Doch ich meine es genau SO
Es ist besser intuitiv zu handeln, gerade am Hund, als wenn man ständig debattiert und daher kein Timing kein Gefühl mehr übermitteln kann, weil man in sich befangen ist. Super wenn aus dir kein Tritt kommt, dann tue es auch besser nicht!
Für den Hund ist es allemal besser, einfach zu handeln, als sich immer von außen beeinflussen zu lassen: Tue dies nicht am Hund, jetzt kein Leckerli, du bestärkst falsch, nicht hochheben, nicht schubsen, kein Druck- blablablabla...
Mein erster Hund ein HollandseHerder Podenco hat mich nach 14 Tagen im Bad gestellt, ich stand da und hatte irre Schiss und einfach Glück, dass mein Mann gerade zur Tür rein kam und ich daher schnell die Tür schließen konnte. Also 1. Trainerin da, AnimalLearn, klappte alles super, bis wir einige Wochen später den nächsten Konflikt hatten, sage nicht, dass das nicht meine Schuld war, aber ich bin ein Mensch und möchte mich menschlich verhalten können in meinem Leben. Nächster Trainer NS, alles sehr viel härter und klarer. Hund sollte mich nicht angucken usw. usf. dafür war ich zu weicheierig und zu verliebt in meine Hunde.So musste es ja dazu kommen:
Ich hatte ihm nen Knochen gegeben und wollte ihn wegnehmen, weil ich gehen musste und Angst hatte, er verschluckt den ganz oder sonstwas. Ich habe also den Knochen genommen und möchte ihn wegpacken, als ich mich umdrehe steht der Hundi da und will mir gerade ins Gesicht gehen, aus Reflex habe ich ihm noch mit dem Knochen in der Hand eine gedonnert. Er flog auf die Seite, jaulte und ich hockte mich hin um zu flennen, dachte ich hatte ihm was getan. Er kam zu mir, leckte mir die Tränen und danach hatten wir NIE wieder nen Thema mit stellen oder gar beißen!!!
Kann man glauben oder nicht, was ich danach geändert hatte, alle Bücher, alle Seminare, alle Trainer vergessen. Ich war einfach ich und er war einfach mein Hund, den ich liebe.
Ja, einige Hunde weiter, würden mir auch andere Sachen einfallen und ich rate auch niemandem dem Hund eine mit nem Knochen zu donnern, aber authentizität ist manchmal wichtiger als alles drumherum, weil die Beziehung für den sozialen Hund, nicht den arbeitenden Hund, wichtig ist. Man muss sich kennen, um sich aufeinander verlassen zu können.
Daher sind die Hunde von Obdachlosen, egal ob geprügelt oder bespuckt oft die standorttreusten, sie wissen, wen sie da vor sich haben und sin fantastisch anpassungsfähig. Eine Kollegin sagte mal zu mir: Ein Hund gewöhnt sich an alles...
Wahrscheinlich hat sie recht.
Und mir kann hier niemand erzählen, der 24/7 mit dem Hund zusammen ist, dass er sich permanent beherrscht, der eine brüllt, der andere wirft was, der andere schubst, der nächste zerrt an der Leine rum...UND ja ich finde das völlig o.k..
Wichtig ist dabei eben sich zu erkennen und seine Fehler zu erkennen, also die ganz menschlichen. Bin ich depressiv und dadurch unfair? Bin ich ein choleriker und dadurch laut usw. usf.
Also hör auf hier einen auf Gutmensch zu machen, deine Hunde/dein Hund wird dich auch mal nerven und du wirst auch schon unleidlich gewesen sein. Danach entschuldigt man sich eben ganz menschlich mit was gutem zu Futtern