Ich hab hier auch einen Tierschutzhund aus Gran Canaria auf dem Sofa liegen und er zeigte nach ein paar Wochen bei uns genau das gleiche Verhalten. Am Anfang machte ich mir auch große Sorgen, dachte es tut ihm was weh, er hat Angst, oder oder.
Aber ich bin mir mittlerweile fast sicher, dass Harpo einfach ein Freigeist ist, der seine Gassi"freizeit" selber bestimmen möchte. Viele Straßenhunde leben für sich auf der Straße, können gehen, wohin sie wollen und selbstständig entscheiden. Wenn sie dann in Deutschland auf einmal mit einer Leine an einen Menschen gefesselt völlig unselbstständig und passiv ihre Runden gehen sollen, fällt das schwer. Ich glaube, diese Eigenständigkeit verlernt sich auch nicht und mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt. Bei Harpo ist es auch so, dass er viiiel lieber sein Stadtviertel patrouilliert, also richtig gehend feste Routen abläuft und dabei Geschäfte abgrast, bei denen eventuell was zu holen wäre - wie z.B. die Post, in der es öfter Frolic gibt, oder die Hundefuttergeschäfte, Hundefriseur usw. Ich würde viel lieber stundenlang im Wald spazieren, musste aber einsehen, dass mein Hund mehr Spaß hat, in der Stadt unterwegs zu sein.
Nach fünf Jahren haben wir zusammen einen Mittelweg gefunden: Oft darf Harpo mit bestimmen, in welche Richtung er gehen möchte, ob Stadt oder Park. Aber genauso oft setze auch ich mich durch, dann gehen wir eine schöne lange Naturrunde oder eben nicht zum fünfzigsten Mal zur Post. Ich denke, die Mischung muss stimmen, denn wenn es nur nach Harpos Nase ginge, hätten wir sicher auch ein Durchsetzungsproblem, bestimmen nur wir über seine Runden, wird er missmutig und hat keine Lust auf Spaziergänge mehr. Ich könnte mir vorstellen, eure Hündin ist auch ein Freigeist.