Hallo ihr Lieben!
Ich bräuchte ein paar Tipps oder Hinweise, wie ich meinen Hund am besten im Alltag beschäftigen kann.
Ich hab wahrscheinlich schon zu viel über alle möglichen Auslastungsformen gelesen, dass ich mich jetzt in der Thematik verrannt habe und mich regelmäßig dabei erwische, mich auch jeden Tag zu fragen, wie ich mich mit meinem Hündchen zusammen beschäftigen kann, was ihm und mir auch gemeinsam Spaß macht.
Zur Vorgeschichte: Wir haben jetzt seit zweieinhalb Monaten einen kleinen kastrierten Rüden aus Gran Canaria bei uns. Dort verbrachte er einige Zeit in einem privaten Tierheim im Hausrudel, nachdem er aus einer Tötungsstation gerettet wurde; vorher lebte er höchstwahrscheinlich als Straßenhund. Er ist jetzt ca.2 Jahre alt und 10kg schwer. Er hat sich sehr gut eingelebt, schmust viel und ist ein anspruchsloser aber aktivitätsliebender und ausdauernder Geselle. In meinen Augen ist er ein relativ ausgeglichener Hund, der aber bei übertriebenen Herumtoben schon mal seine 5 Minuten kriegt und dann ein bisschen überdreht . Ich bin auch eher der ruhige Typ, weswegen extreme sportliche Aktivitäten eher nicht so passen würden.
Unser Alltag gestaltet sich so: Wir gehen jeden normalen Werktag so ca. zweieinhalb bis drei Stunden Gassi. Da wird Sitz, Platz, Fuß, Aufmerksamkeit und Hierher verstreut in sich anbietenden Alltagssituationen geübt (an Straße, bei Passanten etc.), bei niedrigen Mauern und Baumstämmen Minimalisten-Agility betrieben und auch Anfänger Nasen-Leckerli-Sucharbeit gemacht.
Jeden zweiten Tag gibt´s dann entweder den gefüllten Kong oder einen Kauartikel zum Beschäftigen zu Hause, ansonsten ist Ruhe daheim, die er auch in Ruhe verbringt.
Mein Problem: Wir können nicht mit ihm Spielen, da er Spielzeuge links liegen lässt. Hin und wieder kampeln wir zwar oder spielen so ein zwei Minuten draußen Fange, aber ansonsten ist gemeinsame spaßige Beschäftigung eher selten. Dabei würden wir so gerne gemeinsam mit ihm so richtig Spaß haben und dabei gleichzeitig auslasten.
Was ich schon ausprobiert und dann doch bezweifelt habe:
1. Clickern. Allerdings hab ich so ein Erziehungsclickerbuch, wo an erster Stelle das Schau geclickert wird, ansonsten Sitz, Platz etc. Hat uns beiden nicht so viel Spaß gemacht... Wär es besser Tricks einzustudieren, bei denen er kreativ sein muss?? Macht das Hunden mehr Spaß?
2. Futterdummy gekauft, mit dem Ziel apportieren zu erlernen: Hündchen holt sich ihn, läuft zu mir hin uuuund .... vorbei. Versucht ihn immer trotz mehrmaligen üben selber aufzubekommen, hat dabei schon das Bändchen vom Reißverschluss "entfernt". Auch sonst hab ich Angst, dass es sich eher zu einer Gehormsamkeitsübung entwickelt.. Ist Apportieren wirklich eine spaßbringende gemeinsame Beschäftigung für Hund und Frauchen??
3. Beschäftigung zu Hause: Leckerli verstecken. Futter in Fläschen, Papp-Röhren und Kartons verstecken. Wohnzimmeragility. Ergebnis: Hund patrouillierte in regelmäßigen Abständen die Wohnung, ob Frauchen netter Weise schon wieder Essen hingelegt hatte. Jetzt gibt´s nur noch einen großen Karton mit Zeitungspapier, Leckerlis und vielleicht nem Kauknochen gefüllt, wenn allein sein angesagt ist. Da hat er vieeel Spaß!
4. Nasenarbeit: Leckerlis werden bevorzugt im hohen Gras gesucht. Wir legen auch manchmal kleine Wurstfährten mit ausgehöhlter und mit Wurst wieder aufgefüllter Plüschkatze als Jackpot . Hab das Gefühl, dass es dem kleinen Hund Spaß macht. Er ist zumindest sehr konzentriert und ganz begeistert dabei und sucht auch immer sofort in der Ecke, auf die ich hindeute. Zur Vertiefung habe ich mir also das Buch "Spurensuche" von Anne Lill Kvam zugelegt. Dort wird aus dem Suchen aber eine regelrechtes Intensiv-Training. Geht da dann nicht auch der Spaßfaktor flöten?? Ist Nasenarbeit überhaupt eine gemeinsame Beschäftigung (der Hund sucht ja alleine)?
Ja, das ist mein Beschäftigungsdschungel, in dem ich mich verrannt habe...
Habt ihr vielleicht noch Ideen, Ratschläge oder Hinweise?
Vielen Dank und Liebe Grüße schonmal!