht in dem man sie meidet, also nur Kunststückchen macht anstatt den Jagdtrieb unter Kontrolle zu bringen. Gerade wenn es Probleme gibt mit dem Jagdtrieb sollte also auch daran gearbeitet werden, sprich gezieltes "Ein- und Ausschalten" des Triebes (impulskontrolle, Triebwechseltraining) trainiert werden.