hallo
schön, dass du einen Hund aus dem Tierheim nehmen möchtest!
also, ich habe damals meine Hündin mit 13 Monaten übernommen, wenn ich sie nicht genommen hätte, wäre sie ins TH gegeben worden. Ich habe sie nicht "gesucht", sie hat mich gefunden... sie war nicht der Hund den ich mir vorher so vorgestellt hatte, aber das beste was mir in meinem Leben passiert ist...!!! Sie hat mich über 13 Jahre begleitet....
Meinen jetzigen Hund habe ich gesucht... ich wollte diese Rasse und ich wollte einen Hund der mind. ein Jahr und max. 3 Jahre alt ist.. auch aus zeitlichen Gründen.
Ich habe mir auch vorher eine Art Liste gemacht, da es mir wichtig war, ungefähr zu wissen worauf ich mich einlassen kann und ich wollte es schon darauf abstimmen, wie meine Möglichkeiten sind.. erziehungs-, auslastungs- und zeittechnisch...
Dass ich davor schon einen Hund gehabt habe, war da sicher förderlich, ich konnte recht realistisch einschätzen, was es bedeutet einen Hund zu haben...
Andererseits hat es mir auch im Weg gestanden, da ich sämtliche Naivität, die Traumvorstellung Hund, verloren hatte. Ich hatte einen Heidenrespekt vor der Verantwortung, dem Finanziellen, aber ganz doll auch vor dem emotionalen Part... z.B. die Sorgen, die man sich macht, wenn das Tier krank ist oder das schlechte Gewissen, wenn man umständehalber mal allein verreisen muss, davor hatte ich richtig Angst...
Meine Polly habe ich unbedarfter "angeschafft", ich habe zwar auch eine Nacht drüber geschlafen, aber ich wußte am Abend schon, dass ich sie nehmen werde....
Bei Murphy hatte ich total Angst, aber erst ab dem Zeitpunkt, wo ich mich für ihn entscheiden sollte.... ich war dann froh, dass sich die Züchterin nicht mehr gemeldet hatte und dachte, ok, es hat sich erledigt, jemand anders hat ihn bekommen... aber nach zwei Wochen meldete sie sich dann doch, ihr PC war kaputt und alle Daten waren futsch, die erst wieder hergestellt werden mussten...und ich hatte mich ja auch nicht gemeldet, weil ich so ne Angst gekriegt hab...
naja, Murphy wartete also doch noch auf mich.... tja und dann hat es mich endlich gepackt, das Fieber....
Ich habe den großen Schritt gewagt und ich muss sagen, es war sooo gut, dass ich das gemacht habe! Er ist ein ganz toller Hund und bereichert mein Leben so sehr. Ich habe mich seit Polly's Tod nicht mehr wirklich lebendig gefühlt und Murphy hat mich irgendwie wieder aufgeweckt...
Es ist ein ganz tolles Gefühl wieder einen Hund, einen Begleiter, einen Seelenfreund zu haben....
Zum Alter: ich würde auch sagen, dass man mit einem Hund der zwischen 1 und 2 Jahren alt ist, noch einen sehr flexiblen Hund hat, man kann ihm noch eine Menge beibringen und er ist noch verspielt genug, dass es z.B. leichter fallen wird, darüber eine Bindung aufzubauen. Aber es ist zeittechnisch einfach kein Baby mehr. Grade Hunde, die eine Vorgeschichte haben sind oft so dankbar für ein endgültiges zuhause, dass sie sich gut in den Alltag einfügen, den man ihnen bietet...
Aber es gibt sicher tolle Hunde jeden Alters im TH... mir wäre es ab einem bestimmten Alter aber dann doch zu heikel, einfach weil die Zeit, in der man wieder loslassen muss, dann so schnell da wäre...
Am wichtigsten bei der Wahl eines erwachsenen Hundes ist meiner Meinung nach sowieso der Charakter...
im TH hast du ja die Möglichkeit mit dem Hund spazieren zu gehen, da kannst du ja schonmal ein bißchen überprüfen wie der Hund drauf ist und ihn auf dich wirken lassen...
Von einem "Problemhund" wurde ich als Ersthund unbedingt abraten...
also, unbedingt genau über das jeweilige Tier informieren, manchmal ist ja auch sehr viel von der Vorgeschichte bekannt und auf jeden Fall ein Probegassigehen machen oder vielleicht geht ja sogar auch eine Probeübernachtung...
ich wünsche dir viel Spaß bei der Suche nach einem Kumpel
es gibt so viele einsame Hundeseelen, die gerne ein schönes zuhause hätten, bestimmt findest du einen ganz Tollen!!!