Zitat
Auf die Idee, dass man sich zu viel vorbereiten kann, bin ich ehrlich gesagt nicht gekommen.
Ich habe mich am Anfang für eine Erziehungsphilosophie entschieden, in dieser Richtung zwei Bücher gelesen und das dann durchgezogen. Hat super geklappt. :)
Dazu möchte ich mal was schreiben....
Es ist ja schön und gut, das es mit "deiner" Erziehungsphilosophie (die mich auch mal interessieren würde, gerade, wenn es auch einem Buch ist) bei deinem Hund bisher so toll geklappt hat.
Aber dein Hund ist gerade mal 6 Monate alt und ich finde, da kann man ja kaum sagen, ob die Philosophie letzendlich geklappt hat.
Ausserdem finde ich es immer problematisch, nach einem Schema zu erziehen. Schließlich geht es ja erstmal mehr um eine Beziehung statt um Erziehung und darum, das Verhalten eines Welpen zu verstehen.
Mein zweiter Welpe war ein Dobermann. Nachdem ich schon einen Afghanen-Riesenschnauzer erzogen hatte und von den DSH meiner Eltern "vorbelastet" war, dachte ich, das wird ein Klacks....
Ich habe mich wirklich viel informiert, wie es ist, wenn wieder ein Welpe einzieht und auch viel über die Rasse Dobermann gelesen.
Aber.... es war alles viel schlimmer, wie ich es mir habe träumen lassen. Das war ein Monster im Welpenpelz für mich.
Im Nachhinein wahrscheinlich noch "normales" Welpenverhalten, trotzdem war ich überfordert und habe so manches Mal geweint und den Hund auf den Mond gewünscht.
So einen Welpen hatte ich bis dato nicht erlebt, obwohl ich viel mit Hunden zu tun hatte.
Mein schöner "Erziehungsplan" war hinfällig, weil ich schon alle Hände voll damit zu tun hatte, den Hund einigermaßen "alltagstauglich" zu machen und meine Haut und die meiner Familie zu schützen.
Da hat mir mein angebliches Wissen und die vielen Bücher vorher nichts genutzt.
Eine ordentliche Portion Gelassenheit und die Gewissheit, das aus dem Ungeheuer irgendwann ein normaler Hund wird, hätten mir wesentlich mehr geholfen.
Damals kannte ich noch keine Hundeforen und ich wäre froh gewesen, wenn ich dort moralische Unterstützung bekommen hätte.
Wenn der Züchter mich in den ersten 6 Monaten gefragt hätte, ob ich ihm den Hund zurückgeben würde, ich hätte es gemacht. Ich war mit diesem Hund gefordert, als nach der Geburt meines Sohnes
Die beiden nächsten Welpen waren danach so pflegeleicht, einmal weil sich meine Einstellung geändert hat und bestimmt auch, weil es pflegeleichte Welpen waren.
Das weiß ich aber erst nach meiner verrückten Dobermannnudel zu schätzen.
Ich finde auch, unterschwellig kommt bei deinem Eingangspost schon rüber, das du ja alles genau richtig gemacht hast und andere, die mit dem Welpenverhalten Probleme haben, entweder nicht informiert sind, oder einfach schlicht keinen Plan haben.
Das ist schon etwas überheblich von Jemandem, der Erstbesitzer von einem 6 Monate altem Junghund ist.
Vllt hattest du nur noch nicht den richtigen Welpen 
LG
Katrin