Beiträge von Fusselflitz

    Was mir noch einfiele:


    Den netten Polizisten von der Hundestaffel bitten, ob er sich nicht unter Kollegen umhören könnte, ob einer wen wüsste, der sich den Hund evtl. zutrauen würde. Ich kenne einige Polizisten mit sehr sehr schwierigen u.o. gefährlichen Hunden, meist als Zweithund neben dem eigentlichen Diensthund.


    Mal in Rasseforen nachhören, bei denen Aggression und Co. ein relativ allgegenwärtiges Thema ist. Maliforum zum Beispiel. Herdenschutzhundforen... einfach unter Hundehaltern, die mehr oder weniger mit der Möglichkeit von Stellsituationen rechnen. Da laufen imho viele fähige Hundeführer rum die eher mal Erfahrung mit austickenden Hunden haben. Insbesondere wenn die Dominanzthese nicht ganz vom Tisch ist..


    Ich würde von einer endgültigen Lösung einfach so lange Abstand nehmen wie sich noch keiner, der wirklich Erfahrung mit aggressiven Hunden hat, sich den Hund auch nur hat ansehen können.


    Bislang fehlt mir komplett der Faktor, dass jemand, der vor einer Attacke keine gesteigerte Angst hat, auch nur in der Nähe des Hundes war. Die eine Hälfte der Leute "gehört zum Rudel" und wird nicht angegangen, die andere Hälfte hat Angst..

    Stellvertretend für meinen Hund:


    Diese Menschen sind einfach zu dumm. Nachdem ich heute mittag beim Gassi irgendwie zu abgelenkt, aufgeregt und irgendwie die Runde auch etwas kurz war (wegen des Regens..) und ich da einfach nicht die innere Ruhe fand mein großes Geschäft zu machen, wurde es dann natürlich bis zum Abendgassi ziemlich eng und gegen sechs Uhr konnte ich es dann einfach nicht mehr halten. Also ich hin zu Mensch 1. Angestupst. Sie redet mit mir, knuddelt mich.. und macht einfach weiter mit dem was sie tut. Ich hypnotisiere sie noch einige Sekunden. Nicht. Also weiter zu Mensch 2. Den angestupst. Der reagierte gleich gar nicht. Verzweiflung!
    Auch ihn einige Sekunden lang hypnotisiert - ohne Erfolg.


    Als dann Frauchen ins Bad marschierte dachte ich erst, es geht endlich raus - aber nein. Da konnte ich nicht mehr und hab ins Wohnzimmer gemacht. Dann lief ich zu Frauchen ins Bad und setzte mich demonstrativ in die Dusche. "Putz mich, hier stinkts!"


    Frauchen ratlos putzte anhand der deutlichen Aufforderung halt Pfötchen, Öhrchen und Mäulchen. Dann entdeckte Herrchen das Malheur.


    Und dann entdeckten die zwei offenbar gemeinsam, dass ich bescheid gesagt hatte und keiner hat´s gemerkt. Aber das "Putz den Hund!", das haben sie dann plötzlich verstanden.


    Dann hab ich ein Leckerchen bekommen, weil ich so klug bin.

    Naja, da hast du es doch..


    Sie ist ja noch jung. Insofern, wenn sie grade in die Wohnung pinkelt, dann muss sie halt auch so dringend. Da kann sie nicht einfach aufhörn, wenn du es sagst :)


    Dazu dann noch ängstlich, da kann mit dem Schimpfen auch gut das ganze erlernte wieder vor die Hunde - wörtlich - gegangen sein.


    Ich würde nochmal wirklich bei Null anfangen. Als wär sie wieder ein Baby.
    Probier doch mal so:


    Wieder in kurzem Intervall mit ihr raus zwecks Pinkeln. Wenn sie wirklich was macht, zauberst du ein Spielzeug irgendwo her und spielst draußen eine Runde mit ihr, gehst noch ein kleines Stück, lass es fünf Minuten sein - einfach nicht direkt Geschäft = Ende des Gassigehens sondern "Wenn ich draußen gemacht hab geht die Party los".


    Wenn sie drinnen macht und du sie erwischst einfach ruhig Nein, warten bis sie fertig is (unterbrechen bringt nix, sie kennt ja "draußen machen" und ein Fehlverhalten, das sie einfach abstellen kann isses ja auch nicht), wegputzen, Hund fünf Minuten ignorieren.


    Das wär meine Taktik.

    Zitat

    Hallo......
    ich habe ein großes Problem mit meiner 7 Monate jungen Havaneser Hündin. Ich habe sie mit 15 Wochen bekommen und sie lebt jetzt seit etwas über 3 Monaten bei mir. Eigentlich ist sie sehr lieb und hört auch recht gut für ihr Alter.


    Woher kam die Hündin?


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    Aber die Stubenreinheit bekomme ich nicht in den Griff. Die ersten zwei Monate bin ich etwa alle 3 Std mit ihr raus und trotzdem hat sie viel in die Wohnung gemacht.


    Hast du sie denn gelobt, wenn sie draußen gemacht hat?
    Bist du nach dem Geschäft mit ihr noch ein Stück gegangen oder hat sich etabliert, dass "Geschäft machen" gleichbedeutend ist mit "Spaziergang beendet"?


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    Vor etwa vier Wochen habe ich angefangen mit ihr zu schimpfen wenn sie in die Wohnung gemacht hat. Dann war das auch nach 2 Wochen fast komplett weg und sie hat sogar angefangen zu fiepen wenn sie raus mußte.


    Ok. Klingt gut.
    Wobei erklären, dass das nicht erwünscht ist und schimpfen zwei paar Schuh sind..


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    Allerdings hat sie durch das schimpfen meinerseits immer mehr Angst entwickelt wenn ich sie zu mir gerufen hab.


    Wieso verbindet sie das Schimpfen mit dem zu dir kommen?
    Du rufst doch nicht im Ernst den Hund erst zu dir um dann, wenn sie da ist, los zu wettern?!


    Das wäre erziehungstechnisch ein Supergau... von der Bindung reden wir mal gar nicht erst...


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    Auch pinkelt sie immer wenn sie sich freut.


    Komplett andere Baustelle als Stubenunreinheit..


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    Ich hab dann mal hier nachgeschaut und gelesen, das man das pinkeln einfach ignorieren soll.


    Das Pinkeln vor Aufregung, das der Junghund noch nicht im Griff hat - logisch. Da reduziert man die Reizschwelle, damit der Hund nicht so überdreht. Ging bei unsrem problemlos und sofort.


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    Seit ich das tue, pinkelt sie wieder ungeniert in die Wohnung. Ich komme von draussen und sie hat auch draussen gepinkelt, ich hab sie ganz doll gelobt, Leckerli gegeben und mich tierisch gefreut. Eine halbe Stunde nachdem wir wieder zuhause waren die erste Pfütze.


    Das klingt vom Ansatz nicht schlecht was das Loben draußen angeht. Drinnen würd ich nicht schimpfen - wüsste der Hund, dass er das nicht soll, würd er´s nicht tun - sondern kommunizieren. Offenbar weiß der Hund nicht, dass er nicht drinnen urinieren soll. Sonst täte er es nicht. Das lässt auch schließen, dass sie das damalige Schimpfen null (in Zahlen 0) mit dem drinnen pinkeln verbunden hat. Da hattest du vermutlich noch Glück, dass der Hund draußen kommt, wenn du rufst..



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    Warum macht sie das? Ich habe auch schon an eine Blasenentzündung gedacht, aber dann würde sie das ja auch machen wenn ich schimpfe. Sie macht sich auch nicht bemerkbar wenn sie mal muß, sie setzt sich einfach hin und pinkelt als wäre das ganz normal für sie.


    Ich wiederhole:
    Der Hund hat keine Ahnung, was du da von ihm möchtest.
    Draußen loben ist gut. Die meisten Hunde freuen sich so drüber, was richtig zu machen, dass draußen loben reicht, damit immer draußen gemacht wird. Wenn nicht, muss zu dem "da ist es okay" eben auch ein "da sollst du nicht" in Form eines "Nein", das sie aber eben auch erst mal kennen muss.


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    Ich hab das Gefühl ich drehe mich hier in einem Teufelskreis. Ich hatte bereits zwei Schäferhundwelpen, auch Hündinnen und da klappte das mit der Stubenreinheit problemlos in etwa 4 Wochen.
    Vielleicht könnt ihr mir helfen.
    LG Bettina


    Siehe oben.
    Bei vielen Hunden reicht das "Da finde ich pinkeln klasse", das wir draußen veranstalten, damit sie es nur noch dort machen. Bei anderen muss eben zu dem "dort find ich es toll" noch ein "da darfst du das nicht". Aber eben nicht in Form von schimpfen.

    Ich denke ihr redet aneinander vorbei. Es gibt eine Form des Griffes um das Maul zu öffnen. Das ist etwas gänzlich anderes als der "Schnauzgriff", der Maßregelung sein soll.


    Aus eigener Erfahrung ein ernst gemeinter Rat an dich, Otaku:
    Lass es bleiben.


    Aktuell verbessert euer Zusammenkommen deine Situation und die der Hündin aber was ist langfristig?


    Ich habe vor ein paar Jahren auch angefangen mit der Hündin meiner Vermieter zu arbeiten, weil ich nicht von ihr gebissen werden wollte. Da die keinerlei Intention hatten, sich mit dem Hund größer zu beschäftigen, wurde die Bindung immer enger, ich hab immer mehr Zeit mit ihr verbracht, irgendwann fuhr sie mit mir in den Urlaub, ich war 2-3 mal wöchentlich mit ihr auf dem Hundeplatz, von Gassi und Co. ganz zu schweigen und sie schlief regelmäßig bei mir im Bett statt im Zwinger draußen hinter dem Haus. Sie war angstaggressiv, verhaltensauffällig, kannte vieles nicht. Meilenweit entfernt von einem umweltsicheren Hund.


    Nachdem sie nach gut anderthalb Jahren Arbeit mit mir deutlich ruhiger und weniger aggressiv war, sah die Lebensgefährtin meines Vermieters darin ihre Chance, jetzt auch mit dem Hund "umzugehen" (der davor immer wieder nach ihr geschnappt hatte). Da kamen dann Sachen in Richtung Frau zerrt Hund am Nackenfell in den Zwinger, weil ihr irgendwie nicht die Idee kam, einfach mal auf die offene Zwingertür zu deuten und "geh rein!" zu sagen... ich will nicht wissen, was ihr in anderen, unbeobachteten Momenten noch so alles eingefallen ist..


    Auch der Vermieter freute sich, dass die Hündin nicht mehr so ängstlich war, denn jetzt konnte er mit ihr Nachtwache bei seinem alteingesessenen Schäferhundplatz machen und sie ordentlich loben, wenn sie jedem, der im Dunkeln kam, an die Gurgel wollte...


    Wir drehten uns trainingstechnsich ständig im Kreis, weil die Besitzer konstant und wissentlich(!) entweder trainingsrelevante Dinge komplett ignorierten oder ausnutzten, um fragwürdige Dinge wie z.B. die Nachtwache mit dem Hund zu veranstalten.


    Als dann vor rd. einem halben Jahr klar war, dass ich mit meinem Lebensgefährten zusammenziehe, sprach ich ganz offen und direkt an, dass ich die Hündin mitnehmen will. Wir wären bereit gewesen statt einer Wohnung o. einem Haus ohne Garten mitten in der Stadt extra wegen ihr eine andere Wohnsituation zu suchen, die ihr gerechter wird.


    Da wurde mir lachend erklärt, es sei ja nett, dass ich mich so um den Hund kümmer, aber jetzt wo er hört und halbwegs kontrollierbar ist, behalten sie den natürlich.


    Die Hündin lebt in einem Zwinger. Niemand spielt mit ihr. Sie ist 4 Jahre alt, der Halter ist Mitte Siebzig und mehrfach am Knie operiert. Seine Lebensgefährtin ist regelmäßig aus purer Ignoranz gewalttätig gegenüber dem Hund auf die eine oder andere Weise.


    Es ist eine Frage der Zeit bis es zu einem ernsten Beißvorfall kommt und der Hund die Zeche zahlt.


    Ich bin anbetracht dieser Situation schier ausgerastet. Hatte eine schwere Depression, Heulkrämpfe, bin halb zusammengebrochen, wenn ich Hunde irgendwo gesehn hab, konnte nicht mehr schlafen.. ich hätte wahrscheinlich besser damit leben können, wenn ihr was zugestoßen wär. So weiß ich, sie lebt aber ihr geht es nicht gut...


    Alles was ich noch tun konnte war, den Kontakt radikal zu reduzieren in den letzten Monaten um die Bindung irgendwie soweit zu lockern, dass sie halbwegs klarkommt, wenn ich weg bin und das nicht auch noch mit reinfällt.


    Ich selbst bin gefühlt erst wieder lebensfähig, seitdem unsere Wollmaus hier eingezogen ist. Er hat mich geheilt. Auch weil er mich braucht und mich fordert und da ist. Keine Ahnung wie das sonst ausgegangen wäre.


    Also nur ein gut gemeinter Rat:
    Lass es bleiben oder kläre extrem früh ab, wie das mittelfristig weitergeht.
    Die Bindung wird nicht weniger. Weder deine noch die der Hündin zu dir.

    Zitat

    Der langen Rede kurzer Sinn: es geht nicht darum unerwünschtes Verhalten abzubrechen, sondern es zu schaffen, dass er dieses Verhalten gar nicht mehr anwenden muss.....


    :gut:


    Dieses "damit keinen Erfolg haben darf" ist bei einer Angstaggressionsproblematik nämlich ein extrem zweischneidiges Schwert. Den Erfolg könntest du dann nämlich nur unterbinden, indem die Menschen eben nicht weggehn, wenn der Hund schnappt. Das führt aber i.d.R. nicht dazu, dass es seltener auftritt sondern dazu, dass die nächste Stufe erreicht wird - in dem Fall Beißen.


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    Aber bitte, warum willst du einem völlig verängstigten Hund jetzt auch noch einen Maulkorb anlegen ? Das stresst ihn zusätzlich, er empfindet es als weitere Hilflosigkeit.


    Wieso sollte ein gut und in Ruhe angewöhnter, gut sitzender MK Stress für einen Hund bedeutet?
    Woher die Idee, der Hund würde realisieren, dass er mit MK nicht beißen kann? Halte ich für ein Gerücht.


    Der MK ist zur Sicherung Dritter da und damit die Hundehalterin nicht automatisch angespannt in genau den Situationen ist, in denen ihr Hund sie so gelassen wir nur möglich braucht.


    Selbstverständlich kann man Angst abtrainieren!


    Wäre das nicht der Fall, dann würden wahrscheinlich 8 von 10 Hunden nicht Autofahren und sich 9 von 10 nicht baden lassen.


    Für mich klingt da viel zu viel Vermenschlichung raus aus den Einwänden.

    Heute an einer Fußgängerampel:
    Ich steh da mit Jack und warte auf Grün, schleicht sich eine ältere Dame von hinten an (was meint, er entdeckt sie vor mir) und prompt schnuppert er nach hinten weg an der Dame, die das aber wohl auch so wollte, der Reaktion nach.. erklärt auch, warum sie so dicht bei mir stand..


    Kurzes "Hallo" zwischen Hund und Fremder, alles gut, es wird Grün, wir laufen los, da hör ich hinter mir "Ist das ein Blindenhund?"
    Ich: Äh.. nein?
    Sie: Ja weil er so ein Dings an hat..


    Sie meinte das K9 in Neongrün, damit man meinen wollmausfarbenen Hund auch bei blöderem Licht sieht, trotz Tarnmuster. :)

    Vollkommen verständlich, dein Ziel.
    Aber du musst dir einen angstbeißenden Hund quasi Vorstellen wie ein Kind, das erst panisch anfängt zu kreischen wenn z.B. ein Hund in Sicht kommt und wenn der Hund noch näher kommt, anfängt weiterhin kreischend nach ihm zu treten und zu schlagen, damit er weggeht.


    Natürlich unterbindest du das Treten und Schlagen aber du schnauzt doch nicht das Kind an, es soll sich gefälligst benehmen und lockst den Hund zu euch...


    Weißt, wie ich meine?

    Gibt es denn IRGENDein Anzeichen dafür, dass deine jüngere Hündin mit irgendeinem anderen Hund je Probleme hatte, außer mit deiner älteren Hündin zu Hause?


    Wenn du sagst die sind vernarrt ineinander, dann verstehn sich die Hunde doch, würd ich annehmen?