Hallo...
Es gibt hier schon mehrere Beiträge zu dem Thema, aber ich habe mir gedacht, dass ich doch ein Neues anfange da ich nicht so richtig Antworten auf meine Fragen finde.
Meine Hündin hat höchstwahrscheinlich die immunbedingte hämolytische Anämie und mich interessiert ganz besonders was ihr so für Erfahrungen damit gemacht habt...
- Wie lange mussten Eure Hunde stationär behandelt werden?
- Wie niedrig war der Hämatokrit bei der Einlieferung?
- Wie hoch ist dieser therapierbedingt gestiegen? (wie lange hat dies gedauert?)
- Wie lange musstet ihr noch therapieren?
- Gibt es Fälle wo der Hund komplett geheilt wurde - keine Medikamente mehr einnehmen musste bzw. keinen Rückfall erlitten hat? (davon habe ich leider kaum gelesen)
DANKE für alle Antworten!
Kurz (ok, wird vielleicht etwas länger ) zu unserem Schicksal:
Vor ca. 4 Wochen war ich mit meiner Hündin Luna (ca. 2 Jahre alt, mittelgroßer Mischlingshund, wir wissen die Rassen nicht genau, sie sieht aus wie ein Mini-goldenretriever) beim Tierarzt zum Auffrischen der Impfung.
Schon kurz danach bemerkte ich, dass sie irgendwie ruhiger geworden war - allerdings fand ich das zunächst auch eher unauffällig, weil es zu diesem Zeitpunkt auch deutlich wärmer geworden war und alle Hunde am Tage bei der Hitze eher träger waren. Luna fing dann irgendwann auch an keine Lust mehr aufs Gassigehen zu haben - sie machte ihre Geschäfte und dann wollte sie zurück. Zuhause war sie aber fit, machte keinen kranken Eindruck, spielte fröhlich und munter. Auch das lag an der Hitze - habe ich jedenfalls gedacht.
Letzte Woche kühlte sich dann das Wetter ab und eigentlich hätte sie auch fitter werden müssen, doch das ganze wurde eher schlimmer. Sie hatte noch weniger Lust raus zu gehen - allerdings spielte sie immer noch gern. Da sie ab und zu Magen-Darm-Probleme hatte, habe ich gedacht, dass es daran liegen muss. Am Donnerstag (09.07.09) hatte sie dann auch morgens ein bißchen Durchfall und ich habe mich entschlossen zum Tierarzt zu fahren. Erst kam ich mir doof vor - so nach dem Motto: "Jetzt fährst du nur wegen ein bißchen Durchfall zum Tierarzt..." Luna war an sich ja auch noch recht fit. Heute weiß ich: Besser einmal mehr zum Tierarzt fahren, als einmal weniger!
Die Tierärztin stellte leicht erhöhte Temperatur und sehr helles, gelbliches Zahnfleisch fest. Sie nahm ihr sofort Blut ab und das Ergebnis war schrecklich:
12% Hämatokrit, wenige Erythrozyten, sehr viele Leukos (kann mich nicht an den Wert erinnern)
Sie schickte mich sofort zur Tierärztlichen Hochschule Hannover.
Dort wurde ihr noch mal Blut abgenommen um zu schauen ob nicht vielleicht beim ersten Blutbild ein Fehler passiert war. Sie legten ihr auch gleich einen Zugang. Dann folgten Röntgen und Ultraschall. Luna war sehr tapfer und machte eigentlich auch keinen sonderlich kranken Eindruck. Sie hechelte noch nicht mal.
Die Blutwerte waren leider dieselben. Es stellte sich heraus, dass ihre Leber und ihre Milz stark vergrößert waren (ein Zeichen für den starken Abbau der Erythrozyten)
Dann kam der totale Schock für mich und meinen Mann, denn wir mussten sie da lassen. Was auch sicher gut für sie war und ist - sie ist in einer intensiven Behandlung. Allerdings ist dieses Gefühl, dass man selber nichts tun kann, fast unerträglich. (Mir geht es auch nicht so gut, bin momentan krank geschrieben, habe atem- und kreislaufprobleme)
Sie ist also nun seit 6 Tagen dort. Einmal täglich telefoniere ich mit der Stationsärztin.
Ihr Hämatokrit ist anfangs noch mal auf 10,9% gesunken. Momentan ist er bei 12,5%. Ihre Retikulozyten-zahl ist sehr hoch (300 pro ??? - mit dem Wert kann ich nicht sehr viel anfangen) Allerdings ist dieser schon seit der Einlieferung hoch - das Immunsystem zerstört also weiter die Zellen.
Ihr Entzündungswert ist gestiegen (wegen dem Cortison?).
Bluttransfusion hat sie noch nicht bekommen.
Sie bekommt Prednisolon und Doxicyclim. Außerdem Ibizol gegen eventl. Parasiten.
Sie macht wohl einen recht fitten Eindruck, dafür dass sie so schlechte Blutwerte hat. Die Testergebnisse zu den ganzen "südlichen" Krankheiten sind noch nicht da. Der Coombs - Test ist allerdings positiv.
Es ist so schrecklich nicht zu wissen, wie es weitergeht. Wie es sich entwickelt... Wie lange sie noch da bleiben muss... (Mir wurde gesagt mindestens 3 Tage stabil bei 20% Hämatokrit) Besuchen dürfen wir sie nicht - das wäre wahrscheinlich auch zu schlimm für beide Seiten.
Deswegen würde ich mich SEHR über Erfahrungsberichte besonders zu meinen oben genannten Fragen freuen...
DANKE schon mal...