Hallo Leute,
ich dachte wir schreiben hier auch mal was zu, weil ich im Internet sonst nicht viel über das Thema gefunden habe. Wir haben nun seit etwa 2 Monaten eine Springer Spaniel Hündin (2,5 Jahre), die scheinbar auch eine geistige Behinderung hat. Sie wurde ursprünglich in Spanien mit ihrer Mutter im Tierheim abgegeben, Abgabegrund ist nicht bekannt, der Besitzer scheint sich aber recht gut um die Hunde gekümmert zu haben, sie waren gechippt und geimpft. Sie scheint auch nicht traumatisiert oder so, sie hat keine Angst vor Alltagsgeräuschen, anderen Hunden o.Ä., aber sie ist ansonsten sehr verhaltensauffällig.
Zu mir kam sie erst vor kurzem, davor gehörte sie 1 Jahr lang meiner Freundin, Leyla hatte von Anfang an sehr große Verlassensängste wenn die Besitzer das Haus verließen (auch wenn sie nur den Müll raus gebracht haben) oder Nachts oben ohne die Hunde schliefen, dann urinierte sie teils mehrmals in die Wohnung. Mit der Hilfe von 2 Hundetrainern schafften sie es mit Ignorieren und oft auf-den-Platz-schicken etc., dass sie es mehrere Monate schaffte stubenrein zu bleiben; bis das 3. Kind der Familie geboren wurde. Seitdem pinkelte sie mehrmals täglich in die Wohnung, auch die Hundetrainer konnten nicht mehr helfen, sodass wir in Absprache mit dem TSV und der Hundetrainerin einen Versuch starteten, ob sie sich hier bei uns im Rudel mit 3 bzw. 4 weiteren Hunden "sicherer" fühlte. Und tatsächlich, bei uns macht sie nicht mehr rein, wenn wir Menschen weg sind. Jetzt bleibt sie hier.
Allerdings toleriert sie absolut nicht, wenn einer der anderen Hunde das Rudel verlässt, sie wird panisch, läuft wie wild umher, auch wenn ich Zuhause bin, teilweise pinkelt sie auch rein. Als ich letzte Woche mit unserer Mia zum TA musste habe ich Leyla für diese Zeit in die Box gesperrt (kennt sie und macht ihr sonst auch nichts aus) und nach 2,5 Stunden hat sie noch immer gebellt als wir nach Hause kamen.
So wie das scheinbar auch bei anderen Hunden mit ähnlichen Problemen ist, läuft sie häufiger gegen Gegenstände (Couch, Balkontür), ist beim Agility anfangs immer wieder AUF den Tunnel gesprungen, springt auf die Motorhaube, wenn das Auto andersrum da steht als gewöhnlich, scheint ihre ehemaligen Besitzer, bei denen sie über 1 Jahr lang gelebt hat nach 2 Wochen schon nicht mehr zu kennen und wirkt immer hyperaktiv und aufgedreht, scheint schon fast stereotyp im Uhrzeigersinn Kreis zu laufen, hat außerdem Probleme sich im "Schritt" fortzubewegen, sondern trabt fast immer, auch im Haus.
Im Allgemeinen wirkt sie ebenfalls sehr "welpenhaft", sie spielt sehr grob und ungestüm mit anderen Hunden, ist sonst auch sehr tollpatschig - ja, ich denke im Geist ist sie ein Welpe.
Hat hier jemand zufälligerweise auch einen solchen Hund mit vergleichbaren Verlassensängsten?