Beiträge von Michaliegerad

    So, die erste Nacht ist auch gut überstanden... Sita hat scheints recht gut geschlafen, ist nicht übermäßig herumgetigert, und das Sofa ist auch noch heile... hab mich schließlich auch erstmal demonstrativ draufgelegt (Scheffe's Schlafplatz, da wird ned geknabbert) und so die erste Nacht direkt neben der Hundedecke verbracht... werd mich natürlich auch die nächsten Tage in mein Schlafzimmer zurückziehen (Tabu, aber Tür bleibt auf wenn ich drin bin). Jetzt grad Morgenkaffee, und Sita darf sich die ersten Kuscheleinheiten des Tages abholen. Gleich gehts noch ein bißl Zeug für sie besorgen und mal die zuständigen Ämter informieren. Und natürlich ne Runde drehen :)


    LG
    Micha

    Den "Prolog" der Story könnt ihr im Thread https://www.dogforum.de/52222-…e-zugelaufen-t129674.html nachlesen, das richtige Abenteuer Hund fängt jetzt an:


    Da die Besitzerin meines "Findelkindes", nach dem leider ihr Mann Anfang der Woche gestorben ist, den Hund definitiv nicht halten kann, und sie mich gefragt hat, ob ich den Hund nicht nehmen könne, habe ich mir nach vielem Hin- und Herüberlegen ob ich das denn überhaupt stemmen kann doch ein Herz gefasst: seit heute bin ich stolzer Halter einer jungen Malinois-Hündin! So misstrauisch und ängstlich sie am Anfang war, so neugierig, verspielt und verschmust ist sie heute mit mir (und natürlich auch ein bißchen rüpelhaft, schließlich hat ein junger Mali nen Ruf zu verlieren :D )... Inzwischen liegt sie halb auf, halb neben ihrer neuen Decke, hat nen halben Meter Kaustange und ein Schweineohr zerlegt, und ist eingeschlafen... ein wenig ungewohnt ist es hier noch, aber "My Plaid Is My Castle"... Und der Name "Sita" ist wieder da, irgendwie gefällt er mir.

    Was wird auf mich wohl alles zukommen? Viel Arbeit, das ist sicher! Ein Wecker, der oft genug zum ersten Hahnenschrei klingeln wird... alles Gewöhnungssache! Ein leergefressenes Konto zum Monatsende... reich war ich eh noch nie... Aber vor allem ein glückliches Herz, wenn ich sehe, der Fellnase gehts gut bei mir! Schwer genug wirds werden... aber et hätt noch immer jot jejange! Man wächst an seinen Aufgaben, wie es so schön heißt!


    Baustellen? Gibts genug: Kommando "hier" wird die Erste, da sind wir schon fleißig dran, die anderen Grundkommandos kommen dann auch mit und mit. Was die "Auslastungsarbeit" wird, muß ich noch überlegen, aber ich denke es geht wohl eher in Richtung Mantrailing oder Rettungshund als Schutzdienst, vielleicht ein bißchen Rally-O oder so, wenn ich da wen für finde (Obedience nach Vereinsstandards ist für mich persönlich nicht so das Ding)... Und halt ansonsten Alltag, Alltag, Alltag: auch das wird erstmal ne richtige Aufgabe für Sita und mich, denn stadtfest ist sie noch nicht so wirklich. Ach ja: und Ruhe lernen ist für nen Mali auch nicht ganz unwichtig!


    Fotos folgen: auch Kameras sind was neues in ihrem Leben und geben Anlass zu Misstrauen, daher heute erst mal kein "Drehtag"...


    So geht denn der erste Tag vorüber. Auf dass viele folgen mögen!
    LG
    Micha

    HolunderHolly: Nicht nur bei nem Mali kann in den falschen Händen schnell was danebengehen... Ich erinnere mich an nen Boxerrüden aus dem weiteren Bekanntenkreis, der ist den Besitzern nachher vom OA abgenommen worden, weil die damit nicht umkonnten... und eigentlich war der nur stürmisch, verspielt und halt gut kräftig...
    Oder einen JRT den ich immer mal wieder an meinem bevorzugten Hundegelände sehe... von ner alten Dame, immer an der Leine (meist kurzgestellte Flexi), trottet gezwungenermaßen mit und ist vor mangelnder Auslastung so dermaßen aggro, da geh ich ned auf 5 Meter in die Nähe, klein oder nicht... oder Border, die ihre Besitzer nicht aus der Wohnung lassen wollen, Goldies, die so sehr auf Aussehen gezüchtet worden sind, dass sie wesensmäßig teils ziemlich unberechenbar geworden sind, whatnot... die Beißhitliste, wie ich mal las, führen ausgerechnet Cockerspaniel an.


    Ich behaupte einfach mal: Jeder Hund ist nur so gut wie sein Halter! Und ich bin mir z.B. sicher, dass ich mit meinem Mali, gerade weil es ein Arbeitshund ist, gut auskommen werde: sie lernen gern und schnell, lieben es, mit dem Besitzer zusammenzuarbeiten, und motivieren mich als Halter auch immer wieder, mir was einfallen zu lassen, rauszugehen und was zu unternehmen, kurz: Lebensqualität und -Freude pur! Dafür muss man halt eben in Kauf nehmen, dass sie etwas Fingerspitzengefühl brauchen... nen Ferrari kriegst Du auch am schnellsten sauergefahren, indem Du damit nur zum Brötchenholen fährst...

    Tja, ich werd ab heute auch Malihalter sein, und ich hab auch schon feststellen dürfen, dass meine Madame ne richtige Knalltüte ist, die auch schon nen Finger von mir beim Stöckchenziehen zwischenhatte (nix ernstes, nur gestreift, bin halt selber schuld wenn ich ned gucke wo sie hinzielt, sie kennt das ja alles noch nicht...), die Schlepp inzwischen mit den ersten Katschen verziert hat (dafür lernt sie aber schnell dass sie daran nicht reißen soll), und schon versucht hat, sich durch meine Rückbank zu graben, weil ich vorm Spaziergang erst noch meine Stiefel aus dem Kofferraum hole (für sowas fahr ich ne 300-Euro-Karre als Hundetransporter...).


    Aber: Es hat auch viel damit zu tun, dass man sich auf seinen Hund einlässt! Ich kann nicht erwarten, dass ein sehr intelligenter und arbeitswütiger Hund mit 2x täglich an die nächste Baumscheibe und ansonsten rumlümmeln zufrieden ist! Ich kann auch keine Jagdterrier an alte Damen vermitteln nur weil die klein sind, oder Kuvasze an der Kette halten (OK, die Ungarn können das schon, aber darum gelten die dort auch inzwischen als unberechenbar und gefährlich...), und ich kann auch keinen Bernhardiner für Leistungsagility nehmen, nur, weil der mir so gefällt...


    Leider ist gerade dieses "Sich Einlassen" bei sehr vielen Hundehaltern recht wenig ausgeprägt, egal welche Rasse: der Hund soll gut aussehen, und ansonsten unauffällig sein und keine Arbeit machen. Und ja, auch bei Möpsen kann man definitiv was falsch machen... Nur muss man sich bei Rassen, die groß und auch stark genug dafür sind (wie der Mali z.B.) bewusst sein, dass man die nicht mal eben wie nen unterbeschäftigten Yorkie, der am Gartentor kläfft, untern Arm klemmen kann, und mit nem "Böse. Böse, du Dutzi, du" ins Haus abdampfen, da können so selbstgewählte Kompensationsstrategien entsprechend heftiger ausfallen... nicht weil sie "bösartige Monster" sind, sondern einfach weil sie entsprechend was draufhaben! Malis wachen halt, und sie wachen auch aktiv. Will ich sowas definitiv nicht haben, muss ich mir was anderes holen!

    Schon was älter der Thread aber trotzdem:


    Verantwortung ist, dass Du vor Dir unterschreiben kannst, Du hast alles getan was Du kannst. 100%ige Sicherheit gibts nie und nirgends, und einige Dinge kann man einfach nicht einplanen. Auch dem verantwortungsvollsten Hundehalter kann durch nen blöden Zufall der Hund draufgehen, genauso wie schon Kinder von den eigenen liebevollen Eltern überfahren wurden.


    Darum: Grübel ne Menge drüber, ob Du Dein Leben hundekompatibel einrichten kannst, zumindest im größten Teil, und wenn Du das meinst hinzubekommen, tu es. Das Ding mit der Verantwortung ist dann, all das, was man sich überlegt hat auch zu machen!

    Zitat

    hallo leute, also ich wollte unbedingt einen hund, wenn mann dann auch noch diese kleinen süüüüßen welpen erst live gesehen hat uiii dann packts einen noch mehr,was soll ich sagen ich habs gemacht,..
    Ich bin von 6 uhr bis 16 uhr auf der arbeit, hab ne eigene wohnung, doch meine oma schaut nach ihm alles 3-4 std.


    Das hört sich eher an nach "Welpi süß... gesehen, verliebt, Hirn setzt aus, mitgenommen... Bude umdekoriert, Pfützchen getreten, grantelig geworden..."


    Klar, kann man seinem Hund auch erlauben, das selber drüber wegschauen und in Schaumstoff-Flocken leben... Aber das ist gleub ich ned so ganz die Vorstelung der Threadownerin ;) meine zumindest wärs ned... Bin ja selber ziemlich gespannt was in dieser Richtung auf mich zukommt mit der Knalltüte :headbash: die macht das ja schon bei den jetzigen Besis... aber zumindest kenn ich Ansätze dazu von Abby, und hab so ein paar Tricks in Petto wie man das umlenkt...

    Ok, mal gesammelt:


    Wenns schon chinesisch sein müsste:
    Da Long = Drache
    Hu= Tiger
    Xiong = Bär (gesprochen Ssjung)
    Zhuang=kräftig (zh= dsch also Dschuang)
    Shashou= Killer
    Wushi= Kämpfer/Kämpferin/Samurai (gesprochen Uh-Sche)
    yong= Tapfer (passt super zu nem Chihuahua :D )
    Liè Hu= Jäger (auch das passt super, ist ja auch ein Jagdhund eigentlich)

    Hach ja... wie schön, dass ich nicht der einzige bin mit solchen Gedanken und Problemen...


    Ich bekomme jetzt wahrscheinlich nolens volens einen Hund "an die Backe" (merke: fange nie nen ausgebüxten Hund ein wenn Du nicht bereit bist, ihn zu behalten... oder hart genug ihn beim Tierheim abzugeben und zu vergessen...) und stehe vor nem ähnlichen Problem: nicht single, aber allein lebend, berufstätig plus Reststudium, keine Freunde mit Hundeerfahrung für die Arbeitszeiten, Freundin mit Hund fällt aus verschiedenen Gründen auch flach... OK, wäre bei mir nicht jeden Tag und auch nie länger als ca. 6 Stunden am Stück, aber trotzdem... und im Gegensatz zu Dir muss ich den Hund nehmen wie er kommt :hilfe:


    Hab mich entschlossen, mich in das Abenteuer zu stürzen, auch wenn mich alle für bekloppt erklären... aber trotzdem hab ich sooooooooooooooooo nen Bammel dass das alles gut geht... daher kann ich Deine Bedenken sehr gut verstehen... aber andererseits sag ich mir auch, es gibt Leute, die unter solchen Bedingungen Kinder erfolgreich groß- und auch gut erziehen, es geht alles, man muss es nur wollen...


    Lieber Gruß
    Micha