Beiträge von Junimond

    Grüße,


    ich kenne das auch von meiner pupertären Willow (Border Collie/Cattle Dog Mix) in ähnlicher Form. Sie war immer nach außen betont unterwürfig, wobei dieses unterwürfige Geschleime schon sehr distanzlos war.


    Mit begin der Pupertät ändert sich ihr Verhalten bei manchen Hündinnen. Waren diese unsicher und neigten daraus zu knurren und auf Angriff zu gehen, dann wollte Willow sie zurechtweisen bzw. sie lies es sich nicht mehr gefallen. Nach dem ersten Vorfall - riesen Getöse, aber nix passiert - war ich vor gewarnt und achtete nun absolut darauf, dass es solche Begegnungen einfach nicht mehr gibt.


    Es gab nur noch dosierte freilaufende Hundebegegnungen mit Hunden, die ich gut kenne und genau weiß, wie sie drauf sind. Kamen fremde Hunde in Sicht, dann wurde Willow angeleint. Bei 3 Hündinnen, wo ich genau wußte, dass da Probleme auftauchen könnten, machte ich einen großen Bogen drumherum.


    Arbeite während der Zeit konsequent an der Unterordnung.


    Diese Phase dauert 2 Monate, in der ich wirklich absolut Konsequent jede Begegnung die eskalieren könnte, vermieden habe, damit willow auf keinen Fall lernt, dass sie mit raufen irgendwie weiterkommt und dass eben ich immer entscheide, welche Hunde sie treffen darf.


    Mittlerweile ist sie wesentlich relaxter und sicherer - einfach erwachsener geworden und hat es garnicht mehr nötig ihre Grenzen gegenüber anderen Hunden auszutesten.


    Gestern gab es eine echte Bewährungsprobe: wir trafen auf der Hundewiese eine Frau mit drei Hunden, die wir nicht kannten. Wobei die Frau von vorne rein total unsicher war: zwei sind nicht meine Hunde ich führe sie nur aus *arg* - der Kleine Rüde pöbelte, was willow nicht ernst nahm. Allerdings war da noch eine wunderschöne Akita Inu Hündin dabei, die von der ganzen Körpersprache einfach direkt signalisierte: "ordne dich unter oder du hast ein Problem"
    Ich wollte also zügigen Schrittes mit meinen beiden weitergehen, als die Frau sich umdrehte und mit mir zusammen weitergehen wollte.


    Ich erklärte ihr daraufhin, dass dies wohl kaum gut gehen würde, ob sie nicht sehe, wie die Akita Hündin sich aufbaut?


    "Die tun alle nix" *arg*


    Ich dann den Weg gewechselt und zügig weg von den Hunden.


    Bog dann nach einer Weile in eine andere Richtung ab und sah nach einer Weile dass die Frau wieder mit den Hunden in meine Richtung kam. Allerdings noch ca 100 m entfernt. Ich wiederrum schneller gegangen, als ich dann sah, dass die Akita Hündin durchstartete. Versuchte nun durch "fröhliches" Spielchen Willow (und Scully) abzulenken und schnell wegzukommen, was aber die Akita Hündin durch einen Spurt verhinderte.


    Tja und eh ich mich versah, ging die Pöbelei von ihrer Seite gegen Willow los. Willow stellte sich (natürlich - ist ja ein Cattle Mix) und ich dachte nur: scheiße, wenn es jetzt knallt, dann sind 2 Monate Arbeit für die Katz. Was tun`? Akita Frauchen schlenderte langsamen Schrittes in Entfernung vor sich hin.


    Ich zwischen die Hunde, Akita abgeblockt und Willow mit "Ksch" (kennt sie als "rot") und zeigen in eine Richtung und ich bin schnellen Schrittes mit Kommanda "ran" losgegangen.


    Und Willow hat sich umgedreht und die Akita Hündin stehen gelassen. :D


    Diese schaute ziemlich verdattert, blieb aber auf Abstand.


    Man war ich stolz auf meinen Hund.


    Lange Rede kurzer Sinn: vermeidet in der Pupertät jede Art von Rauferei, wenn man dies konsequent durchhält und dran arbeitet, wird man auch Erfolge sehen


    lg
    sabine

    Zitat

    Danke ;)


    Ich werde auf jedenfall euch auf dem laufenden halten vor allem weil ich Morgen auf die Hochzeit meines Kumpels nach hambrug fahre da wird der Tequila 10 std allein sein (leider) Habe niemanden gefunden der aupassen könnte weil alle zu treffenden Personen auf der Hochzeit sind! :( :


    Ich bin mir jetzt sicher mit ruhe wird es klappen :D


    Ich wollte eigentlich, bis ich diesen Beitrag gelesen habe, gerade Tips geben, weil ich mit einem früheren Hund ähnliches (Löcher in die Wand fressen) erlebt habe und in den Griff bekommen habe.


    Jetzt lese ich allerdings dies und ehrlich: dazu fällt mir nun wirklich nichts nettes mehr ein


    Du fährst also allen Ernstes eine weitere Strecke weg, wo es ja immer zu Pannen und Verzögerungen kommen kann und läßt deinen Hund bewußt 10 Stunden alleine? (wobei aus dem geplanten 10 Stunden dann ruckzuck mal einige Stunden mehr werden können, weil irgendwas mit der Rückfahrt nicht klappt)


    Der arme Hund. Soetwas geht ja mal garnicht.


    Grüße,


    ich meinte es genau anders herum. Nicht du sollst versuchen den Hund für dich zu interessieren sondern DU sollst dich für das interessieren, was deinem Hund draußen wichtig ist.


    Erwarte einfach mal garnichts. Beobachte und freu dich an dem Hund, einfach weil er ist, wie er ist.


    Überleg doch mal: Er ist gerade mal eine Woche bei dir - er ist komplett aus SEINER Welt rausgerissen worden. ALLES ist neu für ihn. Du bist ihm völlig fremd, seine Umgebung ist fremd, alle Gerüche sind neu, das Futter ist anders, der Tagesablauf ist neu. Und dann wird soooo viel neues von ihm erwartet.


    Stell dir vor, du wirst von einem unbekannten Wesen in eine für dich völlig neue fremde Welt entführt, verstehst dort die Sprache nicht, weißt nicht, ob dir die Wesen dort freundlich gestimmt sind oder ob sie dir etwas böses wollen.
    Du weißt auch noch garnicht, ob du dich auf sie einlassen sollst oder ob gleich wieder jemand auftaucht und dich woanders hin bringt.


    Wie würde es dir denn da gehen? Hättest du da Lust Mathematische Formeln zu lernen oder Vokabeln zu pauken? Oder wärest du nicht auch viel zu verunsichert um dich wirklich konzentrieren zu können?


    Schraub mal alle Erwartungen auf NULL und lern deinen Hund kennen und gibt ihm Zeit dich und die neue Welt kennenzulernen.


    Und völlig egal, welche Mischung, er ist jetzt da. Meine Scully wurde auch nicht als Podenco Mix angegeben. Aber hier angekommen, war unverkennbar klar, dass sie einer ist.


    Ihr werdet bestimmt noch ein tolles Team, wenn du dich etwas mehr in deinen Hund reinversetzt. Denk nicht in Tagen, sondern Wochen oder Monaten. Erwachsene Hunde aus dem Tierheim oder Ausland brauchen oft längere Zeit um wirklich eine Bindung aufzubauen und Vertrauen zu fassen. Hast du die Geduld, dann wirst du später sehen, wie sehr es sich gelohnt hat.


    lg
    sabine

    Zitat


    Ja so schnell kann es gehen, und 18 Jahre Hundeerfahrung sind nicht viel wert. Keiner hat gesagt das du dich dem Problem nicht stellst, aber im Forum nach einer Woche rumjammern, das sind typische Anfänger-Beiträge. Von jemanden der 18 Jahre Hunde hatte und sich auf den neuen Hund vorbereitet hat, ja da erwarte ich irgendwie etwas anderes. Sorry.


    Bei einer 21 Jährigen kann man wohl nicht wirklich von 18 Jahren Hundeerfahrung reden ;)

    Grüße,


    vergiß einfach mal das ganze Erziehungsprogramm und lerne den Hund ersteinmal wirklich kennen und gib ihm eine Chance dich kennenzulernen.


    Schau dir einen Spaziergang doch mal aus seiner Sicht an. Versuch einfach mal entspannt zu sein und auf seine Zeichen zu reagieren. Was hat da gerade seine Aufmerksamkeit geweckt? Die kleine Heuschrecke an der Blume? Die Fliege dort am Grashalm?
    Hat er den Hund 100m entfernt gesehen? Achte auf ihn und entdecke mit ihm zusammen die Welt. Zeig ihm den frischen Maulwurfhaufen, versteck mal dort Futter und finde es dann ganz zufällig mit ihm zusammen.


    Freu dich mal einfach an dem Hund und gib ihm überhaupt mal die Chance in deiner Welt wirklich anzukommen und sei offen für seine Welt.


    Klar gibt es gewisse Grundregeln die ein Hund von Anfang an gezeigt bekommt, aber dazu gehört es garantiert nicht bei einem Hund aus dem Süden und schon garnicht bei einem Poldi Mix in der ersten Woche 1 Stunde Schleppleinentraining in der von dir geschilderten Form zu machen.


    So schaffst du keine Bindung sondern Unverständnis und Frust bei so einem eigenständigen Hund. Und verabschiede dich mal von dem Begriff "Dominant". Ein Poldi ist auf selbstständigkeit gezüchtet worden. Dies ist einfach so und das wirst du draußen auch immer wieder feststellen.


    Du wirst auch mit Leinenruck und ähnlichem Training bei ihm nichts erreichen. Was du brauchst ist Geduld, Geduld und nochmals Geduld und dann eine große Portion Verständnis für die ursprüngliche Bestimmung der Rasse.


    Mach eure Spaziergänge einfach interessant, mach dich interessant, zeige deinem Hund, dass es Spaß macht mit dir etwas zu unternehmen. Freue dich einfach an deinem Hund und zeige dies ihm auch.


    Aber verabschiede dich wirklich von dem Gedanken, dass du draußen einen Hund haben wirst, der bei Fuss geht und sich nicht für seine Umgebung interessierst. Das wirst du bei einem Poldi (Mix) bis auf wenige Ausnahmen vergessen können.


    lg
    sabine (habe auch einen Poldi Mix)

    Zitat

    Danach hab ich ihn dann morgens und nachmittags wieder mitgenommen zum Reitstall, wo er immer mit seinem Rudel, in dem er auch geboren ist auf der Wiese toben kann.
    Ich bin da immer dabei.


    Grüße,


    ich denke, dies ist der Knackpunkt. Warum soll er sich dir wirklich anschließend, wenn er zweimal täglich sein (für ihn) eigentliches Rudel trifft?


    Würde diese Begegnungen ersteinmal drastisch runterfahren und mehr eigene Beschäftigung mit dem Hund machen.
    Zusammen was erleben stärkt die Bindung.


    lg
    sabine