Beiträge von Eddalein

    Im Grunde musst Du es selbst wissen, ob Du ihn abgeben oder behalten willst. Man sollte sich bewusst sein, ein Hund kann immer eine Gefahr für ein Kind sein - oder umgekehrt.. Da ist es ganz egal, wieviel Vertrauen man hineinsetzt. Beide sind und bleiben unberechenbar und Situationen, "in denen ihr nicht aufpassen könnt", darf es einfach nicht geben - meiner Meinung nach aber bei gar keinem Hund.


    Was solche Argumentationen betrifft, wie das Duschen - da finden sich schnell praktikable Lösungen. Ich stehe zum Beispiel als erstes auf, wenn meine Kinder noch schlafen und mein Mann noch zu Hause ist. Dann mache ich mich fertig, gehe die erste Runde mit dem Hund und wenn alle anderen aufstehen, kann ich mich ausgiebig um den Rest kümmern ;)
    Ansonsten nimmt Deine Frau einfach das Baby mit ins Bad - das hab ich auch ohne Hund gemacht, wenn die Kleinen schon wach waren und ich sie nicht unbeaufsichtigt irgendwo rumliegen lassen wollte. Man hört sie mit rauschendem Wasserstrahl immer so schlecht weinen..
    Sowas spielt sich aber mit der Zeit alles ein, auch wenn euch jetzt vielleicht alles über den Kopf zu wachsen droht.


    Auch besteht die Möglichkeit, Kindergitter in die Türen zu setzen, weil zum Beispiel das Kinderzimmer für den Hund tabu ist, etc.


    Bis euer Kind mobil genug ist, wo es tatsächlich immer wieder mit dem Hund konfrontiert wird (grade was Futternäpfe, Schlafplatz, usw angeht), könnt ihr noch viel und intensiv mit eurem Hund arbeiten - wenn ihr das wollt.
    Allerdings glaube ich, habt ihr euch schon vor dem Threaderstellen entschieden und hättet einfach gerne eine Legitimation von anderen Hundebesitzern gehört. Allerdings kann euch diese Entscheidung aber niemand abnehmen.


    Ich drück euch die Daumen, dass ihr eine gute Lösung für euch alle und natürlich auch den Hund, finden werdet!


    Viele Grüße,
    Janine

    Hallo ihr Zwei,


    vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte!
    Im Grunde weiß ich ja, dass man nach nur einer Woche einfach kein Erfolg haben kann. Aber wenn man dann schon so ein paar gute Erlebnisse hatte, reißt einen ein schlechtes wieder total runter.


    Und ich müsste schon lügen, wenn ich sagen würde, dass mich das nicht frustriert, wenn sie einen richtigen "Anfall" bekommt, Fußgänger bebellt oder Pferde scheu macht. Auch bekomme ich das typische "Achterbahnbauchgefühl", wenn ich uns einen Hund entgegen kommen sehe, und arbeite hart an mir, gelassen zu bleiben oder Ruhe auszustrahlen - aber na, das kauft mir vielleicht grad noch der Hundebesitzer gegenüber ab, aber sicher nicht die Vierbeiner.. ;)


    Zitat


    Bleib dem Hund gegenüber immer gelassen, lass eventuellen Frust nicht an ihm aus.


    Ja, das versuche ich. Derzeit ärgere ich mich dann zur Kompensation auch mehr über die Hundebesitzer. Manche sind einfach auch total unkooperativ, dass ich schreien könnte.
    Gestern, ein Malteser, für den wir extra die Straßenseite wechseln, die Besitzer sehen das auch, Edda schaut interessiert, der Malteser auch und dann kommen die doch extra auf uns zugelaufen, damit sich die Hunde beschnüffeln dürfen.. :/
    Ich ruf noch über die Straße "bitte eben kurz warten, bis wir weg sind", da hat sie sich aber schon in die Leine geschmissen. Echt doof.


    Oder vorhin auf dem Feldweg, eine junge Frau mit Labrador an der Leine und zwei Pferde dabei, auf denen Kinder im Alter von etwa 7-9 sitzen. Alleine das find ich schon fragwürdig, aber na ja.. Damit die Pferde nicht scheuen, gehe ich mit Edda extra mitten ins Gestrüpp, lasse sie platz machen und beruhige sie - rufe der Frau noch zu, sie möge doch bitte extra weit am Rand laufen und zügig vorbei gehen - sie schaut, lächelt und führt den Labrador direkt an unserer Seite entlang und lässt ihn sogar noch einen halben Meter zu uns hin schnüffeln. Hallo??
    Edda sofort aufgesprungen, sich tierisch aufgeregt, Frau mitleidig geguckt und immer noch gelächelt, Pferde zum Glück nicht gescheut.


    Somit brauch ich gar nicht böse auf den Hund werden, es gibt oft genügend anderes, über das ich mich ärgern kann... ;)


    Viele Grüße,
    Janine

    Zitat

    wie sollte man am besten das erste treffen gestalten???


    Ich habe zwar keinen Welpen, aber die Gewöhnung trotzdem grade hinter mir :smile:
    Ich würde sagen, es kommt stark auf die jeweilige Katze an, wie man am besten damit umgeht. Manchen Katzen ist das total egal, dass da ein Hund rumwuselt - die liegen auf der Fensterbank, Kratzbaum, Couch und schlafen trotzdem selig. Andere bekommen große Augen und flitzen auf den nächsten Schrank, unter´s Bett oder sonstwohin, wo der Hund nicht hinkommt und lassen sich ab da nicht mehr sehen.
    Diesen Moment sollte man aufpassen, dass der Hund nicht hinterherjagt - denn wenn die Katze in Sicherheit ist und der Hund seinen Rüffel unter´s Sofa steckt, kann es im wahrsten Sinne des Wortes böse ins Auge gehen..


    Ich hab zur Eingewöhnung gar nicht allzu viel gemacht. Die Katze war die ersten Tage nur im Wohnzimmer und hat sich da verkrümmelt, der Hund hat sie ein paar Mal angebellt, bekam dafür ein scharfes "nein"..
    Je mehr die Katze merkt "Der kann mir gar nichts", umso selbstbewusster werden sie in der Regel.
    Letztens wollte Edda (Hund) an ihren Freßnapf und da kam Kiwi (Katze) unter´m Sofa hervorgeschossen und hat sie von hinten angefallen..
    Der Hund hat sich tierisch erschrocken und nun einen Heidenrespekt vor ihr.


    Am besten die Katzen ignorieren, keine Zusammenführung erzwingen, in dem man sie voreinander platziert oder so und den Hund die Katzen nicht anbellen oder jagen lassen - irgendwann gewöhnen die sich normalerweise von alleine aneinander.


    Viele Grüße,
    Janine

    Hallo, ich bin´s schon wieder mit dem mittlerweile wohlbekannten Problem..


    Für alle, die noch nichts bisher von mir lasen, schnell noch mal die Kurzfassung:


    Edda ist ca. 3 Jahre alt, seit etwa einer Woche bei uns, kam mit ca. einem Jahr als griechischer Straßenhund nach Deutschland und wurde dann bereits in eine andere Familie vermittelt.
    Die gaben sie nun nach zwei Jahren wieder zurück, weil sie mit ihr nicht zurecht kamen, vor allem bez. Leinenführigkeit und Aggression anderen Hunden gegenüber. Forenbeiträge und Ratgeber zu diesem Thema habe ich schon etliche gelesen und die Leinenführigkeit hat sich insgesamt auch schon extrem verbessert.


    Aber bei der Aggression gibt´s ständig Rückschläge - bei unangeleinten Hunden macht sie gaaaanz selten wirklich mal gar nichts, schnüffelt nur und bellt eventuell noch mal kurz hinterher, wenn der andere schon weg ist. Dann gibt´s manchmal erst Probleme, wenn man sich auf drei, vier Meter nähert, vorher ist es noch in Ordnung - und dann plötzlich, bellt sie manchmal bereits wieder bei Sichtkontakt auf 50-60 Meter.
    Wenn sie dann so richtig schön in Rage ist, bellt sie auch Fußgänger an :( :


    Die Körpersprache kann ich leider nicht deuten, aber vielleicht ihr?
    Sobald sie einen Hund sieht, beginnt sie, sich zu ducken - aber nicht unterwürfig mit krummen Rücken und eingezogener Rute, sondern eher ganz grade, so als würde sie sich heranpirschen. Der Kopf bildet mit dem Rumpf eine grade Linie und sie "schleicht", fast wie eine jagende Katze. Je näher der Hund kommt, um so "freundlicher" sieht sie dann wieder aus, die Ohren aufgestellt, sie wedelt mit dem Schwanz, macht sich irgendwie ziemlich groß mit langgerecktem Hals. Aber wehe, er kommt zu nah - dann schmeisst sie sich ins Geschirr, hängt auf den Hinterläufen und bellt wie von Sinnen - manchmal auch noch Meter später, klingt irgendwie "empört".


    In der einen Woche hat sich schon viel getan und ich sehe insgesamt auch eine Besserung. Trotzdem habe ich echt Angst, dass ich es nicht schaffe. Die andere Familie hat es zwei Jahre lang auch nicht geschafft - trotz Hundeschule, Halti, viel mit ihr arbeiten. Ach, und nur noch aus der Hand füttern - aus welchem Grund macht man das eigentlich? Das hab ich bei einem anderen "Problemhund" auch schon mal als Maßnahme gelesen:???:


    Ich hab mir nun sämtliche Lektüre bestellt, die ich zu dem Thema gefunden habe und überlege zusätzlich, trotzdem professionelle Hilfe zu holen.
    Es gibt in der Nähe eine Hundeschule, die drei feste Kurse (Welpe, Junghund, Gemischt) anbietet und einen mobilen Hundetrainer. Gefühlsmässig tendiere ich eher zu zweiterem, was meint ihr?


    Könnt ihr mir Tipps geben, worauf man besonders beim Training, bzw. Trainer achten sollte oder welche Maßnahmen sich besonders bewährt haben?
    Da die Vorgänger offensichtlich nicht unbedingt den kompetentesten Profi kontaktiert hatten (sonst wäre das Problem wahrscheinlich gelöst worden, oder?), ist mir das nun besonders wichtig, dass es wirklich hilft.
    Oder gibt es auch Hunde, wo wirklich Hopfen und Malz verloren ist und man diese Aggression nicht mehr abtrainieren kann?


    Tut mir leid, dass ich schon wieder mit dem Thema hier anfange, aber nach unserem Morgenspaziergang bin ich grade wohl einfach ein bisschen frustriert.


    Viele Grüße,
    Janine

    Zitat


    Aber wie lange bist du immer so unterwegs...sind es immer die gleichen Runden oder immer verschiedene usw. usw.


    Ich gehe mit ihr, wie gesagt, drei bis vier Mal am Tag. Morgens und abends eine "kleine" Runde, Dauer etwa 30 Min, manchmal auch eine Große, Dauer etwa 60 Min. Und dann noch mittags/nachmittags die Größte, Dauer etwa 60-90 Min. Evtl. noch ein zusätzlicher Gang, je nach Lust und Uhrzeit.
    Die Wege sind pro Gang eigentlich immer unterschiedlich, weil ich abpassen muss, wann wo am meisten pferde- und hundetechnisch los ist und das (noch) meide. Über lange Sicht gesehen sind die Wege dann aber schon die selben, weil sie sich ja in einem Radius um unseres Wohnort erstrecken, Ausflüge in den Wald mal ausgenommen.


    Ich glaube, zeitmäßig ist das wirklich ausreichend - nur beim wie hätte es ja sein können, dass es zu langweilig ist. Um ein bisschen Abwechslung reinzubringen, jogge ich mit ihr zwischendurch oder lasse sie bei schönem Wetter in einen Bach springen - was aber mit einer 2m Leine auch nur bedingt lustig ist.. ;)


    Aber für den Anfang werde ich mir wohl tatsächlich eine Schleppleine zulegen, um sie mal ein bisschen rennen zu lassen.


    Danke und viele Grüße,
    Janine

    Hallo Leo,


    Oh, okay - dann hab ich das falsch eingeschätzt. Ich dachte, sie beginnt sich zu langweilen und ist deswegen plötzlich so "anhänglich".
    Aber wenn es genügend Beschäftigung ist, die sie bekommt, ist alles gut und ich werde eher darauf achten, dass es nicht zu viel wird.


    Mit der Bindung, das könnte stimmen - sie hängt mittlerweile schon arg an mir. Einerseits natürlich super, dass es so schnell klappte, andererseits auch nachteilig, was das alleine bleiben betrifft.
    Letztens blieb sie kurz bei meinem Mann an der Leine, und ich wollte nur mal eben was in einem Laden besorgen. Sie hat sich zwar auf sein Kommando hingesetzt, aber die ganze Zeit die Tür fixiert und leise gejault, bis ich wieder in Sichtweite war und sich dann - für eine so kurze Zeit eigentlich fast unnötig heftig - gefreut.
    Mich rührt das natürlich und freut mich insgeheim sehr, aber ich versuche das dann zu ignorieren.
    Also muss ich das Prozedere "Alleine Bleiben" wohl erst wieder von Grund auf mit ihr lernen?


    (hrmpf, dabei gibt´s doch grade echt schon genug mit ihr zu üben...)


    Den Link kenn ich schon, daher kam ich auch auf´s Geschirr, statt Halsband :smile:
    Aber gute Idee, da stehen ja wirklich einige Vorschläge - werd gleich mal ein wenig stöbern.


    Danke Dir - mal wieder :gut:
    Viele Grüße,
    Janine

    Hallo,


    in einem anderen Thema hab ich ja schon von meiner Edda berichtet, die seit nun etwa einer Woche bei uns ist.
    Sie ist drei Jahre alt, beherrscht die Grundkommandos in der Wohnung sehr gut, draussen aber leider bei zuviel Ablenkung gar nicht. Auch hat sie einen sehr starken Jagdtrieb und neigt zu Aggressionen gegenüber Hunden - somit ist von der Leine nehmen derzeit überhaupt nicht möglich.


    Im Moment übe ich bei unseren Gassirunden (etwa 3-4 Mal am Tag) viel mit ihr die Leinenführigkeit und clickere zwischendurch Kommandos - aktuell grade "schau", um das bei Geziehe und Gebell einsetzen zu können - und clickere mit ihr in der Wohnung auch täglich, um die Grundkommandos zu vertiefen und die Bindung zu stärken.
    Tauzerren und Ballschmeissen machen wir auch, zweiteres aber nur kurzzeitig, um unseren Nachbarn nicht vollends den Nerv zu rauben. Sie ist dabei nämlich nicht unbedingt grazil und leichtfüssig.. ;)


    Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie von Tag zu Tag unausgeglichener wird und ihr die Action fehlt. Die erste Woche konnte ich sie schon gleich problemlos für etwa 30-60 min. alleine lassen, seit heute fängt sie an zu jaulen, sobald man die Haustür zu macht - nicht mal kurz Wäsche waschen im Keller geht :/
    Auch läuft sie einem in der Wohnung nonstop hinterher, legt sich selten mal entspannt hin oder schläft.
    Könnte es daran liegen, dass sie nicht ausgelastet genug ist? Sie ist ein Bretonen-Mix und benötigt sicher schon einiges an Programm.


    Wie kann ich ihr also genügend Spannung, Bewegung und Spaß im Alltag bieten, ohne sie dabei von der Leine abmachen zu müssen? Ich hab schon gelesen, es gibt diese Schleppleinen - aber sind die dafür nicht eigentlich auch zu kurz? Und wenn dann ein fremder Hund kommt, hab ich sie damit auch nicht wirklich unter Kontrolle, oder?


    Hat jemand vielleicht noch einen Tipp, was ich sonst mit ihr machen könnte, in der Wohnung oder an der Leine?


    Vielen Dank und lieben Gruß,
    Janine

    Zitat


    Wenn Du das Kommando "aus" einerseits benutzt, damit sie etwas aus ihrem Maul wieder herausgibt, aber andererseits, damit sie mit etwas aufhört, ist dieses Kommando auf Dauer zu uneindeutig.


    Du hast auf jeden Fall recht.
    Ich hab mal explizit drauf geachtet und ich sage tatsächlich in unterschiedlichen Situationen "aus", auch wenn die gar nichts miteinander zu tun haben - klar, dass sie dann gar nicht weiß, was jetzt eigentlich gemeint ist. :ops:
    Das Buch wurde mir nun zum 2. Mal empfohlen, ich glaub, ich schau gleich mal bei Am*z*n.


    Gestern abend war´s total klasse, grade bezüglich des Leinenlaufs. Ich hab den Clicker mitgenommen und mit ihr "schau" geübt, damit sie irgendwann ihre Konzentration in schwierigen Situationen auf mich lenkt. Das hat ganz schnell total super geklappt, egal ob sie nur gelaufen ist oder irgendwo geschnuppert hat.
    Sie hat auch insgesamt fast gar nicht gezogen - abgesehen von den vielen Kaninchen, die unseren Weg kreuzten. Aber wer in der Dämmerung zum Üben mit einem untrainierten Bretonenmix über die Felder läuft, darf wohl nichts anderes erwarten.. ;)


    Heute morgen lief es dann wieder nicht so toll.
    Unsere Gassirunde führt auf einem recht schmalen Feldweg entlang und wenn dann jemand entgegen kommt mit Hunden, hat man wenig Ausweichmöglichkeiten, als nah dran vorbei.
    Sie fing erst wie wild an zu bellen und zu ziehen, als sie den anderen Hund beschnüffelt hat - vorher war noch okay, obwohl der andere Hund auch an der Leine war. Der nächste kam nur wenige Minuten später und da war sie noch so aufgeregt vom ersten, dass es gleich weiterging, als sie ihn sah.
    Auch die zwei Großen, die wir später auf der anderen Straßenseite sahen, wurden extrem angebellt und hingezogen, obwohl das gestern super geklappt hat, auf die Entfernung.
    Ich bin kommentarlos weitergegangen und hab sie mitgezogen und bilde mir ein, dass es insgesamt schon etwas besser geworden ist als ganz zu Beginn und die Tobsucht kürzer ausgefallen ist, sie sich schneller beruhigt und bei Pferden mittlerweile fast gar nicht mehr reagiert - und ich weiß natürlich auch, dass ich in so kurzer Zeit keine Wunder erwarten darf. Aber streßig ist es doch jedes mal sehr.


    Vor allem die Hundebesitzer selbst.. am liebsten würde ich mich jedesmal rechtfertigen und sagen, dass ich sie grade erst zu uns geholt habe und sie vom Tierschutz kommt und man bitte Verständnis haben sollte.. Aber in dem Moment hat man für sowas natürlich null Zeit und Ruhe - und dann gucken sie immer nur genervt, sauer oder so, als würden sie denken "pfff.. doofe Kuh, soll die ihren Hund doch mal richtig erziehen". :( :


    Was kann man auf dem Feldweg am besten unternehmen? Die Distanz ist bei direktem Vorbeigehen auf jeden Fall zu gering und wenn sie sich da erst einmal in ihr Gegenüber reingesteigert hat, bringt die leckerste Fleischwurst nichts mehr. Soll ich mit ihr einfach umdrehen - sie vorher aber auf jeden Fall den Hund sehen lassen und doll loben, wenn sie sich trotzdem wieder auf mich konzentriert? Sieht sie das Umkehren dann nicht als "Flucht"?
    Ich las schon, dass man das auch üben kann, in dem man sich auf eine Bank setzt und vorbei gehende Hunde versucht mit ihr zu ignorieren, in dem man sie dann ablenkt. Aber auch hier glaube ich, wäre der Hund dann zu nah dran, also noch nicht praktikabel.


    Viele Grüße,
    Janine

    Hallo Jana,


    vielen Dank für die vielen Tipps, werde ich alle mal nach und nach ausprobieren :smile:


    Nun muss ich gleich mal von unseren Erfolgserlebnissen berichten. Als wir heute Mittag unsere große Runde drehten, hab ich statt der Margeno Trainingsleckerlis, die wahrscheinlich genaus fad schmecken wie sie aussehen, mal kleine Fleischwurststückchen mitgenommen.


    Die erste Gelegenheit zum Üben war ein Pferd in etwa vierzig Metern Entfernung. Edda hat´s gesehen, gezogen, gebellt, ich hab ein Leckerli aus der Tasche genommen und sie zu mir gerufen, sitz machen lassen und sie dann ganz doll gelobt, weil sie das Pferd dann ignoriert hat. Na ja, es war ja nicht nah dran, aber hat trotzdem gut geklappt. Die nächste Gelegenheit hatten wir ganz schnell.
    Dieses Mal hatte ich die Fleischwurst dauerhaft in der Hand (auch wenn sie mit zunehmender Temperatur immer ekliger wurde.. ;) ) und sie wußte das auch, hat immer wieder zu mir hochgesehen, lief sogar ein paar Meter total gut bei Fuß, ihr Vorderlauf genau in Höhe meines Beines. Dafür natürlich ein Riesenlob.
    Dann waren wir auf dem Bürgersteig und kurz nacheinander wurden je zwei Pferde auf der Straße geführt. Noch bevor sie irgendwie reagiert hat, hab ich ihr die Wurst gezeigt, sie zwischendurch in der geschlossenen Hand dran riechen und lecken lassen, bin mit ihr weitergegangen und als die Pferde vorbei waren, hab ich´s ihr gegeben, weil sie überhaupt KEIN Pieps von sich gab, obwohl die wohl nur drei, vier Meter entfernt waren *jubel*. Dann gingen wir noch an einem heftig bellenden Jack Russel im Auto vorbei, wieder der gleiche Wursttrick und sie schaute zwar mal kurz hin, aber sonst keine Reaktion. Auch ein kleiner Mischling auf der anderen Straßenseite wurde ignoriert. Ich könnte echt platzen vor Stolz :D


    Meine Frage hierzu, ist es okay, wenn ich das Leckerchen dauerhaft in der Hand halte und sie genau weiß, dass es in Aussicht steht? Bis ich in der Tasche herumgekramt habe, hat sie sich längst ins Gebell reingesteigert - so bin ich einfach viel schneller und flexibler. Allerdings heißt es ja, dass der Hund das dann nur macht, wegen des Leckerlis.. Im Prinzip bin ich einfach nur froh, dass sie überhaupt defensiv ist - egal warum.


    Der Abendspaziergang war dann nicht ganz so erfolgreich, wenn auch deutlich besser als gestern. Ich glaube, es lag daran, dass wir bei den Begegnungen mit Hund und Pferd auch grade erst losgegangen waren und da ist sie immer noch so total aufgeregt. Erst wenn wir zehn, zwanzig Minuten unterwegs sind, legt sich das und sie konzentriert sich wieder mehr auf mich. Von daher denke ich, ist es in Ordnung. Oder?


    Ok, meine Fragerei hat doch noch kein Ende...
    Ich hab mich nämlich dann noch mit einer Hundebesitzerin unterhalten, die mich wieder etwas verunsichert hat. Sie hat (wie sollte es anders sein...) gemeint, der Hund wäre momentan deutlich der Boss und daran sollte ich mal arbeiten. Bei der Frage, woran sie das merken würde, meinte sie "Du stehst, aber der Hund sondiert das Gebiet, schnüffelt und geht hin und her. Das darf der nicht. Sowas musst Du gleich unterbinden, sonst bekommst Du nie die Kurve". Sie hat ja gar nicht gezogen oder so, sondern schnüffelte an lockerer Leine in einem Radius von etwa einem Meter.
    Und mal ehrlich, ich glaube, solche Feinheiten können noch warten und erst mal muss die Basis stimmen, oder sehe ich das falsch?


    Viele Grüße,
    Janine

    So, nun hab ich die verstrichene Zeit schon gut genutzt und gestern abend fleißig mit ihr geclickert. In der Wohnung hat "Sitz", "Platz", "Bleib" (sogar ohne Sichtkontakt einmal quer durch die ganze Wohnung) und daraufhin "hier" suuuuper geklappt! Ich bin total stolz auf die schlaue Maus!


    Seitdem klappen diese Grundkommandos (in der Wohnung) auch ohne Trainingsstunde und Clicker deutlich besser und es reicht meistens einmal aussprechen (mit freundlich-hoher Stimme).
    Wäre es ratsam, aufgrund der noch nicht gefestigten Bindung lieber auch weiterhin noch jedes befolgte Kommando ausserhalb des Trainings (zusätzlich zum Fein und Streicheln) mit einem Leckerchen belohnen, auch wenn sie sie gut befolgt?


    Und die Gänge mit Geschirr klappen auch bestens. Uns kam bisher zwar noch kein Hund entgegen, aber im normalen Fall zog sie (subjektiv betrachtet...) etwas weniger, dafür bei den Kaninchen auf dem Feld heute morgen etwas stärker und länger.
    Hierzu hab ich aber noch eine Frage - mir ist aufgefallen, dass wenn sie nach links zieht, das gesamte Geschirr etwa 5cm nach rechts rutscht (und umgekehrt). Ist dies ein Indiz dafür, dass es zu locker ist?
    Um den Brustkorb ist es eng genug, denke ich, aber vielleicht im Halsbereich etwas enger. Nur - wie bekomme ich das dann wieder ausgezogen und über die Ohren, ohne das jedesmal an ihr verstellen zu müssen? Aber vielleicht ist das ja auch normal, dass das Geschirr etwas Spiel hat?


    Und eine weitere Frage hätte ich ebenfalls noch - dann ist auch erst mal schluß, versprochen.
    Die ersten Tage war sie recht geräuschempfänglich und hat schnell angeschlagen, wenn sie irgendwas nicht zuordnen konnte (Haarfön, Katzenklo Gescharre, Kindergequäke, usw.). Mittlerweile ist es schon viiiel besser und eigentlich bellt sie in der Wohnung nur noch, wenn sie entweder die Katze zu Gesicht bekommt, die ihr wohl nicht ganz geheuer ist oder nicht einordnen kann, woher das Geräusch kommt und was es ist (zum Beispiel spielende Katze unter´m Sofa - sie fängt an zu bellen und rennt zur Haustür) oder wenn sich etwas an der Haustür tut.
    Idealerweise bellt sie nicht, wenn es klingelt, erst wenn sie den Postboten zum Beispiel im Hausflur sprechen hört - was ich okay finde, ist ja schließlich ein Hund.. - allerdings bellt sie auch, wenn mein Mann oder meine Tochter nach Hause kommen und den Schlüssel drehen. Diesen Unterschied müsste man ihr doch eigentlich vermitteln können, oder?
    Merkwürdig finde ich, dass sie zum Beispiel aber nicht bellt, wenn ich mit dem Schlüssel die Wohnung betrete, sei es wenn ich nach kurzer Zeit aus dem Keller komme oder auch längere Zeit vom Einkaufen.
    Wenn sie alleine war, bellt sie generell nicht, wenn jemand die Wohnung betritt - es ist nur, wenn ich mit ihr gemeinsam in der Wohnung bin :/


    Sie lässt sich auch schwer davon abbringen, auch wenn sie nie wirklich lange am Stück bellt - aber als Mieter in einem sehr hellhörigen Altbau im Mehrfamilienhaus kommen einem selbst fünf Sekunden wie eine Ewigkeit vor..
    Ich versuche weder, sie zu beruhigen noch anzuschnauzen, sondern sage nur ein möglichst entspanntes, neutrales "es reicht" und lobe sie, wenn sie aufhört (wobei ich da immer etwas Bedenken habe, sie könnte das Lob auf das vorrangegangene Bellen beziehen?). Würde das schon genügen, ihr das "unnötige" Bellen abzugewöhnen, bzw. zu verkürzen? Grade was die Katze betrifft, ist das natürlich richtig doof, wenn sie jedes mal anfängt - die Katze flüchtet, Edda bellend hinterher. Das ist nicht unbedingt eine gute Basis, für ein friedliches Miteinander - zumal die Katze sich schon gar nicht mehr aus dem Wohnzimmer traut.


    Viele Grüße,
    Janine


    P.S.:
    - Schön, dass du das Geschriebene so annimmst.
    Wär ja auch Quatsch, hier eine Frage zu stellen und dann allem zu widersprechen, weil man meint, es doch besser zu wissen ;)