Beiträge von Fusselflitz

    Äh - ja.


    Bitte sofort wenn der Hund sich eingelebt hat in eine Hundeschule oder - noch besser - ein guter Trainer.


    Und bitte lass sowas (das "Nein") bis dahin.
    Du weisst im Moment nicht, was du tust und bei so einem Hund kann das größere Wellen schlagen.


    Angst kannst du nicht "abbrechen". Du kannst den AUSDRUCK der Angst beeinflussen, kannst dem Hund Alternativverhalten anbieten oder ihn an das, was Angst macht, gewöhnen - dann gibt aber der Hund das Tempo vor, nicht du - oder dem, was Angst macht, aus dem Weg gehen. Aber Angst abbrechen geht nicht.


    Dein Hund hat sich hündisch vollkommen richtig verhalten. Er hat das getan, was er bei einem Hund getan hätte, wenn der ihm näher kommt, als ihm lieb ist. In beiden Situationen. Er verhält sich zu den Katzen nicht wie er es Beute gegenüber tun würde sondern wie gegenüber andren Hunden.. Du hast jetzt angesagt, dass er das nicht darf. Was soll er denn sonst tun?


    Im schlimmsten Fall hört er schlicht auf, die Angst zu zeigen und geht stattdessen direkt drauf los, wenn die magische Distanzgrenze unterschritten ist.


    Von daher, bitte lass die Versuche in Richtung Katzengewöhnung so lang niemand dabei ist, der dir erklären kann, wie du dem Hund die Angst nimmst.

    Zitat

    hi ihr lieben,
    am wochenende war das erstemal unsere rumänische straßenhündin das erste mal bei uns.
    unsere 4 katzen findet sie noch etwas gruselig, aber das bellen un dknurren haben wir direkt abgebrochen.


    Was bedeutet das?
    Wollte sie auf die Katzen los oder hatte sie Angst?
    Was hat sie genau getan und wie habt ihr genau reagiert?


    Zitat

    jetzt wollte ich gestern mal sitz üben, klappte aber irgendwie nicht. haben ein buch zuhause indem steht dass man ein leckerchen über den kopf nach hinten führen soll udn dass die hunde sich dann von alleine hinsetzten, aaaaber sie geht einfach ein paar schritte zurück :roll:


    Du führst falsch. Futterführen ist nicht so einfach wie es immer aussieht ;)


    Zitat

    welche möglichkeiten gibts denn sonst noch außer hinten runterdrücken?


    Hinten runterdrücken ist keine Möglichkeit, das ist eine Katastrophe.
    Dass es nicht funktioniert hat, liegt nicht an der Methode sondern an der Ausführung. Futterführen muss man lernen.


    Und - die andren haben es ja schon gesagt - es ist viel zu früh um dem Hund mit Übungen zu kommen.

    Zitat

    Hallo,


    bin mal gespannt, was die Trainerin dazu meint.


    Also rein von der Beschreibung her, würde ich nicht sagen, dass deine Maus unsicher ist. Sie scheint mir sogar sehr sicher zu sein und weiß genau was sie da macht.


    Natürlich weiß sie, was sie tut.
    Das Problem lösen, das in ihren Augen besteht.


    Zitat

    Die eine Trainerin sagte, dass sie die Kontrolle hat und unsicher wäre, ein unsicherer Hund hätte aber keine Kontrolle, sondern würde flüchten.


    Das ist nicht richtig.
    Es gibt Hunde, die Unsicherheit nach hinten umsetzen - also flüchten. Und es gibt Hunde, die gelernt haben, dass der bessere Weg die Umsetzung nach vorne ist - also angreifen. Das kann so weit gehn, dass ein Hund aktiv auf Menschen zugeht, dann die Situation kippt und es brenzlich wird. Sowas hab ich hier sitzen. Entgegen weit verbreiteter Meinung ist der klassische Beißvorfall mit einem Angstbeißer eben NICHT der Hund, der in die Ecke gedrängt keine Fluchtmöglichkeit mehr hat.


    Zitat

    Also musst du am Kontrollverhalten arbeiten und nicht an der Unsicherheit, denn die hat sie nicht. Wenn sie an fremden Menschen vorbeigeht, würde ich in meinem Training keine Leckerchen geben, Umkehrschluss könnte nämlich sein, "ich knurre und dafür gibts ein Leckerchen". Und das Leckerchen hat letztenlich nichts mit Eurer Beziehung zu tun, klar man kann es als Motivation nehmen, aber nicht in Bezug auf "Menschen anknurren".


    Ich finde, das Timing, das Spatzine beschreibt, klingt ziemlich passig. Von daher denke ich nicht, dass eine Fehlverknüpfung der Punkt ist, zudem es dann auch hätte schlimmer werden müssen - was es nicht ist. Es bewegt sich auf ein und demselben Level.



    Spatzine


    Was mir auffällt, ist, dass es mehrfach Situationen gab, in denen sie schon früh zeigt, dass sie überfordert ist, die Situation entsteht aber ungehindert und wächst in die Eskalation.


    Beispiel: Besuch kommt. Der Hund knurrt schon angesicht der fremden Leute, die immer näher kommen. Trotzdem wird der obligatorische Handschlag mit dir nicht verhindert. Es kommt zur Eskalation für den Hund. Hund lernt "immer wenn ein Fremder Distanz X unterschreitet, bedrängt der uns danach".


    Offenbar hat sie ja auch ein Problem mit großen, dunklen Gestalten, deren Kontur unklar ist oder die sich unklar bewegen. Das kannst du mit ihr üben, indem du und ihr gut bekannte Leute sich mal "verschleiern". Wenn Hund verunsicherung zeigt, wird gestript bis "HUI guck mal das bin ich!" Gute Hilfsmittel hier sind auch Hüte, Schirme etc.


    Die Handschlagsituationen würde ich so nicht mehr zulassen, so lange der Hund schon vorher kippt.


    Was mir spontan einfiele:
    Tütchen mit Lecker in die Tasche, wenn Bekannte auftauchen auf Distanz anhalten - möglichst nicht zu laut, sonst bellt der Hund noch mit - Tüte rüberschmeißen, die sollen langsam(!) auf euch zukommen, den Hund nicht ansehen, wenn möglich auch leicht bogenförmig laufen, nicht zu frontal auf euch zu und je Meter deinen Hund mit einem Lecker bewerfen.


    Wenn der Punkt erreicht ist, an dem der Hund das Lecker nicht mehr nimmt, weil er der Situation nicht mehr traut, brecht ihr für die Situation ab..

    Meine Hündin hat erst vor einigen Monaten endlich(!) wieder angefangen gegen Menschen zu knurren.


    Weißt du, was sie vorher getan hat?


    Beißen. Und zwar ohne Bellen, Knurren, ohne irgendeine Vorwarnung außer einer Lefze, die im direkten Moment davor zuckt, nachdem der Hund für Sekunden steif wurde.


    Ein beißender Hund ist ein Problem. Aber ein Hund, der nicht mehr knurrt, ist gefährlicher.


    Das, was du hier immer wieder wiederholst, dass die einhellige Meinung die ist, dem Hund das Knurren um Himmels Willen nicht zu verbieten, verstehst du schlichtweg grundfalsch.


    Du bist nicht in der Position deinem Hund eine Emotion zu verbieten. Du verbietest in dem Augenblick nicht die Aggression, du verbietest nur den sichtbaren, hörbaren Ausdruck. Der Hund wird in der nächsten Situation genauso aggressiv sein wie vorher. Vielleicht sogar aggressiver. Aber er wird es nicht mehr in einem Stadium zeigen, in dem man noch eingreifen kann.


    Und auch ich möcht gern nen Link zu der Story, bei der ein Hund gebissen hat weil das Knurren nicht unterbunden wurde.


    Zeigen.
    Verlinken.


    Zeig mir einen einzigen Thread, in dem jemand nach Hilfe gefragt hat, weil der Hund knurrt, bei dem die mehrheitliche Aussage kam, es wär unproblematisch und dann ein Beitrag vom selben User kam, dass der Hund beißt.


    Es gibt in der ganzen Story keinen griffigen Hinweis darauf, dass der Hund sein Sofa verteidigt hat, wenn man davon ausgeht, dass der Umstand, dass er auf dem Sofa lag, als er geknurrt hat, nicht als allumfassendes Argument gelten lassen will.


    Es gibt auch keinen griffigen Hinweis darauf, dass er was gegen Kinder hat. Das Mädchen war ja nicht das erste Kind, dem er begegnet ist.


    Vorher war nie was.
    Danach war auch nichts.


    Es war ein einzelner Vorfall.


    Ich bin grade kreuzfroh, dass die Halterin selbst so bodenständig mit der Situation umgeht.

    Wenn er zu wem hin will, kommt es drauf an, wie er sich benimmt.
    Ist er einfach neugierig, freut sich, ist entspannt, kann es sich lohnen das zu erlauben - natürlich nicht willkürlich beim Postboten, sondern mit Leuten, mit denen ihr euch absprecht.


    Er kann das ggf. als Alternativverhalten etablieren und eben statt "Ein Feind! Ein Feind!" umschalten auf "Ui, Besuch! Ui, Besuch!"


    Wann genau schlägt er denn an?
    Beim Klopfen/Klingeln?
    Wenn er fremde Stimmen hört?
    Wenn er Fremde sieht/riecht?


    Wo ist sein Reaktionspunkt?

    Zitat


    .... wieso? der Hund hat "Beute" so oder so und will sie eher nicht so gern wieder abgeben - ich denke auch nicht, dass er da unterscheidet nach "das hat sie mir gegeben, das gehört für immer mir" oder "das habe ich gefunden, das wollte sie offensichtlich zwar auch nicht (hats mir also überlassen bzw. nicht für sich beansprucht) aber das muss ich wieder abgeben"
    Für mich nicht logisch.....


    Also mein Hund unterscheidet da sehr sauber.


    Es gibt die Dinge, die ich ihr gebe, die bekomm ich natürlich auch wieder, wenn ich sie möchte, aber grundsätzlich ist meinem Hund offenbar bewusst, dass es dann ihrs ist, wenn ich es ihr gebe - allein Anhang des Entspannungsgrades reichlich deutlich.


    Wenn sie etwas "findet" innerhalb der Wohnung, "fragt" meine sowieso immer erst, im Zweifel indem sies mitnimmt, mir bringt und guckt, was ich dazu sage. Wobei sie nur Dinge "mitnimmt" die im Hundeschrank liegen. Alles andre wird verwiesen, bis ich ihr ansage, wies damit weitergeht.


    Draußen ist es wieder anders, wenn sie da was findet, muss ich ihr ggf. aktiv sagen, dass sie nicht drangehn soll bzw. nehm es ihr weg oder lass sie es ausspucken. Auch kein Problem.


    Aber ich hab von Haus aus nicht so die panische Angst vor Statusverlust, daher brauch mein Hund nix hergeben, weil ich "Chef" bin. Mir reicht, dass sie es mir gibt, weil sie mir vertraut.


    Knurren gehört zum ganz normalen Kommunikationsrepertoir eines Hundes. Wenn ich damit ein Problem habe, schaffe ich mir keinen Hund an.


    Hunde sind Raubtiere, Säugetiere, Caniden. Alle drei Gruppen haben was gemeinsam - übrigens auch mit dem MEnschen - Aggression gehört zu ihrem natürlichen emotionalen Spektrum. Wenn ich damit ein Problem habe, schaffe ich mir keinen Hund an.


    Hunde sind in sozialen Gefügen lebende Beutegreifer. Entsprechend sind verschieden intensive Ausdrücke von Aggression Teil ihres natürlichen Verhaltens- und Emotiosspektrum. Wenn ich damit ein Problem oder Angst davor habe, schaffe ich mir keinen Hund an.



    Es gibt nichts schlimmere, als Menschen, die völlig überzogen auf Ihre Hunde reagieren. Das ist den Tieren gegenüber hochgradig unfair, nicht artgerecht und kann im Extrem regelrecht zum Psychoterror ausarten.


    Und so werden Hunde dann tatsächlich gefährlich. Durch den Mensch, der in der Leine hängt und panisch "Rex, AUS!! AUS!!" kreischt, weil "Rex" einen entgegenkommenden Hund angewufft hat. Durch Leute, die ihre Hunde maßregeln, weil die aus dem Schlaf hochgeschreckt zupacken und das mit dem "angreifenden" Menschen verbinden, weil sie gar keine andre Wahl haben. Oder eben Leute, die auf den Hund einwirken, weil er knurrt. Und dann wundern sie sich ein paar Monate oder Jahre später... "er hat einfach zugebissen! Ganz urplötzlich! Er hat nicht mal geknurrt!"


    Das hat nichts mit Abwarten zu tun oder mit "es wird schon werden" sondern damit, dass diese völlig überzogene Hysterie wenn Hund sich wie Hund benimmt ein Auswuchs dieser widerlichen "Ich will einen Hund - aber ohne Knurren, Bellen, Sabbern, Markieren und Terretorialverhalten bitte!" - Mode, die um sich gegriffen hat ist.


    Und mir ganz persönlich wär in so einer Situation das Risiko, dass es vielleicht doch NICHT so ist, wie ich es mir in meiner mediengesteuerten Paranoiafantasie zusammendichte, deutlich zu groß und damit das Risiko, dass ich dem Hund erst beibringe, dass Kinder gefährlich sind, weil Frauchen immer durchdreht, wenn eins auftaucht.


    Das hat nichts mit Abwarten zu tun.
    Weniger ist manchmal einfach mehr. Und blinder Aktionismus hat in der Hundeerziehung nichts zu suchen.