Ein Grund warum ich mich für einen Rüden entschieden habe war, dass eine Kastration „einfacher“ als bei einer Hündin ist. Zwischenzeitlich habe ich mich mit dem Thema befasst, habe mit vielen Rüdenbesitzern gesprochen, deren Hunde kastriert wurden (eine davon musste ihren Rüden nach der Kastration einschläfern lassen, weil der so aggressiv geworden ist) und habe für mich beschlossen, dass Ben nur dann kastriert werden soll, wenn er unter Dauerstress stehen würde und würde es zuerst mit einer chemischen Kastration ausprobieren wollen….
Aber irgendwie geht man in unserer Gesellschaft wohl davon aus, dass ein Rüde kastriert werden muss. Als ich mit Ben das erste Mal im beim Tierarzt war, sagte der ungefragt, dass Ben aber bald kastriert werden müsste .. dabei war er da man gerade mal 8 Monate alt, auch sonst muss man sich dafür ständig rechtfertigen, warum man seinen Rüden noch nicht kastriert hat ( und das auch vor Menschen, die selber unkastrierte Rüden hatten). Naja, früher musste ich mich dafür rechtfertigen, warum meine Hündin nicht kastriert war, die ich dann im Alter von 3 Jahren kastrieren lassen habe und danach fremden Hunden gegenüber aggressiv wurde. Nun ist Ben ( jetzt 19 Monate alt) gestern das 1. Mal stiften gegangen, weil er die Spur einer läufigen Hundin aufgenommen hat, die kurz vorher dort gegangen war und nun nicht mehr sichtbar aber riechbar war. Nun hieß es gestern wieder von allen Seiten, Ben muss kastriert werden (obwohl es die eigentlich gar nichts angeht)… während ich sage, dass müssen wir halt üben. Habe die letzten Tage und auch heute Morgen sehr viel Sitz, Halt und Hier geübt, was er ohne Probleme gemacht hat, obwohl er schon recht flott unterwegs war … allerdings war die Hündin heute Morgen nicht unterwegs gewesen. Nun frage ich mich die ganze Zeit, ob ich mich richtig verhalte, oder ob ich Ben nicht lieber doch kastrieren soll?
Wenn ich hier teilweise die Einträge lese und mitbekomme, wie die Besitzer(innen) der Hündinnen so drauf sind, dann wird mir ganz anders, weil ich nicht weiß, ob Ben nicht doch noch mal wegen einer läufigen Hündin ab haut (allerdings weiß ich dieses auch nicht bei einem Reh usw., es sind halt Tiere)… und dazu die Gedankenlosigkeit der Mitmenschen. *kopfschüttel* Warum muss die Besitzerin der läufigen Hündin jetzt, wo die Hündin läufig ist, genau dort lang gehen, wo mein Mann kurze Zeit später mit Ben geht…. Die geht da sonst nie spazieren und sie weiß, das Ben gerne in der Weser badet und dass die Beiden zu der Zeit dort immer unterwegs sind (es handelt sich nicht um einen öffentlichen Weg, sondern um eine Weide, ihr Hund badet nicht, und sie wohnt nicht bei uns im Dorf und ich sage auch nicht, dass sie bei uns im Dorf generell nicht gehen dürfte) Warum muss sie unseren Ben noch so reizen? Naja, damit muss man immer rechnen.
Kastration ja/nein? Kann ich sonst noch etwas tun, außer das Abrufen zu üben? Hatte noch nie einen Rüden, darum wäre ich für Tipps dankbar.
Viele Grüße
Heike