Beiträge von Kartoffelpelle

    Hey Leute,
    als damals Pelle bei uns einzog hab ich im Internet geguckt und einige Anbieter boten da kostenlose Startersets mit Ratgebern und Futterproben etc. an.
    Jetzt habe ich für Lotte geguckt und das scheint es irgendwie so nicht mehr zu geben? Ich weiß noch, dass da ein wirklich schönes von Pedigree bei war, mit Welpendecke und Ratgeber halt und so.
    Hat jemand Ideen, wo es sowas noch gibt? Ich weiß, Werbung ist hier nicht erlaubt, also reicht ja der Anbieter statt eines Links...?


    Das beste Beispiel dafür, das Aversivmethoden immer wieder wiederholt werden müssen. |) Der Hund lernt dabei absolut nichts.
    Doch, Herrchen/ Frauchen sind sch****.



    Anstatt mal ein Alternativverhalten aufzubauen wird gedeckelt, weil es ja so einfach ist.... :mute:


    Warum so herablassend?
    Warum so vorverurteilend? Ich arbeite mit Alternativverhalten. Aber eben auch mit positiver UND negativer Bestärkung. Und zwar weil ich der Meinung bin, dass mein Hund klare Ansagen braucht.


    Vielleicht fragst du da erstmal nach... nicht jeder Hund ist gleich. Meiner ist ein sehr charakterstarker Rassemix, der 3-4 Jahre ohne Bezug zum Menschen auf der Straße gelebt hat. Er trifft gerne seine eigenen Entscheidungen. Lob findet er super, aber wenn ich Verhaltensmuster von ihm nicht mag, dann muss ich ihm das auch sehr deutlich zeigen, denn ansonsten sieht er keinen Grund, dieses Verhalten einzustellen.
    Ja, Wasser ins Gesicht mag er nicht. Das ist ganz sicher aversiv. Aber es tut ihm auch nicht weh und es macht ihm klar, dass etwas unerwünscht ist. Glaubst du ein Kind mag Hausarrest?
    Entschuldigung, aber ich muss mich doch hier nicht verurteilen lassen für etwas, was meinem Hund nicht wehtut und einen guten Lernerfolg erzielt. (Ja, ich weiß ich habe gesagt ich muss es immer mal wieder wiederholen, aber das muss ich bei ihm mit jedem eingeübten Kommando, wenn ich über einen längeren Zeitraum keine Trainingsauffrischungen mache, heißt das für ihn, dass er es nochmal neu ausdiskutieren kann.
    Aber ganz sicher bist du jetzt der Ansicht, dass du das alles ohne irgendwelche aversive Methoden und nur mit Liebe und Leckerchen hinbekommen hättest... was auch sonst. Alleskönner können eben alles.

    Genau so eine Wasserflasche kam bei mir in genau der Situation auch zum Einsatz.
    Sie erzielt auch - anfangs - immer gute Wirkung. Aber wenn ich das dann über einen längeren Zeitraum versuche (denn leider war es mit zweimal nass spritzen bei Pelle nie getan) hat er sich dran gewöhnt. In zweierlei Hinsicht: zum Einen hat das kalte Wasser seinen Schrecken verloren und wenn er wirklich bellen wollte, tat er das trotzdem. Zum Anderen wusste er genau, ob ich die Flasche dabei hatte oder nicht. Und dann wurde sich benommen, solange die Flasche dabei war, wähnte ich mich dann aber in Sicherheit und dachte, das Problem sei gegessen und ich könne die Flasche zuhause lassen... Pustekuchen.
    Ich bin dazu übergegangen, sie grundsätzlich immer in der Tasche zu haben, wenn wir spazieren gehen, und wenn eine Situation kommt, wo ich denke er könnte bellen, dann nehme ich sie vorher schon raus. Aber so, dass er es nicht mitbekommt.
    Daher kommt sie ab und zu mal immer mal wieder zum Einsatz, wenn Pelle sich vergisst (wenn er gestresst ist, bellt er z.B. einen vorbeifahrenden Zug an und so Quatsch). Und im Großen und Ganzen haben wir mittlerweile kaum noch Probleme mit Gebell an der Leine.


    Fazit: ich denke auch absolut, dass man seinem Hund das sowohl an- als auch abtrainieren kann. Oft ist Gebell auch ein Zeichen von mangelnder Auslastung, Stress, Unsicherheit, etc.

    Nachtrag:
    Ich liebe Pelle und ich glaube wir sind gerade durch dieses ganze Theater wahnsinnig zusammengewachsen. Ich bereue keine Sekunde, dass wir ihn damals zu uns geholt haben. Aber ausgehend von der Erfahrung werde ich vorerst von Auslandshunden die Finger lassen. Ist das verständlich? Es klingt irgendwie so böse, und als würde ich Pelle bereuen...

    Alles gut, so habe ich das auch verstanden! :bindafür:


    Interessant, dass soviele von euch das anders sehen. Hätte ich wahrscheinlich drauf kommen können: die Hündin meiner Eltern kommt aus Rumänien und ist denkbar unkompliziert.
    Wahrscheinlich ist es echt Charaktersache und hat sicher auch mit der Rasse zu tun. Wir sind erst nach einer Weile drauf gekommen, dass er ein Kangal-Mix ist und nicht, wie uns im TH gesagt wurde, ein Schäferhundmix. Kangale standen schon damals kurz davor, Listenhunde zu werden. Von daher haben die das vielleicht mit Absicht verschwiegen, damit er leichter vermittelt werden konnte? Ich weiß es nicht, will auch keinem etwas unterstellen. Oder sie kannten die Rasse einfach nicht.


    Ich wurde von mehreren Leuten angesprochen "da ist eindeutig ein Kangal drin!!" und fing dann an, zu googeln. Und war sehr schnell überzeugt. Es passt auch zu seinem Charakter. Kangale wurden als Herdenschutzhunde dazu gezüchtet, selbstständig Entscheidungen zu treffen und sehr unabhängig von Menschen zu agieren. Auch wenn er jetzt sehr an mir/uns orientiert ist, lässt sich in größeren Hundegruppen immer noch ganz deutlich dieses Verhaltensmuster erkennen. Pelle ist als Straßenhund gut sozialisiert und spielte früher auch gern, aber es war schon immer so, dass er auch auf Hundewiesen immer sehr seinen eigenen Weg ging. Mal beobachtend am Rand, mal komplett desinteressiert, was die anderen Hunde so machten. Und er ist das sturste Vieh, das ich je erlebt habe! :ugly:


    Beim TA waren wir erst für die Impfung und so, weil ich mich darauf verlassen hatte, dass er im TH tierärztlich versorgt worden war.
    Er ging nie gerne dahin und seit dem Unfall mit OP und ständigem Verbandwechsel noch weniger gern. Ich überlege deshalb, obwohl ich mich da immer sehr gut aufgehoben gefühlt habe, die TA-Praxis zu wechseln. Damit er quasi nochmal neu anfangen kann und positiv verknüpfen kann... meint ihr, das macht Sinn?


    Vor den Inselkrankheiten hatte ich immer Panik. Habe ihn aber nie darauf testen lassen. Letztlich bringt es einem ja doch keine Sicherheit. Zum Glück ist er gesundheitlich grundsolide und sehr robust, bis auf eine Augenentzündung hatte er in den letzten 6 Jahren nie etwas.

    Also für mich war der Zimmerkennel zwischendurch echt die Rettung.
    Pelle hat, nach einer vierwöchigen Eingewöhnungsphase, in der er völlig super und unkompliziert allein blieb, angefangen, uns komplett die Wohnung zu zerlegen. Selbst wenn wir nur kurz mal Einkaufen sind.
    Das war wohl eine Mischung aus Protest und Verlustangst. Daher sind wir dann zwischenzeitlich dazu übergegangen, das zu unterbinden, indem er in den Kennel musste, wenn wir weggegangen sind.
    Der war natürlich schön groß und mit Wasser drin und er war da auch nicht ungern drin.
    Nach einer Weile haben wir das dann langsam ausgeschlichen. Ihn also kurz mal außerhalb des Kennels allein zuhause gelassen und gleichzeitig die Wohnung mit Fallen gespickt. Also Pfeffer ausgestreut auf Flächen und auf die Anrichten haben wir leichte, leere PET-Flaschen gestellt, die ihm dann entgegen gepoltert sind, wenn er irgendwo dran wollte. Lauter so Zeug.
    Dann hat sich das ziemlich schnell gelegt.
    Ich bin dem Kennel sehr dankbar!!

    Ich hab hier gerade mal alles gelesen und musste etwas lachen, als du von deinem Partner erzählt hast. Dass er einen Kumpel zum Raufen will und so. Mein Freund war da genauso. :lol:
    Ich hatte viel Arbeit, ihn überhaupt zu einem Hund zu überreden, und dann musste es etwas stattliches sein. Wie sieht das denn aus, als Mann, mit so einer Fußhupe!! :roll:
    Die kommt dann deshalb jetzt als Zweithund bei uns. Ich finde es auch schön, zwei möglichst gegensätzliche Hunde zu haben, die sich gut ergänzen.


    Was deine Frage, ob Rüde oder Hündin angeht... wenn beide nicht kastriert/sterilisiert werden sollen, würd ich spontan zu Rüde tendieren. Das ist eine sehr subjektive Einschätzung. Meine Eltern hatten zwei Hündinnen und mangels richtiger Erziehung gingen die sich irgendwann regelmäßig gegenseitig an die Kehle. :omg: Klar, dass man dem mit guter Erziehung leicht entgegenwirken kann.


    Ich hab bei uns auch lange drüber nachgedacht, ob Rüde oder Hündin, weil Pelle komplett verträglich ist und außerdem kastriert, ich glaube für ihn hätte es kaum einen Unterschied gemacht. Allerdings gab dann den Ausschlag, dass wir öfters mal einen Pflegehund hier hatten (einen großen schwarzen Labrador, und so lieb dieses Tier auch ist, ich teile deine Vorurteile gegenüber dieser Rasse komplett, denn er war einfach nur "treudoof"), und auch wenn die beiden miteinander klarkamen und gelegentlich auch draußen gespielt haben, die große Liebe war es nie. Die Hündin meiner Mutter dagegen, da ist er so richtig der Gentleman. Sie darf bei ihm alles, er räumt sogar seine Decke für sie und zupft liebevoll an ihr rum. Irgendwie wäre so eine Zuneigung glaube ich bei einem Rüden so nicht möglich für ihn. Daher wird es bei uns jetzt eine Hündin.

    Der zweite wird eine mittelgroße Fußhupe :D . Ein Mix aus vier kleinen Terriern.


    Ja, ich glaub da ist wirklich was dran mit dem Aussuchen. Was die Bindung angeht, da hat Pelle und mir das letzte halbe bis Dreivierteljahr nochmal sehr geholfen. Da waren wir nämlich alleine miteinander. Er war vorher ein ziemlicher "Papa-Hund", sehr auf meinen Partner bezogen und mir gegenüber leicht machohaft teilweise. Er meinte z.B., mich auf Spaziergängen vor anderen verteidigen zu müssen. Also bei mir hat er an der Leine manchmal gebellt, wenn andere Hunde entgegen kamen, bei meinem Freund hat er sich das nicht gewagt.
    Als wir dann allein waren miteinander habe ich nochmal ordentlich mit ihm gearbeitet. Und siehe da: keine Probleme mehr :applaus: .
    Er hört wirklich supergut im Moment, bei mir jetzt sogar besser als bei meinem Freund.
    Bei Fremden sieht man ihm deutlich an, dass er denkt "Was willst DU denn jetzt von mir??", wenn die ihm etwas sagen. Außer natürlich die haben ein dickes Leckerli in der Hand, dann überschlägt sich seine Arbeitsbereitschaft förmlich. Aber ohne... rührt er erstmal nicht einen Zeh für andere Leute. Ich sage denen immer, wenn sie wollen, dass er mal auf sie hört, müssen sie sich durchsetzen. Pelle testet aus, wie ernst es jemand meint. Wer nach einmal "Sitz" sagen sein Kommando aufgibt, wenn nichts passiert, hat bei Pelle verloren. Da weiß er, er muss nie etwas machen. Ist ja nicht doof, der Fussel.


    Macken hat er immer noch. Damit haben wir uns arrangiert und das, was es bräuchte, um sie wegzukriegen (Einzeltraining bei einem wirklich guten Hundetrainer) können wir nicht leisten.
    Das größte Problem ist, dass er Autos jagt und "stellt", d.h. wenn er die Gelegenheit bekommt, rennt er direkt davor um sie auszubremsen. Einmal vor 5 Jahren ist er uns entwischt und einem Auto hinterher. Der Fahrer sah ihn im Außenspiegel und wollte netterweise abbremsen, und gab ihm blöderweise damit die Gelegenheit, davor zu rennen. Das Ergebnis: ein doppelter Bruch im Bein, eine langwierige OP und eine Metallschiene mit 6 dicken Schrauben im Bein. Tja. Jetzt kommt er nur noch von der Leine, wenn ich die Umgebung gut kenne und überblicken kann, dass weit und breit keine Autos in Sicht sind. Er geht nämlich auch schonmal hinterher, wenn sie noch gute 100m weg sind. :tropf: Sonst, außer Autos (und Zügen :ugly: ) jagt er zum Glück nichts, daher sind Wälder o.ä. perfekt für ihn und nur da kann er dann mal unbeschwert toben. Und da hört er dann auch wie eine Eins.
    Ansonsten ist es halt das übliche "Second-Hand-Hund"-Problem: man weiß einfach nicht genau, was er für Vorerfahrungen gemacht hat. Deshalb würde ich ihn nie unbeaufsichtigt mit Fremden lassen und ich würde nie meine Hand für ihn ins Feuer legen in neuen Situationen. Ich hab ihn immer und überall voll im Blick. Das muss wohl so sein, mit Auslandshunden, oder wie seht ihr das?


    Deshalb sollte der Zweite auch unbedingt mal ein echter Welpe sein. Mit "echt" meine ich: alle Hunde, dich ich bisher kannte durch meine Eltern oder halt auch Pelle, waren immer mindestens schon ein paar Monate bis ein paar Jahre alt und hatten alle schon ein Vorleben.
    Ich möchte gerne jetzt mal ein unbeschriebenes Blatt. Mir ist klar, dass ich mir mit dem Terriermix eine brisante Mischung ins Haus hole. Aber nach dem, was wir mit Pelle alles durch haben, bin ich da ganz zuversichtlich, dass die kleine Lotte uns nicht kleinkriegen wird. :headbash: Ich freu mich drauf. Nächste Woche holen wir sie! :D