Braucht man so ein Fehlerwort? Reicht es nicht aus, zu belohnen wenn er es richtig macht und zu wiederholen, wenn nicht?
Beiträge von Kartoffelpelle
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Mal was anderes. Anfangs wurde gefragt ob man das permanent machen muss. Klar gibt es bei einem Hund kein Vielleicht. Aber genauso gibt es manchmal auch Orte, wo man einfach mal irgendwann ankommen MUSS. Wenn ich mit Wuffel mal zum Bäcker muss ist es reichlich hinderlich, dauernd wieder umzudrehen (so handhabe ich das mit meinem in der Regel nämlich auch).
Daher als Einschränkung: wenn Kommando, dann immer gleich. Also wenn ich am Üben bin den Hund immer wieder korrigieren und konsequent bleiben. Wenn dazu aber einfach mal keine Zeit ist: einfach nicht beachten. Dann muss er sich halt in die Leine schmeißen, wichtig ist, dass dann nicht groß zu kommentieren. Dann hats auch keine Negativauswirkungen, es dauert vielleicht allenfalls ein paar Tage länger mit der Leinenführigkeit...
Damit will ich nicht sagen, dass es nicht sinnvoller ist, das IMMER zu machen. Aber es ist leider nicht immer möglich...
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*schäm* Entschuldigung dass ich so furchtbar viel geschrieben habe... ist mir gar nicht aufgefallen!!!
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Ich kann dich auch SO gut verstehen... ich habe auch seit 2 1/2 Monaten einen Mischling aus dem TH und habs mir zugegebenermaßen ganz anders vorgestellt. Ist nicht mein erster Hund, aber der erste aus dem TH...
Du sagst deiner kommt aus Spanien. Ist irgendwas von seiner Vorgeschichte bekannt? Straßenhund oder aus privater Haltung? (falls du das schonmal geschrieben hast, entschuldige --> hab mich vor ein paar Tagen durch den Thread durchgelesen und hatte noch keine Zeit, zu antworten, da vergisst man einiges wieder).
Meiner ist knapp 4 und kommt aus der Türkei von der Straße. Rasse: vom TH angegeben war Schäferhundmix, aber alle sonstigen Vermutungen gehen in die Richtung Malinois, Kangal, Husky... also alles keine entspannten, ruhigen und unanstrengenden Hunde, und dann mit der Vorgeschichte... ich heule mich ebenfalls grad in einem anderen Forum aus und da wurde ebenfalls drauf getippt dass Pelle auch ein HSH ist.
Ich kenne mich da auch gar nicht mit aus und bin grad im Moment mit Pelle total überfordert, aber wir kämpfen und arbeiten und üben und ich würde das Miststück auch um keinen Preis wieder abgeben .
Natürlich kann man Hunde (vor allem nicht unbesehen) vergleichen, aber ich denke mal die TH-Vergangenheit sowie Mittelmeerhund und was du sonst so schreibst lässt Ähnlichkeiten vermuten. Und da würde ich raten: auf jeden Fall immer ruhig bleiben. Dein Hund hat nie gelernt, Bindung zu Menschen aufzubauen, das war bei meinem auch so. Und er hatte es prima raus, sobald ich genervt, laut, ungehalten oder was auch immer wurde, sofort auf Durchzug zu schalten. Und ich vermute genau das macht deiner grad auch: er kennt das alles nicht und er weiß auch gar nicht, warum er sich damit befassen soll. Wahrscheinlich war er es auch gewohnt, genau wie mein Pelle, einfach wegzugehen wenn er mit was nix anfangen kann. Also bei Pelle wirkt ein ruhiger Ton schon Wunder. Das bedeutet nicht unbedingt immer Honig ums Maul schmieren, klare Ansagen gehören auch dazu. Aber es bringt nichts, ihn genervt anzumotzen, wenn er nicht reagiert...
Wie verhält sich dein Wuffel denn, wenn ihr weg wart (bleibt er schon allein zuhause?) und ihr kommt wieder? Weil, bei Pelle war das bemerkenswert: anfangs völlig problemlos, da hat es ihn gar nicht gestört wenn wir gegangen sind und er hat auch keinen Affentanz aufgeführt wenn wir zurück gekommen sind. Ein müdes Schwanzwedeln, mehr nicht. Dann nach ner Zeit eine 180°-Wendung: plötzlich fing er an wie blöde zu bellen, wenn wir die Wohnung verlassen haben. Gleichzeitig gabs auch ein Risenspektakel wenn wir wieder da waren. Und natürlich die Zerstörungswut, wenn er allein ist... anfangs war alles komplett unberührt hinterher, jetzt ist z.Zt. immer irgendwas kaputt... bei Pelle war halt deutlich merkbar, wann er anfing, uns als sein Rudel zu akzeptieren. Vorher waren wir nur zufällig da oder so...
Erzähl doch nochmal ein bisschen. Wie verhält sich deiner genau beim Spaziergang? Wenn ihr weg seid? Verhält er sich in der Wohnung viel anders als draußen?
Wir haben ziemlich bald nachdem wir ihn hatten auf Handfütterung umgestellt, und das hat auch glaub ich ziemlich gut geholfen. Nur haben wir glaub ich den Fehler gemacht, ihn mit Leckerchen zu den Übungen zu "verführen", d.h. wenn er irgendwas machen sollte haben wir damit vor seiner Nase rumgewedelt. Mit dem Ergebnis dass er jetzt kein Haar rührt, sofern wir ihm nicht etwas anbieten dafür... er ist furchtbar berechnend.
Also mein Tipp wäre vor allem: Mach dich nicht verrückt. Das habe ich auch gemacht gerade in den ersten Wochen. Man hat Sorge, dass man einen total abgedrehten Hund hat, den man nie in den Griff bekommen wird, und dass man ja überhaupt 1.000 Fehler machen könnte und oh Gott oh Gott, wie soll man das bloß hinkriegen. War ja alles ganz anders geplant. Mein Trainer in der Hundeschule hat mir ganz am Anfang gesagt (und es hat sich als mehr als wahr herausgestellt) dass du sowieso erst nach frühestens 6 Wochen wirklich weißt, was für einen Hund du hast. Pelle hat sich als berechnende, intrigante Mistkuh herausgestellt (wie gesagt, ich würd ihn um nichts mehr hergeben, bevor das jetzt falsch verstanden wird; irgendwie bin ich ja auch ein bisschen stolz darauf wie durchtrieben er ist, das zeugt ja auch von hoher Intelligenz... ), davon vor anfangs nichts zu spüren.
Am Wichtigsten für ihn ist, dass du geradlienig bist. Klare Ansagen und Regeln, die du auch durchsetzt (nicht durch Gewalt sondern Konsequenz), und Hartnäckigkeit wird sich auszahlen, ganz sicher.Gib ihm die Zeit, sich einzugewöhnen, aber stell dabei nicht in Frage wer Herr und wer Hund ist. Hört sich jetzt doof an, aber was ich damit meine: keine Extrawürste, um die Bindung zu intensivieren oder so, also kuscheln auf der Couch, weil er ja sooo süß ist oder so... das macht sich hinterher nur negativ bemerkbar. Zeig ihm seinen Platz auf ruhige Art und Weise und ertrag erstmal alles. Es wird sich irgendwann finden... ich glaube nicht, dass du gleich Panik schieben musst und darüber nachdenken musst, ihn abzugeben. Gerade ein Hund mit so einer ungewissen Vergangenheit braucht doppelt lange, um zu erkennen dass er zuhause angekommen ist, und dann, wenn er es irgendwann verstanden hat, wird er die Grenzen austesten.
Wie das aussieht? Also bei uns... Pelle klaut wie ein Rabe, macht alles mögliche kaputt (also auch beides in Kombination: sobald man sich umdreht schnappt er sich einen Schuh um ihn zu zerlegen o.ä.), schaltet bei Kommandos auf stur, die vorher gut geklappt haben (z.B. Sitz, teilweise sogar mit Leckerchen völlige Verweigerung), er fängt an Leute anzupöbeln, er hatte stuben-unreine Anwandlungen (hat z.B. von Anfang an, selbst wo er noch nicht stubenrein war, NIE Haufen in die Wohnung gemacht, plötzlich fing er damit an): also immer schöne Willkommensgeschenke wenn man von wo wiedergekommen ist: der Fußboden übersät mit Fetzen von irgendwas was er bis zur Unkenntlichkeit zerstört hat, in der Luft schwebt ein vertrauter Geruch nach Hundepisse und ähnlichem und man begibt sich als erstes auf die Suche nach der Ursache dessen, man könnte vor Wut schreien und den Hund erwürgen, der währenddessen fröhlich um einen rumspringt und sich ja soo freut, dass man wieder da ist...
Ich will dir keine Angst machen, aber das könnte auch passieren. Und selbst da muss man sich vor Augen halten: das ist normales Verhalten und ändert sich auch wieder, wenn man konsequent bleibt und ihm seine Grenzen zeigt... das WEIß ich nicht; ich hoffe es. Oder besser gesagt: wenn ich nicht fest daran glauben würde hätte ich den Hund längst ermordet... nur wenn er dann abends auf seiner Decke liegt und schläft (vor Erschöpfung weil er wieder den ganzen Tag nur Terror gemacht hat) dann sieht er ja sooo süß aus und man verzeiht ihm alles...
Nein, ehrlich. Ich habe ihn gehasst, ich habe ihn verflucht, ich habe gedacht das würden wir niemals schaffen. Aber mittlerweile (auch nach dem, was ich alles gelesen habe) weiß ich: grad so am Anfang, wie wir stehen, darf man sich nicht verrückt machen. Es wird sich eh noch ganz oft ändern bis er sich eingelebt habt und ihr euch auf einander eingespielt habt...
Durchhalten und weiterkämpfen, dann wirst du bestimmt (und ich auch!) irgendwann einen tollen Hund haben
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Also letztendlich hast du deine Fellnase ja jetzt eh, und ich denke was sich daraus entwickelt, du wirst schon damit umgehen können...
Damit meine ich nicht, dass du nicht vielleicht zeitweise verzweifelt und überfordert bist (so geht es mir z.Zt. ), sondern dass es kaum eine Schwierigkeit gibt, die mit vernünftiger Erziehung nicht auf Dauer zu beheben wäre und dann wird es irgendwann ganz toll sein (darauf hoffe ich ).
Bei meinem (siehe Profilbild) wird auch von vielen vermutet dass ein Malinois mit drin ist. Sicher ist nix außer Schäferhund, alles andere ist reine Spekulation... aber vom Verhalten und der ganzen Art her passt das 1:1.
Und ich kann auch nur unterschreiben: extremst! Er treibt mich in den Wahnsinn, aber es ist auch soooo toll, wie schlau er ist und wie schnell er lernt (leider auch Quatsch wie Türen aufmachen) und wie freundlich und verschmust er ist... auch wenn ich manchmal nicht mehr weiter weiß, ich habs noch nie bereut dass ich ihn habe. Und jeden Tag sind die Fortschritte erkennbar und man freut sich drüber.
Also lass dich nicht von vornherein von einem Namen abschrecken. Vielleicht kommt eh alles ganz anders.
War vorhin auch mal im Mailinois-Forum schnuppern. Da fühlte ich mich nicht zuhause... ist nur was für Reinrassige, glaub ich. Kein Mali-Mix Forum oder so aufzutreiben...
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Auf jeden Fall nimm halte dir ein paar Urlaubstage zurück, falls es doch nicht gleich so reibungslos klappen sollte.
Meinen konnte ich anfangs problemlos mitnehmen, er hat sich nach einer kurzen Weile immer sofort ruhig hingelegt und hat geschlafen. Mittlerweile dreht er ganz schön auf und spielt ein bisschen Boss, da muss ich ihn ziemlich an der kurzen Leine halten. Sprich: er muss bei mir im Moment den ganzen Vormittag (3 Stunden) mit einer kurzen Pinkelpause in der Box verbringen, damit er lernt, Ruhe zu halten. Problematisch wirds im Moment auch, wenn große Männer reinkommen, die bellt er dann an. Das geht nicht in jedem Büro.
Deshalb musst du einfach damit rechnen, dass er aus heiterem Himmel irgendeine komische Verhaltensweise an den Tag legt (ich bin da wohl gebrandmarkt, weil meiner aus dem Tierheim kommt, das muss nicht bei jedem so sein!!), wo du dann spontan erstmal ein bisschen brauchst um dran zu arbeiten, bevor du ihn einfach wieder mitbringen kannst...
Ich hab mir das anfangs etwas einfacher vorgestellt. Ich dachte ich hole extra einen aus dem Tierheim, "da weiß man was man hat" und so... naja, und mit spontanen Verhaltensänderungen ist ja nicht nur bei TH-Hunden zu rechnen, das kommt mit der Pubertät ja genauso. Also mach dich auf alles gefasst und halte einen Plan B bereit
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Das klingt aber als seid ihr auf einem guten Weg...
Gratuliere!
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Ich würde sagen das ist ein ganz normales Verhalten wenn es sich um einen unbekannten Hund handelt.
Der Hund der liegt steht automatisch niedriger in der Rangordnung als der andere. Das kann u.U. gefährlich werden, wenn ein Hund im Anmarsch ist den deiner nicht kennt und somit auch nicht einschätzen kann... also halte ich es für gesünder so wie deiner es macht sich größer zu machen und sich nicht erstmal von vornherein zu unterwerfen und damit zum Opfer per se zu machen.
Ich finde das ziemlich toll, wie dein Hund das regelt, und er missachtet dein "Bleib"-Kommando ja auch nicht... spielt es da wirklich so eine Rolle ob er liegt oder sitzt?
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Ich glaub doch dass man Hunden das Denken nicht absprechen sollte.
Wenn ich Hundi rufe und er hat grad so überhaupt keine Lust und tut so, als wäre er grad waaaahnsinnig mit schnüffeln beschäftigt, guckt absichtlich nicht in meine Richtung: hat das nichts mit Denken zu tun????
Kann ja durchaus sein, dass beim Protestpinkeln beides zusammenkommt, dass das zum Großteil eine körperliche Reaktion ist glaube ich nämlich auch. Aber es gibt Hunde, die das ganz demonstrativ machen, man verbietet ihnen irgendwas, nimmt ihnen irgendwas weg das sie grad haben möchten oder was auch immer: Hundi guckt dich an und fängt an zu strullern.
Ich hab das schon erlebt bei Hunden, wo die Rudelhierarchie noch nicht so ganz geklärt war...
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Zitat
sie hat doch mehrmals geschrieben, dass sie nun pleite sind
Ja, ich habs auch mehrmals gelesen. Danke für den Hinweis. Nur ist "pleite" eine umgangsprachliche Umschreibung, die leider nicht deutlich sagt was wirklich Sache ist. Ich bezeichne mich auch als pleite, weil ich keine Kohle für irgendwelche Anschaffungen habe, aber ich bin nicht verschuldet und komm im Alltag einigermaßen rund.
Ich kann auch verstehen, wenn Dina da nicht so genau drauf eingehen möchte. Mir drängte sich halt nur der Gedanke auf "Wie machen die das???" wenn man liest dass der Hund 5 Autos zerstört hat, von denen nur eins von der Versicherung übernommen wurde...