Meiner Meinung nach würde das schief gehn. Gar nicht mal zwingend wegen der jetzt geschilderten Haltung - es gibt Hunde(rassen) die damit sicher klarkommen würde. Ein älterer HSH der sein Leben lang ein Grundstück bewacht hat und kaum vermittelbar ist, eben weil er kein klassischer Familienhund ist z.B. aber da wird´s dann mit "nicht erziehen" und "die Nachbarin nimmt ihn dann" eng.
Das habe ich irgendwo hier im Forum schon mal geschrieben: Alle Hunde, die nicht zwingend den engen Anschluss an den Menschen suchen sind grade deshalb sehr anspruchsvoll in der Haltung. Das beißt sich.
Meine Bedenken wären eher die:
Bevor man sich einen Hund heim holt, ist mal hellauf begeistert und macht hochtrabende Pläne. Morgens 2 Stunden Gassi, Mittags 2 Stunden Gassi, drei mal wöchentlich Hundesport und am Wochenende geht´s dann Bergwandern und zum Mantrailing.
Dann ist der Hund da.
Zunächst zeigt sich spürbar, dass ein Tag nur 24 Stunden hat, von denen man ~8 schläft. Daneben muss man auch noch essen, Haushalt machen, ggf. arbeiten - da wird es plötzlich schon rein zeitlich sehr eng mit den guten Vorsätzen. Dazu kommt, dass man nur ein gewisses Kontingent an Energie hat.
Ein paar Wochen tritt man sich selbst diesem Idealrythmus hinterher, aber irgendwann pendelt es sich auf ein sozialverträgliches Maß ein. Das sieht bei den meisten so aus, dass es eine große Gassirunde am Tag gibt und zwei kleinere. Viele, die ich ohne Zögern als sehr gute Hundehalter bezeichne, gehen auch nur zweimal und einmal gibt es ein kurzes Pipigehn oder eben ab in den Garten. Aus 3 mal wöchentlich Hundesport plus Wochenende wird ein Hundesport zwei mal wöchentlich und man fängt vielleicht zu Hause an zu klickern oder sucht sich Hundekumpels zum Gassigehn. Es reduziert sich also ein auf ein Level, das mit dem eigenen Leben und mit der artgerechten Hundehaltung grün geht.
Hier ist die Ausgangslage aber anders.
Der Hund soll morgens nicht Gassi, sondern in den Garten. Den Tag über soll er auch nicht Gassi und es soll nichts mit dem Hund gemacht werden, sondern er soll in den Garten. Abends soll er dann eine Runde gehn, die für mich unter "kleine Runde" fällt und dann halt im Haus da sein, wenn er grade erwünscht ist. Erziehung soll nicht mehr notwendig sein und sonstige Arbeit auch nicht.
Wenn ich das jetzt mit 10 Wochen Hundehalterrealität verrechne, dann kommt da "zurück ins Tierheim" bei raus oder eine alles andere als artgerechte Haltung.
Ergo:
Nein, ich denke, da passt kein Hund. Die Motive zur Anschaffung sind die Falschen.