Beiträge von Fusselflitz

    2h täglich sehen ist aber eine komplett andere Baustelle als ein Hund, der 24/7 bei dir ist UND aufgrund einer solchen Problematik auch durchgehend auf dich und nur dich angewiesen ist, weil man ihn eben nicht ohne Weiteres in Betreuung geben kann. Egal durch wen. Und auch dieses Hab-Acht, das Junimond beschreibt, lässt sich in 2 Stunden einfach nicht wirklich nachvollziehen.


    Mach die Probetage. Schau wie es dann aussieht.


    Ich würde sogar eher eine Probewoche machen, damit du direkt Hund + dein Alltag erleben kannst. Denn auch das ist nochmal anders als die Situation am Wochenende. Grade mit einem solchen Hund.

    Ich will ganz ungeschönt offen zu dir sein, weil ich glaube, das Thema ist viel zu ernst und weitreichend für dich und den Hund, um es anders zu machen.


    Kann man so einen Hund übernehmen, weitgehend gesellschaftssicher führen und halten? Ja, kann man.


    Wichtiger fände ich die Frage:
    Kannst du das?


    Ich kann mir für einen solchen Hund tatsächlich keine ungünstigere Konstellation vorstellen als einen mit dem Thema noch unerfahrenen Studenten. Das fängt schon mit der Bahnfahrerei an. Klar kann man auch mit einem solchen Hund Bahn fahren. Die Frage ist: Muss man?


    Dann eine Stadtwohnung - für einen Nähesensiblen Hund im Kontext Menschen echt keine Ideallösung. Du bist bisher mit ihm Gassi gegangen - ein enges Treppenhaus ist ein komplett anderes Thema. Insbesondere sobald dir ein Nachbar entgegenkommt.


    Ich will dir das wirklich nicht schlecht reden, denke aber tatsächlich, du hast aktuell keine klare Idee dessen, wie das aussehen würde, wenn der Hund wirklich bei dir lebt.


    Ja, man kann da viel machen um Zwischenfälle zu vermeiden, aber einen erwachsenen Hund mit dem Status kriegst du nie wieder in Lassie verwandelt. Das funktioniert einfach nicht. Du kannst ihn sichern und mit ihm arbeiten, kannst Zwischenfälle weitgehend verhindern und Co. aber er wird niemals ein Hund werden, der freudestrahlend fremden Menschen auf den Schoß klettert.


    Der große Nachteil in meinen Augen bei dieser Konstellation hier ist, dass du ihn eben "nur" im Tierheim-Gassi-Kontext kennst also ziemlich weit entfernt von seiner Kernproblematik. Wenn du mit ihm Gassi gehst, dann werden sich ja fremde Menschen und Hunde in gewissen Grenzen halten. In einer Stadtwohnung resp. in der Stadt ist das eine vollkommen andere Situation. Da sind überall fremde Menschen und Hunde. UND es sind unglaublich viele dumme Menschen, die auch bei einem Schäferhund auf ein "Bitte etwas Abstand halten!" mit "Wir hatten früher mal selbst Hunde!" u.ä. quittieren. Sicher nicht so viele wie bei einem kleineren, niedlich guckenden Hund, aber man sollte nie die Idiotie mancher Menschen unterschätzen.


    Ich denke, einen solchen Hund sollte man kategorisch nur dann aufnehmen, wenn man definitiv damit leben könnte, wenn er sich nicht (radikal) positiv verändert. Dann ist man imho realistisch eingestellt dem Tier gegenüber.


    Alles andere führt in meinen Augen bestenfalls nur zu Enttäuschungen, im schlechtesten Fall zu Zwischenfällen, weil man sich aus lauter Verzweiflung den Hund verharmlost im täglichen Umgang.

    Naja, dass mehr via Pfeifen geht als nur "Komm" zeigt dir ja jeder Schäfer bei der Arbeit eindrucksvoll. Insbesondere mit nem Border ;)


    Ich hab ne Doppelhornpfeife und damit kann man weit mehr als Pfeifen oder Trillern. Schon ob du kurz oder lang pfeifst, einmal oder mehrmals etc. es gibt ja zahllose Varianten. Meine Lösung wäre, dass die Pfeife grundsätzlich beim Hundezeug ist, sprich bei Leine und Halsband. Und insbesondere beim Aufbau MUSS sich halt partout jeder an die Linie halten. Wenn du mühsam den Not-Pfiff aufbaust und dann die Oma mit dem Hund raus geht und immer mal pfeift, wenn der Hund rankommen soll, kannst du die Pfeife in Bälde wegschmeißen.

    Du widersprichst dir ja selbst ... erst gehst du nur spazieren und machst einmal die Woche 10 Minuten "was" mit dem Hund - das wär in meinen Augen für quasi jeden halbwegs ausgewachsenen Hund zu wenig an Kopfarbeit, wenn ich mal davon ausgehe, dass auf den Spaziergängen eben auch nix weltbewegendes passiert - und dann wieder machst du jede Menge mit dem Hund?


    Was nun?


    Zudem der Hund aus seiner Sicht nix zerstört. Der Hund weiß nicht, dass irgendetwas teuer, ungesund oder sonstwie unbekaubar ist, der nimmt sich, was ihm da halt irgendwie zusagt, weil es gut riecht, die Konsistenz oder der Geschmack oder das Material ihn dahingehend anmacht.


    Die in meinen Augen blödeste Idee, auf die man dabei kommen kann, ist, dem Hund irgendwelche menschlichen Motivationen zu unterstellen. Der holt sich was zum Zerlegen, weil Hunde eben Dinge zerlegen und bekauen. Das hat absolut nichts mit menschlicher Zerstörungswut zu tun.


    Hat der Hund denn ausreichend Kauspielzeug, das er gut annimmt?
    Da muss man ggf. auch mal etwas rumprobieren, bis man die Favoriten gefunden hat.


    Je nachdem wie stark der Reiz ist - meiner hat den ganz kräftig - Dinge zerfleddern zu wollen, lässt sich das ganz simpel kanalysieren, indem man ein Spiel draus macht. Mit Frauchen zusammen Dinge zerreissen macht a) viel mehr Spaß als alleine und b) hat Frauchen grundsätzlich die tollsten Sachen zum kaputtmachen. Mein Hund kriegt grundsätzlich die Verpackungskisten von gewissen Lebensmitteln und darf die in Teamarbeit mit mir in winzige Fissel zerschreddern. Macht ihm einen irren Spaß, kommt ca. 1 mal wöchentlich vor, kostet mich jeweils ca. 10 Minuten und seither keinerlei Probleme mit dem Zerstören irgendwelcher anderen Dinge.


    Ein anderes Thema ist, dass der Hund grundsätzlich nicht eigenmächtig an irgendwelche Dinge auf Tischen, Schränken oder gar dem Herd zu gehn hat! Das ist eine Grenze, die der Hund offenbar nicht kennt und die gesetzt werden muss, schon um den Hund vor irgendwelchen Messern, heißen Töpfen und Co. zu schützen!

    Also sorry, ich will ja bitte nichts verharmlosen, aber da hat ein Border Collie, der vorher durch Toben hochgepusht worden ist einer Jugendlichen, die dazukam - die er vermutlich nicht ganz für voll nimmt - ins Hosenbein geschlonzt, nachdem lautstarkes Auffordern zum Spielen nicht prompt befolgt wurde.


    Meiner Erfahrung nach "beißen" Hunde nicht versehentlich daneben. Und man "schafft es auch nicht grade noch so" irgendwas weg zu ziehen, der Hund ist immer um ein Vielfaches schneller, wenn er denn will. Und Hundezähne sind spitz in einem Reißgebiss wie beim BC.


    Wenn die gebissen hätte, wären mindestens Löcher in der Hose - meine Meinung.


    Du klingst sehr sehr unerfahren, SaLuu. Dass Hunde z.B. auf Kopfbedeckungen, Schirme, andere Dinge, die eine Silhuette verändern, stark reagieren ist nicht allzu selten. Nun hast du dir mit der Erfahrung, die du hast, ausgerechnet einen Border nach Hause geholt. Da wäre in meinen Augen mal dringend intensives Einlesen und Einarbeiten in die Materie Hund gefordert.


    Mit Prägephase und Co. hat das gar nichts zu tun.

    Versteh ich das richtig, dass der Hund deiner Freundin sich deinem Hund gegenüber praktisch alles erlauben kann, ohne dass einer von euch irgendeine Notwendigkeit sieht, einzuschreiten, wenn dein Hund sich aber - zu recht - zur Wehr setzt bzw. ihrem Hund Grenzen setzt, dann kommt ihr in Bewegung?


    Wie wärs denn mal damit die kleine Zicke so einzubremsen, dass es gar nicht so weit kommt, dann muss dein Hund das auch nicht alleine klären. Oder ihr haltet euch raus - dann aber auch in jeder Hinsicht.

    Hallo zusammen,


    wer sich uns anschließen möchte, ist gerne willkommen.


    Wir treffen uns täglich (Werktags) um 13:00 Uhr am sog. "Hausgrundweg" (250m nach Abfahrt "Heydenmühle" in Richtung Nd-Klingen, asphaltierter Weg rechts ab) und sind anschließend mit unseren Hunden (2 Ridgebacks, Altd. Tiger, Schokolabbi) in den Feldern zwischen Nd-Klingen und Reinheim unterwegs.


    An den Wochenenden sind wir nicht bzw. wenn, dann nur zufällig da.


    Bewaffnung mit Leckerchen wird ausdrücklich empfohlen.


    Die Hunde stehen alle gut im Gehorsam und sind verträglich bis überdurchschnittlich gutmütig. Auch kleinere Hunde sind daher kein Problem.

    Eines hab ich beim stillen Mitlesen immer im Kopf gehabt, wollte aber nicht das Thema zerfusseln:


    Wie erging es denn dem Freund mit den Verletzungen von dieser allerersten massiven Attacke?
    Das ging vor lauter Hund ja völlig unter, aber wenn ein Hund dieser Größe auf Augehöhe ne harte Attacke fährt auf nen Menschen, der mit nix rechnet, müssen ja böse Verletzungen bei rausgekommen sein ...


    Bei ihm auch alles verheilt?

    Wer so wenig Ahnung von hündischem Verhalten hat, dass er glaubt, ein Nackengriff oder ein Alphawurf sei irgendwie "artgerecht", dem gehört nicht nur ne Anzeige an den Hals, der sollte keine Hunde kriegen.


    Es wird in diesen Diskussionen immer wieder willkürlich durcheinander geworfen


    - körperliche Einwirkung auf den Hund generell
    - besagte Praktiken
    - Einwirkung vs. positives Rauskonditionieren


    Warum?


    Darum geht es nicht. Es geht einzig um die Frage, ob pseudo-artgerechte Gewalteinwirkung auf den Hund Platz in der modernen Hundeerziehung und -ausbildung haben kann und soll. Und da antworte ich ganz klar: Nein.


    Zum einen nicht, weil 8 von 10 Leuten, die es anwenden, das auf Basis einer Dominanztheorie tun, die Bullshit ist. Meint, desto weniger Ahnung desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass solche Methoden genutzt werden und umso geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die auch nur im Ansatz situativ angemessen genutzt werden, sofern das grundsätzlich möglich ist.


    Einen Hund im Nacken packen und schütteln ist einfach keine simple körperliche Einwirkung.

    Kann man nicht beantworten, finde ich. Wenn ich weiß, wie ich nen Hund ausbilde und auslaste, Hundekontakte sicherstellen kann etc. brauch ich in meinen Augen keine HuSchu und keinen Verein. Da kann´s auch mal eher schaden als nützen (in der HuSchu in der Jacks bester Kumpel unterwegs ist, wird gelehrt, man bringe einem Hund das "Platz" bei, indem man ihn sitzen lässt und ihm dann die Vorderfüße wegzieht und so manche SV-Ortsgruppe auf dem Land könnte bei mir zu ner Vorstrafe führen, bis ich da wieder wegkomme).


    Wenn ich aber einen Hund hab, der Beschäftigung braucht, und ich weiß nicht wie, wenn ich die Ausbildung grundliegend alleine noch nicht wirklich hinkriege, ohne 17 Methoden durch zu probieren oder wenn ich ernste Probleme mit dem Hund bekomme, dann ist Hilfe von außen bzw. die Möglichkeiten, die Verein oder HuSchu bieten können sicher viel wert.


    Mir persönlich ist der Verein vor allen Dingen wegen der festen Trainingszeiten und dem THS sehr sehr wichtig. Zum einen um ihn auszulasten, zum andren ist es auch für mich zum schnacken nett.