Beiträge von Fusselflitz

    Die gute Nachricht zuerst - Ira hat den Bärenteil Ihrer Unsicherheit mir gegenüber verloren, schwanzwedelt vor sich hin, die Ohren werden nicht mehr angelegt etc.


    Stattdessen fängt sie jetzt an mich zum Handlanger zu degradieren.


    Wenn ich zum Zwinger komme zum Schmusen - tu ich regelmäßig jetzt - dann kommt sie an und bringt sich brav in Pose. Das alles geht rund 10 Minuten gut, dann findet sie offenbar, dass ich nicht schnell genug oder nicht an der richtigen Stelle kraule.. fängt an meine Hand erst zu lecken, dann drauf rumzukauen - ganz vorsichtig nur..


    Manchmal wie eine Katze: Sie wirft sich auf den Rücken, will die Brust gekrault kriegen und wenn die Hand da ist, keilt sie sie mit den Beinen ein und leckt und kaut dran rum. Auf ein "Nein" reagiert sie gut, genau wie auf Veränderungen der Stimme. Aber nur für den Moment, dann geht es weiter.


    Ich hab dann so reagiert, dass ich die Hand ganz raus hab, bis sie wieder ruhiger wirkte.. und so immer hin und her. Irgendwann hat es ihr nicht mehr gepasst, dass die Hand nicht krault und es ging mit protestierendem Brummen los.. kombiniert mit so ner Art Spiellauern.. sie klopft dann demonstrativ mit dem Schwanz wedelnd auf den Boden, macht sich relativ flach und linst hoch. Wenn ich dann immernoch nicht spure, kommt erst wieder brummen, dann werd ich mal kurz angekläfft.


    Meine Reaktion jetzt aus Ratlosigkeit: Sofort aufgestanden und gegangen, untermal mit einem "Nein".


    Jetzt hat sie draußen grad nochmal gekläfft...


    Ich will nicht versehentlich den Hund verziehen, weil sie auf einmal Selbstbewusstsein kriegt..



    Hilfe?



    [Edit] Kleine Ergänzung... Sie macht da irgendwas komisches mit den Zähnen, scheinbar versucht sie mit dem knappsen immer nur, meine Hand so zu drehen, wie sie es haben will. Wenn sie das hinbekommt, macht sie was ganz eigenartiges mit den Zähnen, so als wollte sie was abknabbern oder abschaben.. winzige knabberbewegungen die wirklich nicht unangenehm sind..


    putzt die mich?!

    Hallo nochmal und entschuldigung für den Neubeitrag, aber irgendwie krieg ich das mit dem Updaten nicht hin.. kann ich da nicht antworten, wenn die letzte Antwort von mir stammt? Was mach ich denn dann, wenn sich Neuigkeiten ergeben...? Das kriegt ja niemand mit..


    Also - ich hab eben mit dem Vermieter gesprochen und nu ist einiges klarer...


    Ira wird zum Sprengstoffsuchen und NUR dazu ausgebildet und zwar vom Sohn seiner Lebensgefährtin für die US Army resp. die hiesigen Kasernen in Baden-Württemberg. Sie gehört einer deutschen Sicherheitsfirma für die der besagte Sohn arbeitet. Ihre Aufgabe erschöpft sich darin nachher Konferrenzräume etc. abzusuchen, bevor hochrangige Militärs der US Army dort reinmarschieren.


    Die Haltung der dort eingesetzten Hunde ist "Hightech-Sch...". Die haben wohl einen Bau mit klimatisierten, hochmodernen Zwingern, in denen die Hunde praktisch ihre gesamte Zeit allein verbringen, es sei denn, sie werden zur Ausbildung oder zum Einsatz geholt.


    Die Amis, die jeweils die Hunde führen sollen, kennen die Hunde in der Regel nicht und bauen auch keine Beziehung zu ihnen auf. In der Regel haben diese "HF" auch keinerlei entsprechende Ausbildung.. die Sicherheitsfirma coacht sie eben soweit als möglich...


    Daher auch die Flexibilität mit der Ausbildung. Der HF hat eben einfach erst einen andren fertig ausgebildet. Ira wäre als nächste dran. Jetzt hat man dem HF aber einen Schreibtischjob angeboten. Wenn er den nehmen würde, bekäme der Vermieter den Hund, weil er dann entbehrlich wäre. Wenn nicht, muss man sehen..


    Jedenfalls ist sie nicht "Vollkontakt" dingsbums ausgebildet.


    Und sie hat zwei Zecken :lol:



    OH - Und sie schwanzwedelt inzwischen zaghaft mit mir!

    Hallo Falco und auch dir danke für´s Antworten,


    so ganz hab ich das auch nicht begriffen, wieso sie die Hunde jetzt gewechselt haben - also es geht wohl um denselben HF, der jetzt eben einen anderen ausbildet, während Ira.. tja nu.. beurlaubt ist?


    Die Kerninfo die ich diesbezüglich habe ist: Sie ist bei meinem Vermieter, weil sie seelisch massiv unter den Haltungsbedingungen etc. gelitten hat, die dort wohl usus sind oder waren.. da war eben die Rede von einem Zwinger irgendwo mitten im Wald, irgendwo auf einem Übungsgelände..


    Genaueres muss ich halt wirklich erfragen.


    Jedenfalls geht´s ihr nach allem was ich weiß deutlichst besser, seitdem sie bei meinem Vermieter ist und da überall mit hin darf und ihren Menschen um sich hat soweit möglich..


    Ich bin, wie gesagt, nicht hundeunbedarft aber einfach ein Laie wenn´s um Hunde geht, die nicht schon "funktionieren" wenn ich komm :)



    _____________________________________________________


    Update:


    Bin grade von der ca. 1stündigen Kuschelschicht zurück.. Ira ist gestern samt Herrchen spät abends heimgekommen. Die beiden haben das komplette Wochenende im "Garten" verbracht, also auf einem großen Grundstück und Ira ist im Grunde durchgehend rumgerannt. Als sie dann endlich zu hause waren ist sie - äh - rumgerannt.. :)


    Als ich heute von der Arbeit gekommen bin war sie zu Hause, er nicht. Also hatte ich prompt Kuscheldienst am Zwinger.. Ging auch alles ganz normal und keinerlei Probleme. Nur als der andre Mieter durch den Hof gelaufen ist, hat sie sich kurz etwas aufgeregt aber gleich wieder beruhigt, als ich mich einfach wieder hingesetzt hab (Picknickdecke am Zwinger ist sehr praktisch...)


    Irgendwann während des Schmusens muss ich langweilig geworden sein, da wär sie mir bald eingeschlafen und war nur noch am Gähnen :D

    Ach, danke an euch beide für die motivierenden Worte :)


    @Floydie


    Ja, ich hatte auch das Gefühl, dass sie wirklich aktiv versucht zu kommunizieren. Das kenne ich so nicht von Hunden - gut, vielleicht fehlte auch die Gelegenheit - und für mich war ganz wichtig zu sehen, dass sie scheinbar will. Also mit mir auskommen.. das war wirklich wichtig für mich.


    Ramonia


    Danke Dir! :)


    Naja, wir wohnen da ja nun beide und ich fänd es bescheuert, wenn die arme Nase wegen mir dauernd im Zwinger hocken würde. Stattdessen kann man da ja vielleicht sogar für alle einen Vorteil draus machen.. ich hab keine Zeit für ein eigenes Tier, obwohl ich sehr tierlieb bin und sie hat ein bisschen Unterforderung laufen.. passt doch :)


    Achso, ich sollte vielleicht mal genauer erklären:


    Es ist bei mir nicht so, dass ich noch nie mit Hunden zu tun gehabt hätte. Meine Eltern hatten welche bis ich ca. 12 Jahre alt war. Bis zu meinem 2. Lebensjahr hatte ich eine organische Kinderwagenwegfahrsperre mit einem Nackenumfang von 60cm *hust* ...Spurenelemente.. er war ziemlich zierlich als Welpe.. lange Geschichte ;) War ein Boxerrüde..


    In meiner Verwandtschaft sind zwei Jäger, von denen einer einen und der andre 2 Jagdhunde hat, zeitweise hatte er 3 als eine in Rente gegangen ist - da hatte ich auch gut mit zu tun.


    In meiner Familie gibt es zu Hunden eine ganz einfache Haltung: Es gibt keine "bösen" Hunde, nur Missverständnisse und im Zweifel hat der Hund nen Grund. :)

    Hallo noch einmal und nochmal danke für die Antwort :)


    Sie verkraftet es wohl "seelisch" sehr schlecht.. also es gab nie Vorfälle, dass sie aggressiv geworden wäre oder dergleichen, der Hund geht einfach ein unter den Rahmenbedingungen. Sie ist unheimlich menschbezogen, extrem sensibel und aufmerksam.. da lag wohl auch das Problem. Was ganz exakt passiert ist bzw. wie sie sich bemerkbar gemacht hat, dass es ihr schlecht ging, frag ich gerne nach.


    Mein Vermieter ist nicht gesundheitlich total am Ende, das kam falsch rüber :) Er ist Frührentner, so eigentlich reichlich fit und ständig unterwegs, aber aufgrund eines Gelenkschadens wurde er kürzlich am Knie operiert und die Therapie wird wohl noch eine Weile andauern und da ist laufen oder radfahren mit dem hund natürlich grade schlecht möglich.


    Also bei meinem Vermieter "untergekommen" ist sie seit Mitte/Herbst letzten Jahres ungefähr unter anderem auch, weil er durch die Frührente nahezu immer Zeit hat für den Hund..



    Den Link zum "Vollkontakt" hab ich durchgelesen - da steht aber doch bei, dass das in Deutschland nicht erlaubt ist..? Also ich weiß nichts davon, dass sie auf "Angriff" ausgebildet worden wäre bzw. kann ich mir gar nicht vorstellen, dass man den Hund dann überhaupt zu Zivilisten gegeben hätte, oder..? Das wär ja gefährlich ohne Ende...

    Hallo bibidogs und danke für die Antwort :)


    Es ist alles nicht ganz einfach mit mir als Hundehalblaie mit dem Erklären, ich weiß :(


    Also: Rechtlich gesehn müsste aktuell der Besitzer noch wahlweise der Beamte oder dessen Amt sein. Der.. wie soll ich es sagen.. Antrag auf Übernahme durch meinen Vermieter läuft, das ist also schon bei den entsprechenden Stellen zur Entscheidung.


    Also momentan wird sie gar nicht trainiert, sondern nur regelmäßig gewogen, gemessen etc. und stattdessen ein anderer Hund ausgebildet.


    Unter welcher Stelle sie nachher als Sprengstoffhund arbeiten sollte, weiß ich gar nicht, muss ich mal nachfragen..


    Das Gentleman-Agreement zwischen Führer und meinem Vermieter ist aktuell wohl das, dass mein Vermieter Entscheidungsspielraum hat, da Ira durch die vorherige Haltung wohl Verhaltensauffälligkeiten etwickelt hatte und niemand dran geglaubt hat, dass sie sich noch so gut sozialisiert wie sie es inzwischen tut.. Soweit ich meinen Vermieter verstehe war das auch mit ein Grund, weshalb man sie zu ihm gegeben hat - wenn ich alles richtig verstanden habe, dann scheint sie für die Ausbildung bzw. vor allem die Rahmenbedingungen nur begrenzt bis nicht geschaffen und wohl überlegt man dort, ob das überhaupt Sinn macht und macht deshalb erst mal mit dem geeigneteren Hund weiter.


    Vorher hat sie auch während der laufenden Ausbildung hier gelebt und wurde dann eben immer abgeholt zum Training, weil sie es eben so gar nicht verkraftet hat die Haltung vorher.


    Mit dem Führer hab ich noch nicht gesprochen, ich hab ihn ehrlich gesagt bisher nicht einmal gesehn.. der kommt halt wenn, dann zu Uhrzeiten, da bin ich arbeiten :(


    Also "Vollkontakt" sagt mir nichts.. was ist das?


    "Malinois" musste ich grade googlen - ja, das ist die Rasse. Sie ist ne ganz zierliche, quirrlige :)


    Also die Erlaubnis mit ihr rauszugehn kann mein Vermieter ja vom Besitzer einholen, das dürfte kein Problem sein.. er war ja total glücklich, dass wir zwei so gut können, weil der andre Mieter im Haus es schon ne geraume Weile versucht, besser mit ihr auszukommen, sie da aber wirklich stures zumacht..

    Hallo zusammen und vorab entschuldigung für den Roman, der folgt, aber ich glaube, dass man die ganze Geschichte kennen muss um etwas dazu sagen zu können. Daher hier erst die Hauptdarsteller:


    Ich (w,26) bin Anfang diesen Jahres umgezogen in ein 3-parteien-Haus inkl. Vermieter im Erdgeschoss. Das Haus hat einen Hof und hinter dem Haus gibt es einen Garten samt Zwinger. In diesem lebt zeitweise


    Ira (w, belgischer Schäferhund, 18 Monate alt), die im Augenblick in der Ausbildung zum Sprengstoffsuchhund pausiert, weil ein andrer Hund wohl zuerst ausgebildet werden soll. Wenn ich alles richtig verstanden habe, war sie zuvor in einem Zwinger irgendwo mittem im Wald im Zuge dieser Ausbildung - praktisch von Amtswegen aus. Das hat sie wohl gar nicht gut verkraftet, so dass man eine Notlösung gefunden hat, indem mein im Ruhestand befindlicher Vermieter sie bei sich aufgenommen hat. Der Führer holt sie zum Training dann regelmäßig ab.


    Ich sollte dazusagen, dass mein Vermieter selbst kein Hundeführer ist oder war und ich selbst hatte zwar immer mit Hunden zu tun aber eher in zweiter Reihe und Ira überfordert mich ein bisschen.



    Unsere ersten Begegnungen waren ziemlich laut und ziemlich beängstigend bis hin zu regelrechten Versteckspielen. Ira kam angeschossen, wenn sie im Hof etwas gehört hat, hat sich fürchterlich aufgeregt und wild gebellt - aber auch nicht mehr. Sie blieb immer auf rund 2m Distanz wie von einem unsichtbaren Puffer gehalten und sobald ihr Herrchen ein Wort sagt, verzieht sie sich sofort zu ihm und es herrscht Ruhe. Dabei ist sie extrem unterwürfig, zieht sofort den Schwanz ein und senkt den Kopf, wenn eine Ansage vom Herrchen kommt (der würde ihr nie was tun...).


    Leider ist das Ganze vor zwei Wochen dann eskaliert.
    Ich wollte den Müll rausbringen, hab noch zum Fenster rausgesehn und sah den Zwinger geschlossen und niemanden draußen, also bin ich davon ausgegangen, dass der Hund entweder weg oder im Zwinger ist.
    Ich war grade an den Tonnen fertig und hatte die kleine Gartentüre geschlossen, die sie vom Hof abtrennt, da geht hinter mir - hinterm Türchen - das wilde gekläffe los, nur um gleich wieder aufzuhören, weil Ira auf dem Weg ums Haus herum war, um das Hindernis zu beseitigen. Da wurd es mir schon etwas bange, also ich schnellstmöglich zurück zur Haustür und grade da kam sie um die Ecke geschossen und verdammt nah ran, bevor ich die Tür zugeschlagen hab. Der Vermieter kam gleich gelaufen, weil er mich aufschrein gehört hatte....





    Danach war mir, wie man sich denken kann, nie recht wohl, wenn ich in den Hof musste. Ich hab vorher geschaut, ob sie auch nicht draußen ist etc.


    Aus Hilflosigkeit hab ich mich in den kommenden Tagen teils minutenlang auf den Balkon gestellt (zeigt gen Zwinger und Garten) und mit ihr gesprochen. Irgendwann hab ich ihr (ich weiß.. alles andre als gut) auch mal ein Stückchen Fleischwurst runtergeworfen. Danach saß sie regelmäßig unten, wenn sie mich gehört hat oben, und hat erwartungsvoll zu mir hoch geschaut. Sobald ich aber im Hof auftauchte, war wieder Rabatz..


    Vor rund einer Woche hab ich dann beschlossen, dass es so nicht weitergehn kann und wir uns irgendwie aneinander gewöhnen müssen. Mein Vermieter war da keine rechte Hilfe, weil er sie immer sofort weggesperrt hat, wenn ich raus kam – so ändert sich natürlich nichts an der Situation. Also hab ich angefangen mit ihr zu „trainieren“...


    Hab mich auf den Balkon gestellt mit meiner Mülltüte und ihr die Tüte gezeigt: „Ich komm jetzt Müll wegbringen, da aus der Türe raus.“


    Dann hab ich das Fenster über der Eingangstür im Treppenhaus geöffnet, sie gerufen, ihr wieder die Tüte gezeigt und auf die Tür gezeigt: „Da komm ich jetzt raus.“


    Und dann unten die Haustür aufgemacht, sie gerufen, gewartet, bis sie da war und dann extrem langsam mit ruhigen Bewegungen raus zur Mülltonne und zurück. Bis auf einzelne Kläffattacken ging das ganz gut. Sie wandte sich dann meist ab, wenn ich an den Tonnen war und trottete sich.


    Vor drei Tagen jetzt ist etwas absolut merkwürdiges passiert.


    Vermieter war beim Arzt und das dauerte länger, es war abend (Futterzeit) und Ira hat im Zwinger randaliert, weil sie ihr Fressen wollte (Dann klatscht sie den Futternapf an die Gitter..). Da hab ich schon nach ihr geschaut und gut zugeredet. Eine halbe Stunde später lag sie mit Todtrauermiene vor den Stäben und guckte verloren in die Welt bzw. mich an, wenn ich rauskam auf den Balkon. Irgendwann hat mir das so leid getan, dass ich wohl einen Moment geistiger Umnachtung hatte.. jedenfalls hab ich mir zwei kleine Stückchen Putenfleisch gegriffen, die vom Essen über gewesen waren und bin runter an den Zwinger..


    Ira hat nicht gebellt. Nicht einmal anstalten gemacht. Die Ohren gingen nach hinten, sie hat sich aufgesetzt und mich beobachtet. Ich hab ihr mit betont langsamen Bewegungen die Pute reingeworfen und bin etwas ratlos vorm Zwinger in der Hocke geblieben. Als sie dann aufgegessen hatte – ich hab mit ihr geredet – hat sie mich eine ganze Weile beobachtet, dann kam irgendwann die Nase durchs Gitter: schnüffeln. Ich ihr meine leeren Hände gezeigt: „alles leer“. Wieder einige Minuten beobachten. Und dann fing sie an, sich um zu positionieren. Erst hab ich gedacht, sie will rausgelassen werden, weil sie sich wie eine kleine Statue mit hocherhobenem, in den Nacken gelegten Kopf neben der tür gegens Gitter gepresst hat.. sie hat einen Moment gewartet, dann hat sie sich einmal gedreht und mit der rechten Seite – von der Tür weg – mit Kraft gegens Gitter gedrückt und mich aus den Augenwinkeln angesehn. Ich immer noch komplett ratlos. Dann kam die Nase wieder in meine Richtung und ich hab mich hinreißen lassen mal ganz vorsichtig die Hand etwas näher zu strecken, damit sie mich auch riechen kann – da fängt sie an, mir die Hand abzulecken. Gut, denk ich, schmeckt nach Pute. Aber Ira hört auf zu Lecken und dreht wieder um, presst sich wieder gegens Gitter und legt den Kopf in den Nacken, so dass die Schnauze senkrecht nach oben zeigt und guckt mich seitlich an. Finger hast du ja zehn, dacht ich mir und bin mal ganz ganz achtsam mit einem Finger über eine Fellbahn zwischen den Stäben gefahren – Ira absolut reglos. Dann baute sich da eine vollkommen abstruse Situation auf. Es klingt komplett bescheuert, aber ich könnt schwören der Hund hat verstanden, dass ich ihr nicht traue und sich entsprechend verhalten, mir regelrecht gezeigt, dass ich sie anfassen darf und durch wirklich abnormale Reglosigkeit ganz ganz klar gezeigt: ich tu dir nix. Immer wieder kam sie, wenn ich sie Hand zurückgezogen hab, mit der Schnauze an und hat mich abgeleckt. Hat sich gedreht und in allen erdenklichen Verrenkungen and Gitter gepresst, damit ich hier hin komm und da hin komm... inklusive Hals/Kehle und irgendwann hat sie sich auf den Rücken geschmissen und wollte den Bauch gekrault haben. Also hing ich nach ca. 30 Minuten mit einem Arm komplett im Zwinger und hab den Hund geschmust.


    Da kam der Vermieter heim und als das Hoftor zu war hab ich ihm alles erzählt und gefragt, ob ich sie rauslassen darf – ja sicher. Ab da war ich irgendwie okay für sie. Sobald sie meine Stimme hört scheint sie beruhigt – kein Fremder, darf bleiben. Keinerlei Gekläffe seither. Ich darf sie auch weiterhin anfassen, auch wenn sie draußen ist, aber jedes Mal legt sie die Ohren leicht zurück und wird gradezu reglos bzw. Bewegungsarm, kommt aber gleichzeitig auf mich zu und will angefasst werden.


    Ich hab sie noch nie im Zusammenhang mit mir schwanzwedeln sehen und wir haben jetzt einen Punkt erreicht, an dem es zwar insgesamt so funktioniert, aber ich bin total überfordert. Wieso freut sie sich nicht, wenn sie doch bekommt, was sie will und gestreichelt wird? Was hat diese Reglosigkeit zu bedeuten, wenn ich sie anfasse?


    Jeder Rat würde mich wirklich sehr freuen, denn nachdem wir jetzt zumindest gut im selben Haus leben können, will ich eben auch, dass Ira sich dabei genauso entspannt fühlen kann, wie ich. Zudem bin ich fitter als mein Vermieter und hab schon angeboten, dass ich am Wochenende mal mit ihr Spazierengehen könnte.. ich könnte viel mit ihr machen, sie hat chronischen Energieüberschuss und der Vermieter wär froh drüber, weil er ja nicht kann.


    Aber dazu muss ich verstehen, was in ihr vorgeht...


    Da dieses Forum hier mein zweiter Versuch ist und es das Missverständnis gab: Der "Besitzer" resp. mein Vermieter steht voll dahinter, dass wir zwei gut auskommen sollen. Von der Idee, ich könnt mit ihr spazierngehn und ihr so mehr Ausgleich verschaffen, wo er gesundheitlich nicht mehr so kann, war er begeistert. Er weiß sich halt nur nicht recht zu helfen und immer Sorge, ich könnte Angst bekommen oder dergleichen, daher muss ich ein bisschen die Regie übernehmen...



    Vielen Dank für jede Hilfe!


    LG
    Sonja


    P.S: Oh, noch etwas vergessen, da auch diese Nachfrage kam:
    Ira verbringt relativ wenig Zeit im Zwinger. Im Grunde schläft sie dort und ist dort, wenn er z.B. einkaufen fährt und sie nicht mitnehmen kann. Ansonsten nimmt er sie überall mit hin, sie ist draußen, sobald er zu Hause ist, er nimmt sie mit in seinen Garten außerhalb, da ist sie dann den ganzen Tag draußen und zusätzlich geht er mit ihr spazieren.