Ich wende mich heute an die Allgemeinheit, um vielleicht Hilfestellung zu bekommen.
Manche von euch wissen es, viele jedoch nicht, daher umreiße ich es nochmals kurz.
Unser jahrelanger Begleiter, fast 13 Jahre, ist vor 4 Wochen über die Regenbogenbrücke gegangen.
Zurückgelassen hat er mich und meinen Mann, und wir trauern tagtäglich in unterschiedlichster Form.
Mal geht es ganz schlecht, mal wieder etwas besser. Wir versuchen realistisch mit der Trauer umzugehen, denn wir wissen, dass ein Hundeleben eben leider nur begrenzt ist und uns in den seltensten Fällen überlebt( was ja auch ganz schrecklich wäre)
Die Erinnerungen holen uns täglich ein, aber unser Verstand sagt uns, dass das ganz normal und richtig so ist.
Zurückgelassen hat er aber auch unser Manilchen, das wir im Juni 2010 völlig traumatisiert aus dem Tierschutz übernommen hatten. Unser Bub hat von damals an bis zum letzten Tag seines Lebens maßgeblich dazu beigetragen, dass aus dem Nilchen ein Hund wurde.
Er war Beschützer, Dolmetscher und Kuschel-Partner zugleich.
Das hat man gemerkt, Manila entwickelte sich zu einer richtigen Frohnatur, sie wurde sogar ein richtig kleiner Clown. Sie gewann stetig an Selbstbewusstsein, und sie fasste zusehenst, zumindest ganz vereinzelt, Vertrauen zu Menschen. Ein Quantensprung war zu erkennen, zumindest wer sie kannte...
Nun ist alles anders geworden
Wir haben sie Abschied nehmen lassen vom Buben, sie hat ihn ausgiebigst beschnuppert, danach hat sie sich unter dem Sofa verkrochen. :|
Im Anschluss daran hat sie zwei Tage ihr Fressen verweigert. Das hatte ich auch fast so vermutet und nicht für bedenklich empfunden.
Ich habe daraus auch kein Thema gemacht, ich habe den ihr bekannten Tagesablauf einfach beibehalten. Damit wollte ich ihr Sicherheit geben und ihr vermitteln, dass auch ohne den Buben alles so bleibt wie bisher.
Schließlich hatte sie nicht nur ihre Stellung innerhalb der Familie verloren, sondern auch ihren "Beschützer", sie musste sich völlig neu orientieren.
Leider ist diese Rechnung nicht aufgegangen
Von Tag zu Tag wird sie unsicherer. Oftmals ist es sogar so, dass ich sie morgens, wenn ich aus dem Haus muss, sie mit der Leine aus dem Körbchen holen muss. Manchmal liegt sie zitternd darin...
Wie der Bub noch lebte, da ist sie freudigst aufgesprungen und raus gehüpft.
Desweiteren ist sie wieder extremst schreckhaft geworden. Da reicht ein heruntergefallener Plastik-Eierlöffel, und sie verschwindet in den Keller.
Mich macht das sehr sehr traurig, denn ich dachte, dass wir in all' den Jahren so viel geschafft hätten, aber nun stehen wir wieder fast am Anfang unserer ganzen Bemühungen.
Uns gegenüber ist sie nach wie vor zutraulich und anhänglich.
Ich denke mal, dass so ein unsicherer Hund, der sein Gefüge gerade völlig verloren hat, länger benötigt als 4 Wochen?
Vielleicht gibt es für mich den ein oder anderen guten Ratschlag wie ich mich zu verhalten habe ?
Wie schon geschrieben versuche ich möglichst alles beim Alten zu lassen, ich möchte ihr die Gewohnheiten nicht nehmen. Ich betuddele und bestätige sie auch in keinster Weise.
Wir gehen jetzt auch wieder sehr lange Runden, da wir ohne unseren Senior schneller vorankommen. Da ist sie fast normal...
Ihr fehlt es an nichts, aber dennoch fehlt ihr erheblich viel...
Ich wäre sehr dankbar für den ein oder anderen Ratschlag, denn die Situation belastet schon ziemlich stark.