Vielen Dank für eure lieben Antworten. Es tut gut, darüber zu schreiben. Wenn ich drüber rede, fange ich sofort an zu weinen und da kommt meine Umwelt nicht mit klar. Aber ich muss reden, schreiben…wie auch immer….ich kann das alles nicht mehr alleine in mich reinfressen.
Ich weiß nicht, wie ich „zitiere“ somit versuche ich die Fragen so zu beantworten:
Nach dem Ausrutschen auf dem Laminat waren wir beim Physiotherapeuten. Der sagte, das Ellenbogengelenk wäre ausgerenkt und hat es wieder gerichtet. Durch die Humpelei wurde die Hüfte stärker beansprucht, somit hatte er hinten dann einen starken Arthroseschub. Durch etwas Schonung und die Previcox-Tabletten haben wir das wieder in den Griff bekommen. Er läuft nun wieder ohne zu humpeln, halt nur etwas langsamer. Da er keine Kraft/Muskulatur mehr hat, kann er sich die Treppe nicht mehr „hochschieben“, er knickt dann hinten ein. Vielleicht kommt es auch vom Rücken, das es sich um ein nervliches Problem handelt. Aber für uns ist es kein Problem, ihn morgens und abends zu tragen. Wir haben an Schmerzmedis soweit eigentlich alles durch: Kortison, Tramadol, Metacam und Co haben alle nichts gebracht bzw. nicht so gut gewirkt wie Previcox.
Das er nachts nicht mehr trinkt ist sicherlich die Angst vor’m Ausrutschen. Ich habe ihm den Napf bereits direkt neben sein Bett gestellt, aber er trinkt nichts. Eventuell ist es auch kein Durst sondern die Aufregung, das er gleich wieder getragen wird, wenn er merkt das wir aufwachen. So richtig toll findet ein stolzer Rüde das nicht, aber da muss er durch.
Er hat in den letzten 2-3 Monaten ca. 7-8 Kilo an Gewicht verloren, von 48 auf knapp 40 Kilo. Ich denke schon, dass er einen bösartigen Tumor hat. Ich möchte ihm keine weiteren speziellen Untersuchungen wie CT, Biopsie zumuten…er hat schon so einiges durchgemacht in den letzten Jahren. Ich hoffe, das kommt nun nicht falsch rüber, das ich nicht alles für meinen Paul machen würde. Der Husten hat in den letzten Tagen zugenommen. Auf unserer Runde heute Abend hat er unterwegs 3 Mal gehustet….was für ein Mist! Das Herz könnte ich noch abklären, aber in der Praxis ist er immer so aufgeregt und ängstlich, dass ihm das Herz bis zum Hals schlägt. Ich hatte ja im Oktober die Vermutung, dass der Husten vom Herzen kommt, aber das war damals alles in Ordnung, nur viel zu schnell….das kann sich aber ja auch im letzten halben Jahr geändert haben….
Er frisst kaum noch. Ich habe vorhin noch Rinderfettpulver gekauft, das hat er von meinem Finger geschleckt. Vom Wesen her, hat er sich auch sehr stark verändert. Er sucht nicht mehr so meine Nähe, was mir natürlich schon weh tut. Er möchte immer draußen im Garten liegen….
Was die Situation nicht leichter macht ist, dass mein Vater an Lungenkrebs gestorben ist. Er ist damals friedlich eingeschlafen, hat einfach aufgehört zu atmen….hatte kaum Schmerzen und keine Atemnot... Ich hatte gehofft, dass es bei Paul auch so kommen könnte….
Ich wünsche mir von Herzen, das Paul friedlich in meinem Arm einschläft. Das Leben ist nun einmal nicht unendlich, aber ich habe so eine Angst vor dem Einschläfern.....
Liebe Grüße,
Bianca