Respekt vor deiner Freundin, sie muss sich ja ganz schön rumschlagen...
Eine Orga, die einen verletzten und verstümmelten Hund in so einem Zustand vermittelt gehört meiner Meinung nach angezeigt! Tierschutz bedeutet für mich das, was ich hier in meiner Umgebung erlebt habe: dass Hunde zunächst gesund gepflegt und aufgepäppelt werden bevor man sie vermittelt. Ich kenne mich mit Auslandstierschutz gar nicht aus muss ich zugeben. Meiner ist auch gelernter Straßenhund und kommt aus einer Tötungsstation, er kam über eine Flugpatenschaft rüber. Mehr weiß ich da nicht drüber, aber...
Für das Verhalten des Hundes kann man wahrscheinlich niemanden verantwortlich machen. Wie bereits gesagt wurde braucht jeder Hund eine Eingewöhnungszeit und danach zeigt er erst, wie er wirklich ist...
Grad deshalb möchte ich grad nicht in der Haut deiner Freundin stecken! In meinem Pelle steckten auch so einige Überraschungen, als er mal anfing so richtig aufzudrehen. Aber er hat ganz offensichtlich noch keine schlimmen Erfahrungen mit anderen Menschen oder Hunden gemacht, denn er ist gut sozialisiert und wenn er bellt und Theater macht liegt das wohl eher an mir als an ihm...
Es ist eine schlimme Situation, plötzlich einen aggressiven und gefährlichen Hund zu haben, keiner hat sie darauf vorbereitet, und jetzt steht sie da. Als verantwortungsvoller Mensch fühlt sie sich verpflichtet, damit klarzukommen. Aber mal ehrlich: die "normalen" Schwierigkeiten bei der Erziehung meines Straßenhundes sind schon ganz schön viel und reichen aus, dass ich manchmal verzweifelt die Hände überm Kopf zusammenschlage und mich frage wie das jemals funktionieren soll (mittlerweile bin ich überzeugt, DASS es funktionieren wird und dass er mit etwas Arbeit mal ein Traumhund wird), wenn ich bei Pelle mit solchen Problemen zu kämpfen hätte, ich wüsste nicht ob ich damit umgehen könnte.
Ich weiß, dass es für einen Hund schlimm ist, von einer Hand zur anderen weitergereicht zu werden. Aber gibt es nicht einfach auch den Punkt, wo man einsehen und eingestehen sollte, dass man damit überfordert ist (grade als Hundeanfänger) und dass eine erfahrene Hand dem Hund besser tun würde? Es muss ja nicht gleich das Tierheim sein, also WENN ich mal einen Hund abgeben müsste würd ichs glaub ich über Privatvermittlung versuchen, so kann man direkt gucken wo er landet und Einfluss nehmen und man umgeht die blöde Übergangszeit im Zwinger... Nur, wer würde einen derart aggressiven Hund nehmen...?
Will echt nicht demotivieren. Aber meiner Ansicht nach... gibt es auch durchaus Situationen, wo man darüber nachdenken DARF, einen Hund wieder abzugeben, und oft wagt man es dann nicht, weil das so als absolutes No-Go gilt...
Ansonsten kann ichs nur nochmal wiederholen: habe großen Respekt vor deiner Freundin, und auch ich denke dass sie schon unglaublich viel geleistet hat. Und wenn sie sich entscheidet, ihn zu behalten wird es sicher noch viel Arbeit, aber sie scheint ja eine "Durchbeißerin" zu sein und wird es sicher schaffen...
Ich drücke auf jeden Fall die Daumen!! Erzählt mal, wie es weitergeht.
Lg, Corinna